2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen kam
2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen kam
Ausgangsbeschränkung und harte Strafen, da schwelgt man schon mal in Erinnerungen...
Vor 12 Jahren standen wir vor unserer 3 Sardinienreise.
Zuvor hatten wir aber noch ein Treffen im Trentino mit rund 50 Leuten. Mitgenommen wurde ein junger Mann aus dem Hessischen. Der Dialekt in seiner Region ist ein wenig eigenartig und man glaubt zunächst, einen Ami vor sich zu haben.
Dieser junge Mann war mit einer 900er Fireblade am Start. Ausgerüstet mit lauter feinen Rizoma Dingen, für die ich nur ein mildes Lächeln übrig habe. Montiert hatte er einen Pipo mit 2cm "Sicherheitsreserve". Auf die Frage, wie lange er das Mopped denn schon hätte, meinte er, dass er sie erst kürzlich erworben hätte und vielleicht 300km damit gefahren sei. "Und vorher?" "Eine VFR400 - die hatte einfach zu wenig Leistung. Nach 7tkm wieder abgegeben!"
Ich dachte mir nur "Oh mein Gott - und mit dem darf ich dann 2 Wochen auf Sardinien verbringen. Hoffentlich tut er sich nicht weh!"
Die Tage im Trentino fuhr er brav im hinteren Mittelfeld mit und verhielt sich unauffällig. Nach 2 Tagen auf Sardinien startete er dann schon vor mir und weitere 2 Tage später sah ich ihn eigentlich nur noch bei den Pausen. Mit meiner damaligen Tiger 1050 hatte ich keinen Auftrag mehr.
Irgendwann Abends bei einem Bier meinte dann mein Kumpel Micha: "Da investiert man Jahre seines Lebens, verbrennt hunderte Liter Sprit, Dutzende Reifen, feilt an seiner Linie, optimiert seinen Fahrstil, geht Risiken ein, geht ans Limit und dann kommt so ein Rotzlöffel daher und brennt einen nach 2 Tagen Sardinien einfach so her! Das ist so ungerecht!"
Rotzlöffel heißt der mittlerweile nicht mehr ganz so junge Mann bei uns immer noch. Und er ist irgendwie stolz darauf.
Ich hatte damals so eine mittlerweile schlechte Kamera dabei und wir sind Richtung Siniscola runter gefahren. Er kam auf die Idee, ich könnte ihn mal filmen.
Danach in seinem Ami-Slang, den ich hier nicht ganz wiedergeben kann: "Ich dachte, du wolltest mich filmen? Wieso bist du mir nicht nachgefahren? Hattest du keine Lust mehr?" Arxch!
Nach der Tour bekam die Tiger jedenfalls ein Wilbers Fahrwerk.
Vor 12 Jahren standen wir vor unserer 3 Sardinienreise.
Zuvor hatten wir aber noch ein Treffen im Trentino mit rund 50 Leuten. Mitgenommen wurde ein junger Mann aus dem Hessischen. Der Dialekt in seiner Region ist ein wenig eigenartig und man glaubt zunächst, einen Ami vor sich zu haben.
Dieser junge Mann war mit einer 900er Fireblade am Start. Ausgerüstet mit lauter feinen Rizoma Dingen, für die ich nur ein mildes Lächeln übrig habe. Montiert hatte er einen Pipo mit 2cm "Sicherheitsreserve". Auf die Frage, wie lange er das Mopped denn schon hätte, meinte er, dass er sie erst kürzlich erworben hätte und vielleicht 300km damit gefahren sei. "Und vorher?" "Eine VFR400 - die hatte einfach zu wenig Leistung. Nach 7tkm wieder abgegeben!"
Ich dachte mir nur "Oh mein Gott - und mit dem darf ich dann 2 Wochen auf Sardinien verbringen. Hoffentlich tut er sich nicht weh!"
Die Tage im Trentino fuhr er brav im hinteren Mittelfeld mit und verhielt sich unauffällig. Nach 2 Tagen auf Sardinien startete er dann schon vor mir und weitere 2 Tage später sah ich ihn eigentlich nur noch bei den Pausen. Mit meiner damaligen Tiger 1050 hatte ich keinen Auftrag mehr.
Irgendwann Abends bei einem Bier meinte dann mein Kumpel Micha: "Da investiert man Jahre seines Lebens, verbrennt hunderte Liter Sprit, Dutzende Reifen, feilt an seiner Linie, optimiert seinen Fahrstil, geht Risiken ein, geht ans Limit und dann kommt so ein Rotzlöffel daher und brennt einen nach 2 Tagen Sardinien einfach so her! Das ist so ungerecht!"
Rotzlöffel heißt der mittlerweile nicht mehr ganz so junge Mann bei uns immer noch. Und er ist irgendwie stolz darauf.
Ich hatte damals so eine mittlerweile schlechte Kamera dabei und wir sind Richtung Siniscola runter gefahren. Er kam auf die Idee, ich könnte ihn mal filmen.
Danach in seinem Ami-Slang, den ich hier nicht ganz wiedergeben kann: "Ich dachte, du wolltest mich filmen? Wieso bist du mir nicht nachgefahren? Hattest du keine Lust mehr?" Arxch!
Nach der Tour bekam die Tiger jedenfalls ein Wilbers Fahrwerk.
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
An deiner Fahrweise sieht man, dass der Rotzlöffel wirklich sehr gut unterwegs war, weil du auch nicht grade Blümchen gepflückt hast, eher das Gegenteil, nämlich auf der letzten Rille. Behaupte aber mal, der Rotzlöffel hat bestimmt >100 mal mehr geschaltet als du und du hast es über die Jahre geübt.
Vor 12 Jahren war dieser Höllenritt noch ok, für heutige Verhältnisse würde ich sagen, das war nicht nur damals zu schnell und das gilt für beide.
Vor 12 Jahren war dieser Höllenritt noch ok, für heutige Verhältnisse würde ich sagen, das war nicht nur damals zu schnell und das gilt für beide.
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Rotzlöffel fährt eine saubere Linie. Sieht von hinten außerordentlich leichtfüßig aus.
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Wie gesagt.. im Trentino hatte er noch keine 10.000km Fahrerfahrung.ryna hat geschrieben:Rotzlöffel fährt eine saubere Linie. Sieht von hinten außerordentlich leichtfüßig aus.
Dann hat er sich einige Tage angesehen, was wir so machen und dann.... hat er uns demoralisiert!
Aber noch eine kurze Anekdote am Rande:
Auf einer anderen Strecke, nicht schnell, sondern sehr kurvig... also wir waren schon flott unterwegs...
also wir hielten nach diesem Kurvenparadies an, er (der Rotzlöffel) sprang vom Mopped, riss sich die Brille aus dem Helm, löste quasi synchron das Helmschloss, zerrte den Helm vom Kopf, sprang hinter die Büsche und ließ sich seine Fahrweise, bzw. das Frühstück noch mal durch den Kopf gehen.
Er war der erste, den ich kennenlernen durfte, dem von der eigenen Fahrweise schlecht geworden war
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Das wäre durchaus Stoff für einen Holger Aue Comic, oder Motoprosa von JVS.
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Engagiert unterwegs.
Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Herbert aka Schippy
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Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Hallo
Ist "Rotzlöffel" eigendlich jemand hier aus dem Forum?
gruss sushi
Ist "Rotzlöffel" eigendlich jemand hier aus dem Forum?
gruss sushi
Re: 2008 auf Sardinen - wie der Rotzlöffel zu seinem Namen k
Er war der erste, den ich kennenlernen durfte, dem von der eigenen Fahrweise schlecht geworden war