Die Teth - Runde
- Alain Delon
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Re: Die Teth - Runde
Marcel und Daniel nahmen mich in ihrer Mitte auf und dann ging es in die Pampa und die Wälder von Brebu Nou. Die haben ein Tempo vorgelegt, da wurde mir schon fast schlecht. Ausserhalb des Waldes war das Terrain relativ trocken, aber überall waren Pfützen. Das waren aber Pfützen, so etwas kannte ich nicht, die waren mannshoch. Die Wege waren normal breit, doch die Furchen drinnen waren ca. 1 Meter tief. Dann ging es in den Wald, alles der Route entlang. So und nun wurde es matschig.
Wenn ich von einer Route schreibe, dann ist das nicht das, was ich normalerweise gewohnt bin, denn für mich war das ein Pfad, wo bestenfalls ein Wildwechsel stattfindet, sonst ist da nicht viel zu erkennen. Das Terrain wurde immer matschiger und anspruchsvoller und das Tempo wurde immer höher. Irgendwann kamen wir auf einen Morast zu und Marcel, unser Guide, nahm so richtig Tempo auf und fuhr mit einem Karacho durch den ca. 10 Meter langen Morast durch.
Ich tat das gleiche, doch plötzlich sank in so tief mit der Freeride in den Sumpf ein, dass dies mich so schnell abbremst und ich plötzlich mein Gewicht auf dem Lenker vorne hatte. Und platsch, legte ich mich das erste Mal so richtig hin. Von 50Km/h auf 0, in unter 1 Sekunde…zu meinem Erstaunen fiel ich butterweich. Daniel, der hinter mir war, hielt an und mit einer Daumen-hoch Bewegung, fragte er mich, ob alles ok war? Ich erwiderte die Geste und zog meine kleine Freeride, mit etwas erhöhter Anstrengung, aus dem Morast.
Etwa ein Kilometer weiter kam die gleiche Situation und wieder hat es mich hingelegt. Beim dritten Mal rechnete ich mit einer schlagartigen Verzögerung, doch dieses Mal rührte ich den Lenker nicht an, respektive achtete mich darauf, dass mich das Vorderrad aus dem Morast rauszieht, das tat es dann auch. Jedes Mal, wenn ich den Lenker in solch einer Situation nur leicht drückte, bin ich hingefallen.
Marcel und Daniel haben mir dann netterweise zu erklären versucht, dass ich die falschen Stollenreifen für den matschigen Untergrund hätte, doch sobald ich den Lenker in Ruhe lies, resp. locker an Gas und Kupplung war, und das Moped mit den Knien klemmte, ging alles gut.
Irgendwann kamen wir aus dem Wald heraus und es ging 100 Meter steil nach unten. In der Talsohle waren ca. 30 freilaufende Esel und dann ging es etwa 200 Meter steil nach oben. Ohne anzuhalten fuhr Marcel hinunter und die freilaufenden Esel liefen zur Seite. Kurz vor der Talsohle gab Marcel so richtig Gas und plötzlich verschwand er oben auf dem Bergkamm. Mir rutschte das Herz in die Hose, doch zum Nachdenken hatte ich keine Zeit.
Ich tat das gleiche wie Marcel. Ich fuhr im zweiten Gang bis zur Talsohle hinunter und dann gab ich Vollgas bis zur Drehzahlbegrenzung. Den Oberkörper soweit es nur möglich war nach vorne gelehnt und Anfangs ging alles gut. Plötzlich merkte ich jedoch, dass der Motor langsam Mühe hat und ein Ende der Auffahrt war noch nicht abzusehen. “Wenn es mir den Motor abwürgt, dann purzle ich etwa 200 Meter rückwärts runter....soll ich in den 1. Gang schalten?“ dachte ich mir….doch kurz bevor es mir den Motor abwürgte, kam ich auf dem Bergkamm oben an….und da stand auch Marcel mit einem breiten Grinsen im Gesicht….ca. 30 Sekunden später kam auch Daniel nach. Wir waren auf einem Plateau angelangt und das war so schön, dass es mir die Sprache verschlug.
Ich war so voller Adrenalin und Begeisterung und war einfach nur glücklich, dass ich es bis dorthin überhaupt geschafft habe. Irgendwann wurde mir klar, dass wir auf demselben Weg wieder runter müssen, mit bremsen war da nichts. Wenn man vorne und hinten gebremst hat, rutschte das Moped mit blockierten Räder einfach weiter…200 Meter nach unten, aber es ging!
