seit dem letzten Wochenende bin ich zurück von meiner diesjährigen Motorradtour. Olaf (Olek) und ich hatten immer noch die LGKS auf unser Bucketlist und die sollte dieses Jahr abgehakt werden. Da mir für die Schotterpassagen meine KTM 1290 Super Adventure S zu schwer ist bzw. ich mehr Lust auf leichteres hatte besorgte ich mir vor einigen Monaten eine alte 92er Yamaha XT600 für das Vorhaben. Zu Hause hatte ich mit ihr schon ohne Probleme 1.000 km abgespult, daher war ich optimistisch, dass sie mich auch in den Bergen nicht in Stick lässt. War Olaf letztes Jahr mit seiner alten XT 600 Tenere mit mir in Norwegen unterwegs viewtopic.php?t=11069, war ich nun der mit dem alten Moped. Er fuhr mit seiner Ducati Desert X die Runde. Mit dem Auto und Anhänger sind wir bis Bourg-en-Bresse gefahren und von dort gestartet.
Auf geht’s zur Westalpen Runde 2024. Ich bin gespannt wie sich die 32 Jahre alte Yamaha XT 600 in den Bergen schlägt, bisher bin ich sie nur ca. 1.000 km im Norddeutschen Flachland gefahren.
Die Straßen sind nass aber von oben kommt im Moment nichts. In Beaufort beginnt der Einstieg in unsere erste kleine Schotterpassage, bis dort lassen wir uns vom Navi über die schnellste Landstraßenroute dorthin bringen. Die D979 führt uns schön kurvig durch die hügelige Landschaft und da Sonntag ist, sind wir nahezu alleine unterwegs. Die Straße ist weiterhin nass, manchmal tröpfelt es auch leicht aber die Anakee Wild Reifen der XT vermitteln auch im Nassen auf Asphalt ein gutes Gefühl und ich fahre nicht viel langsamer als im Trockenen. Bergauf muss ich die XT schon etwas ausquetschen aber bergab kann man einfach laufen lassen. Geht doch ganz gut mit ca. 45 PS. Ich hatte wieder den Anakee Wild zu Hause drauf gezogen obwohl der Reifen vorher auf der Straßen sich in Kurven sehr komisch einlenkte. Ich hatte gehofft das es mit dem neuen Reifen besser wird und der Vorbesitzer nur ausschließlich geradeaus gefahren war und so war es wohl auch. Neu und leicht eingefahren lässt sich der wilde Anakee easy um die Kurve fahren, das macht richtig Spaß.
Schnellste Route bedeutet aber auch, das wir über Annecy fahren. Eigentlich mag ich die Strecke davor gar nicht, zu ausgebaut, zu viel Verkehr. Heute am Sonntag ist es aber erträglich, auch weil inzwischen die Sonne rausgekommen ist. In Annecy geht es am westliche Seeufer vorbei, landschaftlich ist schon echt schön. Die super Strecke den Berg rauf zum Col de Semnoz haben wir heute liegen lassen, da leider abseits unser Route. Stattdessen stoppen wir um Seeufer an einem chilligen Café direkt am Wasser und genießen einen Cappuccino und die Atmosphäre.
Lac d'Annecy

Nachdem hinter Annecy die Strecke noch zu gut ausgebaut ist geht es ab le Planet eine kleine Straße den Berg hoch. Auf solchen Strecken spielt die geringe Leistung der XT keine Rolle.

In Beaufort finden wir auch direkt den Einstieg in den Track der uns zum Barrage de Saint Guerin führt. Anfangs noch geteert geht die Piste in leichten Schotter über. Ich hatte vorher nie ausprobiert wie sich mit dem Tankrucksack im Stehen fahren lässt oder überhaupt auf unebener Strecke. Naja, eher schlecht. Der Tankrucksack rutsch von links nach rechts und der Lenker ist eigentlich etwas zu tief und der Tankrucksack besonders bergauf etwas im Weg. Das Problem mit dem Hin- und Herrutschen kann ich minimieren indem ich die Strapse noch deutlich strammer ziehe, das Problem mit dem stehend fahren lässt sich einfach durch altersgerechtes Sitzenbleiben lösen und nur im Notfall aufzustehen. Ist ja auch kein Hardenduro was wir hier machen.
Barrage de Saint Guerin

Vom Stausee Barrage de Saint Guerin geht es weiter über die Route du Cormet d'Arêches, eine sehr schöne Schotterstrecke die uns oberhalb von Aime-la-Plagne wieder ausspuckt. Auf Teer aber kleine Nebenstraßen geht es schön kurvig nach Bourg-Saint-Maurice. Im Ort ist ein bisschen Baustellen Umfahrung angesagt, dann geht es weiter nach Val d’Isere. Es wird nun schon etwas kühler und ich muss feststellen das meine neu installierten Heizgriffe zwar starten aber wegen der Batterie Überwachung auch gleich wieder abschalten. Hat die Lichtmaschine wohl nicht ausreichend Leistung. Schade eigentlich, den Col de l’Iseran hoch und bei 4 Grad dort oben wäre das doch ganz nett eine Griffheizung zu haben. Wieder unten im Tal bei Bonneval-sur-Arc angekommen überlegen wir wie wir den Tag noch fortsetzen. Da es im Moment trocken ist und morgen viel Regen angesagt ist beschließen wir lieber noch etwas zu fahren. Wir buchen über booking.com schon mal ein Hotel in Susa und nehmen den letzten Pass in Angriff.
Auf dem Col du Mont Cenis ist es auch nur 4 Grad und zudem noch nebelig. So langsam kriecht die Kälte schön in meine Klamotten. Schön wenn man wieder tiefer kommt es etwas wärmer wird. Das Fell Hotel in Susa sieht ziemlich verlassen aus als wir auf den Parkplatz fahren aber der Anblick täuscht. Die nette Rezeptionistin empfängt uns mit bestem Englisch sehr freundlich. Zum Abendessen laufen wir in den Ort und finden eine nette Pizzeria mit einer leckeren Pizza. An die ersten 350 km können wir schon mal einen Haken machen.
Route du Cormet d'Arêches



Col de l'Iseran

Col du Mont Cenis

Fortsetzung folgt ...