Auch als ich losfahre zum Motorrad putzen ist es noch ziemlich kühl.
Es hatte sich eine Menge Dreck und Insekten angesammelt,
aber mit Lappen, Seife und Hochdruck bekomme ich fast alles sauber.
Da wir kein Frühstück im Hotel hatten, holen wir dies auf einer Bank neben dem Supermarkt nach.
Direkt am Ortsausgang verabschiedete uns ein Schild " NO SERVICES NEXT 100 MILES"
und vielleicht fragt ihr euch, warum wir durch eine solche Gegend fahren.
Nun, hier in dieser nur dünn besiedelten Gegend gibt es nicht viele Alternativen
und wir hatten uns die Kürzeste ausgesucht.


Wir halten an einer verlassenen Tankstelle und vertreten uns die Beine



und sind dann zurück in Kalifornien.

Erster "Ort" ist Benton Hot Springs.

Der Highway 120 ist nach dem langen Winter, entgegen GOOGLE Maps, endlich wieder geöffnet,
es fließt zwar an manche Stellen noch Schmelzwasser über die Straße, ist aber kein Problem.
Der Ort wird nur noch von wenigen Leuten bewohnt,
bietet aber einige schöne Fotomotive.


Die nächsten Kilometer durch den Wald führen stetig bergan,



auf 2.500 Metern kommen wir in einen kräftigen Schneeschauer.
Leicht bergab sind wir dann auf 2.000 Metern und am Mono Lake.

Bekannt nicht zuletzt von dieser Postkarte.

Netzfoto
Die letzte Meile zum See ist nicht asphaltiert und ganz langsam eiern wir bergab,
parken und zahlen den Eintritt per Umschlag in einen Kasten.

Das Wasser ist sehr salzhaltig
und so haben sich unter Wasser wunderschöne,
bizarre Formationen aus Kalktuff gebildet.



Der See hat keinen Abfluss.
Erst in den 1940er Jahren, als eine über 500 Kilometer lange Wasserleitung zur Versorgung bis Los Angeles gebaut wurde
und der dadurch Wasserspiegel sank, wurden diese sichtbar.
Wir gehen über den Panoramaweg entlang des Südufers.






Zurück wird Brigitte von einem freundlichen Autofahrer mitgenommen,
sodass ich das Stück zurück zur Straße lockerer angehen kann.
Weiter geht es und wir sehen dabei schon,
dass unsere morgige Tour nicht wie geplant stattfinden kann.

Schade!
Eine Stunde später sind wir in Bridgeport und checken im Bridgeport Inn ein.



Allerdings hatten wir die preiswerteren Kabinen im Hof gemietet.
Wobei preiswert hier relativ ist. Wir sind zurück in Kalifornien.


Eigentlich wollten wir jetzt noch ein Stück zurück und dann nach Bodie,
einer der besterhaltenen Geister- und Westernstädte fahren,
aber auch die schmale Straße dorthin war nach Winterschäden noch gesperrt.
Also gehen wir durch den Ort und in der Brauerei was essen.
Der Saloon ist gut besucht, viele Outdoortouristen.

Die Kellnerin erzählt uns,
dass das der längste und härteste Winter seit langem war.
Schneehöhen über zwei Meter im Ort, wochenlang kein Strom.
Erst seit Anfang Mai hat sich das Leben wieder normalisiert.
Es ist aber immer noch viel zu kalt.
Wir holen nebenan im General Store noch zwei Dosen Bier und gehen zurück.

Eigentlich wollten wir den Absacker an der Hotelbar nehmen,
aber die Frau heute Nachmittag am Empfang machte nicht direkt den Eindruck,
als würde sie sich auf Gäste wie uns freuen.
Fortsetzung folgt.
Gruß
Reiner