Mimoto's Reiseforum

Ich wurde gebeten meine Erfahrungen mit der RS 500 R zu Teilen. Der Bitte komme ich gerne nach.

Erfahrungen mit der SWM RS 500 R

Wie bin ich überhaupt zu der SWM gekommen? Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit meinem Cousin und meinem Vater an dem Endurowochenende in Mecklenburg vom Motorrad Aktion Team teil zu nehmen. Mit einer 80 er und einer 600er KTM wäre das zu dritt aber recht kompliziert geworden.

Also war klar das meine geliebt Honda MTX 80 R2 der ich kurz vorher noch einen 90 ccm Malossi Zylinder gönnte gehen musste. Hätten wir einen Bauernhof mit einer Scheune, ich hätte sie nicht hergegeben. Aber wenn was Neues kommen soll muss etwas Altes gehen. Die alte Honda war nun weg und ich war 5 Monate vor der Veranstaltung zusammen mit meinem Cousin noch ohne Motorrad.

Eigentlich wollte ich mir eine gebrauchte Honda XL 600 mit E-Starter zulegen. Der Motor ist bullitproof und die Technik bei Honda ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Aber es sollte anders kommen. Mein Cousin zeigte mir einen Katalog von einer AJP. AJP? Ich hatte keine Ahnung. Kurz um, der Importeur ist in Olpe und von Dortmund aus gesehen liegt das quasi vor der Haustür.

Wir interessierten uns für die PR4 mit 240 ccm Vergasermotor. Es sei erwähnt dass die PR4 von den Abmessungen mit einer KTM Freeride vergleichbar ist. Beim zweiten Besuch, wir wollten eigentlich schon kaufen, saß mein Cousin mit seine 195 cm auf dem kleinen Motorrad und fragte mich wie das den aussieht. Innerhalb der Familie können wir untereinander wohl Gedanken lesen. Ich Überlegte lang aber wusste es sah aus wie Affe auf Schleifstein. Obwohl wir schon um den Preis verhandelt haben sind wir dann unverrichteter Dinge dann gegangen.

Kurz drauf legte er mir einen Katalog von SWM vor. Das war schon eine richtige Enduro. Egal ob als 300er oder 500er. Der Preisunterschied zwischen 300er und 500er war damals laut UPE ca. 100,- €. Da war für mich klar es wird auf jeden Fall die 500er. Laut UPE soll sie 6090,- € kosten.

Jedenfalls Stand die 500er dann ungefähr zwei Monate vor dem Endurowochenende in der Garage. Bereut habe ich bis her nur das ich beim falschen Händler gekauft habe. Das war es auch schon.

Aber halt ein paar Sachen habe ich doch zu berichten.

Nach der Anmeldung und der ersten Probefahrt konnte ich am nächsten Tag unter dem Motorrad Ölflecken feststellen. Ich vermutete gleich dass die Gehäusehälften an der Dichtfuge undicht waren. Aber nachdem sich die erste Aufregung wieder gelegt hatte habe ich das ganze ausgetretene Öl al mit Bremsenreiniger entfernt und habe das Motorrad über Nacht noch mal stehen lassen. Am nächsten Tag war kein Öl nachgelaufen, also konnte es so schlimm nicht sein.

Aufgrund von Lieferverzögerungen meines erworbenen Motorrads und von bestellten Ersatzhebeln und des Verhalten des verkaufenden Händlers mir gegenüber habe ich mich an einen anderen Händler gewendet und habe ihn gebeten sich meines Problems einmal anzunehmen. Termin vereinbart hingefahren, Erklärt wo die Undichtigkeit scheint her zu kommen, Kupplungsdeckel abgeschraubt und siehe da, der Dichtring ist bei der Montage im Werk an einer Stelle nach innen herausgerutscht und wurde vom Kupplungskorb aufgefressen. (siehe Bild im Fred)

Kein Problem, Garantie.