Ich bin kein Kind von Traurigkeit und bezeichne mich generell als eher mutig, doch ohne Daniel und Marcel wäre ich da nie und nimmer raufgefahren. Auch wenn ich mehr Zeit zum überlege gehabt hätte, hätte ich ganz klar gesagt: “Nein, da fahre ich nicht rauf.“
Es sollte aber noch besser kommen…
Wenn ich von einer Route schreibe, dann ist das nicht das, was ich normalerweise gewohnt bin, denn für mich war das ein Pfad, wo bestenfalls ein Wildwechsel stattfindet, sonst ist da nicht viel zu erkennen. Das Terrain wurde immer matschiger und anspruchsvoller und das Tempo wurde immer höher. Irgendwann kamen wir auf einen Morast zu und Marcel, unser Guide, nahm so richtig Tempo auf und fuhr mit einem Karacho durch den ca. 10 Meter langen Morast durch.
Ich tat das gleiche, doch plötzlich sank in so tief mit der Freeride in den Sumpf ein, dass dies mich so schnell abbremst und ich plötzlich mein Gewicht auf dem Lenker vorne hatte. Und platsch, legte ich mich das erste Mal so richtig hin. Von 50Km/h auf 0, in unter 1 Sekunde…zu meinem Erstaunen fiel ich butterweich. Daniel, der hinter mir war, hielt an und mit einer Daumen-hoch Bewegung, fragte er mich, ob alles ok war? Ich erwiderte die Geste und zog meine kleine Freeride, mit etwas erhöhter Anstrengung, aus dem Morast.
Etwa ein Kilometer weiter kam die gleiche Situation und wieder hat es mich hingelegt. Beim dritten Mal rechnete ich mit einer schlagartigen Verzögerung, doch dieses Mal rührte ich den Lenker nicht an, respektive achtete mich darauf, dass mich das Vorderrad aus dem Morast rauszieht, das tat es dann auch. Jedes Mal, wenn ich den Lenker in solch einer Situation nur leicht drückte, bin ich hingefallen.
Marcel und Daniel haben mir dann netterweise zu erklären versucht, dass ich die falschen Stollenreifen für den matschigen Untergrund hätte, doch sobald ich den Lenker in Ruhe lies, resp. locker an Gas und Kupplung war, und das Moped mit den Knien klemmte, ging alles gut.
Irgendwann kamen wir aus dem Wald heraus und es ging 100 Meter steil nach unten. In der Talsohle waren ca. 30 freilaufende Esel und dann ging es etwa 200 Meter steil nach oben. Ohne anzuhalten fuhr Marcel hinunter und die freilaufenden Esel liefen zur Seite. Kurz vor der Talsohle gab Marcel so richtig Gas und plötzlich verschwand er oben auf dem Bergkamm. Mir rutschte das Herz in die Hose, doch zum Nachdenken hatte ich keine Zeit.
Ich tat das gleiche wie Marcel. Ich fuhr im zweiten Gang bis zur Talsohle hinunter und dann gab ich Vollgas bis zur Drehzahlbegrenzung. Den Oberkörper soweit es nur möglich war nach vorne gelehnt und Anfangs ging alles gut. Plötzlich merkte ich jedoch, dass der Motor langsam Mühe hat und ein Ende der Auffahrt war noch nicht abzusehen. “Wenn es mir den Motor abwürgt, dann purzle ich etwa 200 Meter rückwärts runter....soll ich in den 1. Gang schalten?“ dachte ich mir….doch kurz bevor es mir den Motor abwürgte, kam ich auf dem Bergkamm oben an….und da stand auch Marcel mit einem breiten Grinsen im Gesicht….ca. 30 Sekunden später kam auch Daniel nach. Wir waren auf einem Plateau angelangt und das war so schön, dass es mir die Sprache verschlug.
Ich war so voller Adrenalin und Begeisterung und war einfach nur glücklich, dass ich es bis dorthin überhaupt geschafft habe. Irgendwann wurde mir klar, dass wir auf demselben Weg wieder runter müssen, mit bremsen war da nichts. Wenn man vorne und hinten gebremst hat, rutschte das Moped mit blockierten Räder einfach weiter…200 Meter nach unten, aber es ging!
Ich bin kein Kind von Traurigkeit und bezeichne mich generell als eher mutig, doch ohne Daniel und Marcel wäre ich da nie und nimmer raufgefahren. Auch wenn ich mehr Zeit zum überlege gehabt hätte, hätte ich ganz klar gesagt: “Nein, da fahre ich nicht rauf.“
Es sollte aber noch besser kommen…
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Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.
