Tag 07 | Himarë - Ioannina, Griechenland (237 Km)
Mit etwas weniger Energie - bedingt des etwas längere Abend gestern - geht es früh morgens zum Futternapf. Das Motorrad ist bereits bepackt und das Frühstück wird À la carte eingenommen und schmeckt ausgezeichnet. Jetzt ist die eigene Batterie wieder gut geladen und los geht es an der schönen Küstenstraße entlang. Erwarten mich bei feinstem Wetter heute ja einige Highlights. Ziemlich kurvenreich und bei gutem Asphalt, fahre ich einer Gruppe aus CZ relativ zügig hinterher und es macht so richtig Spaß.
In Gjashtë trennen sich unsere Wege und biege links auf die SH99 ab. Die Straße führt in tiefgrüner und herrlicher Landschaft bis "Syri i Kaltër". Leider wird dort gerade aufgegraben und die Zufahrt zum blauen Auge Albaniens - ein Wasserloch - verwehrt. Was soll`s., es ist trotzdem Zeit für ein Päuschen.

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Unmittelbar danach windet sich die SH78 einer Passhöhe zu. Weit ist nun der Blick über das darunter ausgebreitete und komplett flache Tal, durch das die E853 Richtung Grenze/Kakavija zu Griechenland führt. Über 15 Jahre war ich nun schon nicht mehr hier in meinem Sehnsuchtsland. Griechenland begrüßt mich mit einer ausgesprochen hübschen Grenzbeamtin und einem Lächeln. Über doch eher ungewöhnlichen (netten) Gesichtszug freue ich mich und schmunzle in meinen Helm. Die nun sehr breite und gut ausgebaute Straße lässt mich nach nicht einmal 5 km plötzlich stoppen. Was kriecht da über die Schnellstraße? Erraten, eine Schildkröte. Ein Tier, dass ich ab jetzt oft zu Gesicht bekommen werde. Weil diese Straßenstück auch mit vielen LKW`s befahren wird, spiele ich gerne den Lotsen um die Straße sicher überqueren zu können.

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Irgendwann verlasse ich die Schnellstraße und biege links auf die 20 ein. Ich freue mich schon auf Aristi und einem bestimmten Cafe, welches ich bereits im Planungsstadium der Reise auf den Schirm hatte. Glück gehabt, erwische ich den einzig noch verbleibenden Tisch unter einem Schatten spendenden Baum und genieße so richtig meinen Cappu und ein Lemmon-Soda.

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Jetzt kommen POI`s, von denen ich schon in fast jedem einschlägigen Reisebericht gelesen habe und von daher schon sehr lange träume. Das alles nacheinander in den nächsten Stunden, aufgefädelt wie Perlen an einer Schnur Als erstes gibt es direkt vom Cafe aus einen Abstecher über die sogenannte "Hairpin Road" zu den Rock Pools. Mache zwar von der Serpentinenstraße ein Foto,

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vergesse aber eines von den Badebottichen zu machen. Alter Vater, hast du dein Hirn im Cafe gelassen, denke ich mir auch noch während der Rückfahrt nach Aristi. Im Cafe aber kein Hirn gefunden und nehme sogleich die nächste Etappe zu einem wahren Top-Platz meiner Reise in Anfriff. Fast jeder Meter kommt mir jetzt bekannt vor und habe bis zu diesen Hotspot ein Déjà-vu nach dem anderen. Ein Hotspot, mir bekannt aus vielen YT-Videos, zum sogenannten "Oxya Viewpoint" der Vikos Schlucht. Berührt und ganz alleine stehe ich nun nach einem kurzen Fußmarsch am Rande eines Felsen und staune fassungslos, wie schön doch die Aussicht auf diese Schlucht ist.
Wiki sagt dazu:
Die Vikos-Schlucht ist eine Schlucht im Pindos-Gebirge im nordwestlichen Epirus in Griechenland. Über eine Länge von knapp 10 km erstreckt sie sich begrenzt im Westen durch das Bergmassiv Stouros und im Osten durch das Bergmassiv des Tymfi, vom Dorf Monodendri bis zum Dorf Vikos bzw. Papingo südwestlich von Konitsa. Der Bach bzw. Fluss Vikos durchfließt die Schlucht und vereinigt sich am nördlichen Ausgang mit anderen Quellzuflüssen zum Fluss Voidomatis.
Die Angaben über die maximale Tiefe der Schlucht differieren erheblich und schwanken zwischen 600 m und knapp 1.000 m. Im Guinness-Buch der Rekorde ist sie als tiefste Schlucht der Welt eingetragen, wobei das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite als maßgebliches Kriterium definiert wurde.

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Zurück an meiner "Pipeline-Straße", die weiterhin sehr schön kurvig und ohne Verkehr im "flow" zu fahren ist, geht es bald darauf schon wieder links zum nächsten Viewpoint, der Kokkorou-Steinbogenbrücke,

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um kurz darauf gleich zur nächsten bekannten Steinbogenbrücke, der Plakidas-Brücke zu gelangen.

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Nun will ìch wieder umdrehen, denn soviel ich aus Berichten weiß, wird der Asphalt später zu Stein. Was dem Chris alleine eher nicht gefällt. Nachdem ich Metamorfosi erreicht habe, führt die geplante Strecke wieder abwärts auf der E853 an mein Tagesziel, der Stadt Ioannina am Pamvotida-See, dessen Region Epirus ich schon die letzten Stunden befahre.
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