Bei der nächsten Probefahrt stellte ich fest dass die Kupplung nicht mehr Sauber trennte. Wieder einen Termin gemacht Diagnose Kupplungsgeberzylinder defekt.
Aber, der verkaufende Händler hat mein Motorrad beim Importeur noch nicht als verkauft gemeldet also keine Garantie. Also sagte ich dem reparierenden Händler zu sollte das ich die Rechnung bezahlen werde wenn zum Zeitpunkt der Abholung das immer noch nicht geklärt sei. Nach 5 Tagen Aber die Entwarnung.

Garantie.

Und das waren sie, die Probleme. Ich bin davon überzeugt die berichteten unglaublichen Problem sind hausgemacht. OK da gibt es noch ein Problem mit der Dichtigkeit des Tanks am Einfülldeckel. Aber wenn man die darunter liegende Verkleidungsschale entfernt ist auch das Problem beseitigt. Das war übrigens meine erste Amtshandlung an dem Motorrad. Das komische Ding hat mir eh nicht gefallen.

Ok es gibt vielleicht den ein oder anderen der sich daran stört das der Motor im kalten Zustand ein wenig widerwillig anspringt. Aber, hey, 6090,- €, da darf man auch mal darauf gespannt sein ob ein neues Mapping Abhilfe schafft. Und ich kann sagen Mein Motorrad ist wie ich, ich habe auch morgens Startschwierigkeiten und bin ein Morgenmuffel.

Wenn die 500er dann aber läuft und man in der Lage ist die Leistung von 56 PS auch zu bändigen ist das Motorrad ein Traum. Wenn man sich mit dem sportlichen Schwebebalken anfreunden kann der sich Sitzbank nennt.

Das Motorrad ist zwar kein klassisches Reisemotorrad wie eine GS vom BMW oder ein einglischer Tiger, aber als Sportenduro würde ich sie auch nicht einordnen. Als leichtes Geländesportmotorrad würde ich es bezeichnen. Für den reinen Endurosport mit gehobenen Anspruch vieleicht zu soft, als Cityenduro ala Honda CRF 250 L zu hart. Irgenetwas zwischen Dualsport und Hardenduro. Für mich im Moment halt genau richtig. auf dem Anhänger ins Zielgebiet, dort viel Schotterwege fahren und auf dem Anhänger wieder zurück. Aber vieleicht erlange ich ja auch nochmal die Reifen und lege mir eine Reiseenduro zu. Die chance das es eine SWM Superdual wird ist groß.

Übrigens die oben erwähnte Motorradmarke AJP hat nun auch eine PR7 im Angebot, ein Ralleymotorrad. Der Motor Stammt von SWM. Nur der Preis ist weniger attraktiv wie der der SWM Superdual.

Ich denke ich habe damit meiner Informationlust genüge getan. Weiter Informationene stellt Google mit einem Minimuman Aufwand zur Verfügung.

Danke ! Hatte den Fred gar nicht mehr auf dem Schirm..

Wie viele km hast du denn drauf inzwischen?
Gibt es eine Möglichkeit die volle Leistung eintragen zu lassen ?
Gibt es eine Möglichkeit für einen etwas größeren Tank ?

Gruß
Herbert

Schippy hat geschrieben:Danke ! Hatte den Fred gar nicht mehr auf dem Schirm..

Wie viele km hast du denn drauf inzwischen?
Gibt es eine Möglichkeit die volle Leistung eintragen zu lassen ?
Gibt es eine Möglichkeit für einen etwas größeren Tank ?

Gruß
Herbert

Laufleistung ca. 1500 Km ???? muss ich nachsehen.
volle Leistung eintragen? nein, die Möglichkeit besteht nicht.
Größereren Tank? ja die Möglichkeit gibt es, Safaritanks für eine Husqarna TE 510 BJ 2008 bis 2010 mit Einspritzanlage passen. Allerdings werden dann neue Plastikteile und eine neue Sitzbank fällig, da die Husqvarna eine anders geformte Sitzbank hat. Das sieht nicht so elegant aus. Erfahrungen hat wohl der Händler Jansen in Niebühl damit gesammelt. Der ist auf dem Gebiet SWM sehr aktiv tätig.

