Letztes Jahr im Oktober, der Sommer will sich noch nicht verabschieden, eine gute Gelegenheit wiedermal die belgischen Nachbarn zu besuchen, 3 Tage oder so.
1. Tag

Von Köln erstmal auf die Autobahn. Nicht das die so aufregend ist, aber das durchquerte Gebiet wurde schon gefühlte tausend Mal durchquert. Kurz hinter Düren wird die Bahn verlassen und in Berkesdörp eine Bläck Fööss Gedenkminute eingelegt,
bevor man über kleinste Wege in den Hürtgenwald eintaucht, lange nicht mehr gefahren, neuer Asphalt, dafür nur für Personen bis 50, oder was immer die Schilder bedeuten sollen. Die Kühe lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Das wäre vor knapp 80 Jahren anders gewesen, in der Gegend haben sich die Alliierten und Deutsche eine der blutigsten Schlachten für die Amerikaner geliefert, Panzer, Wald und die Hügel der Eifel waren keine gute Idee.
z.B. https://www.vossenack.nrw/index.php/vos ... -1944.html
Über die Himmelsleiter auf ein Brötgen in Roetgen, danach wird das Land gewechselt.

Unverkennbar an antiken Verkehrsschildern und noch älteren Strassenbelag. Ein fester Pausenpunkt in der Gegend ist der Stausee La Gileppe,

gut gebrüllt Löwe. Leute, die mal die Übersicht haben möchten, sollten den Aussichtsturm besteigen bzw. sich auf diesen befördern lassen.
Der Herbst bebuntet die Abfahrt

Auf möglichst verschlungen Wegen bieten sich jetzt die typischen Ardennen Panoramen

und da ich noch fit bin, wird Spa grosszügig umfahren, auch abseits des Asphaltes.

das hier die "Berge" niedriger sind, ein Blick auf Mont beweist es.

ist aber egal, wenn die Strecke kurvig und der Belag sich langsam verabschiedet.

Die Verabschiedung ging schneller als gedacht,

was die Einheimischen wenig beeindruckte.

Auf Asphalt bieten sich schöne Aussichten ins Tal der Ambleve.

Ich weiss zwar nicht warum die Strasse degradiert wurde, dürfte aber mindesten von Kreisstrasse auf "schlechte" Landstrasse gewesen sein.

Die herabgesetzte Straße verlasse ich rechtwinkelig über die Ambleve, vorzugsweise auf einer Brücke.

und der Herbst gibt alles.

Die Streckenwahl aber auch.

alles andere als langwaldig.

Am Ausgang eine Bank, auf der Karte dürfte ein Kreuz sein.

Für Menschen, die danach lieber etwas Weite sehen wollen, bitte schön.


Nach eine kurzen Durchquerung von zivilisierten Gebiet, taucht man wieder in den Wald und das Tal der Ourthe ab. Die Temperaturen mögen noch sommerlich sein, die Sonne verabschiedet sich aber herbstlich.
In La Roche-en-Ardenne wird eine Bleibe gesucht. Das Hotel Floreal La Roche-En-Ardenne bietet herbstliche Preise, 60 EUR ist ok für das nachgemachte Schloss, Die Rezeptionistin entschuldigt sich für ihr Englisch, ich für mein Französisch, geht also unentschieden aus.

das ein anscheinend betrunkener Architekt gebaut hat.

La Roche ist ein schönes, kleines Städtchen, das um die Jahreszeit aber reichlich ausgestorben ist.



Und noch ein Parallele zu den Vogesen, hier gibt es auch überall Zeugen ungemütlicherer Zeiten.

Apropo ungemütlich, wer im Oktober in den Ardennen schlendern will, sollte sich ein warmes Jäckchen einpacken. Trotz des selbigen, verspüre ich langsam ein Verlangen nach Nahrungsaufnahme. Was dort kein Problem ist, Dank der ungewöhnlichen Dichte an Restaurants und Delikatess Läden. Ich wollte schon immer wild essen, nichts für Vegetarier.
Sehr zu empfehlen. https://www.tripadvisor.de/Restaurant_R ... Arden.html
Im Dunkeln erhellt mir die alte Ruine den Weg zurück zu meiner Bleibe, ist nicht weit. Bonne nuit.
