Madurai ist eine größere Stadt mit einer Million Einwohnern. Weitere Infos sind hier zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Madurai
Wir bezogen unser Hotel. Die Zimmer waren ganz ok, das Bad war naja. Ich hatte mindestens eine Mitbewohnerin mit vermutlich älteren Wohnrechten (Kakerlake gesichtet). Sie war aber nicht aufdringlich und deshalb schlossen wir einen zeitlich befristeten Nichtangriffspakt. Ich wollte sie zwar später töten, als sie das vertraglich vereinbarte Terrain eigenmächtig verliess (Badezimmer), aber sie entzog sich durch Flucht. Die feige Sau!
Was mich mehr geärgert hat: Das WLAN war leider ein echter Dreck, viel zu lahm und man ist immer wieder rausgeflogen.
Ich habe mich dann an der Rezeption beschwert. Da wurde mir auch ein typisch indisches Muster klar, dem ich immer wieder begegnet bin (zweimal auf der Reise, aber ich kenne es auch beruflich so): bei einer Beschwerde wird sofort (das heisst sofort, bevor man ausgeredet hat) ein Kollege angerufen (wer auch immer das ist), und der "... kümmert sich sofort um das Problem. Es wird in wenigen Minuten gelöst sein!". Tja, was will man anderes machen als sich zu bedanken und zum Beten zu gehen.
Das ist übrigens eine sehr trickreiche Verhaltensweise, die es aber auch im Westen gibt: die sogenannte "folgenlose Zustimmung" - auch in der Politik und Wirtschaft beliebt. Siehe auch hier:
https://www.umsetzungsberatung.de/konfl ... immung.php
Nach kurzer Pause machten wir uns per pedes auf den Weg zum
Meenakshi Tempel. Hintergründe zur Anlage sind hier zu finden:
https://en.wikipedia.org/wiki/Meenakshi_Temple. Der Tempel ist riesig, was von aussen nicht so wahrnehmbar ist. Siehe dieses Bild:
https://tools.wmflabs.org/zoomviewer/?f ... temple.jpg
Auf dem Fußweg dorthin kamen wir auch durch ein kleines Slum. Misere. Maurice ist routinierter damit als ich. Während seines Freiwilligendienstes war er in den Slums von Nagpur eingesetzt und kannte das schon. Es gibt schon schlimmere Slums, immerhin sind es befestigte Gebäude. Trotzdem sehr mies anzuschauen. Keine Fotos ...

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Man beachte die Zusatzausstattung!
Eine Moschee mit Fachgeschäften für allerlei Schläuche davor
Wir nähern uns dem Tempel

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Als wir uns dem Tempelbezirk näherten, hatten wir sofort einen „Guide“ um uns, der sich um alles kümmern wollte. Er war nicht abzuschütteln und echt hartnäckig. Nach dem Tempelbesuch wollte er uns noch seinen Schneiderladen zeigen. Wir wollten das nicht. Aber erst ging es einmal in den Tempel.
Was für ein Ding! Und das ist nur ein Turm von vielen ...

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Hier gelten strenge Regeln!
- Keine Handys (deshalb auch leider keine Bilder von drinnen)
- keine Schuhe
- langes Beinkleid ist Pflicht
- keine freien Schultern.
Also erstmal die langen Hosen anzippen. ***Schwiiiiiitz***!
Dann ging es darum, alles Material loszuwerden:
- Schuhe abgegeben, Zettel bekommen - diesmal Gratisservice.
- Handys abgeben - Zettel ausfüllen - Gebühr - Formular erhalten und Abholzettel
- Rucksack durch den Scanner wie am Flughafen.
Dann anstellen an einer Sicherheitskontrolle mit Scanner. Männer und Frauen getrennt. Vor uns ein älterer Franzose, dem sie den Rucksack detailliert auseinandernahmen. Das dauerte - ***Schwitz***!
Dann waren Maurice und ich dran, Chiara war schon länger durch. Der Polizist wollte irgendwas von uns, was keiner verstand. Es stellte sich heraus, dass er wissen wollte, ob wir einen Führer mit uns hatten. "Nein". Also Eintrag in ein Buch mit Namen Telefonnummern. Falls wir verloren gehen würden? Weiss der Teufel, wir hätten sogar blanko Handyverträge unterschrieben, um endlich ins kühlere Innere des Tempels zu kommen ....
Jetzt war es jedenfalls endlich soweit. Wir waren drinnen. Hosianna!
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.