Danke für die Infos !
Gruß
Herbert aka Schippy

Bei der Laufleistung habe ich mich geringfügig verschätzt. Gerade habe ich nachgesehen und es sind doch schon 2762 km die ich auf diesem Töff unterwegs bin. Knapp vorbei ist halt auch daneben.

Beim Thema Zubehör bei SWM wir es dünn wenn von SWM selbst nichts angeboten wird. Für die großen Zubehörspezialisten ist es nicht interessant für SWM speziell Zubehör zu entwickeln da der Markt keinen Gewinn verspricht. Die Zahl derer die SWM fahren ist einfach zu gering.

Universell passendes Zubehör kann man in jedem Motorradzubehörshop kaufen. Zum Beispiel gefielen mir die serienmäßigen Handschützer nicht. Dies habe ich gegen Handschützer von Acerbis ausgetauscht. Ich wollte eine Motorschutzplatte habe das empand ich als ein Sinnvolles Zubehörteil. Nach etwas Suche mit google habe ich verschiedene Angebote gefunden auch von SWM-Händlern. Aber zu dem Zeitpunkt hatte Touratech noch eine Motorschutzplatte für die Husqvarna TE 510 im Angebot für die ich mich dann entschieden habe.

Beim Thema Kennzeichenhalter habe ich den originalen Lämmerschwanz eingekürzt und mit Hilfe eines Heißluftföns den Winkel in Richtung STVZO gebracht.

Bei längern Touren fühle ich mich wohler wenn ich zwei Liter Kraftstoff in Reserve dabei habe. Ich möchte das aber nicht in einem Rucksack mitschleppen. Also habe ich mir einen Entsprechenden Halter gebaut und auf den hintern Kotflügel geschraubt. Im SWM-Forum habe ich einen Beitrag gesehen wo jemand dies Professioneller gemacht hat. Aber leider habe ich nicht die Möglichkeit auf ein CAD-Programm zurückgreifen zu können. Ich bewundere die Arbeit und die professionelle Ausführung, doch mein Provisorium hat die Feuertaufe bestanden und ist für mich der optimale Kompromiss zwischen Nutzen, Aufwand und Praktikabilität.

Leider gibt es bei Touratech den Rallyvorbau für die Husqvarna TE 510 nicht mehr. Also habe ich wieder selber überlegt wie ich mein Roadbook an das Motorrad bringe. Als erstes habe ich die originalen Schrauben durch eine Gewindestange aus dem Baumarkt ersetzt und habe somit den Lenker nun mit Muttern befestigt. Die Gewindestücke waren natürlich etwas länger so dass ich darauf dem Halter für mein Roadbook befestigen konnte.

Für die Tour zur LGKS habe ich mir noch einen Halter gefertigt an dem ich nur das Navi befestigen kann.

Also bei den leichten Sportenduros ist das mit dem Zubehör ja eh immer etwas schwierig. Bei den Adventuremodellen sieht die Sache vielleicht anders aus. Aber da sind die Motorräder von SWM schon Serienmäßig gut dabei. Zusatzscheinwerfer sind ab Werk dran, ein Kofferset wird auch angeboten. Einen Halter für das Navi ist bei so gut wie jedem Motorradnavi mit dabei oder lässt sich bei Polo oder Louis erwerben. Eine Steckdose für das Zubehöt ist ein Unversalzubehör und lässt sich mit ein wenig handwerklichem Geschick rasch einbauen.
Ich bin kein Freund von den Zubehörsteckdosen am Motorrad und schließe die Geräte lieber direkt an.