In der Tat hatte John es doppelt schwer, immerhin wog seine ADV gute 400 kg und war doppelt so schwer wie unsere kleinen Bikes. Wobei das Gewicht gar nich mal die größte Rolle gespielt hat. Das eigentliche Problem war, dass es auf Grund der Verkleidung und des Tanks selbst im Stehen nicht wirklich sehen konnte, was die ersten 2 Meter vor dem Vorderrad los war. Und eben das 19" Vorderrad, was oft nicht über die Hindernisse kam, im Gegensatz zu unseren 21" Rädern.
Das hat ihn dann ein paar mal das Gleichgewicht gekostet und insgesamt lag er wohl ein Dutzend mal auf der Seite, Tobias einmal und ich vier mal. Davon zweimal kontrolliert abgelegt
Im Endeffekt haben wir den Beweis erbracht, dass man unter günstigen Umständen eine dicke 1200er über die westliche BAM bringen kann. Allerdings geht das nur als Team und der Fahrer muß seine dicke Maschine wirklich gut beherrschen. Ich selbst bin mir nicht sicher, ob ich das mit meiner Super Tènéré geschfft hätte...
Und wir hatten in Sachen Wetter wirklich Glück, die Pfützen oder besser kleine Teiche waren meist nur halb voll und auch die Furten wiesen meist einen geringen Wasserstand auf. Trotzdem war es mit das härteste und anspruchsvollste Stück "Strasse", was ich jemanls gefahren bin. Nicht umsonst gilt die BAM als eine der härtesten Strecken, nicht nur wegen der vielen technisch anspruchsvollen Streckenabschnitte, der halbverrotteten Brücken und der Eisenbahnbrücken, sondern auch, weil es sich hier um 1650 km handelt, die zu bewältigen sind.
Und das geht wirklich an die Grenzen, was man leisten kann...Abends kriecht man todmüde ins Zelt oder fällt einfach ins Bett.
Trotzdem, die BAM würde ich wieder machen, auch wenn ich denke, dass sie in ein oder zwei Jahren nicht mehr komplett befahrbar sein wird, weil einige Brücken dann endgültig weggespült sein werden und die Ausweichstrecken nämlich die Piste direkt an der Eisenbahn versperrt sein wird, weil die BAM zweigleisig ausgebaut werden soll.
Aber es git ja noch andere Strecken in Sibirien
