Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

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heiko aus hb
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Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#1 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Hallo zusammen,

seit dem letzten Wochenende bin ich zurück von meiner diesjährigen Motorradtour. Olaf (Olek) und ich hatten immer noch die LGKS auf unser Bucketlist und die sollte dieses Jahr abgehakt werden. Da mir für die Schotterpassagen meine KTM 1290 Super Adventure S zu schwer ist bzw. ich mehr Lust auf leichteres hatte besorgte ich mir vor einigen Monaten eine alte 92er Yamaha XT600 für das Vorhaben. Zu Hause hatte ich mit ihr schon ohne Probleme 1.000 km abgespult, daher war ich optimistisch, dass sie mich auch in den Bergen nicht in Stick lässt. War Olaf letztes Jahr mit seiner alten XT 600 Tenere mit mir in Norwegen unterwegs viewtopic.php?t=11069, war ich nun der mit dem alten Moped. Er fuhr mit seiner Ducati Desert X die Runde. Mit dem Auto und Anhänger sind wir bis Bourg-en-Bresse gefahren und von dort gestartet.

Auf geht’s zur Westalpen Runde 2024. Ich bin gespannt wie sich die 32 Jahre alte Yamaha XT 600 in den Bergen schlägt, bisher bin ich sie nur ca. 1.000 km im Norddeutschen Flachland gefahren.
Die Straßen sind nass aber von oben kommt im Moment nichts. In Beaufort beginnt der Einstieg in unsere erste kleine Schotterpassage, bis dort lassen wir uns vom Navi über die schnellste Landstraßenroute dorthin bringen. Die D979 führt uns schön kurvig durch die hügelige Landschaft und da Sonntag ist, sind wir nahezu alleine unterwegs. Die Straße ist weiterhin nass, manchmal tröpfelt es auch leicht aber die Anakee Wild Reifen der XT vermitteln auch im Nassen auf Asphalt ein gutes Gefühl und ich fahre nicht viel langsamer als im Trockenen. Bergauf muss ich die XT schon etwas ausquetschen aber bergab kann man einfach laufen lassen. Geht doch ganz gut mit ca. 45 PS. Ich hatte wieder den Anakee Wild zu Hause drauf gezogen obwohl der Reifen vorher auf der Straßen sich in Kurven sehr komisch einlenkte. Ich hatte gehofft das es mit dem neuen Reifen besser wird und der Vorbesitzer nur ausschließlich geradeaus gefahren war und so war es wohl auch. Neu und leicht eingefahren lässt sich der wilde Anakee easy um die Kurve fahren, das macht richtig Spaß.

Schnellste Route bedeutet aber auch, das wir über Annecy fahren. Eigentlich mag ich die Strecke davor gar nicht, zu ausgebaut, zu viel Verkehr. Heute am Sonntag ist es aber erträglich, auch weil inzwischen die Sonne rausgekommen ist. In Annecy geht es am westliche Seeufer vorbei, landschaftlich ist schon echt schön. Die super Strecke den Berg rauf zum Col de Semnoz haben wir heute liegen lassen, da leider abseits unser Route. Stattdessen stoppen wir um Seeufer an einem chilligen Café direkt am Wasser und genießen einen Cappuccino und die Atmosphäre.

Lac d'Annecy
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Nachdem hinter Annecy die Strecke noch zu gut ausgebaut ist geht es ab le Planet eine kleine Straße den Berg hoch. Auf solchen Strecken spielt die geringe Leistung der XT keine Rolle.
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In Beaufort finden wir auch direkt den Einstieg in den Track der uns zum Barrage de Saint Guerin führt. Anfangs noch geteert geht die Piste in leichten Schotter über. Ich hatte vorher nie ausprobiert wie sich mit dem Tankrucksack im Stehen fahren lässt oder überhaupt auf unebener Strecke. Naja, eher schlecht. Der Tankrucksack rutsch von links nach rechts und der Lenker ist eigentlich etwas zu tief und der Tankrucksack besonders bergauf etwas im Weg. Das Problem mit dem Hin- und Herrutschen kann ich minimieren indem ich die Strapse noch deutlich strammer ziehe, das Problem mit dem stehend fahren lässt sich einfach durch altersgerechtes Sitzenbleiben lösen und nur im Notfall aufzustehen. Ist ja auch kein Hardenduro was wir hier machen.

