Hi andre et all
madeira ist zwar eine wundervolle insel um dem winter zu entfliehen, aber für senioren nur bedingt geeignet .. hier is doch alles viel zu 'schräg'
da waren auf gran canaria viel mehr ältere semester zu sehen .. die reisebusse, die hier unterwegs sind, das sind die tagesausflügler der kreuzfahrtschiffe, die fast täglich die insel besuchen .. ich hab bislang aber nich viel davon mitgekriegt .. die fahren eher die klassischen punkte an und zudem ist meine routenwahl doch auch für busse eher ungeeignet
der inseltourist an sich ist entweder mit goldcar etc. oder mit kleinbussen on tour
ich finde, es ist momentan sogar erstaunlich ruhig und relativ leer überall .. viele besucher sind wohl auch auf den levadas (wanderrouten) unterwegs .. im sommer ist hier wahrscheinlich schon noch ne ecke mehr los
der tag beginnt mit reichlich sonne beim lecker frühstück mit einem ambiente, dass mir jeden tag aufs neue den atem raubt
mit der aussicht, heute mal ganz entspannt ohne schnappatmung zur nordküste zu schwingen, um dort dann die antiga E.R. 101 tunnelunfahrungen zwischen sao vicente und porto moniz zu erkunden (ein bissi abenteuer darf ruhig sein) starte ich also um 10.37 uhr den motor, nachdem ich das allmorgendliche rangierundinstartpositionbringritual . es klappt täglich besser .. gemeistert hab
mit folgendem ergebnis
man beachte die 33 minuten standzeit .. die zählen aber nur fürs kälbchen, denn ich war da zu fuss
diretissima bergauf bei der gewohnten madeirasteigung von gefühlt mindestens 45 grad unterwegs ..
was war geschehen?
mein navi schafft es offensichtlich hier nicht zwischen normalen strassen und wirtschafts- oder treppenwegen zu unterscheiden
egal welchen modus ich eingeb 'schnell, schön oder kurz'
es ist scheint's von der extremen dreidimensionalität der insel etwas überfordert .. nu hab ich mir eh schon angewöhnt in erster linie dem bauchgefühl zu vertrauen und nich mehr jede angesagte abzweigung zu nehmen und auf normal breiten strassen zu bleiben.. aber auch das schützt noch nich wirklich vor herausforderungen
jedenfalls ging's nach einer flotten fahrt auf dem freeway in santa cruz runter .. okay.. okay.. ich hab mich auch wieder bissi verfranst ..
.. aber das is hier echt heftig auf der südseite in den ortschaften, bzw. is die ganze küste eigentlich eine einzige ortschaft, nur unterbrochen von bananenplantagen und tiefen einschnitten .. da is mir der norden sympatischer .. da habsch mich auch noch nicht verfahren
tja und was soll ich sagen .. es war eine ganz normale strasse, ein zwei kurvens lang schien alles paletti
..aber dann ging es mal wieder diretissima aber sowas von steil bergauf
ich lag mit dem oberkörper voll überm lenker .. und das hörte gar nüch mehr auf
von da unten vom meer bin ich nen gefühlten kilometer steilbergauf gefahren .. anhalten war da definitiv keine option bis es endlich halbwegs waagrecht wurde .. keine hundert affen hätten mich da wieder runtergebracht
in der anderen richtung sah es allerdings so aus..
es gab also zwei optionen:
1) umdrehen und da wieder runter
im leben nich .. NADA .. bergab is für mich viel schlimmer als bergauf
bleibt also nur 2) da hoch .. der gedanke gefiel mir schon viel besser
mein navi .. wobei, mein vertrauen mit dem treppenweg da schon sehr gelitten hat, behauptete jedenfalls es geht weiter und das wegerl, das hatte sogar nen namen .. caminho do poiso
erstmal eine rauchen und nachdenken ..
ich beschloss, wie beim trialen das terrain vorab zu fuss zu erkunden .. wollt ja hier eh auch mal bissi wandern gehen
.. es ging ca. 400 meter schon recht steil bergauf .. ich war gut fertig, als ich oben war .. hm .. ich sollte vielleicht nich so viel rauchen
.. aber dann traf der weg tatsächlich wieder auf ne normale strasse
runter ging's dann um einiges flotter und weniger anstrengend
als ich wieder beim mopped war kam ein etwas älterer portugiese, der das ganze schauspiel wohl schon verfolgt hatte, zu mir her und überschüttete mich mit einem schwall wörter ..
.. das einzige, das mir dabei bekannt vorkam war 'spectaculo'
ich fragte ihn also mit händen und füssen 'brumm brumm da hoch ok?' .. er wieder ganz ernsthaft 'spectaculo' aber er nickte und sagte auch noch 'santo da serra' .. cool genau da wollt ich hin
da dämmerte es mir auch, woher mir der name der strasse so bekannt vorkam
am sonntag bin ich da nach dem markt nämlich bei einem hinweisschild rein gefahren, hab aber nach kurzer zeit umgedreht, weil es wieder zum meer runter ging und ich aber in die berge wollte..
..die auffahrt bis zur normalen strasse war schon noch richtig spannend (war doch beim runterlaufen ein pickup da runtergefahren .. es war also keine einbahnstrasse) aber danach kam eine wunderschöne kleine nebenstrasse .. es wurde wieder flacher und oben kam ich tatsächlich genau da raus, wo ich damals reingefahren war .. manchen dingen kommt frau einfach nich aus
auf dem weg richtung sao vicente gab's dann noch ein paar nette specials
bissi aquarium feeling .. die grünen strassen sind gut rutschig
auf dem schild steht 'restaurante' .. weit und breit kein haus und auch kein weg
..und ein weniger nettes, eher bedrückendes
.. und je weiter ich nach nordwesten kam, umso ungemütlicher wurde das wetter .. da war doch die flexibilität wieder gefragt
also planänderung .. die tunnelumfahrungen müssen weiter warten und in sao vicente ging's schnurstracks ab durch'n tunnel an die südküste .. mal schauen was das wetter da sagt..
bingo .. entkommen
ich bin dann nochmal richtung curral das freiras .. wo ich die andere odysee bergauf hatte
und weiß jetzt auch wieso .. weil laut navi die "richtige" strasse nämlich aufhört .. komisch?? die strasse is sicherlich schon etliche jahre alt .. deshalb bin ich da dann im (noch) relativ blinden vertrauen zum navigon den 'tres paus' hoch
das mit den strassen die ich fahre, aber die's laut navi nich gibt
das hatte ich hier jetzt schon öfters .. da werd ich mich zuhause mal bei navigon beschweren .. die madeirakarte taugt nich wirklich gut
ich hatte dann noch geniale sonnenstunden an der neuen panoramastrasse (die kennt das navi auch noch nüch
)
mit genialer aussicht ins curral dos freiras - das 'nonnental', es heißt so, weil sich die nonnen in früheren zeiten bei angriffen hier versteckt haben .. schlaue mädels
..und sogar meine biologische seitenständerverlängerung vom letzten miradouro besuch war auch noch da
..über den wolken isses doch deutlich schöner als drunter