Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

Reiseberichte aus Australien und Ozeanien
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on any sunday
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#49 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

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Etappe 5 Cromwell – Lower Shotover

BildNeuseeland 2018 005 Cromwell – Lower Shotover-000 by Michael, auf Flickr

Der Regen hat sich am frühen Morgen verzogen, das mache ich dann auch. In das gebuchte B&B komme ich erst am Nachmittag, nach Queenstown sind es nur ca. 80 km, da beginne ich den Tag mit einem ausführlichen Frühstück und Studium der lokalen Presse. Kurz vor Mittag schmeisse ich die Tenere an und folge der 6 durch die Kawarau Schlucht.

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Vorbei an der antiken Kawarau River Suspension Bridge, eine der ersten Möglichkeiten, sich mittels Seil in den Abgrund zu stürzen, nichts für mich.

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Ein kleiner Abstecher nach Arrowtown ist auch noch drin.

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oder hätte ich die Yamaha besser hier anleinen sollen?

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Sieht für Kiwiverhältnisse schon antik aus.

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Da die Kirschensaison schon vorbei ist, kaufe ich eine Schale Pflaumen und schaue dem touristischen Treiben zu.

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Zeit zum Aufbruch und die feste Bleibe für die nächsten, stürmischen Tage ansteuern. Dank GPS ist das finden ja kein Problem mehr, ein schickes Haus in einer Neubausiedlung. Den Schlüssel aus dem Safe geholt und plötzlich überkommt mich das dringende Bedürfnis, meine Blase zu entleeren. Schnell geht bei Motorradklamotten bekanntlich nicht, aber gerade noch geschafft. Merkwürdig. Ich schiebe es auf die Überdosis Pflaumen.

Hunger stellt sich ein und so fahre ich zur nächsten Pizzeria, wo ich mir die schlechtesten Nudeln meines Lebens einverleibe. Kulinarisch, abgesehen vom Lachs am Mt Hutt, konnte mich Neuseeland noch nicht überzeugen, schwankt so zwischen Fisch&Chips und Burger. Inzwischen war Stacey nach Hause gekommen und machte sich gerade frische Nudeln. Mist, keinen Hunger mehr. Ein wenigen Smalltalk mit der jungen Engländerin, dann verzog ich mich in mein Zimmer.

Am nächsten Tag fängt es gegen Mittag endlich an zu winden und der versprochene Regen beginnt. Laut Stacey soll ein deutscher Landsman mit einem Pushbike bald eintreffen. Pushbike? Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen Erwachsenen Roller. So bekloppt kann doch keiner sein, Kiwiland mit dem Roller? Aufklärung, gemeint ist ein normales Fahrrad, unter Bike laufen in Neuseeland Motorräder. Und tatsächlich taucht der Pushbiker bald auf, ca. mein Alter und seit Anfang Januar ab Auckland mit dem Reiserad unterwegs. Reschpekt.

In der Nacht hat sich der Regen verstärkt und auch am nächsten Morgen plätschert es so vor sich hin, kein Gedanke an eine Weiterfahrt. Also weiter Zeitvertreib: Mit dem Pushbiker unterhalten, surfen, lesen oder sich beim neuseeländischen Fernsehen die letzten Gehirnzellen entwenden lassen. Das alles im Wohnzimmer, jetzt im Zelt wäre deutlich ungemütlicher.

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Apropo plätschern, meine Blasenprobleme haben sich deutlich verschlimmert, von Kontrolle ist nur noch bedingt zu sprechen und ein wenig Blut im Urin ist auch nicht gut. Eindeutig Zeit einen Arzt zu besuchen. Nach kurzer Überlegung ist es wohl das Vernünftigste wieder nach Christchurch zu fahren. Noch fühle ich mich fit, die Tenere wäre wieder zu Hause und ein internationaler Flughafen vor Ort. Ausfallen würde die Schiffahrt über den Lake Wakatipu, Mavora Lake, Milford Sound.... blöd, aber die dürften beim nächsten Mal auch noch da sein.

Etappe 6 Lower Shotover – Amberley

BildNeuseeland 2018 006 Lower Shotover – Amberley by Michael, auf Flickr

Am nächsten Morgen ist feinstes Wetter angesagt, Sonnenschein, gepuderte Berge.... Das hebt die Stimmung ungemein. Ich knüpfe die Regenhose ein und trappiere ein Handtuch um die Familienjuwelen. Gemeinsam mit dem Pushbiker verlasse ich unsere Bleibe und begebe mich auf die ca. 500 km Tour. Bei dem Wetter unter normalen Umständen ein Traum. Dumm nur, das sich bei jedem Tankstopp nicht nur der Tank füllt und ich um ein neutrales Gesicht bemüht bin.

