Am 7. Tag sollst du ruh´n
Welch weiser Ratschlag, wie sich noch rausstellen sollte.
Heute, Sonntag, war unser erster richtiger Urlaubstag. Nach einem guten Frühstück machten wir uns bei schönstem Wetter auf Richtung Berge, um die kleinen Strassen zu besuchen.
Die Anfahrt gefiel mir richtig gut und ich war noch frohen Mutes.
So in etwa ging es eine zeitlang den Berg hinauf.
Dann wurden die Strassen kleiner und unbefistigter.

HURRA der Schotter ist da.
Wir hatten vorsorglich das Innenfutter aus Jacke und Hose genommen (ist eh nur ein dünnes, aber der Belüftung wegen). Ich hatte wirklich Spass. Nie hätte ich gedacht, dass das so viel Freude bereitet mit der Kati auf Schotter die Berge rauf zu fahren.
Es wurde steiler und anstrengender. Ich keuchte und jappste nach Luft unter meinem Helm. Nun weiß ich warum ich einen Endurohelm fahre..
Die Steine wurden größer und größer. Ich schlingerte meinen Weg hinauf. Meine Freundin fuhr flott vorweg.
Sie verschwand hinter einer Rechtskurve. Sagte ich schon, ich liebe Rechtskurven? Ich sah nur das Stück geradeaus und keine Kurve, ergo waren das mehr als 90 Grad.
Auge an Verstand: Sehe steiles Strassenstück, vielleicht eine Kurve! Nicht einsehbar. Viele Steine. Kann nicht genug sehen!
Verstand an Auge: Ok ich habe....
Unterbewußtsein: ICH ÜBERNEHM HIER MAL!
Unterbewußsein: Einleitung Notfallplan B3. Gewicht nach rechts verlagern, Bodenkontakt suchen, Motorrad festhaten, WICHTIG: Motorrad festhalten. Atmung einstellen. Augenschliessen. Und bloss nicht das Motorrad loslassen.
Hat doch prima geklappt mit dem Umfallen!
Supi. Gleich am ersten Tag umgefallen. Ich fluchte fürchterlich ob meiner Dummheit. Aber Gott sei Dank niemand hat es gesehen. Mir war nichts passiert meiner Katie bis auf eine Schramme am Handprotektor auch nicht. Nur lag sie beleidigt auf der Seite. Ca. 220 kg Kampfgewicht. Ich näherte mich mit beruhigenden Worten, also ich versuchte mich zu beruhigen, nicht mein Mopped!
Was hatte ich im Sichertstraining übers Aufheben gelernt? Nix. Den Punkt gab es nicht.
Ok ich hatte einige Videos gesehen, wie Püppchen 400kg Harleys hochwuchten. Mein Mopped lag günstig, denn ich konnte sie aufheben aber sie könnte nicht auf die andere Seite kippen, da der Seitenständer es verhindern würde (von meiner Freundin war noch nichts zu sehen oder hören). Dumm nur dass sie im Hang lag und ich sie gegen den Berg heben sollte.
Es half alles nichts. Rein gar nichs! Ich dachte: Ok So ist das auf einer Weltreise, am A-der-Welt allein und Du bekommst das Ding nicht bewegt.
Aber dann kam ein Auto. Ein netter junger Mann kam heraus gesprungen. Meine Freundin kam derweil den Berg runter gelaufen. Zu dritt hieften wir die Katie auf die Räder und, und ich wir rutschten samt Moped den Hang runter auf das Auto des jungen Mannes. Na toll.
Zum Glück nichts passiert. Ich war fix und fertig. Er meinte nur, dass der Weg nichts für Motorräder sei. Stieg ins Auto und schoss ebendiese STrasse den Berg rauf.
Aber ich hab es dann doch geschafft, die Strasse oder wie auch immer das heissen mag rauf zu fahren. Wie schön ist ein Auto, vier Räder. Hier würde ich höchstens einen Defender oder Panzer bewgen, so fliegen die Steine wenn ein Auto (von denen plötzlich viele an mir vorbei fuhren) davon raste.
Wir wussten noch nicht, dass das hier ein beliebtes Wandergebiet war.
Plötzlich, die Strasse hörte auf. Wir standen auf einem Parkplatz. Der war natürlich: Steil und uneben. Herje, ich wünsche mir ein Moped welches kleiner, leichter und nicht so hoch ist.
Ich konnte mein Moped nicht alleine wenden! Meine Freundin und 2 Männder halfen uns, denn ich stand mal wieder so blöd, das nichts ging.
Erleichert (weil gefühlte 200 Liter geschwitzt) stand ich nun auf dem ebenen Stück des Platzes.
Nach einer Pause fuhren wir den Weg wieder runter. An einer Gabelung ging es wieder den Berg rauf. Und ja es machte Spass.
Ein Keuchen näherte sich.
Ich brauchte für mein Facebook Profil ein neues Bild.
Und es heißt: Welcome Slovenia
Die Strasse wurde kleiner ja das ging tatsächlich. Und dann hörte sie auf. Auf einem Hochplateau.
Es war wirklich sehr hübsch da oben. Leider alles geschlossen. Aber es gab was für den Ernstfall.
Wir genossen einfach die Umgebung. Leider mussten wir wieder los und den Berg runter.
WIr folgten einen Wagen, welcher ziemlich rasant verschwand und wir standen dann
Eine Schranke im Niergendwo? Keine Möglichkeit herum zu fahren. Und zurück? Ne das wollten wir nicht.
Es kostete doch wahrhaftig 1 Euro, die Schranke zu öffnen.
Und wir hatten dabei? Genau. 1 Euro.
Also beide mit laufendem Motor vor die Schranke gestellt, den Euro eingeworfen und zack los gefahren.
Wir brauchten noch ca. 2 Stunden bis zum Gasthof. Aber der Weg war gut ausgebaut mit toller Landschaft.
Ich war am Abend froh, ein Bier zu trinken und über das Erlebte zu lachen.