Barrage de Saint Guerin
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Vom Stausee Barrage de Saint Guerin geht es weiter über die Route du Cormet d'Arêches, eine sehr schöne Schotterstrecke die uns oberhalb von Aime-la-Plagne wieder ausspuckt. Auf Teer aber kleine Nebenstraßen geht es schön kurvig nach Bourg-Saint-Maurice. Im Ort ist ein bisschen Baustellen Umfahrung angesagt, dann geht es weiter nach Val d’Isere. Es wird nun schon etwas kühler und ich muss feststellen das meine neu installierten Heizgriffe zwar starten aber wegen der Batterie Überwachung auch gleich wieder abschalten. Hat die Lichtmaschine wohl nicht ausreichend Leistung. Schade eigentlich, den Col de l’Iseran hoch und bei 4 Grad dort oben wäre das doch ganz nett eine Griffheizung zu haben. Wieder unten im Tal bei Bonneval-sur-Arc angekommen überlegen wir wie wir den Tag noch fortsetzen. Da es im Moment trocken ist und morgen viel Regen angesagt ist beschließen wir lieber noch etwas zu fahren. Wir buchen über booking.com schon mal ein Hotel in Susa und nehmen den letzten Pass in Angriff.
Auf dem Col du Mont Cenis ist es auch nur 4 Grad und zudem noch nebelig. So langsam kriecht die Kälte schön in meine Klamotten. Schön wenn man wieder tiefer kommt es etwas wärmer wird. Das Fell Hotel in Susa sieht ziemlich verlassen aus als wir auf den Parkplatz fahren aber der Anblick täuscht. Die nette Rezeptionistin empfängt uns mit bestem Englisch sehr freundlich. Zum Abendessen laufen wir in den Ort und finden eine nette Pizzeria mit einer leckeren Pizza. An die ersten 350 km können wir schon mal einen Haken machen.

Route du Cormet d'Arêches
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Col de l'Iseran
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Col du Mont Cenis
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Fortsetzung folgt ...
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maxmoto
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#2 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Heiko, auch wenn ich euch schöneres und vor allem trockeneres und wärmeres Wetter gewünscht hätte .... die Tour war super geplant.
Die Strecke ab dem Barrage de Saint Guerin haben wir - obwohl schon einige Jahre her - in guter Erinnerung bei deutlich über 20°.
Verkehrsarm durch beeindruckende Landschaft tuckern ... das hat schon was.

Erst mal Danke für's bisherige Mitnehmen und .... ich freu mich auf den nächsten Teil.

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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#3 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

maxmoto hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 16:00 Erst mal Danke für's bisherige Mitnehmen und .... ich freu mich auf den nächsten Teil.

Max
Ich habe schon ein bisschen weitergeschrieben und mache mit dem 2. Tag der Tour weiter.

Über Nacht hat sich die Wettervorhersage leider nicht um 180 Grad gedreht und es war viel Regen im Osten und ein bisschen weniger Regen im Westen angesagt. Unser nächste geplante Schotteretappe streichen wir und entscheiden uns dafür rüber nach Briançon in Frankreich zu fahren. Noch in Susa stellen meine Blinker ihren Dienst ein. Da Olaf gerade vorfährt ist das aber erstmal egal. Über die SS24 geht es hoch zur französischen Grenze und auf der anderen Seite wieder hinab nach Briançon. Eine Boulangerie mit Café lädt ein zum 2. Frühstück. Der Capuccino ist für französische Verhältnisse richtig gut, Italien ist ja auch nicht weit weg.

