Montag, 12.06.2023, Delnice – Brinje 105KM
Von unserer Unterkunft bis zum ersten Kontakt mit den unbefestigten kroatischen Pfaden war es gar nicht mal weit. Was sofort auffiel……… die Weger´l sind in wesentlich schlechterem Zustand wie in Slowenien…….uns freut´s. Leider ist die Freude auf meiner Seite nicht von langer Dauer………nach ein paar Kilometern treffe ich die Kurveneingänge wieder nicht. Schon beim Ausrollen sehe ich bei jeder Radumdrehung nen „silbernen Punkt“ auf dem vorderen Räinscha.
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Michael Harag, auf Flickr
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Der Arbeitsablauf geht routiniert von der Hand…….der gestrige Flicken ist schon ganz schön abgerubbelt ……aber mei???? Die neue Lochposition ist gleich gefunden und auch geflickt. In dem Moment kommen zwei Mopeds aus Österreich daher und wir ratschen ein wenig……dabei vergesse ich, dass ich doch noch unbedingt was Kontrollieren wollte……! Die beiden Österreicher fahren weiter, ich hab´ das Vorderradl wieder beieinander…….bis auf die noch fehlende Druckprüfung. Ich pumpte mir regelrecht „einen“ ab……….bis mir das……was ich ja kontrollieren wollte einfiel…….und da der Luftdruck ab ca. 1,4Bar nicht mehr weiter stieg, war es so gut wie sicher: Der scheis Nagel steckte ja noch drin, d.h. ich bin damit „werweißwieweit“ gefahren……..um´s Abzukürzen, er hatte auch auf der Innenseite ein Loch in den „extraverstärkten 4mm Supermichelinschlauch“ gebohrt. Nachdem dann auch das Loch geflickt war konnten wir mit ca. 2Stunden Zeitverlust endlich auf dem TET-HR weiterfahren.
Auf dem GPS-Track sind insgesamt 7 sogenannte „Logging control Barriers“, also Schranken markiert. Diese sollen nicht den TET´lern den Fahrspaß vermiesen sondern den Holzdieben das Leben schwerer machen. An der einen, in Youtube oft gezeigten Schranke, kommt man mit nem einigermaßen schlanken Moped auch seitlich vorbei……..die Umfahrung über die steinige Rampe kann man……..muss man aber nicht machen.
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Danach kommt man endlich mal aus dem Wald raus und fährt mit Ausicht auf die Insel Krk parallel zur Küste am Berg entlang………da war der Ärger über den zweiten bzw. doppelten Plattfuß vergessen.
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Danach tauchten wir wieder in die kroatischen Wälder ein…..und holten auch die beiden lustigen Österreicher ein. In der Ortschaft Brinje trennten sich die Wege wieder und wir machten im Resatoran „Victoria“ Mittag.
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Zurück auf dem TET gab´s die nächste, richtig heftige Fangopackung. Die Anfangs breite und extrem weiche Zufahrt für die LKW´s in den Wald wurde immer enger…….der Boden immer tiefer…….und die Konsistenz des Bodens wechselte von tiefen aufgeweichtem Schlamm in eine klebrige pappige Masse.
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Wir kämpften uns knapp 2Stunden durch den Dreck den Hügel hoch, bis auf einer Lichtung das Ende des Drama´s zu sein schien………..da kamen uns dann die beiden Österreicher entgegen „ mia miaß´n umdrahn…..do vorn´liegen die Baam greiz´und quer über´n Weg….do gibt´s kaa duachkumma ned“.
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Da der Tag eh schon wieder zu Ende ging und wir wieder in Richtung Brinje mussten, war unser Plan gleich wieder in´s „Victoria“ zu schlittern……..das sah heute Mittag so aus als gäb´s da auch Zimmer. Für die 8KM Rückfahrt bis zum Stiefelbier haben wir dann „nur“ eine Stunde gebraucht.
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Das „Victoria“ (ich kann´s nicht anders beschreiben) ist ein ziemlich großer und älterer Bau, der diesen bestimmten „sozialistisch anmutenden Charm“ hat…..und wird im Moment renoviert. D.h. der Treppenaufgang zu den Zimmern war bereits fertig……frisch gemalter´t…..frisch gefliest usw. Das wir aussahen wie die Sau war dem netten Personal total wurscht…..wir sollen unsere Stiefel ruhig an lassen……naja dann. Damit wir wieder zu Kräften für die morgigen Challenges kommen, gab´s zum Abendessen mal ne richtige Balkanplatte…dazu ein kühles „Karlovazko“ und handwarmen „Rakija“.
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Fazit zum vierten „TET-Tag“: viel Wald… wenig Aussicht…….aber wenn Aussicht, dann mal richtig geil.
Die Welt ist ein Bauerndorf……denn einer der beiden Österreicher war der Youtuber, welcher zu Pfingsten seine 890er in dem slowenischen Schlammloch versenkte.
Noch eine recht aktuelle Info zum TET-HR: Die „Mikado-Sektion“ im Wald nach Brinje wurde rausgezwickt und seit der letzten Aktualisierung des GPX-Tracks geht dieser nun nördlich dran vorbei.
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