ML in den Vogesen
Erster Tag – viel haben wir noch nicht gesehen.
Aber immerhin… ryna hat uns eine SMS geschickt:
Aus dem Campingplatz raus, links und immer geradeaus den Berg hoch, dann kommt ihr zur Schlossruine „Chateau du Haut-Barr“ – sehenswert. Wie Recht er hatte!
Und durch Saverne fließt der Marne-Kanal der vielen Freizeitkapitänen das Gefühl gibt, der „Herr der Sieben Meere“ zu sein.
Wir haben uns den kleinen Hafen angeschaut, den Kanal auf der neben ihm führenden Straße verfolgt, viele Schleusen gesehen; eine Schleusenfahrt beobachtet und das Schiffshebewerk, das (glaube ich) sieben Schleusen ersetzt, im Augenwinkel gehabt.
Von außen schaut es ziemlich unspektakulär aus. Wenn man es besichtigen will, geht das nur mit Führung – und da hatten wir keinen Bock drauf.
Aber der Unterschied zu den Cevennen ist schon gewaltig.
Die Cevennen: archaisch, unwirtlich, hart, leer. Die Menschen empfinden wir als ausgesprochen freundlich und an jeder Ecke gibt es was zu trinken und zu futtern.
Die Vogesen wirken wie die grüne Lunge Europas – bei deutlich über 30° eher wie die grüne Hölle. Dicht bevölkert – ein Dorf am nächsten – zumindest was die Geschwindigkeitsbeschränkungen angeht.
Die Vogesen scheinen weltweit auch die kürzesten Geraden zwischen zwei Kreisverkehren zu haben.
Zum Moppedfahren, wenn man auf die kleinen Straßen ausweicht, herrlich. Bergig, kurvig, wenig Verkehr und ausgezeichneter Belag.
Die Dörfer herausgeputzt wirken auf uns eher abweisend. Menschen: kaum welche in freier Natur gesehen. Kneipen? (gastronomische Betriebe) praktisch nicht vorhanden und wenn, dann zwischen 14:00 und 16:00 gechlossen.
[Ich muss mich noch outen: Ich war so dämlich, dem Navi (kürzeste Zeit, also schnellste Strecke, vorzugeben, weil ich dachte, dass die dann nahe der Luftlinie führt.
Falsch gedacht, hätte kürzeste Strecke eingeben müssen.
Bei Schirmeck haben wir uns dann eine Karte gekauft und die Vogesen sind landschaftlicher viel schöner geworden.]
Mit Navi: Saverne – Molsheim – Richtung St. Die-des-Vosges
Mit Karte: La-Petit-Raon (bei Senones) – Col de Oraye – Col du Donon – Albreschviller – Hommert – Haselbourg – Lutzelbouerg – Saverne.
Da haben uns die Vogesen gleich viel besser gefallen.
Weiterer Grund war: Als wir in „La Petit Raon“ rechts Richtung „Col du Donon“ abbiegen wollten, sahen wir links die erste offene Kneipe heute. Ein Restaurant. Ich fragte, ob wir auch nur was trinken dürfen und vielleicht ne Kleinigkeit essen: Gerne.
Man holte den Wirt. Der sprach deutsch, was insofern nicht weiter verwunderlich ist, weil er gebürtige Pfälzer ist. Es gab einen wunderbaren „schweizer Wurstsalat“ (erfrischend bei der Hitze), Orangina, Cola, Bier und natürlich Kaffee.
Wir unterhielten uns und er Wirt bot uns an, das nächste Mal unser WoMo in seinem Hof abzustellen (angrenzend an seinen Biergarten).
Die Kneipe hat täglich (außer MittwochAbend) geöffnet. Er hat zwei Gästezimmer (mit Etagen-Dusche/WC. Und die Übernachtung kostet € 15,-- pro Person.
Das Tagesmenue bietet er für € 12,50 an.
Wen es interessiert: „Escale de Salm“ in „88210 La Petit Raon“.
http://www.escaledesalm.fr" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Vogesen kommen mir bis jetzt so ein bisschen wie das Altmühltal (in dem ich mich ein wenig auskenne) vor. Man muss sich drauf einlassen und ein wenig Zeit und km investieren, bevor es sich einem wirklich erschießt.
Jetzt lest da bitte nichts vorsichtig negativ Formuliertes draus.
Da ist kein Platz für Interpretationen.
Wenns mir nicht gefallen würde, hätte ich das schon deutlich geschrieben.
In den Cevennen, wo ich mich deutlich besser auskenne, fühle ich mich (noch) wohler.
A bisserl geknipst haben wir auch:
Haute-Barr







... die Schlosskapelle


Am Kanal


Unterwegs





Bis Morgen, wenns nicht regnet.