Samstag, beim Frühstück oder: "Warum reicht eine große Pfanne Rührei nur für zwei?"
Da sassen wir nun auf der Frühstücksterasse und warteten auf die Eröffnung des Buffets.
Gestern musste wohl diese Gruppe eingeflogen sein. Aber warum erinnere ich mich bloß an diese Gruppe? Vergessen wir mal den Moment, aus welchem Land ich komme, denn fremdschämen gibt es doch bekanntlich nicht
Kennt Ihr dass? Ihr freut Euch auf das Frühstücksbuffet, alles wird einem hingestellt und vorbereitet. Es gibt Rührei und Speck, aus einer riesigen Pfanne...... Zumindest im zweiten Anlauf war noch etwas zu ergattern.
Da waren diese Herren, aus welchem Bundesland auch immer, die es wahrhaftig zu zweit schafften, die erste große Pfanne Rührei alleine zu säubern.
Das halbe Buffet zu leeren. Hätten sie doch einfacher haben können: Sich an die Theke setzen und direkt dort essen.
Die Mädels vom Camping haben sich echt Mühe gegeben, ein nettes kleines Buffet, das wirklich gut war, zu erstellen. Und die Herren dachten wohl, wir zahlen also rauf auf den Teller und Türmchen gebaut.
Erziehung war da Fehlanzeige. Von Verständnis oder Scham keine Spur. "Schließlich sind wir hier. Wir zahlen. Da ess ich soviel wie ich will. Das ist mein Urlaub."
Echt das ging mir sowas von gegen den Strich. Gut so ein 150kg Kompressor muss befeuert werden, verstehe ich.. Aber ne , darüber nachdenken und schreiben wollen da könnte ich
Norbert fragte, was ich heute machen wolle. Er schlug mir vor Richtung Caldes de Boi oder Richtung Benasque, beides kleine Täler mit Stichstrassen.
Ich entschloss mich, beides anzufahren.
Zuerst fuhr ich in Richtung Caldes de Boi.
Ab und bleibt Frau stehen staunt
Gott sei Dank, Schatten

Genau hier viel mir ein, dass ich unbedingt Motoröl brauchte. Hatte ich doch eine Flasche mitgenommen, die dummerweise nur noch 200ml enthielt, welche meine KTM dankend auf sog. Ich hatte das Gefühl sie benötigte mehr und ich fahre ja noch viele km. Nur hab ich leider kein 10W50 gefunden. Also schnell meinen Schrauber angerufen. "Kannst Du alles mischen, geht alles. Und: besser ein anderes Öl rein als gar keins."
Was soll ich damit anfangen? Sollte mich das beruhigen? Bei kam an: "Geht. Besser wäre natürlich, also dann doch lieber das richtige Öl" Und schon hatte ich die nächste Baustelle abgespeichert, die mich die nächsten 2 Tage in den Wahnsinn trieb. Entweder das richtige Öl oder keins (und dann der Motorschaden ....) N+N gutes zureden half mir auch nur bedingt.
So fuhr also immer dieses Gefühl mit, es geht schief, Du hast kein Öl, Du brauchst Öl, das RICHTIGE Öl.
Wenigstens der Teil in mir funktionierte wie immer, nahm ca. 20% der Freude am Fahren in Anspruch. Die jagt zur nächsten Tankstelle begann.
Aber erstmal fuhr ich bis zum Ende des Weges. Ein Traum von Strasse. Schmal und durch eine tolle Landschaft. Wären da nicht so Autos gewesen, die meinen der Weg gehöre ihnen und ich hätte auszuweichen
Eine der wenigen Ausweichstellen
Die Strecke kann Frau nicht beschreiben, das kann man nur selber erfahren.
Plötzlich blieb ich unschlüssig stehen
Unschlüssig, weil ich so dumm angehalten hatte, der Weg war zu beiden Seiten leicht abschüssig. Genau so viel, dass ich Mühe hatte, die KTM im sitzen zu rangieren. (Irgendwann lerne ich, wie ich dieses Biest schieben kann!) Also erstmal Jacke ausgezogen. Viel getrunken, lamentiert ob der Blödheit so zu halten. Die Landschaft bestaunt und geflucht, das hier kein Schatten war.
Nutze alles nichts. Irgendwann hatte ich sie gedreht und konnte mich wieder anziehen und weiter fahren.
Den tollen Weg zurück. Immer hoffend, dass ich nicht direkt als Kühlerfigur aufgespießt werde. Das hier vergleichsweise viel Verkehr herrschte ist ob der grandiosen Landschaft verständlich.
Ich machte mich auf den Weg nach Benasque.
Auf der N260 irgendwo machte ich Pause auf einer Art Rastplatz. Schotter mit einem Baum am Rand, der Schatten gab! Hurra, hin und abgestellt. Ich war so froh, im Schatten zu stehen, das ich nicht aufgepasst hatte, auf der rechten Seite käme ich mit den Füßen gar nicht mehr runter

