Dienstag am 13. Oktober 2015
Für heute haben wir uns Urlaub verschrieben.
Also Nixtun, Relaxen, Sonnen, Baden um uns auch ein wenig Erholung von anstrengenden Reisen zu gönnen.
Um 9:00 wurde ich geweckt.
Die Bäume (Eukalyptus) an und um unseren Standplatz müssen heute beschnitten werden und deshalb muss das Auto und Mopped weg.
Und das vor dem Duschen.
Also Mopped wegfahren.
Auto vom Strom nehmen.
Stromkabeltrommel aufrollen.
Auto vor – zurück – vor – zurück um die Keile (die man unterlegt um das Auto möglichst waagerecht im Wasser stehen zu haben) entfernen.
Auto woanders hinfahren.
Hin und her rangieren um die Keile wieder so anzubringen, dass das Auto im Wasser steht.
Elektrizität anschließen.
Nachbarn kennenlernen (dazu später mehr).
Duschen gehen.
Beim Rückweg von der Dusche erschrecken, denn die Uhr zeigt 11:45.
Endlich Frühstücken.
Feststellen, dass kein Strom da ist.
Andere Steckdosen an dem Verteiler ausprobieren.
Ohne Erfolg.
Die Dose an unserem ursprünglichen Verteiler testen.
Erfolg!
Kabeltrommel vom Auto nehmen (weil sie ja gedreht werden muss, denn wir brauchen mehr Kabel). Stecker einstecken und Stecker ins Auto und in die Kabeltrommel.
Schweißgebadet.
Zur Liane sagen, dass man heute wirklich nicht weiß, wohin die Zeit verschwunden ist.
Liane antwortet, wieso, wir haben doch schon viel gemacht und es ist jetzt 10:07.
Festgestellt, dass die Krone meiner Armbanduhr herausgezogen war und sich der Zeiger (habe eine Ein-Zeiger-Uhr) verstellt hat. Kommt davon, wenn man zu viel schafft.
Mich über fast zwei Stunden geschenkte Zeit gefreut und mit dem Nachbarn geklönt.
Er und seine Frau (Schweizer aus Zermatt) sind Rentner und sie reisen in ihrem WoMo das ganze Jahr.
Früher ist er viel mit seiner Super-Tenere gefahren und er findet es ideal, wenn man ein Mopped dabei hat.
Ich habe ihm die Beta Alp 4 empfohlen, weil die leicht ist und hinten auf’s WoMo passt, man mit der überall hinkommt und man auch kurze Strecken (sie sind beide sehr schlank) zu zweit fahren kann.
Er wird sie sich anschauen.
Beruflich war er sein Leben lang Bergführer.
Natürlich im Wallis, aber auch in Südamerika und Himalaya – aber jetzt ist nur noch gemütliches Reisen angesagt.
Sie hatten auch eine Bergsteiger- und ich glaube, Karateschule.
Mit der Bergsteigerschule haben sie sich für 5 oder 6 Jahre zum Ziel gesetzt: Jedes Jahr 1.000 Höhenmeter mehr und haben zum Schluss (mit den Schülern) auch einen 8.000er bestiegen.
Es ist wirklich ein Vergnügen, solche Menschen kennenzulernen und sich, von Ihnen lernend, mit ihnen zu Unterhalten.
Wen’s interessiert (vielleicht ist er in der Schweiz ein VIP).
Einfach unter „Michel Siegenthaler“ googeln.
Wenn ich es richtig verstanden habe, hieß seine Schule „Alpirama“ und ich glaube, sie existiert (ohne ihn) immer noch. Mit bisschen googlen findet man bei Alpirama auch schöne Bergbilder, sagt er.
http://www.ALPIRAMA.ch" onclick="window.open(this.href);return false;
Der alte Spruch bestätigt sich immer wieder: Reisen bildet!
Am Nachmittag ein wenig an den Strand und im Meer baden.
Der Campingplatz ist gut besucht.
Einige Bungalows sind vermietet und bestimmt 40 WoMo’s (unseres gehört zu den Kleinen) sind da.
Es sind (obwohl viele einen Roller dabei haben, die meisten Räder und einer einen Fiat 500 in der WoMo-Garage – Riesenteil) meistens eher passive Rentner, die am WoMo oder am Strand in der Sonne sitzen, lesen, natürlich kochen und die Zeit auf für sie angenehme Weise verbringen. – Wir gelten da auf Grund unserer Aktivitäten (die ja wirklich nicht großartig sind) eher zu den aktiven Exoten.
Falls man es nicht merkt – jetzt kommt ein wenig Ironie ins Spiel:
Also so ein „Urlaub“ im Oktober ist letztlich nur was für die ganz Harten – also für uns.
Nur so ein Beispiel: Nachmittags an den Strand gehen – ok, da muss man bei ca. knapp 30° nicht zu den Härtesten gehören, das schaffen teilweise auch Normalos.
Aber sich dann in die eiskalten Fluten des Mittelmeeres stürzen um stehend so ne knappe halbe Stunde gegen die zugegebener Maßen nicht gerade ausgeprägten Wellen zu kämpfen … das können nur die ganz Harten.
Wobei, genau genommen relativiert sich das auch wieder, wie alles im Leben, denn als wir rauskamen trafen wir die, die schon 21 Mal auf der Insel waren und täglich die Wassertemperatur messen.
Obwohl es heute ziemlich windstill ist, hat das Meer genauso viel Grad, wie gestern: 24°!!!!
Und ihr denkt immer, so ne Reise sein reines Honigschlecken!
Ein paar Bilder:
Liane experimentiert hintergründig
Das Mobil-Home, Hüttchen, Häuschen von Bernhard und Sabine. Sie waren total begeistert.
"Unser" Strand
