ich möchte hiermit dem Aufruf von BALU Folge leisten und einen Reisebericht aus einer anderen Perspektive vorstellen.
Für Anfang August hatten wir, 5 Personen mit 3 Fahrzeugen, endlich einen gemeinsamen Termin gefunden einen kleinen Ausflug miteinander in die Alpen zu machen.
Je näher der Termin rückte und je konkreter die Wettervorhersagen wurden, desto klarer wurde, dass an dem vereinbarten Wochenende in der gesamten Alpenregion Wolken und Regen vorherrschen würden. Um schlechtem Wetter ausweichen zu können hatten wir uns zwar Routen und Ziele im Piemont, Trentino und Friaul ausgesucht, aber lediglich für das Trentino schien es einigermaßen annehmbar zu werden.
Mein Bedarf an Regen war bereits in diesem Mai im Gebiet von Monte Lessini und Soave schon mehr als gedeckt worden.
Trentino hieß in diesem Fall zum Lago d'Idro, zu welchem wir zwar schon mal gefahren waren aber erstens hatte uns die Gegend dort gut gefallen und außerdem hatten wir eine andere Route geplant.
Also trafen wir uns an einem grau verhangenen Freitag Morgen in Garmisch-Partenkirchen.
Von hier ging es über den wenig spektakulären Fernpass und dann weiter nach Imst. Von Imst fuhren wir Richtung Süden ins Ötztal, das Wetter hatte inzwischen auch ein Einsehen mit uns und gab hin und wieder sogar den Blick auf den blauen Himmel frei.

Am Ende des Ötztals stand nun das erste Highlight unserer Fahrt an, das Timmelsjoch.
Bei unseren bisherigen Fahrten in das Trentino waren wir vom Brenner kommend entweder über das Penserjoch und durchs Sarntal oder über den Jaufenpass und Meran nach Bozen gefahren.
Die Nordrampe des Timmelsjoch bietet einen ausgesprochen bequemen Aufstieg auf breiter, gleichmäßig asphaltierter Straße mit wenigen weiten Kurven. Die nun von Süden hereindrückende Bewölkung tauchte das verkarstete Hochtal vor der Passhöhe in ein eigentümliches Zwielicht und verbreitete eine ganz seltsame Stimmung.

Leider steckte die Passhöhe komplett in Wolken die keinen weiten Blick in die Landschaft zuließen.

Unsere drei Fahrzeuge auf dem Timmelsjoch

Die Südrampe des Timmelsjoch gefiel mir wesentlich besser, anfangs die Tunnel durch den zerklüfteten Fels, dann die sich eng am Fels windende, schmale Straße hinunter ins Passeiertal, einfach Klasse!

Wir erreichten St. Leonhard im Passeiertal und hielten uns weiter Richtung Meran. Hinter Meran, bei Lana, verließen wir das Etschtal und hielten uns in Richtung Gampenjoch/Passo delle Palade.
Irgendwo vor dem Pass erwischte uns das Wetter, ein plötzlicher Regenschauer, schnell rechts ran und das Targadach rein, der MG hatte das Verdeck sowieso zu. Weiter zum Pass, die Scheiben völlig beschlagen, irgendwo vom Dach tropfte Wasser rein, ein Blick in den Rückspiegel, der Alfa fehlt. Wieder rechts ran, natürlich kein Handy-Empfang und nirgendwo der Alfa zu sehen. Gerade als ich wenden will taucht der Alfa aus dem Regen auf. Seine Bremse wird hin und wieder "lang". Es ist nichts zu finden, die Bremse ist auch nicht kaputt aber irgendwas stimmt nicht, also vorsichtig weiter.
Bei Fondo biegen wir Richtung Westen ins Val di Non ab und fahren dann weiter ins Val di Sole, das seinem Namen absolut keine Ehre macht, es regnet immer noch.
Bei Dimaro führt unsere Route nach Süden ins Val Melédrio.
Wir überqueren den Passo Campo Carlo Mango, ein gewaltiger Name für einen Hügel in der Straße und halten in Madonna di Campiglio auf einen Kaffee an.
Die Strecke kenne ich bereits von anderen Ausflügen, eigentlich ganz schön, die Straße schlängelt sich durch dicht bewaldete Hochtäler und manchmal sieht man die Gipfel der Adamello oder Brenta Gruppe. Aber heute nichts als grau, reichlich Regen auf der Windschutzscheibe, Wasser tropft durch die Ritzen, die MG Besatzung überlegt ob sie die Stöpsel in der Bodenwanne gleich ziehen sollen, im Alfa ist es einigermaßen trocken geblieben und die Bremse scheint doch ok zu sein.
Es kann eigentlich nur noch besser werden, spätestens in unserem Albergo erwartet uns ein ordentliches Cena, also weiter.
Tatsächlich klart das Wetter hinter Tione di Trento auf und wir erreichen unser Albergo am Lago d'Idro bei Sonnenschein.

ENDE TAG1