Wir wollen wieder starten aber die XT möchte noch Pause machen, sie ist komplett tot. Ok, gucken wir mal als erstes nach der Sicherung. Ups, der Halter der Sicherung ist oberhalb durchgebrochen. Wie konnte das passieren, keine Ahnung. Zufällig laufen gerade drei deutsche Motorradfahrer vorbei und nennen uns eine Adresse eines Motorradladens in Brinançon. Mut zur Lücke, erst einmal die Sicherung überbrückt und die XT geht wieder, auch die Blinker. Keine 10 Minuten später sind wir bei dem Schrauber aber uns kann nicht geholfen werden. Wir bekommen aber eine andere Adresse, 3 Minuten entfernt. Der Hof des Schraubers steht voll mit mehr oder weniger zerlegten Motorrädern und ich bin sofort optimistisch hier für meine alte Kiste einen Sicherungshalter zu bekommen. So ist es auch, für 14 Euro incl. 2 Ersatzsicherungen bekomme ich das Ersatzteil, nur einbauen will er es nicht. Also noch einmal ein Stück weiter zum Baumarkt. Quetschzange und Kabelverbinder gekauft und direkt unter dem überdachten Fahrradständer montiert. Das war wohl eine göttliche Fügung nach Briançon zu fahren.
Nun wird mir die XT wohl nicht direkt abbrennen sondern erst die Sicherung killen, wenn ein Problem auftritt, das ist doch ganz beruhigend.

Es geht den Col de Izoard hoch und außer einem Pickup und einem Radfahrer überholen wir keine weiteren Fahrzeuge, nicht weil wir so langsam sind sondern weil sonst niemand unterwegs ist. Auf der Passhöhe ist 3 Grad kalt und nebelig aber die Südrampe hinab durch die Felssäulen hindurch ist das eine mystische Atmosphäre.
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Auf der D947 geht es bis Château-Ville-Vieille und es ist sogar trocken. Die D5 führt uns nun zum Colle dell’ Agnello, auf dem direkt die Grenze zu Italien liegt. Das Grün am Straßenrand wir langsam weiß und der Nebel immer dichter. Auf der Passhöhe liegen ca. 15 cm Schnee aber nur neben der Straße. Ich habe noch einmal versucht meine Heizgriffe zu nutzen und direkt nach dem Einschalten auf eine niedrige Stufe gestellt und sie blieben tatsächlich ein paar Kilometer an.
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Durch den Nebel tasten wir uns wieder nach unten und freuen uns als er sich wieder lichtet. Wir fahren bis Sempeyre und überlegen, wie wir nun weiter vorgehen. Auf der anderen Bergseite ist der Einstieg in die Maira-Stura Kammstraße und morgen soll das Wetter wieder besser werden. Wir suchen uns eine Unterkunft in Stroppo und fahren noch den Col de Sempeyre hoch. Oben angekommen empfängt uns wieder einmal Nebel. Ein italienischer Bauer besucht gerade seine Kühe und fragt wohin wir wollen. Er erklärt uns das der Einstieg in die Vaira-Stura Kammstraße hier oben gesperrt ist, weil die Straße kaputt ist. Ok, die Info hatten wir leider schon. Hoffentlich machen sie die Strecke wieder so weit fit und offen, dann kommen wir noch einmal wieder und können dann hoffentlich auch den Ausblick vom Col de Sempeyre genießen.
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Nach der Weiterfahrt kotzt die XT erstmal ein bisschen rum, was sich aber legt je tiefer wir kommen. In einer Kehre liegt die Kapelle Chiesa di San Peyre und die Wolken reißen gerade auf und die Sonne beleuchtet die Szene fantastisch. Das ist doch der richtige Ort für einen Kaffee und Olaf packt seinen Benzinkocher aus.
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Nach der Kaffeepause brauchen wir nur noch ein paar Kehren runterrollen und sind an sich an unser Unterkunft. Erst einmal fahren wir aber vorbei und auch nach dem wir gedreht haben, können wir unsere Unterkunft nicht erkennen. Die Hinweise zur Locanda Al Torch sind aber auch gut hinter einem Busch versteckt und wer ahnt schon das der Trampelpfad von der Straße hinunter zu einem B&B und Restaurant führt. Wenn man es aber erst einmal gefunden hat ist man positiv überrascht. Eine urige Location in einem alten Gemäuer, sehr schön und das Abendessen ist auch super.
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Ich schreibe weiter und dann folgt die Fortsetzung ...
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ryna
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#4 Ungelesener Beitrag von ryna »

