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Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Mittwoch 25. November 2015, 14:33
von Frido
Hallo,

glücklicherweise hatte ich noch keinen Auffahrunfall mit angehängtem Moppedanhänger und daher keine praktischen Erfahrungen was die Haltbarkeit betrifft, aber wir verspannen auch nur so ungefähr wie auf dem besagten Foto, ein Gurt unten um die Hinterradfelge, eine Schiene fürs Vorderrad und nach vorne bzw. seitlich je einen Gurt über die Gabelbrücke - bisher gab es auch bei heftigen Bremsungen keine Probleme, die Moppeds standen da wo wir sie hingestellt hatten.

Meist nehme ich vorne 800 kg-Gurte, wenn nicht genug zur Hand sind auch mal die 250 kg-Gurte. Überrascht hat es mich aber, dass die verbauten 12 mm-Ringschrauben nur 250 kg Bruchlast haben. Da das aber schon seit Jahren so funktioniert mache ich mich da nicht verrückt. Eine Schiene oder ein Klappständer für das Vorderrad dürften m.E. schon einiges an Vortrieb aufhalten.

Kennt niemand einen entsprechenden Test?

Gruß
Frido

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Mittwoch 25. November 2015, 19:05
von klauston
Ich hab jetzt die Zahlen nicht im Kopf, aber es gibt diesen Sicherheitsgurt test, den man mitmachen kann, da kommen bei 11 kmh das vielfache des Körpergewichtes in den Gurt, und bei 30 kmh ist das so ein Viel Vielfaches.

Das hält ein 250kg Gurt nicht mal im Ansatz ( wenn man bedenkt das ein Motorrad auch das Gewicht hat )

Und dann kommt noch der Winkel dazu.
Nur als Beispiel, bei 60° Abspannung trägt der Gurt ohne fest angezogen zu sein schon das Eigengewicht das er halten soll, und wenn man da noch Kräfte ableiten will............. :roll: :roll: .

Also bei Euren Argumenten wirkt eher das " Es ist noch nie was passiert " und "ich denke, das wird schon passen "

Ich hab sowohl beruflich mit Statikrechnungen im Veranstaltungsbereich zu tun, als auch noch den Berufskraftfahrer Schein ( auch wenn ich den nicht nutze, hat mich halt interessiert ) wo es um Ladungssicherheit geht.
Da kommst nicht durch wenn es wirklich mal um was geht, da können schon mal Kräfte beim Kurvenfahren ein Problem werden, vom starken Bremsen mal abgesehen, und da reden wir noch nicht von einem Auffahrunfall......

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 01:11
von Frido
Hallo Klaus,

fast immer stehen die Vorderräder in Schienen die das Mopped zusätzlich noch halten bzw. den Schwung nach vorne aufhalten.
klauston hat geschrieben:Nur als Beispiel, bei 60° Abspannung trägt der Gurt ohne fest angezogen zu sein schon das Eigengewicht das er halten soll, und wenn man da noch Kräfte ableiten will............. :roll: :roll:
Diese Aussage verstehe ich nicht.

Auf was beziehen sich die 60°, seitliche Abspannung, Abspannung nach vorne?

Welches Eigengewicht trägt der Gurt dann z.B. bei einem 150kg-Mopped?

An fertig gekauften Moppedanhängern hab ich schon Ringschrauben bzw. Ringösen als Zurrpunkt gesehen. Hab nochmal nachgelesen, eine verzinkte M12-Ringschraube hat max. 240 kg Bruchlast. Oft sind die für die Aufnahme von 2 nebeneinanderstehenden Moppeds gedacht, nach deinen Ausführungen müssten die viel zu schwach ausgelegt sein - liefern die Anhängerbauer die Anhänger demnach mit ungeeigneten Zurrpunkten aus?

Autos werden auf Transportern oftmals auch nur mit Gurten an den Rädern gesichert. Auf die Schnelle habe ich diese Gurte mit 1.000 und 2.000 daN im geraden Zug gefunden, braucht man dann für ein Mopped tatsächlich 2.000 daN-Gurte?

Wie gesagt, die von mir beschriebene Abspannung hat bisher immer problemlos gehalten, bei Bremsungen auf der Autobahn, kurvenreichen Passtrassen und schlechten holprigen Landstrassen, sicher über 20.000 km in den letzten Jahren.

Gruß
Frido

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 07:39
von klauston
Ich muß das besser formulieren, bei dem Winkel trägt es das volle Eigengewicht, wenn nur ein Wenig Last drauf kommt, zb beim normalen Bremsen.

Wenn aber noch mehr hinkommt ( Stichwort dynamische Last ) wird das ein Mehrfaches.

Im Prinzip kann jeder sein Moped befestigen wie er will.

Ich wollte nur aufzeigen, das die auf dem Foto gezeigte Möglichkeit nicht so wirklich Sinn macht.

Solange nichts passiert ist eh alles in Ordnung....

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 10:04
von Frido
Hallo,
klauston hat geschrieben:Ich muß das besser formulieren, bei dem Winkel trägt es das volle Eigengewicht, wenn nur ein Wenig Last drauf kommt, zb beim normalen Bremsen.
beim Bremsen fängt doch die Schiene in der das Vorderrad steht einen (Groß- ?)Teil der Last ab, die Gurte verhindern m.E. vorrangig eher das seitliche Kippen.
klauston hat geschrieben:Im Prinzip kann jeder sein Moped befestigen wie er will.
Jain!