Antoine de Saint-Exupéry
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- tornante
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Re: Die Teth - Runde
... lieber Alen,
ich glaub das war der längste Beitrag, den Du in den letzten fünf Jahren geschrieben hast...
Bin ich froh, daß ich da nicht dabei war. Ich hätt mir vermutlich in die Hosen gemacht...
Weiter so - ich weiß ja, daß das Filetstück noch kommt.
Grüßle Michael
ich glaub das war der längste Beitrag, den Du in den letzten fünf Jahren geschrieben hast...

Bin ich froh, daß ich da nicht dabei war. Ich hätt mir vermutlich in die Hosen gemacht...

Weiter so - ich weiß ja, daß das Filetstück noch kommt.
Grüßle Michael
es gibt immer etwas zu entdecken
Re: Die Teth - Runde
Mensch Alen, endlich einer, der nachvollziehen kann, was ich mit den Beiden mitgemacht habe.
Damals als Beifahrer in Tornantes ATV. Aber mit den beiden mitfahren ... Nein Danke
So ne Tour mit den Beiden und Du kommt auf 35km einige Male "an Deine Grenzen", überwindest sie und Zack, schon steht die nächste Herausforderung an.
Wobei: "an Deine Grenzen" stimmt gar nicht, die Herausforderung ist eigentlich "jenseits Deiner Grenze" und erst, wenn man sie überwunden hat, weiß man, dass das "an der Grenze" war - bis halt die nächste kommt.
Beim Lesen Deines Beitrages hab ich Dein glückseliges Dauergrinsen förmlich vor mir gesehen.


Damals als Beifahrer in Tornantes ATV. Aber mit den beiden mitfahren ... Nein Danke

So ne Tour mit den Beiden und Du kommt auf 35km einige Male "an Deine Grenzen", überwindest sie und Zack, schon steht die nächste Herausforderung an.
Wobei: "an Deine Grenzen" stimmt gar nicht, die Herausforderung ist eigentlich "jenseits Deiner Grenze" und erst, wenn man sie überwunden hat, weiß man, dass das "an der Grenze" war - bis halt die nächste kommt.
Beim Lesen Deines Beitrages hab ich Dein glückseliges Dauergrinsen förmlich vor mir gesehen.
- Alain Delon
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- Registriert: Dienstag 19. Mai 2015, 08:55
Re: Die Teth - Runde
He, das Bachbett war nicht etwa knöcheltief, ich sah mein Vorderrad teilweise nicht mehr: „So tief ist der scheiss Fluss!“ dachte ich mir. Plötzlich hatte ich keinen Durst mehr. Meine Knie waren zum Teil im Wasser und wenn es dich da hinlegt, dann bist du nicht nur ein bisschen nass, das ist etwa so, wie wenn man mit dem Moped in ein Swimmingpool fällt…..lach
So, nach etwa einem Kilometer fuhr Marcel die Bachbettböschung hinauf und hielt an. Ich war so etwas von glücklich, dass dieser Weg jetzt fertig war. Ich hielt an und konnte ein „ Angst-Pipi“ nicht zurück halten. Dann ging ich auf Marcel zu und fragte Ihn, ob er sich verfahren hätte, denn schliesslich war das ja kein Weg sondern ein Bach. „Nö“, meinte er: „ alles ok, jetzt müssen wir da rauf“ und lachte…
Wie bitte? Man, das war so steil, hinzukam, dass dort Bäume und zwar viele Bäume standen. Marcel zog den Helm an und fuhr in gewohnter Manier los. Vollgas den Hang hinauf und plötzlich verlor er den Gripp und kippte zur Seite. Er krabbelte unter dem Moped rauf, setzte sich hin und fuhr nochmals zehn Meter und wieder fiel er zur Seite. Nun, auch ich fuhr den Hang hinauf und an etwa der gleichen Stelle verlor ich den Gripp auch, konnte mich aber mit dem Bein abstützen….sollte man eher nicht machen, denn die Gefahr ist relativ gross, dass man sich den Knöchel brechen kann. Wenn man im Wald umfällt, dann fällt man weich.