Ich erreiche meinen Vermieter, da isser wieder, erkläre das Problem und ohne viel Federlesen versucht Andrea noch einer Arzt zu erreichen. Das ist auch Freitag Nachmittag in Neuseeland nicht so einfach und so fahren wir nach Christchurch in einer 24 Stunden Klinik. https://www.24hoursurgery.co.nz/

Kurz geschrieben, 1 Stunde später erklärt mir ein Arzt, das es "nur" eine Blasenentzündung ist, das könnte bei älteren Männern vorkommen, Danke dafür, weil sich der "Eingang" nicht mehr richtig verschliessen lässt. Ich bekomme noch ein Antibiotikum, Andrea fährt uns wieder zurück und bringt mich in Amberley in einem Motel unter. Kiwis sind sehr nette Menschen.

Noch behalte ich die kontaminierte Motorradhose an, besorge mir reichlich zu trinken, durchspülen und so, schnitze mir aus einer übergrossen Getränkeflasche eine Urinflasche, begebe mich in meine Unterkunft und harre der Dinge, die da kommen. Am nächsten Morgen scheint das Antibiotikum schon voll eingeschlagen zu haben. Ich wasche die Hose und andere Dinge, gehe lecker frühstücken, einkaufen, etwas in den Schatten legen und abends brutzel ich mir ein Steak. Einer Weiterfahrt am nächsten Tag scheint möglich.

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McFadden
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#50 Ungelesener Beitrag von McFadden »

on any sunday hat geschrieben:...Reschpekt...
Mein Humor! :lol:
Kurz geschrieben, 1 Stunde später erklärt mir ein Arzt, das es "nur" eine Blasenentzündung ist, das könnte bei älteren Männern vorkommen, Danke dafür, weil sich der "Eingang" nicht mehr richtig verschliessen lässt. Ich bekomme noch ein Antibiotikum, Andrea fährt uns wieder zurück und bringt mich in Amberley in einem Motel unter. Kiwis sind sehr nette Menschen.
Ach du Sch...!
So heftig möchte ich das nie erleben müssen!!!
Aber Reschpeckt, dass du damit die ganze Strecke geschafft hast - ich wäre wahnsinnig geworden! DD
Noch behalte ich die kontaminierte Motorradhose an, besorge mir reichlich zu trinken, durchspülen und so, schnitze mir aus einer übergrossen Getränkeflasche eine Urinflasche, begebe mich in meine Unterkunft und harre der Dinge, die da kommen.
Ich habe ein Bild im Kopf... :shock:
...Einer Weiterfahrt am nächsten Tag scheint möglich.
Na Gott sei Dank! :L

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networker
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#51 Ungelesener Beitrag von networker »

Wow - das fällt aber ganz klar in die Kathegorie Iron Balls. Respekt dieses Mallheur so einfach technisch abzufedern.

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Karim
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#52 Ungelesener Beitrag von Karim »

Die Stahlkonstruktion der Brücke sieht klasse aus :L Wie ich nachgelesen habe, wurde diese 1880 bereits gebaut und 1963 noch einmal erneuert. - Jetzt weiß ich auch, wo das Bungee Jumping herkommt (was ich selber aber niemals machen würde :No:).

Zum Übrigen Teil: Ei, ei, ei... das ist echt fies! :| Hoffentlich behält das Antibiotikum seine Wirkung!
Allzeit gute und sichere Fahrt, Karim

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Nagge
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#53 Ungelesener Beitrag von Nagge »

Einfach :Sl: ! Das Land, die Bilder, Dein Reisebericht! Genial! DD DD DD
Grüße aus dem Schönbuch

Marc / Nagge

´s Leba isch koin Schlotzer!

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on any sunday
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#54 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

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Etappe 7 Amberley – Hanmer Springs

BildNeuseeland 2018 007 Amberley – Hanmer Springs-000 by Michael, auf Flickr

Da alle Körperfunktionen halbwegs wieder hergestellt wurden, holt mich gegen Mittag der Vermieter ab und ich kann die Tour fortsetzen. Es geht Richtung Norden nach Hanmer Springs, Ausgangspunkt für die Rainbow Road http://www.doc.govt.nz/parks-and-recrea ... st-arnaud/



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Vorbei an grosser Botanik

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kleinen Canyons

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und wieder auf groben Untergrund

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durch Wald

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und Tal

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durch das Pyramid Valley

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am Waiau River vorbei

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nach Hanmer Springs.

