ACT Kroatien über Umwege
Verfasst: Donnerstag 29. Mai 2025, 21:45
Ich habe ja so eine Schottertruppe über die Jahre zusammengestellt. Wir fahren gern zusammen in Urlaub. Oft schlage ich Ideen vor, manchmal aber auch andere. Und die Idee war: ACT Kroatien. ACT steht für Adventure Country Trails, also ein Netzwerk von Nebenstrecken, die für abenteuerlustige Reisende interessant sein könnte. Gut geeignet für Reiseenduros, 5 Tage je Land. Ein ähnliches Konzept verfolgt der TET. TET steht für Trans Europe Trail, also ein Netzwerk von Schotterstrecken, die von Einheimischen erkundet und dann der schotterreisewilligen Welt zur Verfügung gestellt wird. TET ist also anspruchsvoller, und der ACT ist besser erkundet. Und TET ist kostenlos, ACT ist ein Verein, unterstützt Projekte vor Ort und kostet ab 1 Euro im Monat. Luca hatte die Idee, außer mir kommt noch Mirko mit. Die beiden fahren Yamaha Tenere 700 und Aprilia Tuareg 660. Der Reisezeitraum ist Vatertag bis Pfingsten. Für mich ist der Reisezeitraum schwierig, denn im Versysforum ist in der Woche vor Pfingsten ein Treffen in Oberösterreich, und beim Anreisewochenende ist noch ein Treffen des Mimoto Reiseforums. Das nehme ich dann halt beides noch mehr oder weniger mit. Los geht’s!
Zur Reisevorbereitung gehe ich tief in mich für die Entscheidung, ob ich Aprilia Tuareg oder Kawasaki Versys fahren will. Ich entscheide mich für die Aprilia Tuareg, weil sie für Schotterstrecken besser geeignet ist, weil da Reifen mit ausreichend Restprofil drauf sind, und weil ich wissen will, wie gut ich auf diesem Motorrad Hitze vertrage. Die Aprilia heizt den Fahrer deutlich mehr auf als die Versys. Die Aprilia ist seit Oktober keinen Meter gefahren. Sie stand mit abgeklemmter Batterie in der Garage. Es ist eine Lithium-Irgendwas-Batterie. Ich bin mir nicht sicher ob mein Ladegerät dafür geeignet ist, aber ich versuche es einfach ohne Nachladen und siehe da: Der Motor startet einwandfrei, keine Fehler im Display. Luftdruck in die Reifen, Bewegungsfahrt, alles passt. Ich entferne noch den Kofferträger, mangels Camping brauche ich den nicht, und fertig.
Mi 28.05. Der Vortag
Luca wohnt in Frankfurt, ich wohne in Nürnberg, Mirko wohnt noch weiter weg. Mirko macht sich einen schönen Anreisemittwoch direkt nach Österreich, Luca arbeitet noch und startet zum Feiertag zu mir. Für eine Einladung ins Restaurant gibt’s bei mir einen Schlafplatz und 'nen gemütlichen Abend für zwei gleich dazu. Er nimmt auf dem Weg viel Stau und Regen mit, aber ab Stadtgrenze Nürnberg ist das Wetter dann in Ordnung. Der restliche Abend entschädigt, die Klamotten trocknen alle und der Wetterbericht sieht auch nicht zu schlimm aus. Vorfreude!
Do 29.05. Nürnberg-Oberdrauberg-Kötschach
Plan: 8 Uhr Wecker, 9 Uhr Abfahrt. Realität: Anders, aber egal, wir haben Urlaub. Die Fragen des Tages ist heute: Wie nass werden wir? Fahren wir über den Großglockner oder über den Felbertauerntunnel? Fahren wir erst in unser Hotel und machen dann einen Abstecher zu Mimoto, oder erst Mimoto und dann Hotel?
Los geht’s auf die A9. Vor die A9 kommt die A73, und davor die Nürnberger Stadtstraßen. Zahlreiche Ampeln bringen immerhin die Motoren auf Temperatur. Dann darf der Tempomat mich bis München regeln. Ich habe dieses Jahr noch nicht getankt, aber das reicht sicherlich bis Österreich. Luca hatte auch nicht vollgetankt, kann aber mit seinem 23 Liter-Acerbis-Tank über solche Fragen nur milde lächeln. Wir starten in Membranklamotten. Vor Ingolstadt zieht ein Schauer auf, der im Regenradar eigentlich nur kurz aussieht, aber Luca wird nervös, also Parkplatz: Aha, er hat keine Membran unter der Hose, und die wäre in 2 Minuten durch. Mutig! Weiter geht’s für ihn also in Gummipelle, ich bleibe gelassen. Unsere Klamotten halten. Auf der Überleitung von Münchener Autobahnring zur A8 ist ein riesiger Stau angesagt, Google Maps leitet uns großräumig über Land, was echt nicht schlecht ist. Kurz vor der A8 ziehen dann sehr dunkle Wolken auf, und Luca hatte noch keinen Kaffee. Während der Pause werden wir von einer BMW XR-Gruppe unterhalten. Einer davon bekommt seinen Tank nicht auf. Tja, Zauber der Zentralverriegelung. Als wir mit der Pause eigentlich fertig sind geht ein Wolkenbruch mit Starkregen los und wir beschließen, dass wir es doch nicht so eilig haben. 20 Minuten später ist der Spuk vorbei und es geht weiter. Ich weiterhin in Membran, weil ich an das Gute im Menschen generell und im Wetter im Besonderen glaube.
Das klappt dann auch, nach 5 Minuten Regen ist Ruhe. Kaum in Österreich halten wir bei der erstbesten Tankstelle, auch wenn noch niemand auf Reserve ist, und dann geht’s schon hinter Kufstein auf die Bundesstraß Richtung Osten, und dann Süden. Durch Kitzbühl über den Pass Thurn. Es ist es nicht viel Verkehr, vor allem keine langsamen Fahrzeuge. Das sieht in Porsche SUV mit Münchener Kennzeichen offensichtlich anders und verleiht dem durch extradichtes Auffahren Ausdruck, später unterstützt von wüsten Überholmanövern. Der tut was für die Vorurteilspflege. Egal, die Sonne scheint, und am Pass Thurn gibt's auch schon erstmals heute blauen Himmel!

