Sonntag, 10. August 2014 - es ist schwülwarm in Ugine, als wir auf dem Marktplatz vor dem Hotel aufrödeln. Heute geht´s über den Rest des Nordteils der RDGA runter nach Bourg-Saint-Maurice. Zuerst der wunderschöne Col de Pré (1.703 m), Lac de Roselend, Cormet de Roselend (1.967 m), sowie ein kurzer Abstecher beim Auberge de la Nova, dann weiter nach Val D´Isère und rauf zum Col D´Iséran (2.770 m).
Ziel ist heute das italienische Susa, unser Ausgangspunkt für die Assietta-Kammstrasse, die wir uns für morgen vorgenommen haben.

Zwei GSen und eine 18 Jahre alte RT - echte Welten, die oben am Col D´Iséran aufeinander treffen

Trutzige Kirche oben am Pass
Dann runter und bald auch wieder hoch zum nächsten Pass, dem Col Mont-Cenis (2.081 m) - hier wartet der nächste Schotter auf Gerd und mich. Martin hat bereits hier verkündet, dass er keinen Schotter fahren wird. So einigen wir uns auf einen Treffpunkt weiter unten.
Von Michael weiß ich von der südlichen Umfahrung des Lac Du Mont-Cenis, einer sehr schönen und nicht anspruchsvollen Schotterpiste. Sie führt über den Naturdamm des Sees zurück zur rasanten Abfahrt runter nach Susa.

Feuchtwarme Südluft trifft auf kalte Nordluft - Wolkenspiel am Lac Du Mont-Cenis

Gerd macht die Kamera klar

Fahrt in der Sonne - die Nordumfahrung per Strasse liegt links in den Wolken
Weiter unten in Susa suchen wir eine Bleibe, finden jedoch nur ein schmuckloses Hotel im Zentrum. Schnell im Navi nach einer Alternative geschaut, Martin ruft dort an. Bingo. 8 km weiter in Novalesa gibt´s das
Albergo della Posta. Lassen wir uns überraschen.
Von außen und innen nichts Besonderes, kleine saubere Zimmer, ein großer Speiseraum, der auch noch gefüllt ist, die Mama an der Rezeption bedeutet uns freundlich: Abendessen 19:30 Uhr. Unser kleiner Tisch steht bereit, 1 Flasche Wasser und Rotwein, jeweils geöffnet, keine Speisekarte. Das kann ja heiter werden. Und dann: 2 Bedienungen karren Teller mit allerfeinsten Antipasti heran, insgesamt 6 Teller mit verschiedenen Leckereien, kaum Platz auf unserem Tisch. Wir Hunger wie die Wölfe. Köstlich!!!!

Ratzfatz ist alles weg. Dann der nächste Gang: verschiedenste Pasta, jeder kann wählen. Wieder köstlich ... puhh, der Bauch spannt langsam. Jetzt ist aber gut, denken wir. Doch nein: jetzt kommt der Hauptgang, wieder 3 Wahlmöglichkeiten. Ich weiß nicht mehr, was es war, aber es war wieder nur super lecker. Italienische Küche halt, nix Großes, eher das Normale. Wie der Italiener eben isst. Dann ist aber gut. Noch ne Flasche Rotwein ... ist gleich da, wieder offen. Wir können nicht mehr, "müssen" aber noch zwischen Käse, Eis oder Früchten (oder alles zusammen) wählen. Unser kleiner Tisch kracht fast zusammen - und wir auch. Dann Café ... ich muss raus, Beine vertreten. Kann nicht mehr. Die beiden anderen sitzen auf der Bank auf der Terrasse.
Morgens beim Bezahlen bin ich gespannt auf die Rechnung. Die nette Mama an der Rezeption (die sie wahrscheinlich nie verlässt) meint freundlich "Cinquanta Euro" - 50 € also. "Und das Abendessen?" - wieder nur ein "Cinquanta". Die Weine auch? Nicken. Alles drin in den 50 €. Bestes Essen, klasse Wein und Wasser, bis zum Abwinken wenn man will. Das hatten wir nicht erwartet. Hier komme ich wieder hin. Ein echter Geheimtipp für Menschen, die das Normale, das Ursprüngliche lieben. Merkzettel: Albergo della Posta in Novalesa. Ist klein. Findet man.