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Auf der Anfahrt sind mir jede Menge alte amerikanische oder einheimische Autos entgegen gekommen, Grund war das Hanmar Motorfest http://www.falconfairlaneclub.co.nz/gal ... =60&page=1 Leider war das schon zu Ende und so standen nur noch ein paar wenige Oldies im Zentrum rum.

Es war kurz vor 4 PM, zu spät für eine Weiterfahrt auf der Rainbow Road, da schliesst die nördliche Zufahrt um 6 PM. 2 Stunden für 100 km Schotter waren mir dann doch zu sportlich und ich ließ mich im kleinen, aber feinen Stadtpark mit Getränk auf einer Banke nieder. Da lehnten zwei E-Bikes dran, die nicht weiter störten, aber trotzdem sofort von den Besitzern entfernt wurden. Das nutzte ich als Vorwand und zwang den beiden ein Gespräch auf. Pedelecs werden auch in Neuseeland auf 25 km/h begrenzt, sie befanden sich auf einem 2 Wochen Roadtrip, waren auch schon in den Alpen und Europa unterwegs gewesen, Bootstour von Basel nach Rotterdam und natürlich auch in Köln gewesen. Nice talking.

Wie wir ja schon wissen, machen die Läden um 5 PM zu. Eine gute Gelegenheit shoppen zu gehen, es wurden vergessen ein Gürtel und wie immer eine Badehose. Da zu kam dann noch ein T-Shirt als Andenken. Badehose kann man hier gut gebrauchen, ein grosszügiges Spa mit Hotspots ist vorhanden. Allerdings für mich nicht, Entzündung und so.

Mein Zelt schlage ich auf dem örtlichen TOP 10 Campground auf

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Es wird sich stadtfein gemacht, ein paar auffällige Fahrzeuge abgelichtet

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BildNeuseeland 2018 007 Amberley – Hanmer Springs-018 by Michael, auf Flickr

Digitalisieren macht hungrig. Da wird ihnen im geholfen Fire and Ice Restaurant geholfen.

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Kiwis können auch humorvoll.

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2wheeler
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#55 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

Ach nen Ford Escort RS :Oh: -- das ist mehr als 30 Jahre her, das ich so ein Teil gesehen haben.

Ich werde alt - sehr alt. :(

Aber mache bitte weiter mit Deiner Reise -- Wunderschön sowohl Wort als auch Bild :L :L :L
Bild 3,3 L /100 km

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on any sunday
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Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018

#56 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

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Etappe 8 Hanmer Springs – St Arnaud

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Eile mit Weile, manche sehen beim Zelten den größten Nachteil in der Zeit für den Abbau oder Aufbau. Stimmt im Prinzip, aber solange es im Trockenen geschieht, kann das auch entspannend sein. Schlafsack auslüften, Überzelt ablüften lassen, für die Liegemattenentlüftung einen möglichst trockenen, flachen und festen Untergrund suchen, Gestänge entfernen und einklappen, den ganzen Krempel einpacken. Das entwickelt sich zur Routine und man hat sich am frühen Morgen schon etwas bewegt.

Ich bewege mich ins kleine Stadtzentrum und führe mir reichhaltige Nahrung zu. Wer weiss, wann ich wieder was zu essen bekomme. Schliesslich befinde ich mich bald im Niemandsland, kein Mobilfunk und kein AA, nur mit Schnee und Eis werde ich wohl keine Probleme bekommen.

Start zur Rainbow Road http://www.doc.govt.nz/parks-and-recrea ... st-arnaud/

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Über Jacks Pass

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erreicht man das Tal des Clarence River

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und folgt diesem, begleitet von niemanden ausser ein paar Weidegattern und der Stromleitung.

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Kurz vor dem Lake Tennyson sind wieder ein paar Zeichen von menschlichen Leben erkennbar, auch wenn es ein paar sehr alte sind. Hach, eine XR 400 etwas leichter und mit E-Starter würde ich immer wieder fahren.

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Am Lake Tennyson ist campen erlaubt, dafür ist es mir aber zu früh und das Wetter zeigt sich auch nicht von seiner freundlichsten Seite.

