Reiseberichte mit Routen, Foto und Film (Achtung dieses phpBB - Forum verwendet Cookies, mit der Teilnahme am Forum erklären Sie ihr Einverständnis!) https://forum.mikemoto.de/
Heute gibt es eine Überführungsetappe nach Nordwales, in den Snowdonia Nationalpark. Auf einen Besuch der der Teufelsbrückenwasserfälle verzichte ich, die sicherlich schöne Eisenbahnfahrt nach Aberystwyth ans Meer hebe ich mir für das nächste Mal auf. Nach einem kleinen Tank Schlenker, ging es wieder hochprozentig den Berg rauf, aber erst nach öffnen und schliessen eines Viehgatters. Das sollte die nächsten Tage auch eine beliebte Sportart werden.
Leider stoppte ein geparktes Auto vor einem Gatter meine Vorwärtsdrang Richtung Norden. So wurde das nur eine hübsche Schleife. Aber ich wäre schon gerne auf Holzstapel geklettert.
habe ich mich dann wieder zurück in die Zivilisation gekämpft, die Jungs auf ihren Sportenduros haben auch nicht schlecht gestaunt, als Kampfstern Galactica ihnen entgegen kam. Trotzdem merk ich mir das Tälchen, falls ich da mal mit dem MTB vorbei kommen sollte, die angelegten Wege wie im Zeichen des Zorros oder the leg burner klingen nicht schlecht.
Kurz nach dem Viehzeug ist leider Schluss mit lustig. Sieht auf dem Foto nicht so aus, aber das zweite Wasserloch ist too matsch. Mindestens stiefeltief mit ungewissen Untergrund, links und rechts ist Sumpf. Wenn ich hier feststecke, muss ich den freundlichen Bullen bitten, mich raus zu ziehen. Schade. Heute ist wohl Tag der Umkehr.
Die Reststrecke bis zum Bala See ist sicherlich auch recht schön, ich war aber wohl ein wenig deydriert, frustiert oder sowas, deswegen keinen optischen Beweise.
Die Gwersyllfa Pant yr Onnen Lakeside Campsite https://www.pantyronnencampsite.co.uk/index.htm, das angepeilte Ziel. An der Einfahrt kann man leicht vorbei fahren, aber wenden war ja heute das Motto des Tages. Von dem Schild mit der Aufschrift, das der Platz ausgebucht sei, lies ich mich nicht abschrecken, auch die letzte Schranke des Tages ist kein Gegner. Der überaus freundliche Camping Waliser meinte no problem with a tent. Gut gefüllter Platz mit Wohnwagen oder Wohnmobilen, Wochenende und so.
Heute ist Sonntag und da soll man ja bekanntlich ruhen, in meinem Fall nicht Motorrad fahren. Am Wochenende dürfte die Verkehrsdichte auch grösser sein, besonders die der Zweiräder. Und das bedeutet nach meinen bisherigen Erfahrungen entweder überholt dich ein Sportmoped im Düsenjägertempo und entsprechender Lautstärke oder Rudel von voll ausgestatteten Adventurebikes nehmen die Strasse in Beschlag.
Auf Strasse erreicht man nach ca. 3 km Bala, ich nehme aber auf halber Höhe einen Wanderweg, der zwar etwas länger, dafür aber schon schöner als die Strasse ist. Leider hat es sich heute ausgepaddelt, der Verleih ist geschlossen, warum auch immer.
Da es in Wales anscheinend reichlich Steinkreise gibt, steht der da so neben dem Kinderspielplatz ohne Info. Vielleicht hat sich ein Bauer nur einen Scherz erlaubt, man weiss es nicht.
Kurz vor dem sonntäglichen Ladenschluss, erwerbe ich im Supermarket noch ein paar Güter für das mehr oder weniger leibliche Wohl. So beladen habe ich keine grosse Lust wieder zurück zu wandern.
Das kann der nette Campingplatz Walliser anscheinend nicht mit ansehen, kommt vorbei, fragt, ob alles ok wäre und zwingt mir ein längeres Gespräch auf, sehr nett.
Das Handtelefon befragt, wie wird morgen das Wetter. So toll nicht, gegen Mittag Regen mit kleine Gewittern möglich. Schlecht für eine grosse Snowdonia Runde. Warten wir es ab.
Außerdem sollte ich noch klären, wann und wo ich wieder von der Insel runter komme. Gar nicht so einfach, weil viel mehr wie 18.000 km sollte ich nicht bei der Rückkehr zu Hause haben, Inspektion und so. Grob überschlagen, was ich noch fahren will. Da bleiben nur die Fähren Newcastel-Amsterdam oder Hull-Rotterdem übrig. Und so oft fähren die nicht. Gewonnen hat dann Hull, Billiger, legt in einer Woche ab und Rotterdem Köln sind nur ca. 250 Kilometer. 250 EUR kostet auch die Kreuzfahrt über Nacht. Nicht schlecht, wenn man berechnet was der Weg über Land nach Dover, Sprit, eine Übernachtung und Fähre nach Calais kosten würde. Ist gebucht.
Optimistisch das sich das Wetter noch hält, totes Tier mit Beilage gekauft. Gemütlich am Strand das Kochgeschirr bereitgemacht, innerhalb von 5 Minuten wird es ungemütlich, plötzlich nachtschwarz, die ersten fetten Tropfen tropfen. Alles stehen gelassen und schnell ins Zelt geflüchtet. Die nächste halbe Stunde toppt die Windboen auf Island und den Urwaldregen auf Neuseeland. Wohl dem der in ein gutes Zelt investiert hat. Gefühlt werden andauernd Wassereimer ausgeschüttet und Bären schütteln an den Zeltstangen. Die Intensität lässt nach, aber erst 3 Stunden später fieselt es sich langsam ab. Herzlichen Glühstrumpf, da hat sich die Vorhersage aber deutlich verschätzt.
.