Tag 8
Heute war ein wenig der Wurm drin im Tag, aber dazu spaeter.
Morgens wieder alles sonnig mit den Bergruecken noch im Nebel … . . Die Langzeit-Vorhersage fuer den Rest des Trips - noch 2 weitere Tage - sah gut aus. Was am Ende bedeutet wir hatten Riesen-Glueck mit dem Wetter. 9 Tage Ostkueste ohne das Regenzeug raus gehabt zu haben (zumindest Gruppe 2, die an Tag 4 lange fruehstueckte) ist schon ein Sahnestueckchen. Aber das war schon was ich im Vorfeld von dieser Truppe gehoert habe; dass die auf geheimnisvolle Weise jedesmal bestmoegliches Wetter haben … . Keine besonders wissenschaftliche Aussage – aber scheint sich dennoch gerade wieder zu bestaetigen.
Hier im Ort des Hotels scheint sich der MABDR mit der (neuen) Route des TAT’s zu kreuzen. Zumindest war im Hotel noch eine andere Gruppe Enduroreisender, die nach eigener Aussage den oestlichen Teil des TAT machen. Was hier im Forum eventuell auf Interesse stossen koennte ist dass ein Teilnehmer mit einer Himalayan am Start war. Der Operator war soweit voll zufrieden.
Die Strecke heute war zunaechst wundervoll; eine als “Jeep-Trail” betitelte Backroad, die mit sehr engen Kurven, vielen Steigungen und Gefaellen mit stetig wechselnden Beschaffenheiten fuer Abwechslung sorgte. Pfuetzen, kleinere Baeche, Auswaschungen und im Weg liegende Schildkroeten zwangen zum Aufpassen. Wir wissen ja dass man vorausschauend fahren muss und nicht den Blick direkt vors Vorderrad richtet. Hintern oder Fussraste melden zurueck was die Augen ein paar Sekunden zuvor registriert haben. Erinnert ein bischen an frueher in der Klavierstunde … man hoert die (falschen) Noten, die man kurz zuvor vom Blatt gelesen hat … .
Und das Blatt sollte sich wenden … nicht das Notenblatt von der Klavierstunde, sondern das Blatt welches die weitere Geschichte des Tages schreibt. Sprechen wir mal darueber wer eine solche Gruppe vorneweg fuehren kann … ; zwei essentielle Voraussetzungen:
1) muss ein GPS haben
2) musste in der Lage sein die Tourdaten von der BDR Webseite ins Geraet zu laden …
Unser Mann an der Spitze hatte auch bislang einen fabelhaften Job gemacht uns mit nur wenigen Kehrtwenden jeden Tag ans Ziel zu fuehren. Leider fuehlte er sich heute nicht so gut. Er musste das Handtuch werfen und auf normalen Strassen zum naechsten Hotel fahren. Dazu gab er den Staffelstab weiter an den naechsten Mann mit GPS … .
Es sah zunaechst auch so aus als ginge es normal weiter. Ich habe eigentlich ein gutes Gespuehr fuer die richtige Richtung, war aber nebenbei damit beschaeftigt ein Jucken und Stechen am linken Handgelenk zu analysieren. Entweder war eine Fire-Ant (Ameise) waehrend der Pause in meinen Aermel gekrochen oder der Jackenaermel ist mit Poison Ivy (giftige Pflanze) in Beruehrung gekommen … die Hautreizung am Abend (und den naechsten Tagen) unterstuetzt beide Theorien. Irgendwas ist immer … .
Ploetzlich stoppte die Gruppe, um die Routenfuehrung zu begutachten. Wie immer ist es im Nachhinein schwierig zu rekonstruieren was genau passiert ist – aber wir waren nirgens auf der Route wie wir sein sollten. Irgendwie war das GPS messed up aber wir hatten ja noch die Papierkarten. Leider nicht einfach mit der Karte zu navigieren wenn man nicht weis wo man ist.
Um die Geschichte hier zu verkuerzen; wir haben etwa 60 Meilen - das sind gut und gern 100 km - im Wald vergurkt bis wir wieder zertifiziert auf der Route waren. Das ist schon eine Hausnummer. Unterwegs hatten wir dann noch einen Mann verloren und die Mannschaft hatte keine Lust mehr und wollte per Strasse zum Hotel. Es sei schliesslich bereits 15:00 Uhr!
So sind wir dann noch zu zweit den Rest der Originalroute gefahren. Fantastische Schotter-Stecke an dem New River entlang. Bin froh dass ich das nicht ausgelassen habe. Man darf Urlaubszeit ja auch nicht ungenutzt verplempern … . Um 3 zurueck um Hotel …
Hier ein paar Bilder: