Für den Besuch der Altstadt von Dubrovnik hatten wir uns einen wunderschönen, sonnigen und wolkenlosen Tag reserviert.
Blick am Morgen aus dem Zimmer.
Nach reichhaltigem Frühstück setzten wir uns auf die Maschinen und flitzen Dubrovnik zu.
Ich will jetzt nicht einfach den Wikipedia-Artikel abtippen, wer mehr über Dubrovnik erfahren möche, wählt deshalb den Link.
Während des von 1991-95 dauernden Kroatienkrieges war Dubrovnik von 1991 bis 1992 von serbischen und montenegrinischen Truppen belagert, bevor die kroatische erste Brigade „Tigrovi“ aus Zagreb den Belagerungsring durchbrach und die Angreifer aus der Reichweite der Stadt vertrieb. Die Oberkommandierenden waren Mitglieder des jugoslawischen Generalstabs unter dem Kommando von Veljko Kadijević und Blagoje Adžić sowie Slobodan Milošević. Diese gaben die Losung heraus, Dubrovnik gehöre unter den Meeresspiegel. Unter dieser Prämisse wurde die Stadt bombardiert und mit Artilleriegranaten erhebliche Schäden herbeigeführt.
Heute sind die materiellen Kriegsschäden weitgehend behoben und die Stadt ist ein beliebtes touristisches Ziel. Damit einhergehend ist jedoch eine erhebliche Bodenpreissteigerung, so dass heute nur noch etwa 300 Einheimische in der Altstadt wohnen.
Zwar gibt es in Dubrovnik unzählige, verwinkelte Gässchen, die der Entdeckung harren. Der Tagestourist aber tut gut daran, sich den Rundgang über die Stadtmauer zu gönnen, der zwar mit rund 14 Euros fürstlich gelöhnt werden will, aber einen herrlichen Überblick über die Stadt erlaubt.
Die imposante Stadtmauer landseitig.
Dieselbe Stadtmauer von oben (klick für Pano).
Die Nordseite der Stadtmauer. An ihrem Ende befindet sich Tvrđava Minčeta, die Minceta-Festung.
Tvrđava Minčeta,
Tausende Ecken bieten Motive für schöne Perspektiven.
Orangen zeugen vom mediterranen Klima.
Albatrosse sind allgegenwärtig.
Das Strandbad mit Strandcafé.
Trachten, auch für Männer, erfreuen sich auch bei Jungen einer gewissen Beliebtheit.
Nach Stadtrundgang und obligatem, herzhaftem Mahl, wollten wir noch den Ausblick vom 419 müM hohen Srđ (Sankt Sergius), Dubrovniks Hausberg, geniessen. Der Gipfel des Berges ziert eine napoleanische Festung, die von den Truppen Marschall Marmonts zwischen 1806 und 1810 erbaut worden war. Sie wurde zu Ehren Napoleons Tvrđava Imperial (Kaiser-Festung) genannt.
Eine Kabinenseilbahn, erbaut unter anderem vom Schweizer Seilbahnbauer Garaventa, führt vom Rande der Altstadt direkt hinauf. Allerdings ist der Fahrpreis mit rund 11 Euro für kroatische Verhältnisse doch recht happig, so dass wir uns entschlossen, den Weg mit unseren Mopets unter die Räder zu nehmen.
Ein Fussweg führt im Zickzack den kahlen Hügel hoch. Gibt wohl welche, die würden das mit ihrer Freeride machen
Die im Krieg zerstörte Kabinenbahn wurde danach neu gebaut.
Eine Ausstellung in der Festung erinnert an die Kriegswirren.
Die Kaiser-Festung ist allerdings heute nicht mehr so kaiserlich. Neben dem Zerfall hat sicher auch der Krieg seinen Tribut gefordert.
Gigl hat geschrieben:Meine erste Reise mit meinem ersten eigenen Auto, einem VW Käfer mit 30 PS, 17 Jahre alt und ich 19, führte mich nach Dubrovnik!
Das müsste dann eigentlich vor dem Krieg gewesen sein. Mich würde schon sehr interessieren, wie das zu der damaligen Zeit war. Wars da auch schon so touristisch? Und wie war der bauliche Zustand der Gebäude und der Stadtmauer?
Servus Kermit,
ja das war lange vor dem Krieg, Ende der 70-iger Jahre!
Es war schon touristisch, keine Frage, aber nicht überlaufen und die Preise damals, zumindest, was die Mehlspeisen
betrifft, günstiger als in Ö! Essen waren wir mangels Kohle nicht so oft!
Die Altstadt war in einem Topzustand schon damals!
Auf der Stadtmauer oben, war ich nicht, es war damals viel zu heiss. Ein Fraund hat die Runde auf der Mauer gedreht, der war dann ziemlich "mürbe", um nicht zu sagen "durchgebraten", dem ging's gar nicht gut!
Wir haben etwas ausserhalb von Dubrovnik gezeltet, da war die Brücke über die Meeresbucht noch nicht, wir mussten
da eine ziemliche Anfahrt in Kauf nehmen, weil wir täglich mit dem Schiff auf die Insel Lokrum zum Baden gefahren sind.
Im Kloster da drüben kannte einer von uns einen Tierpreparator und dem haben wir einmal ganz zeitig in der Früh Seesterne zum preparieren herauf getaucht! Das würd ich heute nicht mehr machen, die Tiere gehören dorthin, wo sie sein sollen, ins Meer eben, aber mit 19 sucht man halt noch ein bissl Abenteuer und das Hirn war bei mir (ist es teilweise heute noch ) damals noch von Unvernunft geprägt!
Gigl hat geschrieben:.... aber mit 19 sucht man halt noch ein bissl Abenteuer und das Hirn war bei mir (ist es teilweise heute noch ) damals noch von Unvernunft geprägt!
LG
Eine kleine Portion Unvernunft schadet auch im Alter nicht ....
Danke für den Bericht, Gigl. Ich bin einfach zu spät geboren und der Horizont meines Elternhaus endete an der Schweizergrenze. Für uns gab es keine Auslandsreise damals. Fast wie DDR, nur selbstauferlegt.