Man möchte die Moppeds ja sicher transportieren und niemanden unnötig gefährden, da schadet es ja nicht sich darüber auszutauschen. ;)

Gruss
Frido

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 12:19
von VerfahrniGS
Hier mal eine Aussage vom Polizeipräsidium Südhessen: http://www.oamc-reinheim.de/datei/Anh%E ... A-2011.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Evtl. bringt das ja etwas Aufhellung oder auch nicht. ;)

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 19:18
von AlterHeizer
klauston hat geschrieben:Ich hab jetzt die Zahlen nicht im Kopf, aber es gibt diesen Sicherheitsgurt test, den man mitmachen kann, da kommen bei 11 kmh das vielfache des Körpergewichtes in den Gurt, und bei 30 kmh ist das so ein Viel Vielfaches. ...
Hmm, also wenn man sich diese üblichen Gurtschlitten anschaut, wie sie z.B. vom ADAC u.a. eingesetzt werden, dann sollen sie einen Aufprall auf ein stehendes Fahrzeug / Hindernis bei Geschwindigkeiten zwischen 40 bis 50 km/h simulieren, d.h. sie erreichen kurz vor dem Aufprall eine Geschwindigkeit zwischen 11 und 13 m/s ...
Der Puffer am Ende simuliert quasi den Verformungsweg, der in realiter auftreten würde. Eine Beispielrechnung findet sich z.B. hier:
http://www.kvw-toelz-wor.de/schlitten/g ... immer5.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Wie man sieht, sind die dabei ermittelten G-Werte schon heftig, aber es handelt sich um eine Simulation bei einer Geschwindigkeit von 50 Km/h!

Was die Ladungssicherheit beim Motorradtransport betrifft, sollten wir unterscheiden zwischen dem normalen Fahrbetrieb in all seinen Varianten vom Ausweich - bis zum Vollbremsmanöver und der Ausnahmesituation eines Unfalles.

Ein Motorrad von z.B. 250 kg, das vorne mit 2 und hinten mit 1-2 Spanngurten der Klasse LC 400 daN gesichert ist, wird alle Fahrmanöver unbeschadet überstehen, da z.B. selbst im Falle einer Vollbremsung die auftretenden Kräfte unter 1 g (9,81 m/s²) liegen dürften. Vermutlich würde sogar eine niedrigere Spanngurtklasse ausreichen, denn durch die übliche Umreifung verdoppelt sich die Spannkraft der Gurte.

Etwas ganz anderes ist die Ausnahmesituation eines Unfalles, z.B. eine Auffahrunfalles gegen ein stehendes Fahrzeug bzw. Hindernis, hierzu eine allgemein gültige Aussage zu treffen, ist beliebig schwierig.
Grundsätzlich geht`s dabei um die Aufprallenergie, genauer gesagt, um die kinetische Energie, die eine Masse mit einer bestimmten Geschwindigkeit beim Aufprall entwickelt. Hier ist ein Beispiel gerechnet: http://doerrhoefer-technik.de/unfallmec ... hanik.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Bei 50km/h und 0,5 m Verformungsweg müssen wir mit 19,7 g, also der rund 20-fachen Gewichtskraft der Masse rechnen, das ist jedoch ein Mittelwert auf einer Strecke von 0,5m, d.h. der max. Wert liegt noch deutlich höher! Vereinfacht dargestellt hätte ein Motorrad von 250 kg Masse dann eine Gewichtskraft von rund 5 to.!!

Hossa, in einem solchen Szenario wird es eh einen Totalschaden geben und es wird wohl keine große Rolle mehr spielen, ob das Motorrad noch auf dem Hänger bleibt oder nicht! Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde sich dabei auch die AHK verabschieden und der Hänger durch die Gegend fliegen. Auch ein nicht mittig hinter dem Fahrzeug befindlicher Hänger würde sich wohl seitlich am Zugfahrzeug vorbeibewegen.

Rechnen wir mal mit einer Aufprallgeschwindigkeit von nur 10 km/h und einem Verformungsweg von 0,25m, so sieht die Welt gleich besser aus: im Mittel 1,58 g sind deutlich harmloser und das Motorrad würde wohl gehalten.
Entscheidend ist also in einem solchen Fall nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch der zur Verfügung stehende Verformungsweg.
Ausrechnen kann sich das jeder selber: a[m/sec²] = v²[m/sec]: 2s[m] und g = a[m/sec²] : 9,81[m/sec²]

Wenn ich das recht sehe, kann man zwar eine zufriedenstellende Ladungssicherheit für den normalen Fahrbetrieb erreichen, im Falle eines Unfalls wird es jedoch von den Rahmenbedingungen abhängen, ob die Ladungssicherheit erhalten bleibt. Wenn`s schlecht läuft, helfen bei einem Unfall auch die massivsten Spanngurte nicht mehr weiter.

Re: Anhänger Transport 690R und oder 350EXC - Befestigung

Verfasst: Donnerstag 26. November 2015, 20:00
von klauston
Ein Motorrad von z.B. 250 kg, das vorne mit 2 und hinten mit 1-2 Spanngurten der Klasse LC 400 daN gesichert ist, wird alle Fahrmanöver unbeschadet überstehen, da z.B. selbst im Falle einer Vollbremsung die auftretenden Kräfte unter 1 g (9,81 m/s²) liegen dürften. Vermutlich würde sogar eine niedrigere Spanngurtklasse ausreichen, denn durch die übliche Umreifung verdoppelt sich die Spannkraft der Gurte.
Richtig, wenn es nach vorne und auch nach Hinten abgespannt ist.

bei dem Einem Bild aber ist es nur nach Vorne.

Und Du redest von 400kg Gurten, er hat 250kg Gurten.

Auch der Vorderradhalter ist nur so gut wie die Schrauben und Halterung, in die es befestigt ist.

Es Ist richtig, das bei doppelt nehmen des Gurtes auch die Spannkraft verdoppelt wird, bei dem gezeigten Gurt aber nicht, der hat eine Y Form.
Und das kurze Stück kannst nicht doppelt nehmen.