Mittwoch 24.06.2015
Leichtsinnigerweise hatte mich Adriana gefragt wann ich gerne Frühstücken würde. Mit 7 Uhr hatte Sie nicht gerechnet. Sie hat dann auf 7:30 verschoben.
Schon beim Aufstehen genieße ich das herrliche Wetter in vollen Zügen. In der Nacht hat es nochmal heftig geregnet und gerumpelt. Kurzzeitig ist sogar die Notbeleuchtung angesprungen, was mir in der Nacht nicht wirklich sinnvoll erscheint. Ich war auch leicht verwirrt. Jetzt ist absolut klare Luft und Traumwetter bei ca. 13 Grad. Für mich perfekt.
Nach einem prima Frühstück mache ich mich zeitig auf den Weg. Schon auf den ersten paar Metern habe ich meine totale Ruhe. Nur ein Raubvogel fliegt aufgeschreckt einige Meter vor mir her. Ich hoffe das habe ich auf Video.

Ich genieße in vollen Zügen Luft, Landschaft und Kurven. Die Straßenverhältnisse finde ich sehr angenehm, allerdings für reine Straßenfahrer mitunter gewöhnungsbedürftig.
Es gibt jede Menge kleine und kleinste Straßen, aber eben mit schlechtem, ganz schlechtem oder keinem Belag. Das wechselt auch gerne mal mitten in der Kurve ohne Vorankündigung.
Ich wedle freudig Richtung ligurisches Meer. Als es dann das erste mal auftaucht ist das schon wieder fast wie im Märchen.

Ich liebe das Meer grundsätzlich heftig. Egal welches. Dann noch diese Kombination. Macht glücklich! Mit dem Zoom meiner Kamera schaue ich mir schon mal an, wo ich zweites Frühstück machen will.

In Monterosso al Mare bin ich gegen 10:30. Ganz braver Deutscher will ich in dieser Tourihochburg mein Mopped nicht vorschriftswidrig abstellen. Da es überall verboten ist, fahre ich auf den kostenpflichtigen beschrankten Parkplatz. Daer Parkwächter kommt aufgeregt angelaufen, als ich eine Parkbucht suche. Er erklärt mir, dass es mit dem Mopped nun wirklich Quatsch ist und schickt mich kostenlos wieder raus und zeigt mir einen Stellplatz direkt am Meer.
Moppedsuchbild:

Zooooooooooooooooooooooooommmmm

Ich bummel die doch sehr touristische Promenade entlang. Die Italiener haben schon Sommerferien. Es wird minütlich voller.
Es gibt wohl schlimmere Jobs, auch wenn das schiefe Meer alles etwas erschwert.

In einem schattigen Strandcafe genieße ich Wasser+Cappucino+Panini mit Tomate Mozarella. Dabei natürlich noch ein paar Fotos.

Ein Traum!
Nach der Zwischenmahlzeit geht's weiter an der Küste lang. Ist hier leider nur selten direkt an der Küste. Aber trotzdem himmlische Straßen.

Danach folgt der kleine geplante Offroad-Einsatz.
Eigentlich hatte ich für gestern eine ganz kleine Runde mit relativ viel Schotter geplant. Die viel ja aber dem Regen zum Opfer. Nun bin ich nicht ganz sicher, ob ich mich hier alleine trauen soll. Hier ist es wirklich erstaunlich ruhig. Bedeutet aber eben auch keine Hilfe in der Nähe. Aber egal. In Deutschland kann man ja nirgends legal, also dann eben hier und jetzt.
Der Einstieg ist heftig steil, danach geht's genauso steil bergab. Dank meiner Körpergröße ist mein Kopf im Stehen oft im Grünzeug, was die Sache auch nicht gerade erleichtert.
Ich muss gestehen zeitweise hab ich Schiss. Ich überlege umzudrehen. Geht aber zum Glück nicht, ist zu steil. Also kämpfe ich mich ca. 5km durch -für mich- heftigen Schotter. Einige Offroadies hier werden darüber nur lächeln, aber ich fand's heftig. Vor lauter Aufregung vergesse ich zu fotografieren. Schlimmer noch. Die eine Filmkamera filmt nach dem ersten Buckel nur noch den Motor, die andere meinen Bauch.
Ich hab dann später ein Foto von einer ähnlichen Strecke gemacht.

Alles klappt. Mich legts auch nicht.
Hier mal ein Einwurf für die Offroad und Schotter Liebhaber. Fahrt in die Toskana, bzw nach Ligurien! Jede Menge ganz legaler Wege. Die bestimmt so anspruchsvoll wie alles was ich in Hechlingen gefahren bin. Zu einem großen Teil sogar in Streetview und mit dem TomTom als Route planbar!
Begeistert geht es etwas aus der Puste weiter. Es folgen immer wieder Fotostopps und geniale Aussichten.

Der perfekte Tag endet genial auf der Terasse der Mulino bei einem zünftigen Vesper. Denn Mittwochs wird hier nicht gekocht. Ich konnte Adriana aber dazu überreden mir etwas im Kühlschrank stehen zu lassen. Neben frischer Melone und Wurst, Käse hat Sie mir auch noch ein Tiramisu reingestellt.
180 km bin ich gefahren und war dafür 5h in Bewegung. Jeder hat riesen Spaß gemacht.
Morgen startet die erste Etappe der Heimreise.