Tag 3 – Donnerstag 12.08.2021:
Heute Morgen ist mir das passiert was mir eigentlich nie passiert … ich habe den Tagesbeginn verschlafen. Meine Nachforschungen hierzu haben ergeben, dass es wohl am Vorabend bis in die Nacht hinein eine längere Zusammenkunft auf der Terrasse des Paradieses in Draguignan gegeben hatte. Wie ich von Zeitzeugen berichtet bekam, soll ich da wohl auch dabei gewesen sein und meinen Beitrag zur Vernichtung des vorrätigen Traubensaftes geleistet haben. Angeblich war ich einer der Teilnehmer der mit am längsten bei dieser, mir nicht bekannten, Zusammenkunft anwesend war … angeblich soll es nach 1 Uhr morgens gewesen sein als sich die Zusammenkunft aufgelöst hat.
Aber im Ernst: Es war ein wunderschöner Abend mit einem guten Abendessen, netten Gesprächen!
Eigentlich wollte ich das Morgenlicht nutzen, um ein paar Bewegtbilder des Jardin Du Midi bei einem Rundgang zu machen … leider verpasst! Der Rundgang wurde noch gemacht, jedoch vielleicht nicht mit der Muse die dazu nötig gewesen wäre. Wir hatten ein tolles Frühstück auf der Terrasse des Paradieses und sind so in den Tag geglitten. Der Steph war anzusehen, dass sie gerne noch geblieben wäre und so wurde es ein relativ verspäteter Aufbruch, ich denke dass es schon so auf 11 Uhr zugegangen ist, von unserem südlichsten Punkt Richtung Verdon & RDGA Richtung Norden.
Richtung Gorges du Verdon, unser erstes Ziel für den heutigen Tag, ging es über sehr schöne Landstraßen mit abwechslungsreichen Kurven … ein schöner Mix aus schnellen Kurven (der Andreas hätte seine Freude gehabt) und engeren Teilabschnitten. Die Straßenplaner hier im Süden Frankreichs haben wohl mind. ein Semester „Perfekte Straßenplanung für Motorradfahrer“ auf ihrem Lehrplan … anders ist das vorgefundene nicht zu erklären.
An der Schlucht angekommen, sollte es erst unten herum bis zum Lac de Sainte Croix und dann auf die Route des Cretes zu den Geiern gehen ... so war unser Plan. Die Schlucht taucht auf und mein Grinsen mit diesen Ausblicken wurde immer größer. Was für ein Anblick, was für Ausblicke … ständig und immer präsent … fast zu viel für eine ordentliche Verarbeitung im Kopf! Da machte es fast nichts aus, dass das Licht durch die teilweise Bewölkung, inzwischen ist der Nachmittag auch angebrochen, sich nicht so wie erhofft darbot.
Natürlich bin ich da auch das eine oder andere Mal stehen geblieben, um dieses Naturschauspiel aufzusaugen und für mich zu konservieren. So sind wir jetzt nicht besonders schnell vorangekommen. Die Straße zum Lac de Sainte Croix war einfach atemberaubend schön und trotz der nicht wenigen Besucher, ist auch verständlicherweise nachvollziehbar, wirklich schön zu befahren gewesen. Ich fand diese Straßen da noch ziemlich leer.
Im Ort Aiguines haben wir eine kleine Bar abseits des Rummels direkt an der Straße gefunden mit schönem Ausblick auf diesen sehr schönen Stausee Lac de Sainte Croix.
Zitat aus dem I-Net:
Der Lac de Sainte-Croix ist ein in Frankreich an der Grenze der Départements Alpes-de-Haute-Provence und Var gelegener Stausee. Er liegt im Regionalen Naturpark Verdon. Die Aufstauung des Flusses Verdon erfolgte ab 1973, wobei der seit 1971 in Bau befindliche Sainte-Croix-Staudamm 1974 fertiggestellt wurde. Der Stausee bedeckt etwa 21,8 km² Fläche bei einer maximalen Tiefe von etwa 90 Metern und bis zu 761 Millionen m³ Wasserinhalt. Er ist nach dem Lac de Serre-Ponçon der zweitgrößte Stausee in Frankreich.
In westlicher Richtung hat sich eine kleine Gewitterfront gebildet, die in Richtung des Sees heranzog.
Dies hinderte uns nicht daran, den einen oder anderen Kaffee zu genießen und auch in Sachen Zitronenwasser wurde experimentiert. Irgendwann geht’s dann weiter, hinunter zum See, und vorbei an der berühmten Brücke auf der D957 mit Blick auf die Felseinbuchtung mit den vielen bunten Booten. Ach ja: Der Regen hat uns erwischt und ich war kurzzeitig nass aber so schnell auch wieder getrocknet. Es sollte der einzige Regen und der einzige teilweise bewölkte Tag in der wohl schönsten Wetterwoche des ganzen Jahres gewesen sein.
Wenn die Steph eines nicht mag, dann sind das Sonntagsfahrer die gucken wollen und nicht weiterfahren. Das Messer wird ausgepackt und husch geht es vorbei an all den Schaulustigen auf der Brücke. Über den Petit Lac Pisc (nein nicht Pisco) geht es nach La Palud-sur-Verdon. Hier beginnt die Route de Crete, die wir ein paar Kilometer gegen den Uhrzeigersinn eingefahren sind. Schlangen von Autos an der Kreuzung, oben am Berg ist noch alles in Wolken und auch der späte Aufbruch ließ uns entscheiden, dass wir diese geniale Höhenstrasse auslassen werden … ein Grund wieder zu kommen!
 HIER geht's weiter zum zweiten Teil des Tages..