Donnerstag am 02.10.2014
Irgendwo haben wir etwas gelesen, dass es hier eine „Geierschlucht“ geben soll.
Angeblich mit der größten Geierpopulation Spaniens.
Nachdem uns die Geierschlucht in den Pyrenäen schon so beeindruckt hat, wollen wir heute der andalusischen einen Besuch abstatten.
OK, die Geierschlucht haben wir nicht gefunden, (gefunden schon, aber das wär ein längerer Wanderweg gewesen und das im Nationalpark – haben wir uns nicht fahren getraut) aber dafür haben wir eine sehr schöne und schön zu fahrende Straße gefunden. Sie ist bergig, breit, kurvig mit gutem Grip, aber, wie jede Straße hier hat sie auf 1km mindestens 3 Überholverbote und ebenso viel Überholverbotaufhebungen. Nachdem sowieso wenig Verkehr ist, stört’s nicht wirklich, aber es nervt.
Nochmehr nervt, dass die Straße permanent geschwindigkeitsbeschränkt ist. Immer wieder, also eigentlich wirklich permanent auf 40kmh oder auf 50kmh.
Nun, es ist sicher pro Person gemeint und wenn Liane auf ihrem eigenen Mopped fahren würde (und ich auf meinem), dann dürfte jeder zwischen 40kmh und 50kmh fahren. Wir, jedoch, schonen die Umwelt, fahren nur mit einem Mopped und daher auch (manchmal) zwischen 80kmh und 100kmh.
Aber im Ernst, es nervt schon auch ein wenig, weil man dauernd nach Radarfallen bzw. uniformierten Ausschau hält.
Ach ja, die Straße ist die A369 zwischen Gaucin und Ronda.
Und dann sind wir noch eine der schönsten Straßen gefahren, die wir jemals – seit wir Mopped fahren – mit dem Mopped unter die Räder nehmen durften. Sie ist leider nicht sehr lang aber vom Straßenverlauf, von der Landschaft, vom Verkehrsaufkommen – von allem halt sowas von genial. Uns fiel nichts Vergleichbares ein.
Es ist die Verbindung von Zahara de la Sierra nach Grazalema. (Zwei wunderschöne Orte, die durch diese Straße perfekt miteinander verbunden werden)
In Ubrique, das für seine Lederverarbeitung bekannt ist, gab’s ein verspätetes kleines Mittagessen und ich hab mir ein Stoffmützchen gekauft.
Am Heimweg sind wir noch durch Ronda und Sentenil de las Bodegas gefahren. Zwei Orte, die wir die nächsten Tage noch intensiv besuchen werden.
So, jetzt ist’s fast Mitternacht. Bin gerade aufgewacht, weil ich ein zutiefst menschliches Bedürfnis verspürte und die Toilette aufsuchte.
Mensch, war (bin) ich besoffen.
Eigentlich trinke ich keinen Alkohol. Aber heute zu den Tintenfischtuben habe ich mir ein Viertel Rosé gegönnt. Danach kam der Wirt und ließ mich von einem lecker süßen Likör kosten. Hm gut, sagte ich ihm und schwupps war das Glas voll.
Ne Zigarette und Ex. Und dann noch einen Carachillo (praktisch einen „Männerespresso, also einen Espresso Correto, also einen Kaffee mit Weinbrand (statt Grappa) – so etwa fifty-fifty). Zack, hat’s mir das Gestell verbogen und ich bin wortlos ins Bett getorkelt.
Jetzt kam das „menschliche Bedürfnis“, nach dessen Erledigung hab ich noch die zwei Sätze geschrieben und jetzt leg ich mich wieder hin. Bin fertsch.
Stunden später, irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen.
Wache auf. Blase! Na, ihr wisst schon.
Und dann suchen meine Augen halt. Ich schalt den PC ein. Ein Fixpunkt!
Na, dann kann ich ja den Bericht eingeben und die Bilder auch.
Freu mich schon auf Morgen, äh heute.
Scheiß Alhol!
Die Bilder:
So fängt die Traumstraße an
So geht sie weiter
Am Traumstraßengipfel
Da sind die ersten Geier
Abwärts (Traumstraße)
Ubrique
.... Lianes Spiegelbilder - ich mag sie
Unsere Mittagstappas
Unterwegs...
