Das Wetter wird Thema Nummer eins beim Frühstück, viele Möglichkeiten
haben wir aber nicht, weil egal welche Richtung wir einschlagen es ähnlich aussieht. Selbst
Korsika haben wir kurz auf dem Schirm, die Zeit würde noch reichen aber auch dort scheint
ein Tiefdruckwirbel sich zu entwickeln der wenn wir dort sind einer Reise vom Regen in
die Traufe bedeuten könnte. Also, wir verwerfen diesen Gedanken und fahren erstmal
unsere Route weiter.
Hauptsache trocken, Pass sollte bekannt sein. Rucksäcke lagen keine herum.
Eigentlich heisst er ja Passo della Foppa der Mortirolopass
Während wir uns bei depressivem Wetter durch die Lombardei gen Süden
schlängeln zeigt mein Handy den Anruf meines Vaters an, der mit seinen 82 Jahren momentan
etwas am kränkeln ist aber noch voll selbstbestimmt und selbstständig alles meistert was ihm
so in den Sinn kommt, dass macht mich dann doch nervös so ein Anruf von ihm, man muss
wissen, Kommunikation zwischen uns ist überwiegend eine Einbahnstraße.
Er wollte nur wissen ob alles ok ist, ich hätt seit 2 Tagen keine Bilder mehr schickt und da
auch Corinna sich bei ihm gemeldet habe als er nicht da war und sie nun nicht zu erreichen
wäre, wollte er wissen ob mit mir alles ok sei.
"Ja alles ok Papa, schlechtes Internet...."
Ich frage wie es ihm geht und nach 2-3 Sätzen fällt uns nix mehr ein und legen auf.
Jetzt bin ich echt baff, ich glaube das war das erste mal das er mich anruft und fragt wie es
mir geht.
Es macht mich echt traurig diesen Mann zu sehen wie er im alter anfängt abzubauen und
am Tag an dem er geht wird vieles nicht besprochen sein befürchte ich und Fragen werde
darüber hinaus unbeantwortet bleiben, es scheint aber auch diese Fragen kenne ich noch
nicht.
Kaum haben wir aufgelegt bekommt André einen Anruf, ein Freund ruft ihn an,
nennen wir ihn Romeo. Es stellt sich raus er ist nicht weit weg und vielleicht könnte man sich ja
treffen. Er ist mit einem befreundeten Paar am Gardasee. André hat mittlerweile auf Lautsprecher
gestellt und ich schau mir die mögliche Route an und signalisiere das kann man hinbekommen.
Romeo klärt unterdessen ob im Hotel noch 2 Einzelzimmer zu haben sind.
Ich bin eigentlich kein Freund von solchen Überraschungen aber die Nummer interessiert mich,
den will ich kennenlernen. Das sag ich auch André, der scheint ein wenig verunsichert ob mir
das auch wirklich recht ist, kein Problem.
Der Route folgen wir nun erstmal weiter bis Residences
San' Antonio am Idrosee,
dort machen wir an einer
"Strandbar" eine Kaffeepause und lästern uns schonmal warm für
heute Abend.
Eigentlich sollte es von hier nach
Bagolino und dann weiter zum
Croce Domini gehen,
um von dort praktisch von hinten (Norden) zum
Maniva und weiter zum
Passo del Rosso Alto
und wieder runter zum Idrosee nach
Anfo (Süden) gefahren werden, wo man dann übernachten
könnte.
Da wir aber heute Abend nun nach
Riva del Garda zu Romeo fahren, verkürzen wir das ganze
und fahren direkt nach Anfo um zumindest bis zum
Dosso dei Galli, wo eine verlassene
Troposcatter-Anlage der NATO steht, weit hin sichtbar wie die Ohren von Micky Maus, dort
umzukehren und wieder über die
Dose Alto Höhenstrasse nach
Anfo und dann weiter
zum
Garda zu fahren.
(..auch hier bin ich mir mit den Satzzeichen gerade nicht so sicher,
ihr wisst bestimmt wie ich es meine.)
Es kam anders, erstens fing es an zu regnen, die Straße war nass, der Blick
Richtung Norden zeigte dunkle Wolken und als kurz vor Anfo auf nasser Straße ich wie auch
André mit allen Rädern ins rutschen kam, ich dachte echt ich knall gleich in ne Mauer, kein
Benzin oder Ölfilm zu sehen, einfach nur Spiegelglatte Straße bei ca. 15°+, so extrem hab ich
das wirklich nur auf Eis bisher erlebt. Dieser kleine Schockmoment ohne weitere Folgen reichte
mit dem Blick in die Berge das wir direkt zum Garda aufbrachen. In der Rückbetrachtung, wenn
ich bedenke wie das Wetter da oben morgen sein wird, war es vermutlich ein Fehler wie ihr
noch sehen werdet wenn ihr nix seht.
Jeder der von Anfo schonmal zum Gardasee gefahren ist kann sich denken das
wir entlang des
Lago di Valvestino der SP9 fahren werden, auch wenn ich die Route kenne,
nutze ich dennoch immer häufiger die Scenic.app und geb die Hoteladresse (Romeo hatte Zimmer
gesichert) ein. Das diese App dann auch die SP9 nutzt war klar aber irgendwie, entweder ich bin
mal falsch abgebogen und hab die Neuberechung der Route übersehen oder Scenic wollte noch
ne schmalste Waldstraße uns präsentieren, jedenfalls die Route war ich so bisher nicht gefahren
und hätte man richtig geniessen können, ja wenn es nicht richtig anfing zu regnen.
André und ich zogen jedenfalls die Gummihaut über und mäandere uns durch den Wald, um
uns glatt zu ärgern das der Regen schon wieder aufhörte.
Kaum war er da der Regen war er auch schon wieder weg.
Am Gardasee war Verkehrstechnisch wenig los, vom Garda ist man es anderes gewohnt,
weil wir noch gut in der Zeit waren sind wir noch durch die Brasaschlucht hoch zum
Hotel Panorama an die Schauderterasse und auch hier Fieber messen bevor wir auf ins
Hotel und dann auf die Terrasse durften.
André beim Nerven kitzeln...
Nette Ansicht...
oh ...ein Regenbogen.
Ich vollkommen der italienischen Baukunst vertrauend oder der Statistik,
was solange hält wird ja nicht gerade jetzt wo ich...
Der Raum ist gekrümmt stellte nicht nur Einstein fest, hier sieht man's
Nach einem Kaffee und etwas schaudern fuhr wir dann nach Riva del Garda, unser Refugio für die Nacht.
---es geht weiter--->