Der Berg im Wald war so steil, der Untergrund so lose und weich, da war an ein Fahren nicht zu denken. Irgendwie mussten wir im Zickzack den Berg hoch. Immer wieder setzten wir uns aufs Moped und fielen sofort wieder hin. Ich versuchte das Moped hinauf zu schieben mit laufendem Motor. Auch beim Schieben spulte das Hinterrad durch….
Irgendwann, nach 20 Minuten, meinte Marcel, nach Sauerstoff ringend, wir müssen umkehren. Ich schaute schweissgebadet nach oben und sofort war mir klar, dass wir wieder durch den Fluss zurück müssten. Mir graute davor, nochmals den Bach durchzufahren und sagte deshalb:“ Also Jungs, bis Oben, ob es dann wirklich ganz Oben war wusste ich nicht, ist ja nicht mehr so weit, vielleicht 200 Meter.
„Kommt, das versuchen wir noch und wenn wir da kein Licht am Ende des Tunnels sehen, drehen wir um.“ Marcel raufte sich zusammen, hievte sich auf Motorrad und gab wohldosiert Gas. Nach ca. 30 Meter blieb er in einer grossen Furche stecken, die sich auf dem Pfad im Steilhang in einer leichten Kurve befand. Nach mehreren Versuchen merken wir, dass Marcel mit dem Moped fest steckte. Daniel und ich schleppten uns die dreissig Meter rauf und dann kam mir eine Erkenntnis.
Bevor wir in Brebu Nou losfuhren, schaute ich mir die Mopeds der Jungs an. An der Gabel vorne hatten sie Oesen und hinten am Kotflügel hatten sie Schlaufen. Das sind Transportriemen, welche sie vergessen haben weg zunehmen, hatte ich mir gedacht….Denkste…
Genau für solche Situationen haben sie diese Oesen und Schlaufen dran. Wir hievten alle drei Motorräder von Hand durch diese Furche…meines ging am schlechtesten, denn man konnte es nirgends richtig festhalten.
Als wir alle drei Mopeds von Hand durch diese ca. 1,5 Meter tiefe Furche (Graben) schleppten, opferte sich Daniel, mal alleine vorrauszufahren um zu schauen, ob da weiter oben ein erkennbarer Pfad vorhanden war. Nach ca. 5 Minuten kam mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück und meinte: „ Ja, das könnte man fahren.“
Ich schob das Motorrad noch etwa 50 Meter mit laufenden Motor den Berg hinauf, dann hatte plötzlich das Hinterrad wieder Gripp…und gemäss Navi waren wir nur ca. 800 Meter neben der Route. Ich war so ausser Atem und meine Kräfte gingen definitiv zu Neige, dass ich einfach mal anhalten musste. Ich studierte den Wald ein bisschen und sah, dass dort so viele Baumstämme lagen, die keine glatten Schnitte hatten, sondern da musste ein Sturm gewütet haben.
In diesem Stück des Waldes wird keine aktive Forstwirtschaft betrieben, da kommt keine Sau hin. Was ist, wenn da was passiert? Da gibt es Wölfe und Bären. Wir sehen Sie zwar nicht, doch die sehen uns….es war ca. 16.00Uhr. Haben wir ein Feuerzeug dabei? Dann könnte man wenigstens ein Feuer entfachen bis Hilfe kommt. Wie würde man uns holen? Mit einem Hubschrauber? Lach…. der Wald ist so dicht, keine Chance! Mit einem Geländefahrzeug? Ich hatte mal einen Land Rover Defender, spätestens im Bachbett, hast du auch mit dem keine Chance mehr. Mit einem Quad?
Die Böschung im Wald mit den vielen Bäumen und dem losen Untergrund, spätestens da wäre es vorbei mit dem Quad. Ich habe die Jungs darauf angesprochen und die meinten ganz trocken:„ Die kommen dich nach ca. 48 Std. mit dem Moped holen. Die packen dich, unter grossen Schmerzen, aufs Moped und fahren dich nach Brebu Nou“….
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Antoine de Saint-Exupéry
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- Alain Delon
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Re: Die Teth - Runde
Irgendwann konnte ich es mir nicht verkneifen und fragte Marcel: „ Sag mal Marcel, das Tempo welches wir hier fuhren, das war für euch sicher „Blumenpflücktempo“ und der Schwierigkeitsgrad des Terrains war vermutlich eher untere bis mittlere Stufe.“
Ein verschmitztes Lächeln breitete sich bei Marcel und Daniel im Gesicht aus. „ Das Tempo hätten wir schon noch erhöhen können, aber der Schwierigkeitsgrad der Route der war schon nicht ganz ohne.