Hier steht die Entscheidung an: Großglockner oder Felbertauern? Laut Webcam ist am Großglockner alles grau, man fährt in den Wolken, auch wenn es vielleicht gerade gar nicht wirklich regnet. Schön teuer ist es außerdem und länger dauert es auch. Also Felbertauern. Den kenne ich bisher nur von echten Regentagen, denn der war immer die Alternative für schlechtes Wetter. Natürlich ist das keine kurvenreiche Passstraße mit hohem Anspruch an den Fahrer, aber bei schönem Wetter und mit wenig Verkehr, so wie heute, kann man das schon genießen. 12 Euro sind auch deutlich weniger als 35 (oder 28,50 wenn man eine Hotelbuchung in Kärnten hat und gerade die Autobahn einspurig ist). Ich kann jedenfalls nicht klagen.

Die Bundesstraße zieht sich sehr, und ich zähle 10 feste und mobile Blitzer. Tempomat hilft. In Mastrei gibt’s noch eine Kaffee-Pause. Ich trinke keinen Kaffee und muss mir anders helfen.

Die Bundesstraße zieht sich weiterhin, zum Glück ist wenig Betrieb, denn in diesem Lasermessungsübungsgelände zu überholen ist aus mehreren Gründen riskant. Wir sehen auch die Motorradfahrer vom Nachbartisch im Cafe vorhin in einer Polizeikontrolle stehen. Doch dann erreichen wir Oberdrauberg, wo die Mimotos sich 3 Nächte ins Hotel eingebucht haben. Ich bin da schon jahrelang mitlesend Mitglied, habe aber nebenbei auch schon ca. 750 Beiträge geschrieben – ooops
Da kann man sich ja doch mal auf einem Treffen blicken lassen. Es gibt Benzingespräche und gute Stimmung. Der eine oder andere Namen sagt mir sogar was, aber so richtig vertraut bin ich nicht. Oder noch nicht! Gute Kontakte kann man immer gebrauchen, und jetzt wo ich in Süddeutschland wohne, könnte sich das lohnen. Mirko kommt auch bald dazu, so ist meine Reisetruppe komplett. Wir schlemmen uns durchs Abendessen, aber wir wohnen anderswo, also geht’s über den Gailbergsattel bevor es dunkel wird, zu unserer Ferienwohnung im Feriendorf bei Kötschach-Mauthen mit Aussicht. Zwei Schlafzimmer, drei Doppelbetten, Küche, zwei Wohnzimmer, Ecksofa, und mit 151 Euro genau im Budget von 50 Euro pro Nacht und Nase.

425 km heute, nur 30 Minuten Regen, den meine jahrealte Mittelklasse-Membrankombi ausgehalten hat.

Zur Reisevorbereitung gehe ich tief in mich für die Entscheidung, ob ich Aprilia Tuareg oder Kawasaki Versys fahren will. Ich entscheide mich für die Aprilia Tuareg, weil sie für Schotterstrecken besser geeignet ist, weil da Reifen mit ausreichend Restprofil drauf sind, und weil ich wissen will, wie gut ich auf diesem Motorrad Hitze vertrage. Die Aprilia heizt den Fahrer deutlich mehr auf als die Versys. Die Aprilia ist seit Oktober keinen Meter gefahren. Sie stand mit abgeklemmter Batterie in der Garage. Es ist eine Lithium-Irgendwas-Batterie. Ich bin mir nicht sicher ob mein Ladegerät dafür geeignet ist, aber ich versuche es einfach ohne Nachladen und siehe da: Der Motor startet einwandfrei, keine Fehler im Display. Luftdruck in die Reifen, Bewegungsfahrt, alles passt. Ich entferne noch den Kofferträger, mangels Camping brauche ich den nicht, und fertig.
