Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#9 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

halbcent hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 21:09 Da haben wir offensichtlich ein wenig zeitversetzt die selbe Region befahren - ich allerdings nur auf asphaltierten Wegen - Schotter kann ich nur mit dem Gravelbike. Bin gespannt auf deine weiteren Berichte und Bilder.
Ja, das sieht so aus :L . Es ist auch eine schöne Zeit für die Gegend, wobei wir vielleicht besser 2 Wochen früher unterwegs gewesen wären.
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#10 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Kommen wir zum Highlight und Hauptziel der Tour:

Es ist Mittwoch und die LGKS hat heute wieder für Motorräder geöffnet. Die Tickets für heute hatten wir gestern schon online gebucht. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Mopeds sind vollgetankt. Bestgelaunt starten wir in den Tag. In Limone sind nur 6 Grad aber es sollen heute 15 Grad werden, das passt doch. Wir fahren wieder die Strecke zum Col de Tende hoch und machen dann zuerst einen Abstecher zum Fort Central.

What a beautiful day ...
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Fort Central
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Nach einer kleinen Fotosession dort, geht’s weiter zum Kassenhaus der Alta Via del Sale, der hohen alten Salzstraße wie die Ligurische Grenzkammstraße auf Italienisch heißt. Im Kassenhaus brauche ich nicht einmal meine Buchung auf dem Handy vorzeigen, der freundliche Mitarbeiter streicht einfach unser Namen in seiner handgeschriebenen Liste ab. Nach einem kleinen Stück müssen wir an der neu installierten Ampel stoppen. Die folgende Engstelle, keine Ahnung wie viele Kilometer es sind, wird somit nur alle 50 Minuten für 10 Minuten für eine Seite freigegeben. Glücklicherweise müssen wir zur nächsten Grünphase nur 15 Minuten warten. Wir unterhalten uns solange mit einem deutschen Geländewagenfahrer der eine kalte Nacht im Dachzelt,, am Col de Tende, verbracht hat. Auch der KTM 1290 Fahrer von gestern gesellt sich zu uns.
Wir halten etliche Male zu Fotostopps, an den engen Stellen aber nur kurz wegen des Verkehrs hinter uns und wir wollen bloß nicht von den Autos überholt werden. Die zweite Ampel bekomme ich gar nicht mit, ich wundere mich irgendwann, dass mir ein Motorradfahrer entgegen kommt. Gerade bei den nicht einsehbaren Ecken sollte man schön auf der rechten Spur bleiben, sonst klebt man eventuell unfreiwillig an der Frontscheibe eines 4WD VW-Busses. Wir tauchen langsam wieder in den Wald ein und erreichen nach ca. 35 km (wenn ich richtig liege) das südliche Kassenhaus.

Auf der LGKS
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Wir bleiben aber auf der Route und nehme einige Kilometer später den Abzweig zum Monte Saccarello. Die letzten Meter dort hinauf sind ziemlich grob aber die XT bringt mich locker hoch. Wolkenfetzen ziehen über den Gipfel und die Szenerie ändert sich minütlich.

Monte Saccarello
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Nach einer längeren Pause geht’s wieder hinunter, weiter auf der südlichen LGKS die nun deutlich grobsteiniger ist. Ich freue mich mit der XT und nicht mit meiner 1290er KTM unterwegs zu sein. Den Abzweig runter nach La Brigue lassen wir rechts liegen und folgen der Strecke bis zum südlichen Ende, wo wir wieder auf Asphalt treffen. Beim Rifugio Colle Melosa gönnen wir uns einen verdienten Drink.

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Auf den folgenden Asphalt Kilometer bergab lassen wir es richtig schön laufen und ich bin mal wieder erstaunt wie gut die Anakee Wild Reifen auch Kurvenspaß mitmachen. Olaf findet es wohl etwas frech, dass ich ihm mit der XT am Heck klebe und verschärft etwas das Tempo. Na gut, der Abstand zwischen uns wird nun etwas größer, mit 45 PS sind halt doch Grenzen gesetzt. Nachdem er mir aus Blick entschwunden ist, steht er ein paar Kurven weiter am Straßenrand. Seine Hinterradbremse ist schlapp, da hat er wohl, durch den umgedrehten Endurobremshebel, etwas zu viel gebremst. Ich nutze die Pause um mich von ein paar Schichten Kleidung zu befreien, denn inzwischen ist doch ganz schön warm geworden.
Über einen kleinen Pass, durch viele Olivenbäume, geht es von Italien wieder nach Frankreich und über den Col de Vescavo gelangen wir hinunter nach Sospel. Wir kaufen am Spar-Supermarkt etwas zu trinken und machen eine kleine Pause. Zum Abschluss des grandiosen Tages geht es noch den Col de Turini hoch.

