Unser Treffen neigte sich dem Ende. Das Wetter leider auch. Meine WetterApps sagten bewölkt für Samstag. Die Finnen und Schweden sagten, es werde ab 6 Uhr morgen früh regnen. Sie sollten Recht behalten, hatten die bessere App, kann ich nur empfehlen die üblichen Verdächtingen aus D lagen fast immer daneben.
Die app heißt YR und ist aus Norwegen.
Regen. Regen heißt nasses Zelt, nasse Klamotten und dann abbauen. Völlig unspassig. Aber es gab auf dem Campingplatz Hütten, in denen einige von uns die Woche verbrachten, dort quatiereten wir uns ein. Wir bauten Freitag in windeseile die Zelte bei starken Wind ab. Trocken!
Und es fing um schlag 6 in der Früh mit dem Regen an.
Starkregen, so stark das ich meine Crossbrille/Crosshelm verfluchte ich sah einfach , , nichts.
So machten wir uns auf
Jede in eine Richtung. Meine Freundinnen fuhren noch nach Kroatien runter, einige fuhren noch zum Schwarzen Meer, andere mussten bis Sonntag Abend wieder in Deutschland sein.
Die Schweden, Franzosen, Polen, Engländer, Schweizer, ...... jede von uns wird wohl über den Regen geflucht haben.
Ich hatte an diesem Tag noch gute 250km vor mir. Und das im heftigsten Dauerregen. Ziel war der
Liptauer Stausee in der Hohen Tatra /Slowakei.
Die Anreise war kalt, nass und frustierend. Einziges highlight war, jede auch noch so kleine Tankstelle in der Slowakei hat wlan! Nur um von einem Putschversuch zu lesen....
Da ich eigentlich Zelten wollte, und ich das eigentlich bei dem Regen vergessen konnte, erinnerte ich mich an eine Seite
link, dass man sich die Anschrift der Touriinfo merken solle.
Hab ich! Ich bin hingefahren nach Liptovský Mikuláš | Liptauer St. Nikolaus, um ein Zimmer zu suchen. Denn booking.com gab mir horrende Preise aus.
Ich fragte die freundlichen deutsch sprechenden Frauen nach einer Unterkunft für meine Kati und mich, wenn möglich mit versperrbaren Raum für das Mopped.
Sie zeigte mir Hotels, zu teuer, andere Hotels, immer noch zu teuer.
Ich sagte: "Es reicht ein einfaches Zimmer, privat, mit Abstellmöglichkeit."
Die Preisangebote prurzelten dann plötzlich Richtung 10 €

Viel wurde telefoniert, aber es ist nun mal Hauptsesain und ich bin in dem Feriengebiet schlechthin.
Dann endlich, sie sagte, liegt etwas ausserhalb (5km vom der Info) kostet 10€.
Mein Motorrad? (Ich hab da ein Haus mit Zaun gesehen, vielleicht könne ich es auf dem Grundstück parken).
12€ sagte die Frau, dann dürfe die Kati in die Garage der Besitzerin, beheizt.
Ist aber im Souterrain. Kalt und keine Heizung an, weil ist ja eigentlich Sommer.
Kauf ich, sag ich.
Ich fuhr zu der netten ältern Dame, die mich erwartete. Meine Kati durfte tatsächlich warm, trocken und verschlosen stehen.
Das Zimmer waren ca. 30 qm, ich hatte dann noch ein eigenes Bad und eine Küche, kurz es war für 12€ eine Ferienwohnung, wobei ich mir Bad und Küche mit zwei netten Herren teilen musste, die ich nie sah.
PERFEKT.
Von den drei Tagen, die ich blieb, waren 3 Tage
STARKREGEN so mit Bläschen werfen. Das hielt mich nicht davon ab, die Hohe Tatra zu erkunden, nach Zakopane/Polen zu fahren und vieles andere. Einzig Fotos gibt es nur so 5-6 denn ich hab keine wasserdichte Kamera.
Der Weg über die Berge nach Polen ist der Hammer. Rockt auch bei Regen.
Angeschaut hab ich mir dann auch sowas

