Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60 Scout

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vgt1970
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Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60 Scout

#1 Ungelesener Beitrag von vgt1970 »

Michael fragte an anderer Stelle nach dem Heidenau K60 Scout.

Ich habe ihn nun seit einer Woche drauf, habe ihn bei schönem Wetter am Samstag im Sauerland eingefahren.

Erst einmal technische Daten:
- Ich fahre eine XT 660 Z Ténéré Bj. 2008, die bringt vollgetankt 212 Kilo auf die Waage
- vorn: 90/90 als 21"
- hinten eigentlich 130/80 17"
- da aber der 130er K60 9mm Profiltiefe hat, der 140er aber 12mm, habe ich den 140er drauf. Es gibt eine UBB von Heidenau für den 140er auf einer Tenere.
- Ich selbst bin Wiedereinsteiger mit nun 10.000 km "neuer" Fahrerfahrung. Ich fahre nicht langsam, aber geübte Fahrer lassen mich recht schnell hinter sich. Folgende Aussagen beziehen sich also durchaus auf meinen Fahrstil!
- Für beide Reifen inkl. Wechsel (ohne Schläuche, an den alten war nix zu beanstanden) 220 Euro bezahlt.
- Ich werde in Schweden auf Schotterstraßen und Nebenwegen (alten Eisenbahnstrecken, grober Schotter) unterwegs sein. Daher die Entscheidung, keinen reinen Straßenreifen und dennoch einen fernreisetauglichen Reifen zu nehmen.

"Alt"reifen: Metzeler Tourance. Für eine GS soll er "der" Reifen sein, auf einer Tenere ist es ein hartes Brett, das gerade bei feuchtem Wetter gern die Haftung recht schnell verliert. Bei trockenem Wetter habe ich ihn aber normal gefahren.

Am Freitag dann der Wechsel auf den Heidenau K60. Meine Güte, was für ein grobes Profil! Da ich (bei dem olivgrünen Verein) viele Geländeautos mit Grobstollern gefahren habe, dachte ich sofort, dass das Fahrverhalten genauso "rubbelig" sein wird. Und Bingo, die ersten Kilometer waren, als würde ich in einem Jeep sitzen. Das "Tockern" des groben Profils, die "eckige" Form des Reifens- alles total ungewohnt! Bei leichten Kurven kippt man auf die nächste Fläche des mittleren Profilblocks, der Übergang ist deutlich zu spüren. Bei etwas stärkeren Kurven kippt man in die Rille zwischen den Profilblöcken. Das vermittelt das Gefühl eines eckigen Reifens, die Kurven fährt man einlenkend-aufrichtend-wieder einlenkend.
Erste Zweifel kommen auf.
Am Samstag bei strahlendem Sonnenschein und 15°C dann eine 200km- Strecke durch das Sauerland. Einfach den Mut zusammengenommen und "normal" gefahren. Das wurde belohnt! Nach einigen Kilometern wuchs das Vertrauen in den Reifen immens, das grobstollige "Tockern" ließ nach und die Kurven ließen sich wie gewohnt rund durchfahren. Vor allem zum Ende der Tour.
Aber: bei 100-120 vibriert das ganze Motorrad! In den Spiegeln konnte ich nichts mehr erkennen.
Pro: Der Reifen fühlt sich aber auch deutlich griffiger an als der Tourance. Das aber nicht nur bei Trockenheit, auch im Nassen soll er deutlich mehr Haftung bieten (als der Tourance). Das ist allerdings eine Meinung, die ich mir im XT660- Forum angelesen habe. Meine eigenen Erfahrungen werde ich sicher bald sammeln können.

Ja, das Vertrauen in den Reifen beruht auch auf den Erfahrungen anderer Fahrer. Und dieses fremde Vertrauen fährt mit. Übertreiben werde ich es trotzdem nicht.

Den Reifen fahre ich nun seit ca. 400km und es wird immer angenehmer, die Vibrationen lassen immer mehr nach.

Ich denke aber (zumindest momentan), dass dieser Reifen *nicht* für Langstreckenfahrer -wie Michael es ist- geeignet ist. Die Vibrationen auf den schnellen Strecken (also den Anreisewegen auf Autobahnen o.ä.) sind störend.
Ob sich das mit zunehmender Kilometerzahl ändern wird, kann ich noch nicht sagen. (Andere sprechen aber von einem "absolut runden Lauf ab 80 km/h). Deswegen habe ich vor, hier ab und an einen Kurzbericht einzuschieben.

Derzeit kann ich mir aber keinen anderen Reifen auf meiner Tenere vorstellen. Der K60 Scout soll nämlich trotz allem durchaus 10.000 km durchhalten. Michelin Anakee oder Sirac haben wohl auch einen sehr guten Grip, sollen aber auch bei 5-6000 km fertig sein. Pirelli Scorpion Trail ist meiner Meinung nach wieder zu straßenlastig. Und teuer ;-)
Gruß
Volker

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Balu
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#2 Ungelesener Beitrag von Balu »

Danke für deine Eindrücke!
Auf meinem Roller fahre ich auch einen Heidenau K 60 und bin sehr zufrieden damit. Das Rubbeln hatte ich auch. Ist aber mittlerweile weg.
Auch von dem Nassgrip bin ich begeistert. Im Schnee war er auch super!
Deswegen hoffe ich, dass ich für meine Kleine auch einen Heidenau mit Winterkennung bekomme.