Sospel
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Auf dem Weg zum Turini
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Ich quetsche die XT ordentlich aus aber bergauf habe ich keine Chance an Olaf mit seiner Desert X dranzubleiben, Spaß macht es aber trotzdem.
Auf der Passhöhe überlegen wir ins Hotel einzukehren aber der Hundezwinger mit kläffenden Hunden am Nachbarhaus hält uns davon ab, wir haben da mal schlechte Erfahrungen mit der Nachtruhe auf Sizilien gemacht. Also geht’s den Col de Turini bergab nach la Bollène-Vesuble, da kann ich an Olaf dran bleiben. Im Ort suchen wir nach einem Hotel und finden bei Booking.com eins in Roquebillière. Wir nehmen die letzten Kilometer des Tages unter die Räder. Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen ruhen wir uns erst einmal aus, in den letzten Tagen macht sich bei uns beiden eine Erkältung breit, die inzwischen schon etwas nervt. Beim Fahren geht’s aber, wenn man zur Ruhe kommt, merkt man den Husten und Schnupfen doch ganz schön. Am Abend essen wir im Hotel aber das angebotene Menü ist leider nicht so dolle.

Fortsetzung folgt ...
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maxmoto
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#11 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Klasse Heiko

Keine Kritik - nur Feetback:
Am Tende hast Du nur die Quartiere fotografiert - wart ihr nicht die paar Meter oben am Fort?

Diese Bild ist - so finde ich - großartig. Denn immer wird die Kehre am Col de Boaire geknipst.
Du nimmst die linksseitige offene Stelle zwischen den Felsen mit, damit man einen richtig schönen Blick auf die Landschaft hat und die bekannte Kehre sieht man trotzdem.
Bild

Nur so für's nächste Mal - oder andere die da Unterkunft suchen.
Im Ostan Hotel (Früher "Bar de Sports") konnte man zumindest mal gut übernachten und schräg gegenüber im "Rendez-Vous Vésubien" gut und preiswert essen.
https://www.google.de/maps/place/06450+ ... FQAw%3D%3D

Ich sag mal so: Wenn ihr von Roquebilliére auf diesem Weg nach La Tour gefahren währed .... hättest Du wahrscheinlich ein paar Mal auf Olaf warten müssen.
https://www.google.de/maps/dir/06450+Ro ... FQAw%3D%3D

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung - denn vielleicht seid ihr dieses Schottersträßchen ja gefahren.

Danke

Max
Zuletzt geändert von maxmoto am Samstag 5. Oktober 2024, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
maxmoto
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GS-Tom
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#12 Ungelesener Beitrag von GS-Tom »

lks08033a.jpg
lks08033a.jpg (41.27 KiB) 1335 mal betrachtet
Max, ich schäme mich.
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#13 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

maxmoto hat geschrieben: Samstag 5. Oktober 2024, 18:38 Klasse Heiko

Keine Kritik - nur Feetback:
Am Tende hast Du nur die Quartiere fotografiert - wart ihr nicht die paar Meter oben am Fort?

Diese Bild ist - so finde ich - großartig. Denn immer wird die Kehre am Col de Boaire geknipst.
Du nimmst die rechtseitige offene Stelle zwischen den Felsen mit, damit man einen richtig schönen Blick auf die Landschaft hat und die bekannte Kehre sieht man trotzdem.

Ich sag mal so: Wenn ihr von Roquebilliére auf diesem Weg nach La Tour gefahren währed .... hättest Du wahrscheinlich ein paar Mal auf Olaf warten müssen.
https://www.google.de/maps/dir/06450+Ro ... FQAw%3D%3D

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung - denn vielleicht seid ihr dieses Schottersträßchen ja gefahren.

Danke

Max
Hallo Max,

wir sind tatsächlich nicht zum Fort hochgelaufen, da haben wir uns zu sehr auf die vor uns liegende LGKS gefreut. Haben wir uns noch was für das nächste Mal aufgehoben.
Danke für dein Komplimet zum Foto. Ich nutzte die Gelegenheit, dass keiner in diesem Moment hinter uns war. Da wir nicht gefilmt haben wollte ich genau diese Stelle auf's Foto bekommen.

Zur Fortsetzung kann ich schon so viel verraten, dass es am nächsten Tag wieder ordentlich geregnet hat und wir daher auf Schotter verzichtet haben.

