Ich lasse die teils schwermütigen Gedanken von gestern und den Regen (es hat die ganze Nacht geschüttet) hinter mir und mache mich auf den Weg nach Zakopane. Es ist verdammt frisch - aber ok, dann muß ich weniger oft durchgeschwitzte Klamotten waschen, alles hat was Gutes für sich. Überhaupt bin ich bis jetzt jeden Tag trocken durchgekommen, auch wenn etwas mehr Sonne die Panoramen schon versüßen würde.

Ich habe abseits der Hauptroute möglichst grenznah zur Slovakei über kleinste Nebenstrecken geplant. Und prompt passiert mir das, was ich am Motorradfahren so liebe: Ich verliere mich gedanklich total und erwische mich mit 60-70 km/h auf Nebenstrassen herumdümpelnd. Muß mir nen Ruck geben um das Gas wieder aufzumachen. Man könnte hier mit 100 durchknallen, aber wofür? Ich merke langsam, dass ich in meinem Urlaub, meiner Reise, da angekommen bin, wo ich hinwill.




Nowy Sacz, eine größere Stadt mit ihrem Trubel, dichtem Verkehr, LKWs, zig Ampeln holt mich zurück - opjepaaß! Bin froh als ich da durch bin und nach einigen sehr schönen kurvenreichen Strassen und Serpentinen in Zakopane ankomme.
Willa Orla, meine Unterkunft, liegt zentral und ist günstig. Ich esse gut und preiswert polnische Spezialiäten direkt nebenan und beschließe zufrieden diesen Tag.