2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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michaelklbg
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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#17 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

Nordschleife hat geschrieben:Super tolle Filme und Bilder, das geschriebene ist auch TOP :)

kannst du mir die Route zusenden ???
Du hast en Email!
Michl
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Der Michl mit den 3 Zylindern

Michl hat uns am 25. Juli 2013 für immer verlassen †
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft.
>>Michl<<

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michaelklbg
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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#18 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

Und schon geht es weiter!

Teil 5, 17.06



Ach ja, nur mehr zwei Tage würde der Pessimist sagen! Super noch zwei schöne Tage sagt der Optimist! Kein Regentropfen fällt vom Himmel, der Ausblick in den Himmel lässt ebenfalls den Schluss zu, dass wir trocken bleiben. Apropos trocken, tanken wäre ein Thema……
In St. Lorenzen gab’s / gibt’s nur eine Automatentankstelle, wo man das Geld via Schlitz einführen muss, sodass es zum Benzinerguss kommt. Das war mir zu mühsam und auf die Frage, wie weit es bis Kötschach-Mauthen sei, antwortete unsere Hauswirtin, „22 Km“!

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Unser Quartier in St. Lorenzen, und die Kirchenglocke hat sogar in der Nacht geschlagen!

Gut, vor uns lag somit noch der kurvigere Teil des Lesachtales. Teilweise war/ist die Straße
nicht gerade in Top-Zustand, aber es war schön zu fahren. Die Route schwingt sich durch kleine urige Orte und Waldgegenden.

Der erste Weg nach dem Lesachtal, in Kötschach war der zur Tankstelle. Füllmenge
18,8 Liter, bei einem Tankinhalt von 19,7 Liter, waren also vor dem Tankvorgang noch genau 0,9 Liter vorhanden (errechnet ohne Taschenrechner!!!). Die Trockenphase wäre also in Bälde eingetreten.

In Kötschach rollten wir rechts abbiegend ins Gailtal. Rollten? Wir gaben Gas, um rasch von der faden Bundesstraße zu kommen! ;-) In Gundersheim bogen wir wiederum rechts ab, Richtung Stranig und Stranigeralm. Vor dieser Etappe und bei der Tourenplanung beteuerte Michl immer wieder, „das geht schon mit der Ville, ist eine befestigte Schotterstraße, Autos fahren da rauf….“ OK, was soll’s, fahren wir halt!

Da es in der Nacht, wie vorausgesehen, heftig geregnet hat, war der naturbelassene Weg nass. Im unteren Teil verläuft dieser Weg durch Waldgebiet, stetig ansteigend. Kilometerlang quälte ich mich samt Motorrad im ersten Gang nach oben, weil der Zustand des Weges aus meiner Sicht schlechter als erwartet war. Michl strahlte, ob des Schotters, war glücklich und zufrieden und fetzte mit dem Tiger durchs Revier. Auf 1479 m hatte das Spektakel vorerst sein Ende.

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Eine Tante steht im Walde, ganz allein. Sag wer mag die Tante sein, die da steht im Wald allein ........ (frei nach „Ein Männlein steht im Walde“)

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Artgerechte Tigerhaltung!

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Wie man sieht, schlägt sich die Tant‘ recht wacker!

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Geschafft!

Auf der Straniger Alm(hütte), die noch von zwei Mountainbikern und zwei italienischen Forstbeamten besucht war, stärkten wir uns mit Kaffee und diesmal portionsmäßig, angemessenem Apfelstrudel. Die Forstbeamten nahmen eine flüssige Jause, in Form je einer Halben Bier und eines Klaren!

Aufgrund unserer erbarmungswürdigen Italienischkenntnisse fragte die Almwirtin die Italienischen Beamten, ob das Überfahren der grünen Grenze nach Italien mit Motorrädern auch erlaubt sei. Die Antwort lautete „JA“!

Laut Michl folgte ja nun quasi das schottrige Autobahnstück der Überfahrt nach I. Ich stellte mir beim Weiterfahren die Frage, was hier anders als bei der Auffahrt sei, aber bitte, jetzt war’s wurscht und eines muss ich schon sagen: „es hat was, mit dem Bike über die grüne Grenze nach Friaul zu fahren! Die Kartenlegende sagte mir zu Hause, dass der Weg teilweise als Karren- und Fußweg gekennzeichnet ist.

Es war schön und insgeheim hätte ich mir eine Enduro gewünscht. Zu Hause habe ich noch nachgedacht, ob ich Tante Willi gegen Transalp 700 tauschen sollte, hab den Gedanken aber wieder verworfen, weil ich einmal eine 650 Transalp hatte und da ging mir die Kettenpflege unheimlich auf den Geist (fauler Hund ich!!!). Es wird Zeit, dass die Tante ein höheres Mopperl zur Seite gestellt bekommt. Ich schick dem Gigl eh jeden Tiger, der günstig und mit wenigen KM zu haben ist. Bei der richtigen Pflege und Haltung rennt so ein Tier an die 150.000 KM :mrgreen: Aber der Bua bleibt standhaft, nur weil er z'fäu ist zur Kettenpflege. Dabei gibt es McCoi, und du musst nur 2 x Öl nachfüllen!