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Apropo freundlich, ein paar 4WD Fahrer aus Christchurch machten ein kleines Picknick und wie der freundliche Kiwi so ist, wird auch der unbekannte Motorradfahrer vom anderen Ende der Welt mit lecker Kuchen bedacht. Hätte man denken können, es war Pie, allerdings mit Ei und Schinken. Aber nach der der ersten Geschmacksverirrung durchaus lecker. Der Browni danach schmeckte dann auch wie ein Browni.

Etwas Mehrgewicht ergibt mehr Haftung, die beim Island Saddle auch nötig war, angeblich die höchste "öffentliche" road in Neuseeland.

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Achtung, Gegenverkehr.

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Genauso steil ging es auch wieder runter, bis einen wieder ein Viehgatter stoppt, absteigen, aufmachen, schieben, zumachen, aufsteigen, hält einen fit.

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Das gravelroad begleitende Fließgewässer ist jetzt der Wairau River,

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der sich aber bald wieder in engere Gefilde begibt.

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und einen zum Schluchtenflitzer mutieren lässt, wobei die Strecke wohl auch etwas unter dem Orkan Gita gelitten hatte.

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Es folgen eine Reihe von Flußdurchfahrten, die trotz des klaren Wassers schwer einzuschätzen waren. Der Chinaman Stream war zum Beispiel ,entgegen seines Namens, tiefer als gedacht.

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Dummerweise hatte ich meinen Regenschutz aus den Klamotten entfernt, was zu erhöhter Feuchtigkeit am und im Mann führte. Aber das kannte ich ja schon.

Kurz danach erreichte ich die Mautstation, wo man 20 Dollar an die freundliche Eintreiberin mit Hund und Ziege abdrücken durfte.

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Damit lag das Gröbste also hinter dir oder eher gesagt, der Spaß hat ein Ende, dachte ich. Ein paar Kurven später erblickte ich dann aber die letzte Wasserdurchfahrt, quasi die Mutter aller Streams, doppelt so breit und auch hier konnte man die Tiefe nur raten. Nach dem kölschen Motto "Et hätt noch immer jot jejange" stürzte ich mich in die Fluten. Ungefähr einen halben Meter vor dem rettenden Ufer wurde das Sprichwort widerlegt und das Vorderrad verlor kurzfristig den Bodenkontakt, was zu einer fast maximalen Schräglage führte.

Ich liebe die ROK Straps, schnell das Gepäck entfernt, das Eisenschwein locker aus der Hüfte angehoben, Motor an und ans Ufer geschoben. Alles kein Problem mit ein wenig Adrenalin. Irgendwelche Verluste? Am Mann ist die rechte Hälfte feuchter wie gewohnt, die Stiefel könnten trockener sein, die Kamertasche, Achtung Werbung, Crumpler Proper Roady Toploader 300, hat den Fluten standgehalten und der Seitenkoffer ist von innen auch noch trocken.

Nur die Tenere schaut beleidigt drein, weil der rechte Fahrtrichtungsanzeiger der Schwerkraft Tribut zollen musste und lust- bzw. haltlos rumhängt. Da half nur eine Amputation und ein Verband aus Isolierband.

Keine hundert Meter weiter wird die Welt wieder Asphalt, dafür geht eine kleine Schauer nieder, auch egal. Nach wieder erfolgter Trockenheit, werden die leicht feuchten Unterkleider gegen trockene ausgetauscht und das Örtchen St Arnaud angesteuert. Eine feste Unterkunft wäre nicht schlecht, ist aber alles belegt. Dafür gibt es am Lake Rotoiti ein paar nette Campgrounds, laut Auskunft des Visitorcenters sind noch Plätze in der West Bay frei.

Im Kombiladen aus Tankstelle/Restaurant/Tante Emma wird noch schnell was für das Abendessen besorgt und danach das Zelt im Wald aufgeschlagen.

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und just in time taucht der Ranger auf, kassiert einen kleinen Obolus und stellt ein Kärtchen auf.

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Das Wetter kann sich nicht zwischen Sonnenschein und dicken Wolken entscheiden, ein paar Tropfen sind auch dabei.

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Aber eine längerfristige Wolkenlücke nutze ich zum Abendmahl, hänge in kurzer Hose am See rum, was ich noch bereuen werde, und sehe dem Seegras beim wachsen zu.

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Dunkle Wolken und die einbrechende Dunkelheit sind gute Gründe in den Schlafsack zu kriechen. Noch schnell den Wetterbericht abrufen, leichte Regenfälle werden versprochen und kurz danach wird dieses Versprechen eingelöst und ich erfahre, was die Kiwis unter leichten Regenfällen verstehen und das man auch unter einem Wasserfall gut schlafen kann.

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