Heute wollten wir uns auf den Weg zum
Bohinjsko jezero machen. Meine Freundin war dort vor ein paar Jahren schwimmen.
Oh ich vergass unser "Urlaubshobby" zu erwähnen:
Wir nehmen grundsätzlich immer und überall Schwimmzeugs mit, denn wir stecken sofern möglich immer unseren Popo ins Wasser.
So fuhren wir am Berg entlang, nicht der direkte Weg aber schön und gemächlich über kleine Dörfer.
Bis wir an einer Kreuzung im Hintergrund eine Ruine sahen.
Ruine des Schlosses Kamen
Die Ruine war interessant, der kleine Weg, der dahinter in den Bergen verschwand, war weitaus interessanter. Keine Frage, wir fahren da rauf. Kampferprobt und todesmutig wie ich war nickte ich zustimmend.
Schotter, kannte ich, konnte ich.
Und dann? Dann kam sie wieder. Die Rechtskurve dunkel erinnerte ich mich
Auge an Verstand: Sehe steiles Strassenstück, vielleicht eine Kurve! Nicht einsehbar. Viele Steine. Kann nicht genug sehen!
Da Frau ja lernfähig ist und selten den gleichen Fehler zweimal macht, blieb sie diesmal stehen,
bevor sie in die Kurve fuhr und fiel.... fiel nicht um!
Dafür stand sie aber im Berg, Vorderradbremse gezogen rutschte ich langsam aber stetig rückwärts.
Oh man, wie doof ist das denn nun?
Meine Freundin kam den Hang runter gelaufen und lachte herzlich, dass ich schon wieder da stand. Oder besser rutschte.
Ich dachte: Ok Seitenständer raus und drehen wie so oft auf YT gesehen. Theorie!
Praxis: Ich rutsche so lange mit Hilfe meiner Freundin rückwärts bis meine Kati und ich standen, also nicht mehr rutschen konnten. Dann drehten wir um.
Ich hatte für den Anfang des Tages -es waren 45 Minuten seit Abfahrt vergangen- bereits die Nase voll und wollte nur noch asphaltierte Wege fahren.
Eine
Schotter-Begrauf-Kurven-Allergie entwickelte sich.
Den gesamten Weg nach Bled fluchte ich vor mich.
In Bled machten wir am See Pause und genossen das Wetter und die tolle Umgebung.
Die Strecke von Bled zum Bohinjsko jezero war eine gut ausgebaute kleine Landstrasse, die mir nach dem Eklat viel Freude bereitete. Nur das Wetter meinte plötzlich, es müsse sich ändern. Es nieselte und wir suchten an einem Haus mit Carport Unterschlupf.
Die beste Erfindung der Motorradfahrer ist übrigends das Wartehäuschen an Bushaltestellen! Leider sind sie nie da, wenn man sie braucht (ich arbeite daran)
Wir hatten Glück, der Nieselt dauert nur 5 Minuten und wir konnten weiter.
Am See angekommen, überlegten wir, wo wir denn unseren Popo ins Wasser halten wollten.
Wir war da so standen, dachte ich: Oh so viele kleine Fliegen auf dem Wasser.
Ha, nein es waren keine Fliegen. Es war Regen!
Und was für einer.
Gott sei Dank hatte wir ein Dach über den Kopf. Dort verbrachten wir geschlagene 1.5 Stunden, weil der Regen so heftig war.
Etwa 200m von uns entfernt war ein riesieges Sonnensegel mit einer Pizerria! Juhu. Wir liefen durch den Regen hinüber, nur um zu erfahren,
HEUTE GESCHLOSSEN
Wir verbrachten noch unzählige Minuten frustrierten wartens und vergnügten uns damit, den Wassertropfen zu zuschauen, wie sie Blasen warfen.
Ca. eine weitere Stunde später klarte es auf und wir konnten wieder los fahren.
Den gleichen Weg wollten wir nicht zurück.
Wir folgten der Route 905. Eine wie soll es anders sein, tolle Motorradstrasse mit wenig Verkehr.
Wie wir so im flow waren, hatte sich der Regen erholt und holte zum Gegenschlag aus.
Wir fanden Zuflucht in
Tourist farm Anž'k
Sehr urig und im Sommer bestimmt ein beliebter Treff. Der Gastwirt sah uns mitleidig an. Wir bestellten Kaffee und Tee zum Aufwärmen und unterhielten uns mit dem Gastwirt über seine Zeit in Deutschland.
Kurze Zeit später bot sich in dem kleinen Tal ein grandioser Anblick, der uns alle vor die Tür trieb.
Ein Regenbogen aller erster Güte über das gesamte Tal.
Mit dem Anblick verabschiedeten wir uns aus vom dem Gastwirt, dem schönen Tal und winktem den Regenbogen fröhlich zu.
Unspektakulär ging es auf den gewohnten kleinen Sträßchen und Dörfen Richtung Gasthof.
Wir freuten uns, wie so oft in diesem Urlaub, auf eine warme Dusche und gutes Essen.