Das Ganze verläuft im Gebiet der Karnischen Alpen. Abwärts ging es zunächst steil, neben Schotter, auch über Kopfpflaster, das obendrein noch nass war. Mit Vorsicht im ersten Gang überstand Tante Willi auch das. Erstaunlicherweise folgte dann bald ein Asphaltband, welches sich durch den Wald schlängelte. Bei der Abfahrt dort sollte man keine Sekunde den Blick von der Straße lassen, denn bei den quer über den Weg verlaufenden Regenrinnen, fehlten teilweise die Gitterabdeckungen. Wenn da ein motorisierter Biker oder ein Pedalritter reinfährt, „nau Hawedere“ ( na Habe die Ehre!), der Abflug, ohne Rampe wäre vorprognostiziert.

Im mittleren Teil der Strecke befanden sich teilweise Felsblöcke, von massiveren Steinschlägen herrührend, auf der Fahrbahn. Abgesehen von diesen Kleinigkeiten war es toll zu fahren………….Die Asphaltstraße geht in den Passo del Cason di Lanza über und führt in toller Trassierung nach Pontebba. http://www.jfluegel.de/motoalps/K03_ZAs3.HTM" onclick="window.open(this.href);return false;



Anschließend folgte gleich die Fahrt von Pontebba über den Sella di Cereschiatis und das Val Aupa nach Moggio Udinese, was nicht weniger Vergnügen bereitete.

In Moggio Udinese bogen wir links ins Kanaltal ab und fuhren bis Resiutta, dann rechts
weiter durch das Val Resia. Diese kleinen, feinen friulanischen Straßen sind allesamt schön zu fahren, was den Unterhaltungsfaktor betrifft.

Im Val Resia hielten wir uns beim Abzweig zum Sella Carnizza rechts. Was soll ich sagen? Das ehemalige alte ehrwürdige österreichische Kaiserreich (nun Friaul im südlichen Nachbarland I) hat tolles zu bieten. Kurvig, schmal, viel Wald, manchmal auch etwas Schotter auf der Fahrbahn, aber außer uns zwei und einigen Radfahrern menschenleer .
(http://alpenrouten.de/Carnizza-Sella_point565.html" onclick="window.open(this.href);return false;)
Am Hochplateau gibt es linker Hand eine Schotterzufahrt zu einem tavernenartigen Gastbetrieb. Nur Michl und ich, inkl. Bikes, zwei Kaffee, Mineralwasser, die Wirtin und ein Hund, ansonsten nur Landschaft!!!

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Kaffeepause am Sella Carnizza

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Bemerkenswert dekoriert – das Häusel

Nach mehr oder weniger kurzer Labung fuhren wir weiter über Uccea ins Socatal in Slowenien.



Südlich von Volce bei Rocini sollte das vermeintlich nächste Highlight folgen, die Slowenische Grenzkammstraße. Richtung Süden geht’s rechst bergauf, anfangs noch auf relativ gutem Asphalt, dann weiter über eine, die Stoßdämpfer und das Kreuz fordernde Asphaltdecke. Die Straße wird im Verlauf immer schmäler und schraubt sich letztendlich auf italienischer Seite einspurig bis knapp 1100 m Höhe in ehemaliges Kriegsgebiet.

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Zu Fuß sind wir dann noch über Wiesenpfade zum Nagnoj auf 1192 m hinauf marschiert.
Hier sollen im ersten Weltkrieg massive Kämpfe stattgefunden haben. Die eine oder andere Gedenktafel mit Beschreibung findet sich entlang der Strecke.

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Beim Nagnoj endet jedoch das relativ gut asphaltierte Sträßlein und wir fuhren zurück auf slowenisches Territorium. Die Straße wurde etwas breiter und nach einiger Zeit endete auch die Asphaltdecke. Ich muss sagen, dass das aber absolut kein Problem war, staubig, aber befestigt und auch für Tante Willi keine Challenge. Aus Zeitmangel konnten wir jedoch nicht die ganze Grenzkammstraße durchfahren, weil wir auch an die Rückfahrt denken mussten und am nächsten Tag keine Megaetappe Richtung Wien abreiten wollten!
So ließen wir die Böcke abwärts Richtung Socatal laufen.



Das Socatal ist flott durch zu schwingen, wie der Name es vermuten lässt, schmiegt es sich teilweise schön an die Soca.


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Hier vernahmen Tante Willi und meine Wenigkeit ein Rauchzeichen vom Tiger. Ein vor Michl fahrender Pkw schickte sich an, links abzubiegen und das Tempo drastisch zu vermindern. Offensichtlich schmiss Michl den Anker, dass alles nur so rauchte! „Mit etwas mehr Abstand, mein Freund, könnte man so was verhindern!!!“ Moment, zuerst lange vor dem Abbiegen Blinker betätigen, dann Bremsen! Nicht Vollbremsung und dann ohne Blinken abbiegen!
Nordwärts findet das Socatal vor dem Vrsicsattel sein Ende.

