Ich habe dann noch mit einigen der Polizisten einen Ausflug nach Laos gemacht. Selbst die Thais, die ja für unsere Verhältnisse schon billig leben und einkaufen können, machen Einkaufsfahrten ins Nachbarland, wo sie noch wesentlich günstiger einkaufen können als in Thailand. Für mich ist es eine recht umständliche Prozedur, denn ich muß an der Grenze ein Visum für Laos einholen, das mich 35 US$ kostet, und mein Visum für Thailand für 30 Tage gilt bei Wiedereinreise für Thailand nicht mehr, mir werden nur noch 15 Tage erlaubt. Da meine heimreise aber schon in 13 Tagen ansteht, habe ich das in Kauf genommen.
Die Zeit in diesem Grenzdorf, der Besuch in Laos und im Nationalpark, die Erlebnisse in der Schule, wo ich auch übernachtet habe, die spektakuläre Landschaft machten mir die Tage zu einem besonderen Erlebnis.
Aber auch hier gibt es einen Abschied. Mit einem VIP-Bus XXL fahre ich von Nan zunächst nach Chiang Mai und von dort aus mit einem Minibus nach Mae Hong Son. Unterwegs halten wir an einem farbenfrohen Dorfmarkt und ich habe Gelegenheit, dem Treiben dort ein wenig zuzuschauen.
Auch dort fasziniert mich die Landschaft auf der Fahrt, noch mehr aber fiebere ich jetzt einem Besuch entgegen, den ich lange vor mir hergeschoben habe. Es gibt im Grenzgebiet einen Volksstamm der Karen, der aus Burma vertrieben wurde und jetzt zum Teil in Thailand sesshaft geworden ist. Sie heißen Padong, und ihre Frauen sind dadurch berühmt, daß sie um ihren Hals eine vergoldete Spirale tragen. Dadurch werden die Schultern nach unten gedrückt, und es scheint, als hätte sich der hals verlängert. Man nennt sie in auch die "Giraffenfrauen", und nichts ist unzutreffender als dieser Name. Mich haben bisher die Geschichten vor einem Besuch abgeschreckt. Geschichten von Verstümmelungen, von der Gefahr von Genickbrüchen, falls die Frauen die Spirale entfernen und vieles mehr. Nichts davon ist wahr, und heute bin ich froh, mir selbst einen Eindruck verschafft zu haben. Ich habe eine Frau angetroffen, welche wegen einer Erkältung die Spirale vorübergehend abgelegt hat, habe eine Frau getroffen, die nach ihrer Heirat mit einem Finnen seither ganz auf den Schmuck verzichtet und wieder ihre frühere Gestalt angenommen hat. Und ich habe in diesem Dorf alle meine Mitbringsel für meine Familie in Deutschland eingekauft, denn wie kann man Menschen besser helfen, als sie in ihrem Gewerbe zu unterstützen. Und sie leben halt vom Verkauf an Touristen, sind darauf angewiesen, daß diese in ihr Dorf kommen.
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- Sitz in einem VIP Bus XXL
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- Markt mit netten Szenen
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- Weitab von der Welt, aber nicht von der Zivilisation. Und Handys gibts überall.
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