Ich bin vor 2 Jahren umgestiegen von China-Navis auf Smartphone. Ich hatte zwei alte Samsung S8 übrig, wasserdicht und mit Induktionsladungsfähigkeit. An meiner Yamaha MT-09 SP war ein SP Connect Wireless Charger mit Vibrationsdämpfer dran. Na dann: Klebehalterung ans S8, OSMand drauf, kostenlose SIM rein und los! Und so lief das:
Das hat immer ganz gut funktioniert, außer wenn's nicht funktioniert hat

Induktives Laden klappt mit Klebehalterung nicht so recht, außer in der Nähe der Heimat. Mit USB-Kabel ging's dann, außer wenn das USB-Kabel oder die Dose gerade nicht so richtig wollen, dann wird der Akku langsam leer. Außer, wenn Feuchtigkeit in der Nähe der Stecker ist, dann lädt's gar nicht mehr. Samsung ist da wohl ganz besonders empfindlich nach den brennenden Tablets vor 10 Jahren. Mit einer USB-PD-Dose und USB-C an beiden Enden des Kabels ging's dann zuverlässig.
Zwischenzeitlich habe ich mich vom Samsung S10 Haupthandy getrennt und mir ein wie-neues-S20FE gekauft. Dazu gibt's eine passende SP Connect Hülle. Mit dem Haupthandy auch zu navigieren hat mir echt gut gefallen: Abends immer Akku voll, voller Medienzugang für Unterhaltung unterwegs. Etwas lästig war, es fürs Fotos aus der Halterung zu drehen, und irgendwann kam da auch ein Draht mit raus aus der Ritze zwischen festem und drehbarem Teil der Handyhülle. Egal. Dann habe ich abends beim Scrollen daheim die ersten Schatten im Display entdeckt - OSMand hatte sich rechts oben eingebrannt. Okay, blöde Idee. Bei der nächsten Tour ist das vermeintlich wasserdichte Handy dann abgesoffen, und zwar natürlich am 2. Tag von 16. Zunächst hat der Touchscreen versagt, dann war ein Streifen im Display, und dann war's aus. Genau was man im Urlaub so braucht, da waren zB 12 Hotelbuchungen drauf und Fährtickets. Dann unter großen Schmerzen alles aufs Samsung S8 umgezogen, inkl. diverser per Postbrief aktivierungspflichtiger Apps von Banken usw. und damit navigiert, halt mit Kabel. Ging soweit.
Daheim recherchiert: ich hätte kein refurbished Handy kaufen sollen, die sind dann nicht wirklich wasserdicht. Okay, altes Handy zurückgeschickt als Garantiefall, anteilig gut Geld bekommen. Gleiches Handy neu gekauft, im Tankrucksack zum Motorrad getragen: voila, Displayschaden! Noch vor der ersten Fahrt! Geil! 2 Wochen vorm Urlaub! 150 Euro für ein neues Display oder 200 Euro für ein neues refurbished Handy oder 300 für ein neues Handy? Es wurde ein neues Display, damit natürlich wieder nicht wirklich wasserdicht, und wieder mit dem Navihandy Samsung S8 in Urlaub gefahren. Das kann sich dann auch den Bildschirm einbrennen, mir egal.
Das ging 7 Tage gut, dann dort irgendeinen loses Kabel innen oder ein Displayschaden, jedenfalls erst Grünstich, dann nur noch Rauschen. Genial, waren ja nur noch 4 Wochen Reise übrig. Handyreparatur in Norwegen am S8 400 Euro, bei Zeitwert 80 Euro, nein Danke. Also mit dem reparierten Haupthandy gefahren, dass nach 2 Stunden Nieselregen dann angefangen hat, von innen zu beschlagen. Ich bin begeistert. Hab's dann im Handyladen trockenlegen lassen und bin fortan im Regen nur nach Gehör gefahren - bzw. nach Schildern, jenseits von Trondheim ist ja nicht mehr viel los mit Kreuzungen. Und wann gibt's schon Regen in Skandinavien??
Auf die nächste Reise ging's dann mit dem zweiten S8, aber ohne Kleberhalterung, die lädt eh nicht, nur mit RAM-Kugel an einer Handyhülle. Das hat dann zwei Tage gehalten bis der Touchscreen Geisterklicks gemacht hat und das GPS mich immer ca. 500 Meter daneben gesetzt hat. Das halft in Sizilien jetzt echt nicht bei der Navigation. Also wieder das reparierte S20FE an den Wireless Charger, und hoffen, dass es nicht regnet...
In 2 Jahren und ca. 60000 km hab ich also 3-4 Handies verschlissen und muss doch sagen, dass ich nicht zurück will zum Hardware-GPS-Daumenkino mit Lego-Auflösung, Software auf MS DOS Niveau und Kartenlizenz-Generve. Auch wenn's da keinen Hardware-Ärger gab außer alle paar Jahre Ladeprobleme.
Spannend finde ich diese Android Auto-Displays, aber die sind schon sehr rudimentär. Da fehlt es schon an Features wie "Helligkeit dimmen im Tunnel", und die meisten Apps schalten in ihrem User Interface fast alle Features aus, wenn sie mit Android Auto verbunden sind. Also Routenplanung, Alternativen, Details jeglicher Art. Bis dahin kann ich noch ein Paar Handies zerrocken

Auf der Honda NX500 Leihmaschine habe ich mit Pfeilnavigation im Display experimentiert, das ist aber schon extrem rudimentär. Da ist nur der Kopfhörer fast besser.