Frühsommer 2023, im Süden ist das Wetter sehr erfreulich, jedenfalls wenn man Bauer, Pflanze oder Staudamm ist. Was war eigentlich mit diesen Inselkelten jenseits des Kanales, auf dieser abtrünnigen Insel. The weather forecast was very erfreulich. Über 10 Jahre her, das ich das letzte Mal mit dem Geländefahrrad im Lake District war.
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Eine sehr schöne Gegend mit irreführenden Namen, die Lakes sind von Hügeln umgeben, die durchaus als Berge zu bezeichnen sind. Und zum Moped fahren, dem Anschein nach, sehr gut geeignet. Das wäre also das Ziel. Und auf dem Weg dahin, liegt noch ein weiterer Teil von Great Britain, Wales. Das Land mit diesen überlangen Ortsnamen mit meist ungeordneten Buchstaben. Und auch hier ist Nostalgie die Triebfeder, da ist der Besuch im südlichen Wales mit meiner gelben Gefahr noch länger her.
Eine Übereinstimmung der alten Bilder https://www.flickr.com/photos/stollenve ... 0841090153 mit den neuen wird nicht ganz zufällig sein. Im Norden von Wales liegt dann Snowdonia, da ist der Name Programm. Schnee gibt es zwar nur Jahreszeit bedingt, richtige Berge aber dauerhaft. Sollte gut werden. Für ganz Eilige schon hier die gefahrene Strecke zur Übersicht.
Das schöne an England ist, das von dort reichlich einheimische Kapellen kommen, die die Reise musikalisch begleiten werden.
Das Motto dieses Berichtes könnte sein: Dead men -- tell no tales
Es gibt so einiges, was einen von einem Besuch mit Motorrad von England abhalten kann, das Wetter, Fährverkehr, der Linksverkehr, schmale Strassen, Hecken und Radfahrer................Radfahrer?
Das mit dem Wetter wurde ja schon geklärt, der Linksverkehr ist mit dem Moped kein Problem, etwas Konzentration und ein Linkspfeil auf der Scheibe helfen. Immer schön erst nach rechts schauen hilft auch und auf der rechten Spur wird überholt. Die Geschwindigkeitsbeschränkung werden in Mph angegeben und irgendwas wird irgendwann nach ein paar yards erscheinen.
Nicht vergessen, man braucht Dank Brexit einen Reisepass, sonst lassen sie einen vor der Fähre wieder fahren. Apropo Fähre, da ich mich durch Südengland schlängeln wollte, kommen von Köln aus Calais und Dünkirchen als Abfahrten in Frage. Dünkirchen ist etwas näher, also peile ich diesen auf möglichst kurzen Weg an, unter Auslassung der Autobahn, habe ja Zeit. Nicht die aufregendste Strecke, dafür ist man immer wieder glücklich, wenn man den Tunnel in Antwerpen beim ersten Mal trifft und vor der riesigen Drehbrücke bei Rot warten darf.
Auf der Hälfte der Strecke wollte ich die die Abendfähre buchen, die war aber schon voll. Macht nichts, wird halt die Frühfähre um 8:00Uhr genommen und in Dünkirchen gezeltet.
Einem Bericht der mit Iron Maiden anfängt, dem folge ich doch mal auf jeden Fall. Ausserdem starten wir auch am Dienstag uber Dünkirchen, fahren jedoch onroad und nach Cornwall und Wales. Vielleicht kann ich hier noch was mitnehmen.
Danke schön
Marco
on any sunday hat geschrieben: ↑Freitag 7. Juli 2023, 00:19...dafür ist man immer wieder glücklich, wenn man den Tunnel in Antwerpen beim ersten Mal trifft und vor der riesigen Drehbrücke bei Rot warten darf...
Oh ja, da hatte ich auch schon meine Erlebnisse.
Da sind wir mal gespannt, ob ich es morgen über den Kanal schaffe.
Waast eh: Ich mag Deine Reiseberichte ganz besonders.
25% Steigung. Da wird man wahrscheinlich auch ohne Aufforderung in einen low gear schalten.
Und auf dem Weg dahin, liegt noch ein weiterer Teil von Great Britain, Wales.
Aha, Wales watching.
Snowdonia, da ist bestimmt der Snowdon von dem der berühmte Fotograf Antony Armstorng-Jones seinen Adelstitel "Lord Snowdon" her hat.
Thomas Edward Lawrence, der Lawrence von Arabien. Tragischer Tod, bei dem ihm warscheinlich weder Licht noch Helm was genüzt hätte.
Soll nicht sarkastisch klingen, dass es irgendwie zu seinem Lebenslauf passt.
Waast eh, die Insel ist nicht so meins, aber ich bin gespannt wie's weiter geht in einem Land in dem das Wetter für Bauern, Pflanzen und Staudämme erfreulich ist.