Fesselnd zu lesender Tourbeginn. DD
Auch wenn technische Misslichkeiten unterwegs kaum belustigend sind, an den alten Moppeds lässt sich ambulant sehr viel reparieren. Bisher klasse gelöst. :App:

Da du wieder Zuhause bist…. (Nicht nur) was die Heizgriffe betrifft, die Lichtmaschine/Regler und ganz wichtig die Steckanschlüsse der Kombistecker prüfen. Kontaktwiderstände verbrennen durch Korrosion die Limaleistung im wahrsten Sinne des Wortes. Sichtkontrolle - Erkennbar an angeschmolzenen Kombistecker undoder bräunliche Verfärbungen an den Kabeln. Siehe: Anschauungsmaterial an meiner ehemaligen SuppenTénéré.
Um künftig Heizgriffe nutzen zu können hilft Strom sparen, d.h. Glühlampen gegen LED-Technik austauschen.

Weitere Tipps gerne per Email/PN/Telefon….

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maxmoto
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#5 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Hi Heiko,
ein wirklich mystisches Bild (hier im warmen Hotelzimmer), aber mit ohne Heizgriffe mit tröpfelnder Feuchtigkeit bei einstellingen Temperaturen .... Hut ab, dass Du da zum fotografieren angehalten hast.
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Gerade wenn man die Strecken (bei anderem Wetter) so einigermaßen kennt, ist's richtig spannend von euch virtuell mitgenommen zu werden.

ML
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#6 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

ryna hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:41 Fesselnd zu lesender Tourbeginn. DD
Auch wenn technische Misslichkeiten unterwegs kaum belustigend sind, an den alten Moppeds lässt sich ambulant sehr viel reparieren. Bisher klasse gelöst. :App:

Da du wieder Zuhause bist…. (Nicht nur) was die Heizgriffe betrifft, die Lichtmaschine/Regler und ganz wichtig die Steckanschlüsse der Kombistecker prüfen. Kontaktwiderstände verbrennen durch Korrosion die Limaleistung im wahrsten Sinne des Wortes. Sichtkontrolle - Erkennbar an angeschmolzenen Kombistecker undoder bräunliche Verfärbungen an den Kabeln. Siehe: Anschauungsmaterial an meiner ehemaligen SuppenTénéré.
Um künftig Heizgriffe nutzen zu können hilft Strom sparen, d.h. Glühlampen gegen LED-Technik austauschen.

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Danke Ryna für die Tipps. Ich werde mich bei Gelegenheit noch einmal eingehend damit beschäftigen.
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heiko aus hb
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#7 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Der Morgen beginnt mit einem blauen Himmel, das ist schon einmal vielversprechend und die Wettervorhersage sieht auch gar nicht schlecht aus für die nächsten 2 Tage. Wenn ich jetzt noch mein Navi wieder richtig in Gang bekomme, das hat sich nämlich gestern auf der Abfahrt vom Colle dell‘ Agnello teileweise verabschiedet. Es war während der Fahrt ausgegangen und nach dem Wiedereinschalten war die Garmin Karte verloren gegangen. In der Unterkunft stellte ich dann fest das Wasser in den SD Kartenschacht eingedrungen war. Ich habe diesen dann trocken geföhnt aber auch ein Neustart ohne SD-Karte führte nicht dazu das die Karte wieder angezeigt wird. Den Track der Maira-Stura Kammstraße zeigt es an aber das Routen dorthin oder das umwandeln vom Track in eine Route funktioniert nicht mehr. Naja, muss ich mich nach 10 Jahren von meinem Garmin Zumo 390 verabschieden? Zum Glück funktioniert Olaf bzw. sein Navi ja als Backup.

