Heute, am Freitag, stand eine Rundreise durchs Trentino mit dem Endziel Vigo di Fassa in den Dolos an (
Pattissenhof hat noch geschlossen).
Los ging es gegen 9 Uhr über die schön zu fahrende SS349 nach Carbonare und wieder über den Sommo. Diesmal von der anderen Seite. ;-)
Durch Folgeria, Serrade zum Passo Borcola.

ein "Durchfahrt-Verboten-Schild" konnte ich nicht entdecken.

die Jungs waren gerade dabei die Straße zu räumen. Da war ich schon durch, so ging es noch einige wenige Meter weiter:

War nur kurz und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das "richtige Abenteuer" sollte gleich folgen.
Geplant hatte ich den Passo Pianello zu überqueren um anschließend oben rum am Compolomon vorbei die SP83 nach Arsiero runter, Richtung Süden, zu fahren.
Das hier eine teilweise unbefestigte Strecke und evtl wieder Schnee auf mich warteten, war mir bekannt. Abwarten.

nachdem ich mich durch die ersten, kleineren Schneefelder durchgewühlt hatte, mußte ich letztendlich doch umdrehen. Vorher machte ich einen ca. 1 KM langen Fußmarsch um zu sehen, ob ich doch irgendwie seitlich am Schnee vorbeikomme. Never, selbst der ContiSA war damit überfordert.

Damit ich die Q leichter umdrehen konnte, demontierte ich vorher die Koffer. Klappte besser als erwartet. Geschwitzt habe ich trotzdem.
Kurz nach Arsiero fuhr ich auf eine meiner Lieblings-(Fahr)strecken in dieser Region, auf die SP78 rüber nach Asiago und in Enego runter am Lago Del Corlo vorbei um dann letztendlich in Valdobbiadene eine Mittagspause einzulegen.
Nach der Pause ging es weiter zum San Baldo. Dort fuhr ich nicht, wie häufig üblich, direkt runter nach Tichiana, sondern östlich oben am Kamm um dann in Canevoi anzukommen. Immer wieder hat man von dort oben herrliche Blicke Richtung Belluno.
Als weiteren Weg hatte ich geplant über den Cibiana, Forcella Chiandolada (offroad), Duran, Pellegrino zum Hotel in Vigo di Fassa zu fahren. Dann sah ich in meiner Fahrtrichtung folgendes Bild:
Sofort beschloss ich den kürzesten Weg nach Vigo di Fassa zu wählen, vor allem schien es in dieser Richtung wieder etwas heller zu werden. Tante Garmin mußte ran und direkt routen.
Runde 15 Minuten kam es von oben heftig runter, danach wurde es wieder etwas besser. Oben auf dem Pellegrino, der auf dem direkt Weg lag, schneite es ganz leicht. Kurz danach landete ich ...wieder abgetrocknet... im Hotel. Auch hier war ich der einzige Gast und ließ mir das reichlich und sehr leckere Abendessen mit den zwei Wirtsleuten gut schmecken. Dieser Tag hatte neben den "Abenteuern" vor allem durch landschaftlich und fahrerisch tolle Strecken überzeugt.
Heute, Samstag, ging es zurück nach München. Abfahrt kurz nach neun Uhr vom Hotel in Vigo di Fassa, Verladung in München ist um 21 Uhr, also Zeit genug.
Bei bestem Wetter ging es los nach Canazei zum Tanken. Weiter über den Pordoi. Hier mußte ich teilweise Vorsicht walten lassen, da auf der schattigen Straße immer wieder etwas Schnee lag. Nach der Passhöhe war dies vorbei. Wie die Tage vorher, waren weder Pkws oder Motorräder auf diesen Strecken unterwegs. Ganz allein mit der Natur, zu dieser Jahres- und Uhrzeit ein besonderes Gefühl. Zu einer anderer Zeit hätte ich die Sella sicherlich gemieden.
Damit ich Agenten-Kumpel Torsten ein Handybild schicken konnte, ging es weiter über Santalucia zum Giau. Bei der Durchfahrt durch Arabba stellte ich wieder einmal fest, dass dies ein absolut häßlicher Touri-Ort ist, an/in dem
ich keine
Station machen werde.