Mi 28.05. Der Vortag
Luca wohnt in Frankfurt, ich wohne in Nürnberg, Mirko wohnt noch weiter weg. Mirko macht sich einen schönen Anreisemittwoch direkt nach Österreich, Luca arbeitet noch und startet zum Feiertag zu mir. Für eine Einladung ins Restaurant gibt’s bei mir einen Schlafplatz und 'nen gemütlichen Abend für zwei gleich dazu. Er nimmt auf dem Weg viel Stau und Regen mit, aber ab Stadtgrenze Nürnberg ist das Wetter dann in Ordnung. Der restliche Abend entschädigt, die Klamotten trocknen alle und der Wetterbericht sieht auch nicht zu schlimm aus. Vorfreude!
Do 29.05. Nürnberg-Oberdrauberg-Kötschach
Plan: 8 Uhr Wecker, 9 Uhr Abfahrt. Realität: Anders, aber egal, wir haben Urlaub. Die Fragen des Tages ist heute: Wie nass werden wir? Fahren wir über den Großglockner oder über den Felbertauerntunnel? Fahren wir erst in unser Hotel und machen dann einen Abstecher zu Mimoto, oder erst Mimoto und dann Hotel?
Los geht’s auf die A9. Vor die A9 kommt die A73, und davor die Nürnberger Stadtstraßen. Zahlreiche Ampeln bringen immerhin die Motoren auf Temperatur. Dann darf der Tempomat mich bis München regeln. Ich habe dieses Jahr noch nicht getankt, aber das reicht sicherlich bis Österreich. Luca hatte auch nicht vollgetankt, kann aber mit seinem 23 Liter-Acerbis-Tank über solche Fragen nur milde lächeln. Wir starten in Membranklamotten. Vor Ingolstadt zieht ein Schauer auf, der im Regenradar eigentlich nur kurz aussieht, aber Luca wird nervös, also Parkplatz: Aha, er hat keine Membran unter der Hose, und die wäre in 2 Minuten durch. Mutig! Weiter geht’s für ihn also in Gummipelle, ich bleibe gelassen. Unsere Klamotten halten. Auf der Überleitung von Münchener Autobahnring zur A8 ist ein riesiger Stau angesagt, Google Maps leitet uns großräumig über Land, was echt nicht schlecht ist. Kurz vor der A8 ziehen dann sehr dunkle Wolken auf, und Luca hatte noch keinen Kaffee. Während der Pause werden wir von einer BMW XR-Gruppe unterhalten. Einer davon bekommt seinen Tank nicht auf. Tja, Zauber der Zentralverriegelung. Als wir mit der Pause eigentlich fertig sind geht ein Wolkenbruch mit Starkregen los und wir beschließen, dass wir es doch nicht so eilig haben. 20 Minuten später ist der Spuk vorbei und es geht weiter. Ich weiterhin in Membran, weil ich an das Gute im Menschen generell und im Wetter im Besonderen glaube.
Das klappt dann auch, nach 5 Minuten Regen ist Ruhe. Kaum in Österreich halten wir bei der erstbesten Tankstelle, auch wenn noch niemand auf Reserve ist, und dann geht’s schon hinter Kufstein auf die Bundesstraß Richtung Osten, und dann Süden. Durch Kitzbühl über den Pass Thurn. Es ist es nicht viel Verkehr, vor allem keine langsamen Fahrzeuge. Das sieht in Porsche SUV mit Münchener Kennzeichen offensichtlich anders und verleiht dem durch extradichtes Auffahren Ausdruck, später unterstützt von wüsten Überholmanövern. Der tut was für die Vorurteilspflege. Egal, die Sonne scheint, und am Pass Thurn gibt's auch schon erstmals heute blauen Himmel!