Eine der größten Holzkirchen, die angeblich 6.000 Menschen fassen soll.
3 Tage und was gab es?
Gore-Tex Lederhandschuh sind im Dauerregen der letzte Müll, lieber demnächste Gummilinge drüber ziehen.
Meine Regenkombi machte im Schritt schlapp (komisch weiß noch immer nicht woher das Wasser kam) und der Reissverschluss am Bein ist kaputt. Supi
Mein superteurer
Enduristan Tankrucksack der wasserdicht sein sollte war es nicht.
Denn am Reißverschluss drückte es durch, schliessen diese Gummilippen nicht zu 1000% ist der Wasserdruck so groß, dass es durchkommt.
Hat mich dann das Lederetui meines Leatherman gekostest.
Meine Daytona Trans Open GTX scheinen auch nicht mehr dicht zu sein.
ABER
Regenfahren mit Sinn und Verstand kann wirklich Spass machen. Man erlebt die Umwelt, das Motorrad einfach alles total anders. Mir hat es wirklich trotz 3 Tage Regen Spass bereitet.
Halt. Und dann war da noch:
Mein Navi. Schon in Ungarn fehlgeleitet hat es diesmal auch einen Aussetzer gehabt.
Die Strasse wurde zum Weg, der Weg zu Schotter, der Schotter keine Ahnung. Wiese?
Und wie unschwer zu erkennen nicht grade viel Platz zum Wenden. Ich schaute den netten Opa auf der rechten Seite an, der im Hof auf einer Bank sass und bedeutete ob ich dort drehen könne.
Ein wildes Geschrei fing an, welches 2 Junge Männer erschienen liess.
Hm ok hieß wohl ich sollte auf dem Weg drehen. War echt ne Kunst und ich war sauer.
Das wars.
Ne da war noch was. Die ganze Zeit hörte ich quietschen und ähnliches von meinen Bremsen. Nix wildes kenne ich vom MTB. Halt nass.
Am Morgen, als ich den Weg nach Wien antrat schaute ich mir mal die Hinterradbremse an.
Ich rief dann meinen Schrauber zuhause an. Bitte neue Bremsbeläge plus Scheibe.
Denn die Beläge waren runter und das Metal hatte sich in die Scheibe gefräst.
Was sollst, wer braucht eine Bremse hinten?
Glück im Unglück ich hätte die Scheibe eh wechseln müssen.
Ich machte mich auf den Weg Richtung Wien.
Da ich nicht wußte wie lange das mit der Bremse gut geht, bin ich über die Autobahn Richtung Pressburg gefahren. Cool in der Slowakei zahlen Mopped keine Autobahngebühr alle anderen schon
In Pressburg wollte ich mir die Pressburg anschauen (oder: In Bratislava wollte ich mir Burg Bratislava anschauen

) welch Wortspiele.
Es war heiß und irgendwie unmöglich zu dieser doofen Burg zu gelangen und zu parken.
In Wien war es nicht besser. Ich wurde auf dem Ring von Kultur pur erschlagen. Ich kam mir vor wie im Kunst-und Kulturmuseum. Unglaublich wie toll das alles erhalten ist. Nur halten konnte ich niergends.
So legte ich mich dann für 4 Stunden auf den Seitenstreifen ins Grass vorm Stadion.
Und irgendwann Abends fuhr ich zum Bahnhof.
Dort standen eine Harley Richtung Hamburg und eine BMW im vollen overlander Ornat Richtung Düsseldorf. Die BMW kam vom Schwarzen Meer. Wir unterhielten uns und er fragte wo ich gewesen sei. Ich sagte in Ungarn bei...
Er: Der WIMA?
Er lacht, er hat auf dem Rückweg einige von den Frauen getroffen, die zum Schwarzen Meer unterwegs waren.
Witzig wie klein die Welt ist.
Bis sie bei der nächsten Tour wieder größer wird.