Auf der Südseite ist der Vrsic Sattel toll zu fahren, kurvig geht’s bergauf bis auf 1611 m Seehöhe. Aus mehreren Überfahrten kannten wir den Straßenzustand auf der Nordseite abwärts nach Kranjska Gora schon (d.h., eigentlich fuhren wir das erste Mal von südlicher Richtung aus). Die Abfahrt mit Ihren unzähligen (so 26 Stück, glaube ich jetzt……) mit Katzenkopfpflaster versehenen Kehren ist eine Challenge, weil die Straße dazu, auch noch in erbarmungswürdigem Zustand ist. Bei aller landschaftlichen Schönheit, war ich froh, dass wir den „Beutelpass“ hinter uns und unser Tagesziel Krajnska Gora erreicht hatten. Wenn das Pflaster frisch bekiest wurde, sind die Kehren ene ganz besondere Herausforderung!



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Keine Angst, im Juni brauchten wir keine Ketten

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Was für ein Mopperl!

Quartiermeister Michl trat in Aktion und orderte zwei Doppelzimmer, Einzelbelegung, mit Frühstück um günstige 25 Eier. Auf der Tafel neben dem Hotelnamen waren 4 Sterne aufgedruckt……, na ja zwei hätten auch gereicht, dann wär’s nicht übertrieben gewesen, aber wurscht, Hauptsache sauber. Bier und Essen (super Hirschbraterl) wurde zu günstigen Konditionen gereicht. Da lachte des Ostösterreichers Herz, der „leider“ normalerweise ein anderes Preisniveau gewöhnt ist!

Nach dem Abendmahl gingen wir noch eine Runde durch den Ort, Michl dann wieder einmal liegen. Ich nahm in einem Kaffeehaus noch ein kühles Blondes, bevor ich, leider, leider, viel zu früh in das Hotel zurückkehrte. Mittlerweile war dort eine Feier im Gange (Hochzeit, Geburtstag, was weiß ich) mit Musikuntermalung, die das ganze Haus erzittern ließ.
Einschlafen, bei dem Getöse? Zum Glück haben dann die Ohrenstöpsel, die ich eigentlich für Autobahnfahrten im Gepäck hatte, teilweise für Abhilfe gesorgt. Dem jungen Pärchen aus der Slovakei (bitte mit V-Strom unterwegs) in meinem Nebezimmer war der Lärm gerade recht :oops: Die Augen beim Frühstück sprachen Bände ;)
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Der Michl mit den 3 Zylindern

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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#19 Ungelesener Beitrag von Sorro »

michaelklbg hat geschrieben:
Nordschleife hat geschrieben:Super tolle Filme und Bilder, das geschriebene ist auch TOP :)

kannst du mir die Route zusenden ???
Du hast en Email!
Michl
Hallo Michl,

toller Bericht, tolle Tour! Dickes Lob! Kannst Du mir die Tour bitte auch schicken? Die Ecke ist fast noch ein weißer Fleck auf meiner Tourenkarte.

Viele Grüße,
Sven

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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#20 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Sorro hat geschrieben:...Kannst Du mir die Tour bitte auch schicken? Die Ecke ist fast noch ein weißer Fleck auf meiner Tourenkarte.

Viele Grüße,
Sven

@Michl,

stell die Datei doch hier in den Reisebericht oder hier rein. >>KLICK<<
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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#21 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

Mimoto hat geschrieben:
Sorro hat geschrieben:...Kannst Du mir die Tour bitte auch schicken? Die Ecke ist fast noch ein weißer Fleck auf meiner Tourenkarte.

Viele Grüße,
Sven

@Michl,

stell die Datei doch hier in den Reisebericht oder hier rein. >>KLICK<<
Tja, gerne stelle ich die Datei da rein, aber wie???????? :?: :?:
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Der Michl mit den 3 Zylindern

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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#22 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Mapsource Dateien mit der Endung .gdb werden wie ein Bild hochgeladen,
"ANTWORTEN" klicken, dann unten "Datei auswählen" dort dann die jeweilige Datei mit der Endung .gdb
und dann den Button "Datei Hinzufügen".

Wenn Du die Nachricht dann abschickst hängt sich an Deiner Antwort wie hier.

Grüße
Dateianhänge
Abruzzen.GDB
(1.14 MiB) 223-mal heruntergeladen
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michaelklbg
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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#23 Ungelesener Beitrag von michaelklbg »

No, daun schau ma amoi!

Die Datei ist zu groß. Die maximal erlaubte Dateigröße ist 500 KiB.


Und was mach ich jetzt????
Die Datei wiegt 4.559 KB!
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Re: 2 Ostösterreicher waren im Juni unterwegs

#24 Ungelesener Beitrag von Gigl »

boro hat geschrieben:Wirklich gut geschrieben. Mein Respekt!!!

Gruß
Jochen
Hallo Jochen,

freut mich, dass dir meine geistigen Auswüchse zusagen....... In meiner längst vergangenen Schulzeit, habens die Pauker leider anders gesehen...... ich habe mein Engagement in der Schule mehrmals verlängert!

Schöne Grüße

Karlheinz alias Gigl
Gigl

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