Das Lokal war geschlossen. :-)

niemand da.
Durch Cortina weiter Richtung Drei Zinnen mit einem Kaffeestopp am gefrorenen Misurinasee.
Am Lago Caterina war es freundlicher.
Über den Zovo/Antonio, Kreuzbergpass zur Hauptstraße nach Lienz.
Um nicht permanent die langweilige B100 zu fahren, machte ich mich über die Pustertaler Höhenstraße auf um dann zum Felbertauerntunnel zu kommen. Die Pustertaler kannte ich bisher nicht, lohnt sich. Immer wieder machte ich Pausen um das angenehme Klima und den Blick zu genießen. Ein kleines, kurzes Mittagsschläfchen gehörte ebenfalls dazu. Schließlich ist man ja nicht mehr der jüngste. ;-)
In Mittersil links ab über die B165. In Wald rechts hoch (Pinzgauer, Gerlospass) sollte man nur vor dem Essen fahren. Grauenhafter Straßenzustand. Da ich hier erstmalig unterwegs war, bog ich anschließend, praktisch rückwärts ab zu den Krimmeler Wasserfällen. Maut = 4 Euro. Zweimal hin und her und dann ging es wieder weiter.
Anschließend auf der B165 weiter bis Zell am Siller. Hatte auch was.
In Zell bog ich links ab nach Ramsau um mir die Zillertaler Höhenstraße vorzunehmen. Ebenfalls für mich Neuland. Um es vorweg zu nehmen, dort fahre ich nochmals hin, weil ...

... ab hier, vorne am Kassenhäuschen, war Schluss. Gesperrt. Auf jeden Fall beeindruckend.
Also umgedreht, wieder runter nach Ramsau und rüber zum Achensee. So langsam wurde es Zeit sich Richtung Bahnhof München-Ost zu orientieren.
Kurze Zeit später passierte ich den Tegernsee.
Hinweis für "Großraum-Münchner":
Da mir die Bundesstraße zu öde wurde, bog ich etwas später rechts ab und kam über Bernloh, Einhaus, Osterwarngau nach Oberdarching. Die Sperrung der Ortsdurchfahrt in Schmidham (?) ignorierte ich. Eine Q paßt überall durch. ;-)
Nachdem ich beim Barte-Wirt einen letzten Zwischenstopp eingelegt hatte, kam ich rechtzeitig, kurz vor 21 h nach 490 Tages-KM, beim Bahnhof in München-Ost an.
Als einziger Motorradfahrer durfte ich ganz vorne auf dem Autozug parken. Gut für die Runterfahrt am nächsten Morgen in HH-Altona.
In HH angekommen schien wieder die Sonne. Klar, wenn freundliche Menschen unterwegs sind.
Endspurt zur schönsten Stadt Ostfrieslands, nach Aurich.
Hinweis für "Großraum-Bremer":
Über die AB Richtung Bremen bis Sittensen, dort runter nach Zeven. Über Ostereistedt nach Karlshöfen nach Ostersode. Rechts ab nach Wallhöfen, kleines Foddo.

Der Norden hatte mich wieder. Der Geruch, der Duft, die Temperatur ... besser und angenehmer als in Bayern. ;-)
Weiter über Paddewisch, Oldendorf, Axstedt nach Sandstedt zur Fähre nach Brake rüber.
...auch hier war ich der einzige (Fähren-)Gast.
Nach guten 220 Restkilometern landete ich hochzufrieden wieder zu Hause.
Es war eine _für mich_ beeindruckende Tour. Viele bekannte Strecken, mal andersrum gefahren, aber auch neue Teile waren dabei. Etliche "Fahrstrecken" aber auch kleinere "Abenteuerstraßen". Die Mischung war gut. In den eigentlichen Motorradrevieren (Trentino + Dolos) habe ich nur bei der Auffahrt zum Jaufen einen einzigen Motorradfahrer gesehen, sonst keinen. Aus meiner Sicht lohnt es sich gerade zu dieser Zeit dort hinzufahren. In Kauf nehmen muss man dabei, dass einige Straßen (Pässe) geschlossen sind und nicht überall bereits "gefegt" wurde.
...das wars.