Viele Grüße Heiko
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alexonroad
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#14 Ungelesener Beitrag von alexonroad »

Du hast mich wirklich sehr herrlich mitgenommen auf diese Schotterpassagen. Da wurden ganz viele Erinnerungen an meine Tour mir Karim wach. Was ich sehr gut nachvollziehen kann sind die Vorteile der leichten Begleiterin. Ich war damals mit der AT unterwegs und da musste ich doch arg arbeiten. Deine Bilder haben diese Touren sehr schön abgerundet. Genau die richtige Sonntagslektüre. Übrigens eine perfekte Jahreszeit für diese Tour. Wie waren zur selben Zeit unterwegs. Herzliche Grüße vom Alex
Mit jeder Reise auf zwei Rädern mache ich mir ein Geschenk für die Sinne
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#15 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

alexonroad hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 07:43 Du hast mich wirklich sehr herrlich mitgenommen auf diese Schotterpassagen. Da wurden ganz viele Erinnerungen an meine Tour mir Karim wach. Was ich sehr gut nachvollziehen kann sind die Vorteile der leichten Begleiterin. Ich war damals mit der AT unterwegs und da musste ich doch arg arbeiten. Deine Bilder haben diese Touren sehr schön abgerundet. Genau die richtige Sonntagslektüre. Übrigens eine perfekte Jahreszeit für diese Tour. Wie waren zur selben Zeit unterwegs. Herzliche Grüße vom Alex
Danke Alex, ich finde auch, dass der September der perfekte Reisemonat ist, auch wenn wir etwas durchwachsenes Wetter hatten.

Gruß Heiko
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#16 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Oh, was für eine furchtbare Nacht. Wir beide haben um die Wette gehustet und meine Nase lief andauernd. Das Frühstück schmeckt auch noch nicht richtig und der Automatencappuccino ist auch furchtbar. Draußen regnet es in Strömen, eigentlich müsste man jetzt im Bett bleiben. Die geplante Schotterstrecke westlich am Col de la Bonnette sparen wir uns.
Laut Google Maps ist der Bonnette gesperrt, später sehen wir allerdings das die Sperrung nur von 20 bis 10 Uhr galt. Bei dem Wetter fast auf 2.800 Meter hoch zu fahren ist aber eh nicht so verlockend. Wir entscheiden uns den etwas flacheren Col de la Cayolle zu nehmen, den bin ich auch schon ewig nicht mehr gefahren.
Wir fahren erst einmal ein Stück die D2665 in Richtung Süden, die Strecke durch die Gorges de la Vèsubie kommt einem bei dem Wetter wie Südostasiatischer Nebelwald vor. Sehr cool, auch bei dem Scheißwetter. Wir biegen dann auf die ausgebaute D6202 ab bis wir nach Guillaumes wieder in Richtung Norden fahren.
Die Georges de Daluis ist auch bei Regen total faszinierend und ich stoppe ein paar Mal um Fotos zu machen. Leider achte ich nicht auf die Belichtungszeit, ups mit 1/15 recht lang, dadurch fehlt den Bildern die letzte Schärfe.

Georges de Daluis
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In Guillaumes trinken wir einen Café bevor es den Col de la Cayolle hochgeht. Wir haben die schmale Straße ganz für uns alleine und ich erschrecke mich direkt als uns dann doch ein Postauto entgegen kommt. Je höher wir kommen, desto nebliger wird es. Auf der Passhöhe sind es mal wieder nur 3 Grad, daher verweilen wir nicht lange und fahren schnell weiter.
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Wir erreichen Barcelonnette und die Sonne kommt raus, richtig angenehm jetzt. Außerhalb des Ortes fahren wir an das Flussufer und machen eine längere Pause, bis es zu tröpfeln anfängt. Während der Pause haben wir ein Hotel in Brinançon gebucht, das soll für heute langen.
Über den Col de Vars ist es trotz der tiefen Wolken trocken und man kann sogar etwas sehen auf der Passhöhe. Bergab ist sogar die Straße trocken und ein Einheimischer im 4x4 Panda zeigt uns was mit dem Auto geht, wenn man die Kurven kennt, Respekt.
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Von Guillestre nehmen wir den direkten Weg nach Briançon und der nächste Regenschauer erwartet uns schon.
Das Parc Hotel in Briançon ist mit 4 Sternen das beste Hotel auf unser Tour und verrückter Weise das günstigste. Wir sind schon um 16 Uhr dort und genießen die warme Dusche. Leider haben meine GoreTex Stiefel aufgegeben und sind komplett nass. Schade Pfingsten haben sie im Dauerregen noch dicht gehalten. Ich verlasse das Bett nur noch kurz am Abend um etwas zu gehen. Die Erkältung macht wenig Spaß.
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