Dienstag, 26.09.2023, Mostar - Dedevo 226KM
„Deschawüüü?“ ……ich hoffe nicht das mich das „Murmelungetier“ nun jeden Tag mit solchen körperlichen Ausfallerscheinungen wie gestern in den neuen Tag schickt…………ich musste die Täterä gestern am Ramsko Jesero doch nur 2 mal Aufrichten?
Nach ein paar Dehnübungen und einer ausgiebigen Wechseldusche konnte ich mich wieder „Erscheinungsfrei“ bewegen. Von Wlodek war noch keine Spur, ich wollte die Zeit zu Kettenpflege nutzen……..als ich durch die Glastür aus dem klimatisierten Hotel rausgehe, renne ich wie gegen eine Wand……….strahlender Sonnenschein, 24Grad…….und das um 8Uhr Morgens…..ich war schlagartig auf Betriebstemperatur und mir tat auch nix mehr weh.
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Michael Harag,
………..über die beiden GS´n im Hintergrund gibt´s später ein kleines „Spin-Off“
Wlodek musste gestern am „Ramsko“ und auch bei der Abfahrt vom Plocno sehr weit über seine Grenzen gehen……hatte keinen Bock mehr auf „more Challenging“…. und wollte sich nach dem Frühstück verabschieden um in die nördliche Variante des TET-BIH, dem neuen „Sarajevo-Loop“ zu starten.
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Michael Harag, auf Flickr
Als wir dann noch gemeinsam zu einem Foto von der „Stari Most“ fuhren, hatte er es sich doch anders überlegt und folgte mir zum nächsten „Challenging-Startpunkt“.
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Über eine kleine enge Betonstraße geht´s steil hoch zu einem Windpark, und kurz darauf links rein. Die restlichen 8km bis zum Uphill des „Brasina-Peak“ verlaufen dann über eine zwar recht grob geschotterte, aber bei diesen perfekten Bedingungen gut zu fahrende Rampe hoch bis zur Baumgrenze.
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Am Startpunkt zum „Brasina-Peak“ hat man bereits eine traumhafte Aussicht auf die Umgebung von Mostar.
Die letzten vier Kilometer bis zum Gipfel waren dann schon wieder knackiger, aber bei weitem nicht so Anspruchsvoll wie die beiden gestrigen Auffahrten. Die Rundumsicht am Brasina war bei dem Wetter natürlich super.
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Nachdem wir wieder unten auf der Mainroute des TET-BIH ankamen, liefen zwei frische Mopedspuren in die Richtung……..in die wir auch fuhren.
Der Weg wurde zum Pfad, ging ziemlich steil runter in den Wald und endete in einer Senke welche einem Meer aus Schlamm glich……….und da steckten die beiden GS´n von „vorm Hotel“ nun drin.
Wlodek und ich hatten, durch die bereits gemachten „Erfahrungen“ der ersten beiden Fahrtage, inzwischen die dafür benötigten „Skill´s“……und kamen ohne unsere Moped´s zu versenken am rettenden Ufer an. Die beiden GS-Fahrer signalisierten uns dass sie das irgendwie hin bekommen werden und verabschiedeten sich von uns mit den Worten……..“D`schau änd sänk ju foa sä offert hälp“.
Keine hundert Meter später wurde aus dem eh schon sportlichen Weg ein richtig steiler, zerbombter und anspruchsvoller Downhill. Wir waren beiden froh als nach einem Kilometer wieder ein schöner Waldschotterweg daraus wurde…….stellten uns aber schon auch gleich die Frage…….wie bekommen die beiden GS-Fahrer das geregelt?
Am Endpunkt des letztendlich wirklich noch richtig „challenging“ gewordenen Abschnitt´s trafen wir wieder auf eine Kreuzung am TET. Von hier ging´s über die Umfahrung der von uns genommenen Variante wieder nach Norden, auf den „Sarajevo-Loop“…….bzw. weiter nach Osten den alten TET entlang.
Wlodek entsann sich an der Stelle auf seinen eigentlichen Plan vom Morgen und nutze die Gelegenheit um auf den wohl komfortabler zu fahrenden Sarajevo-Loop zu kommen……..nachdem wir uns verabschiedet hatten, rollte ich weiter über herrliche Schotterpisten gen Osten bis nach „Stecci Sopilje“….einer Friedhof´s ähnlichen historischen Gedenkstätte…….irgendwo im Nirgendwo.
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Kurz darauf wurde der TET eine Straße und ich folgte dieser bis nach „Kifno Selo“ einem kleinen Ort in der glühenden Mittagshitze. Hier verließ ich den TET in Richtung Süden……..bei meiner Planung habe ich eine alte Römerstraße hier in der Gegend entdeckt. Der Trail war, dank vorbereitetem Track, schnell gefunden und führte durch die sanften Hügel bis zum Ziel dieser Exkursion ………..einer uralten Brücke.
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Ein wunderschöner stiller Ort…….bis auf das Gezirpe der Grillen und dem Quietschen meiner Tech7.
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Zurück in Kifno Selo war´s mal wieder Zeit………es war schon wieder halb drei und ich hatte Hunger.
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Gleich nach dem Mittagessen steigt der TET auf eine weitere, sehr einsame Hochebene…….auf über 20KM schlängelt sich eine top gepflegte Schotterautobahn durch diese herrliche Natur.
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Nach der Durchquerung des Tal´s bei „Ulog“ verzog sich der TET wieder hoch in die Berge…….weitere gut 70KM Edelschotterpiste durch irrsinnige Landschaft lagen vor mir…….ich war im Paradies.
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Die Schatten wurden gaaanz laaangsam länger und ich war ehrlich froh, als ich nach einer erdig-rutschigen Abfahrt bei der „Ortschaft Grab“ wieder auf eine asphaltierte Straße kam. Die M-20 schlängelte sich geil durch´s Tal und ich habe die gut 30KM Landstraße bis zum heutigen Ziel in Dedevo echt genossen.
Die Strecke führt durch den Ort nach Norden……geht dann rechts über die Brücke der „Drina“ und biegt dann gleich wieder in Richtung Süd ab…..zur Grenze nach Montenegro. Auf der Brücke werfe ich die Unterkunftssuche auf Booking an…….“Motel Bavaria“……800Meter von mir……..hmmm, da bin ich doch eben schon dran vorbeigerollt?
Erst als ich unten im Garten stand, habe ich gecheckt wo ich hier bin……….die perfekt deutsch sprechende Chefin kam mir „irgendwie“ bekannt vor………als sie mir dann meine Unterkunft zeigte, war´s klar…….hier war ja der „Wolf“…..damals…..seinerzeit…..Balkan-Tenere-Testtour auf Jutub.
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Für Bosnien ist das Bavaria zwar im gehobenen Preissegment, aber das war mir egal…….alle super freundlich, leckeres Essen, bekömmlicher Rakija und die Biersorte hat ja wohl den geilsten Namen!
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