Sprich wie steig ich da auf und hole sie vom Seitenständer, ohne um zufallen.
Erholung futsch, Jacke aus, Fluchmodus -nicht zu verwechseln mit Flugmodus- ein.
Warum tue ich mir das nur an?
Ich verließ die N-260 bevor diese nach links abbog auf eine kleine Strasse.
Mein Navi führte mich in ein Nest namens
Liri (Wer will klickt und schaut sich das Örtchen an) Schnell merkte ich, dass ich nicht durch diesen Ort fahren sollte sonder herum. Ich bog ab und stand unvermittelt vor einer Mauer, ein Hauseingang links neben mir. Ich stand mal wieder am Berg! Boah ich könnte

Langsam ganz langsam begann die Osmose. Wasser aus Tabbi raus, Wasser in die Klamotten rein. Schwitzen wäre hier echt der verkehrte Begriff gewesen.
Aber irgendwann kam ich im anderen Tal an.
Auf dem Rückweg an der Tankstelle vor Benasque gehalten. Öl? Fehlanzeige. Also schon aber kein 10W50. Ich habe die KTM, den Tankrucksack, die Wasserflasche und mich betankt.
Die N260 führte mich bis Fuendecampo. Dort bog ich dann auf die HU-V-6442. Solch Kombinationen sollte man in den Pyrenäen bevorzugen.
Herrlich. Und dann kam das Schild zum
Templo Budista de Panillo. Ich war erstaunt, den Tempel gefunden zu haben. Hier musste ich morgen noch mal hin!
Innerlich vor Freude strahlend, den Tempel zu sehen obwohl es nicht geplant war (ja er war überhaupt nicht im Plan gewesen so ganz und gar nicht), fuhr ich gen Campingplatz.
Die Tankanzeige meinte mal wieder mich daran zu erinnern, dass ich Sprit fassen sollte.
Mein Navi zeigte mir in
Capella eine Tankstelle an.
Hingefahren. Schild gesehen und auf den Platz gefahren. Handschuhe aus, Helm ab. Zapfpistole in die Hand genommen, Deckel auf und? Na was ist dass denn? Die Zapfpistole ist aber verdammt groß, also der Rüssel. Der passt ja gar nicht in das Loch
Ne wie auch. War ja weder Diesel noch Benzin, sondern Gas. Echt dumm gelaufen sowas.
Aber ich war kampferprobt im Hoffen, dass ich nicht liegen bleibe. Ergo auf zur Tankstelle in der Nähe des Campingplatzes. Und nächstes Mal vergesse ich nicht wieder, den Tageskilometerzähler auf Null zu stellen (ich hatte doch in Benasque getankt).
Glorreiche 285km lagen hinter mir.
Nachtrag:
Irgendwo unterwegs gab es dieses Schild. 22% ist schon was