Allzeit guten Grip!
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Mimoto
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#3 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Hallo Volker,

danke für die Hinweise. Ich werden den K60 Scout als nächstes dennoch probieren, obwohl Andalusien wiedermal
gezeigt hat wie gut der serienmäßige Skorpion wirklich ist, aber ich habe dieses Jahr noch ein paar Schotterstraßen
auf dem Plan und da ist mir das mehr an negativ Profil ganz willkommen, wenn er dann auch noch auf der Straße und auch
im nassen was taucht wäre ich zufrieden.

Grüße
Michael /mimoto

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ressarts
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#4 Ungelesener Beitrag von ressarts »

@ michael , der heidenau ist eine super alternative für einzilinder gatschhupfer , für deine ktm denke ich ist die reifentechnologie etwas altbacken :-)

der heidenau k60 ist dem alten metzeler enduro 3 profilgestaltungsmässig wie aus dem gesicht geschnitten ( was wenn du dir die heidenau pallette ansiehst nicht weiter verwunderlich ist ) schon vor über 10 jahren hat sich dieses profil durch hartes ablaufen und rasenden verschleis (africa twin ) ausgezeichnet ( wenn dir vor lauter kleinen dauervibrationen der hintern brennt wirst du wissen was ich meine :-) ) allerdings kann man ihm in neuzustand (noch scharfe kanten) eine gewisse schotterstrassen und leichte geländeeignung nicht absprechen.(bin damit anno dazumal damit die metzeler dolomiten rally gefahren)

die weiterentwickling dieser profilgestaltung war der pirelli MT60 ( wie du sicher wissen wirst ist die entwicklungsabteilung metzeler in münchen für die motorradreifenentwicklung beider im konzern vertretener marken zuständig) der für mehr onroadanteil entwickelt wurde ( war der erste reifen auf den ktm dukes)

wenn es den mt60 in deinen dimensionen noch geben sollte , währe er für gemischten einsatz sicher die bessere wahl :-)

jetzt fragst du dich warum ich so gescheit daherrede ? ganz einfach :-) ca 15 jahre lang hatte ich ein weiss blaues , und rot gelbes tatoo am hintern weil ich für den konzern in ö , d und i als bereichsleiter motorradreifen gearbeitet habe :-)

und der frage nach der uhrzeit zuvorzukommen :-) , man nett es senile bettflucht :-)

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michaelklbg
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#5 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

Hoh, der Thread wird interessant für mich, möchte ich meinem Tiger doch 2012, spätestens 2013 die Westalpen mit all den schönen Straßen und Pässen die unbefestigt sind und SG 4 sind.
Mit meiner Beva ist schon abgesprchen, dass ich mir 2-3 Wochen Zeit nehmen kann, und seit dem bin ich in Gedanken schon dort - da haben die Schlafstörungen schon fast eine gute Seite :mrgreen:

Ach ja, noch bin ich solo! Mag wer mit?
Bild
Der Michl mit den 3 Zylindern

Michl hat uns am 25. Juli 2013 für immer verlassen †
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft.
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michaelklbg
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#6 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

ressarts hat geschrieben:...und der frage nach der uhrzeit zuvorzukommen :-) , man nett es senile bettflucht :-)
Ich nenn es Päsenil!
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Mimoto
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#7 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

ressarts hat geschrieben:....die weiterentwickling dieser profilgestaltung war der pirelli MT60 ( wie du sicher wissen wirst ist die entwicklungsabteilung metzeler in münchen für die motorradreifenentwicklung beider im konzern vertretener marken zuständig) der für mehr onroadanteil entwickelt wurde ( war der erste reifen auf den ktm dukes)

...

und der frage nach der uhrzeit zuvorzukommen :-) , man nett es senile bettflucht :-)
Hi Ressarts,

immer wieder interessant mit wem man es hier zu tun hat. :D
Dann bist Du sicher auch schon Runden mit dem Dähne über den Ring gezogen!?
Bild

Ich weiß nicht ob wir von dem selben Reifen sprechen, der K60 ist der Vorgänger vom K60 Scout.

Hier der K60
Bild

und hier der K60 Scout
Bild

...beide sehen mir dann zwar ähnlich aber der Scout dann doch deutlich "moderner" :oops: aus, oder!?

Grüße
Michael /mimoto

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ressarts
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Re: Erster Erfahrungsbericht Heidenau K60

#8 Ungelesener Beitrag von ressarts »

aber sicher doch :-)

sind für mich beide enduro3 mit einer rille mehr im profil des hinterrades.

für so leistungsstarke mopetten wie den deinem sollte das hinterrad , entweder belted (metzeler) oder radial (pirelli und andere sein )für schotterstrassen und leichtes gatschgehupfe schau dir mal den conti TKC 80 an .

nix gegen heidenau , fahr selbst welche auf der xs650 ( die montieren reifen haben die uralte profilgestaltung :-) vorne rille und hinten sieht es aus wie me77 :-)

seit ich nicht mehr tätowiert bin fahre ich .....
klx 250 avon
xs 650 heidenau
puch roller barum
ntv bridgestone

pirelli hab ich nur noch als schlauch im fahrrad :-)

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