Hier steht die Entscheidung an: Großglockner oder Felbertauern? Laut Webcam ist am Großglockner alles grau, man fährt in den Wolken, auch wenn es vielleicht gerade gar nicht wirklich regnet. Schön teuer ist es außerdem und länger dauert es auch. Also Felbertauern. Den kenne ich bisher nur von echten Regentagen, denn der war immer die Alternative für schlechtes Wetter. Natürlich ist das keine kurvenreiche Passstraße mit hohem Anspruch an den Fahrer, aber bei schönem Wetter und mit wenig Verkehr, so wie heute, kann man das schon genießen. 12 Euro sind auch deutlich weniger als 35 (oder 28,50 wenn man eine Hotelbuchung in Kärnten hat und gerade die Autobahn einspurig ist). Ich kann jedenfalls nicht klagen.

Die Bundesstraße zieht sich sehr, und ich zähle 10 feste und mobile Blitzer. Tempomat hilft. In Mastrei gibt’s noch eine Kaffee-Pause. Ich trinke keinen Kaffee und muss mir anders helfen.

Die Bundesstraße zieht sich weiterhin, zum Glück ist wenig Betrieb, denn in diesem Lasermessungsübungsgelände zu überholen ist aus mehreren Gründen riskant. Wir sehen auch die Motorradfahrer vom Nachbartisch im Cafe vorhin in einer Polizeikontrolle stehen. Doch dann erreichen wir Oberdrauberg, wo die Mimotos sich 3 Nächte ins Hotel eingebucht haben. Ich bin da schon jahrelang mitlesend Mitglied, habe aber nebenbei auch schon ca. 750 Beiträge geschrieben – ooops


425 km heute, nur 30 Minuten Regen, den meine jahrealte Mittelklasse-Membrankombi ausgehalten hat.