Frühe Fähre bedeutet leider auch früh aufstehen, und das im Urlaub. Obwohl ich keinen Urlaubsanspruch mehr habe. Was ist das dann? Ferien, Freizeit auch nicht. Wohnortsferner Aufenthalt, ortsfremde Zeitabwicklung, Weitere Vorschläge werden gerne entgegen genommen. Auf jeden Fall sollte man 1 Stunde vor Abfahrt im Hafen eintreffen, der in Dünkirchen gut zu finden ist, falls man im Kreisverkehr nicht die falsche Abfahrt nimmt. Schon Probleme im Rechtsverkehr, wie soll das erst in England werden. Die Verzollung findet schon auf französischen Boden stattfinden, also nicht den Reisepass bei der ersten Kontrolle gut verstauen, man braucht ihn öfters. Dafür reicht das Fährticket im Cellphone, um sich einzufähren. Dabei mache ich mich gleich unbewusst strafbar, weil das Mitführen von Benzinkanistern etc. verboten ist. Meine rote Benzinflasche an der Tasche war wohl doch zu unauffällig.
Das Schiff ist nicht so groß, da fühlt sich mein Eisenhaufen unter noch schwereren Fahrzeugen wohl. Er ist auch gut verschnürt, der Zurrgurt ist schon mit einer sitzbankfreundlichen Auflage ausgestattet.
Die Überfahrt dauert nur eine Stunde. Moment, so schnell kann der Kahn nicht sein. Neben Pfund und Pence wird einem in England noch eine Stunde geklaut. Unerhört. Mein kleiner Kumpel aus Island hatte sich schon gefreut, Bullauge, Meer und so. Die Enttäuschung war groß, als ich ihm erklärte, das Meer wäre richtig, leider die falsche Insel. Bis zum Ende der Fahrt hielt er dann den Schnabel.
Das ausfähren geht schnell und man hat gleich ein paar Kreisverkehre, um sich an den Falschverkehr zu gewöhnen. Auf meinen Englandaufenthalt habe ich mich höchst ungenügend vorbereitet, ein paar Ziele wie Stonehenge, Snowdonia, etc. wurden angepeilt, den Rest habe ich Kurviger machen lassen und die Strecken dann etwas verfeinert. Wenn am Wegesrand etwas kulturiges etc. auftaucht, ist ok. Reiseverführer wurde nicht in Anspruch genommen. Apropo Wegesrand, auch über die Streckenbeschaffenheit war ich nicht so gut informiert. Abenteuer pur.
Ich fahre gen Westen und weiche schon etwas von der Route ab, gute Wahl. Es lockt das Cliff Top Cafe https://www.komoot.de/highlight/788455, gepflasteter Motorradparkplatz, für Vierräder nur Kies, so muss das sein.
Gewesen, weil dort zählt nur Cash, und eine Cash Machine hatte ich noch nicht angesteuert. Schade. Man fährt über "normale" Landstrassen weiter, bis einen die "Kultur" zum anhalten verleitet.
Hatte mich auch kurz hingesetzt, mit den Gedanken, das es ohne meine Vorfahren dieses Memorial nicht geben würde. Genug gegrübelt, es wird Gas gegeben, im Rahmen meine Möglichkeiten und der Streckenführung. Die gestaltet sich höchst abwechslungsreich.
Insgesamt fein geplant, aber nichts zum schnellen Vorwärtskommen, da empfehle ich die A, sowas wie Bundesstrassen oder M, Motorways (Autobahn) Roads. https://de.wikipedia.org/wiki/Straßensy ... britannien Ich halte mich dann lieber an B, C, D und U.
Manchmal fühlt es sich an, als ob man durch eine Parkanlage fährt, vorbei an merkwürdigen Schornsteinen.
Je weiter man nach Westen vorstößt, umso teurer werden die Hütten und die Fahrzeuge davor, London ist nicht so weit entfernt. Weit entfernt von Luxus ist das nächste Gut der Kultur.
Hier erfolgte der erste Kontakt zu diesen bunten Blümchen, unter Gärtnern auch als Rhododendron bekannt. Mangels Partner wird auf Short Talks verzichtet und auf der Bank die Wegzehrung vernichtet.
Zeit für eine Pause an einer antiken Brücke über dem Arun, mit einem Blick nach rechts würde man den Pub The White Hart sehen. Kein Schreibfehler, davon gibt es ca. 300 Pubs in England, "altenglisch" für Hirsch.
Von da wäre das Meer und Brighton nicht weit entfernt, aber auf einen Besuch wird verzichtet, obwohl es da rocken soll. Laut einer unbekannten, britischen Nachwuchskapelle.
So gestärkt, führt der Weg durch keine wirklich neue Landschaft, was nicht von Nachteil war.
Es war knapp vor 8 PM, nach 8 PM ist die Einfahrt verboten und man muss sich vorher anmelden. Blöd das keiner mehr zum anmelden da ist. Die Einfahrt ist schrankenbewährt, aber der Fußweg ist frei. Na dann. Freu, das Sönnchen scheint und das Zelt ist schanell aufgebaut. Wollte mich gerade ans Abendbrot machen, fragt mich eine Stimme, was ich denn hier machen würde. Zeltplatz, Zelt und so. Das ginge so ohne Anmeldung nicht, außerdem nach 8 PM, sollte sofort wieder verschwinden. Ende vom Lied, hab all meine Englischkenntnisse aktiviert und am Schluss seinen Hund streicheln dürfen. Schöner, neuer Platz, edle Sanitäranlagen und mit ca. 20 Pfund angemessen entlohnt
Fazit vom ersten Tag in England, schönes Wetter, schöne Backroads, da so gut wie kein Verkehr. Und wenn das Zelt stehen bleiben darf, ist der Tag und die Nacht gerettet.