Freitag am 08.05.2015
Wie wir’s vorhatten haben wir heute gepackt und sind ans thyrennische Meer nach Marina die Camerota gefahren.
Liane hat heut Fotopause weil wir mit dem WoMo unterwegs waren und sie ab und zu ein Nickerchen gemacht hat.
Ungefähre Strecke: Nach Norden (Catanzaro) nach Westen (Lamezia Terme) nach Norden bis Montesano und dann nach Süden nach Marina di Camerota.
Wir sind so etwa ab Lamezia Terme die normale Autobahn gefahren (die bis Reggio Calabria geht), gratis ist und mit unserer Vorstellung Von Autobahn nicht ganz in Einklang zu bringen ist. (Wir sind die Strecke vor Jahren schon gefahren, eine Holperstrecke, aber da hat sich viel getan, sie ist mittlerweile ziemlich gut ausgebaut) ABER: kurvig ist sie nach wie vor – also, für eine Autobahn … in etwa vergleichbar mit der, die von Alessandria oder Tortona kommend nach Genua führt.
Von der Autobahn, die bei dem vorherrschenden Gelände eigentlich eine riesige mehrere 100km lange Brücke ist (nur ab und zu unterbrochen, wenn sie andeutungsweise das Festland berührt) sieht man natürlich (wenn man wie im WoMo hoch sitzt) viele kleine Straßen (geteert) und Sträßchen (ungeteert) die die sogenannte Infrastruktur in diesem Gebiet aufrecht erhalten.
Nachdem die Autobahn wegen Restaurationsbauarbeiten ein Stück weit gesperrt war, mussten wir auf diese normalen Straßen ausweichen. Ich sag Euch: mit dem Mopped wär’s ein Genuss, wenn nicht soviel Verkehr wäre aber da alle Autos (in beiden Richtungen) die Autobahn verlassen mussten, war’s natürlich Stopp & Go, weil da auch Busse und Fernlastwagen unterwegs waren und wenn die sich begegneten … Für die Fahrer: Millimeterrangierarbeit und für uns Wartezeit. Auch bei normalem Verkehr macht diese Strecke mit dem WoMo keinen Spaß.
Was ich sagen will: Wenn jemand mit dem Mopped da runter fährt und Zeit hat, kann er Genussfahren (allerdings kommt er nur langsam vorwärts – nicht wegen des Verkehrs, wegen der Kurven und dem Auf und Ab) – hat er wenig Zeit, kann er die kostenlose Autobahn nehmen, macht km und es bereitet (für Autobahnfahren) sogar Vergnügen.
Jetzt sind wir also in Marina di Camerota (hat ein klein bisschen mit meinem früheren Leben zu tun, dass ich da her wollte), am Campingplatz am Meer in einer wirklich außergewöhnlich schönen Bucht und fahren gleich mit dem Mopped zum Abendessen – zum Indianer (hat was … na, ihr wisst schon…)
Morgen solls ein wenig nach Süden (Sapri, Acquafredda, Maratea und dann in die Berge gehen; Übermorgen nach Norden um die kurvenreichen Sträßchen im „Parco Nationale del Cilento e Vallo di Diano“ kennen zu lernen.
Und am Montag machen wir uns gemütlich auf den Weg Richtung Forumstreffen.
Bald habt also auch diesen Reisebericht überstanden.
Schade, `s gibt keine Diplom!
Muss weiter schreiben. Wir waren beim Indianer.
Der „Indianer“ war ein stattlicher, unheimlich gut aussehender Italiener, der mit Leib (Aussehensmäßig und Haaarprachtmäßig) und Seele Indianer war. Ein ruheloser Indiander. Natürlich fuhr er auch eine Indian.
Er eröffnete 1987 das Lokal hier direkt an der Hauptstraße nach Marina di Camerota, direkt an einem Felsendurchbruchtunnel.
In den 90ern lebte er eine Zeitlang in München.
2002 waren wir mit Freunden (die ihn kannten) hier. Es war im Februar oder März (mein Gedächtnis lässt nach) und wir konnten ihn nicht besuchen – das Lokal war geschlossen (eigentlich klar soweit außerhalb der Saison).
2007, zu der Zeit als er wieder mal was Neues machen wollte und nach Spanien gehen wollte, wurde er sehr krank und starb 2009.
Sein Lokal „Indian“ aber lebt weiter. Sein Schwager und dessen Tochter (beide sprechen sehr gut deutsch und sind außergewöhnlich freundlich) führen es.
Nun, wahrscheinlich hat es keine Michelin-Sterne, aber dennoch …. es ist einen Besuch wert. Nachdem es eine Pizza „Indian“ gibt, mussten wir ne Pizza essen. – Das Dessert war eine süße Sünde. Aber, wie wir auf der Karte gesehen haben, gibt es auch wunderbare Fisch- und Fleischgerichte und etwas ausgefallene Pasta.
Wenn ihr in der Gegend seid…. Ein Besuch lohnt!!!!
Noch ein paar Bilder vom „Indianer“ für Euch – bitte verzeiht, aber wir haben beim Essen in dieser angenehmen Atmosphäre an den Genussfahrer und –menschen Ryna gedacht.
Ryna, wir sollten mal eine süditalienische Tour planen.
Sorry, heut gibt’s nur Indianerbilder – wir hoffen sie machen trotzdem an.
Doch ein paar Bilder von unterwegs
Abschied vom thyrrenischen Meer
Ein vor Kühen warnendes Schild. Auf der Autobahn!!!
Wie geschrieben, mussten wir die Autobahn einmal verlassen. Im Hintergrund die "Brücke" ist die Autobahn.
Landschaft
Landschaft mit Autobahn. Man sieht, dass ich nicht übertrieben habe. Die Autobahn ist eine einzige Brücke - na ja, fast.
Kurz vor Camerota
Auch da gibt's verlassene Dörfli
Die Küste bei Camerota
Die Küste kurz vor Marina di Camerota, beim Indianer
Das isser
Innen
Wir waren nicht die einzigen Gäste - wohl aber die ersten. Meine Gesichtsfarbe hat sich dem indianischen etwas angepasst.
Wie a braves Hunderl wartet die Kuh bis wir sie wieder brauchen.
Lesebrille macht nen schlanken Hals
Die Kuh hat Gesellschaft bekommen - ich find die alte, ursprüngliche "Schmuskugel" nach wie vor klasse.
Man könnte auch überdacht im Freien sitzen.
Meine Pizza
Lianes Pizza "Indian"
Unsere Nachspeise