Als wir dann in Brebu Nou ankamen und uns Tornate in Empfang nahm, war ich von Kopf bis Fuss voller Schlamm. Mit einem Gartenschlauch spritzte ich meinen Atlantis Anzug an mir ab.
Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht mit diesen Klamotten in den rumänischen Wälder Enduro zufahren? Die Klamotten sind ja schon gut und recht und beim Fallen schützen sie dich, doch sie sind viel zu schwer. Jedes Kilogramm am Motorrad oder an deiner Ausrüstung weniger, ist ein unglaublicher Gewinn. Das nächste Mal werde ich richtig gekleidet sein, ganz bestimmt!
Ich hätte mit der 690 KTM die Tour in Brebu Nou nicht fahren können, da hätte ich umkehren müssen. Erstens würden meine fahrerischen Fähigkeiten nicht reichen, aber der Hauptgrund wäre das Gewicht. Nach einem Sturz, 160 KG wieder hoch zu heben, das macht man nicht oft.
Die Enduromanie ist bestimmt nicht jedermanns Sache, doch bin ich überzeugt, dass es denen, welche sich auf Schotter wohl fühlen, das bestimmt auch so Spass und Freude machen würde wie mir!
Als wir dann schliesslich im Apuseni- Gebirge fuhren, war die Strecke doch wesentlich entspannter und diese hätte man auch mit der 690 Enduro fahren können. Muss aber gstehen, dass das Terrain anspruchsvoller war als die Tethrunde, denn es war deutlich nasser.
Ich kann es kaum abwarten nochmals nach Rumänien zu fahren. Das nächste Mal achte ich mich darauf, dass ich körperlich ein bisschen fitter bin. Denn eine ganze Woche Enduromania hätte ich vermutlich nicht fahren können. Aber auch alles andere hat mir unheimlich gut gefallen. Tolle Strassen, nette Leute, gutes und preiswertes Essen. Ich hatte anfangs ein total anderes Bild von Rumänien….da war ich wohl voller Vorurteile. Und wieder einmal bewahrheitet sich die Aussage: “Reisen ist der Grösste Feind der Vorurteile.“
Toronate hat mich gewarnt: „Pass auf, wenn du im Forum was schreibst. Du hast jetzt einen relativ grossen Einblick in die Endurowelt gehabt. Das, was du hier in Brebu Nou erlebt hast, kannst du mit nichts, was du bis dahin gekannt hast, vergleichen.“
Ich musste nach dieser Äusserung schmunzeln. Ich wiederhole mich gerne nochmals und zitiere Papa Max: „Du musst für jedes Motorrad die passende Strasse finden oder für jede Strasse das passende Motorrad, dann macht das Fahren unheimlich Spass.“
Das war ein kleiner Einblick in unsere Reise, so wie ich einen Teil erlebt und gefühlt habe. Es war ein wundervolles Abenteuer und ich habe mich in Rumänien richtig gehend verliebt….Dass es so was noch in Europa gibt?….Ich kann es kaum abwarten wenn der Tornante und ich wieder nach Rumänien düsen…
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Antoine de Saint-Exupéry
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Antoine de Saint-Exupéry
Re: Die Teth - Runde
....toll erzählt....ich bin grad völlig geflashed. Danke dafür.






"...and so it goes, and so it goes, and your the only one who knows...."
Re: Die Teth - Runde
Hallo Alen,
das du mal soviel schreiben würdest...UNGLAUBLICH!!!
Und was du schreibst ist zudem noch unglaublich gut und derart authentisch, dass ich mich direkt in dich hineinversetzen konnte.
Ich denke, nun, da du Enduromaniainfiziert bist, dürfte ein kleiner Schotterausflug in den Alpen eine derbe Unterforderung deiner Fähigkeiten darstellen
Weiter so
das du mal soviel schreiben würdest...UNGLAUBLICH!!!
Und was du schreibst ist zudem noch unglaublich gut und derart authentisch, dass ich mich direkt in dich hineinversetzen konnte.
Ich denke, nun, da du Enduromaniainfiziert bist, dürfte ein kleiner Schotterausflug in den Alpen eine derbe Unterforderung deiner Fähigkeiten darstellen

Weiter so

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Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Gruß aus dem niederen Sachsen
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Re: Die Teth - Runde
Holla, die Tour war eine echte Herausforderung!
Man schwitzt beim lesen durchaus mit
Man schwitzt beim lesen durchaus mit