Stroppo am Morgen
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Nach dem Frühstück satteln wir wieder die Motorräder und Olaf fährt zum Einstieg der Maira-Stura Kammstraße vor. Kommischerweise steht ein Durchfahrtverboten Schild am Start der Piste aber die folgende Schranke ist offen. Also weiter geht’s und wir genießen das alpine Panorama, zumal wir ganz alleine unterwegs sind. Ein paar Kilometer später stoßen wir auf eine kleine Baustelle an der wir 10 Minuten warten müssen, bis der Baggerfahrer den LKW mit Sand beladen hat und uns vorbei lässt. Ein KTM 1290 Adventure Fahrer kommt uns entgegen, mit Straßenreifen und Koffern plus Topcase. Und ich fahre extra mit der ollen XT hier lang, weil mir genau das Motorrad zu schwer dafür erschien, dabei habe ich noch nicht einmal Koffer. Trotzdem Zweifel ich nicht an meiner Wahl. Mit der alten XT fahren entspannt schon im Kopf. Mit der 1290er hätte ich auf gröberen Schotterpassagen immer gedacht: “Bloß nicht wegschmeißen“. Mit der XT kommen mir solche Gedanken gar nicht.
Fast am Ende der Maira-Stura stoßen wir auf die alten Militärgebäude und da auch die Sonne gerade herauskommt ist es ein guter Zeitpunkt für eine Kaffeepause und zum Landschaft genießen. Eine Gruppe von Youngtimer Enduros kommt aus der Gegenrichtung und das war es auch schon wieder mit dem Verkehr.

Maira-Stura Kammstraße
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Wir fahren ins Tal nach Demonte hinab und genießen draußen in der Sonne einen herrlichen und günstigen Capuccino. Bei der Gelegenheit buchen wir schon mal ein Hotel in Limone Piemonte für die Nacht. Als wir dort ankommen ist es aber noch zu früh zum Check-in und das Wetter zu gut. Also fahren wir schon einmal hoch zum Col de Tende und nehmen die Schotterpiste zum Fort Marguerie unter die Räder. Vom Fort hat man einen schönen Blick auf das Fort Central und die Kehren des Col de Tende. Der Pass ist mit einer Ampelregelung geöffnet, der Tunnel noch immer gesperrt.
Wir folgen der Piste weiter und wollen darüber nach Tende hinunterfahren und anschließend den Pass wieder hoch. Allerdings vereitelt eine Baustelle unseren Plan, da der Bagger hier gerade ordentlich am Wirbeln ist und wir nicht daran vorbei kommen. Schließlich fahren wir die Schotterpiste wieder zurück zum Col de Tende. Anschließend geht’s hinab nach Limone Piemonte zum Tanken und anschließend zum Hotel. Leider liegt das Hotel etwas abseits vom Ortskern und wir müssen zum Abendessen einen kleinen Fußmarsch unternehmen.

Fort Marguerie
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Blich zum Fort Central
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Fortsetzung folgt ...
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halbcent
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Re: Westalpen 2024 mit Maira-Stura und LGKS, Regen, Nebel und Sonne

#8 Ungelesener Beitrag von halbcent »

Da haben wir offensichtlich ein wenig zeitversetzt die selbe Region befahren - ich allerdings nur auf asphaltierten Wegen - Schotter kann ich nur mit dem Gravelbike. Bin gespannt auf deine weiteren Berichte und Bilder.
Grüße
Steffen

die Welt ist eine Kurve, manchmal auch zwei....

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