Wenn meine Tochter „ruft“ bin ich da! Sie würde ein verlängertes Wochenende mit uns „Alten“ nach Kärnten fahren.
War das ja schon eine geniale Idee, aber die noch genialere kam von der besten Nichtsozia, die es gibt: „wir, also (sie und meine Tochter) fahren schon Mittwoch weg“!
Was blieb mir „armen Schwein“ dann übrig, als am Donnerstag mit dem Motorrad nachzufahren, natürlich nicht auf der AB und nicht auf den Hauptrouten, sondern über schöne Strecken.
Am 25.07.2013, 5’00 meldet sich das Handy und meint, raus aus den Federn! So wirklich rechte Lust zum Motorradfahren kommt jedoch nicht auf, meine Gedanken sind bei Michl, von dem ich mich am Vortag im KH noch verabschiedet habe, ob er das mitbekommen hat oder nicht, blieb sein Geheimnis!
Kurz nach sechs schwinge ich meinen alten Kadaver auf die Transi. Bei bewölktem Wetter schickt mich die Blechtussi (also mein Navi) Richtung Bad Vöslau, einen Kurort nahe Baden bei Wien.
Auf dem Weg von dort nach Pottenstein „hoppelt“ ganz gemächlich ein Reh über die Straße. Zum Glück weit vor Transi und mir!
Nach Pottenstein folgt der Hals, also Am Hals, wie er richtig heisst, auch so eine beliebte Rennstrecke, wo ab und an der eine oder andere Biker mit dem Notarzthubschrauber herausgeflogen wird. Ich bin mit den Gedanken noch immer nicht beim Moppedfahren und weit entfernt vom Tempo, das manchmal viel Spaß bereitet. Zuguterletzt habe ich irgendwann auch noch einen Lastwagen vor mir, der aber ein zügiges Tempo an den Tag legt.
In Pernitz angekommen, schlage ich den Weg Richtung Gutenstein und Rohr im Gebirge ein, mittlerweile regnet es und die Kurven des Rohrer Sattels sind nass. Auch „wurscht“ , erstens gilt für Motorräder max. Tempo 70 und der Kopf ist nicht frei zum Moppedfahren, die Linie passt nicht, der Spaß, den ich sonst habe, fehlt!
Nach dem Ort und dem gleichnamigen Gasthaus Kalte Kuchel, dem Bikertreff schlechthin, beginnt eine meiner Lieblingsstrecken, der Ochssattel, Ochs, wie er kurz unter Bikern genannt wird.
Am Ochs hat’s zwar nicht mehr geregnet, aber die Straße war nass. Normalerweise kann man sich dort die, vom Alltag geschundenen Reifen, wieder rund fahren. Am Ochs gibt es kaum gerade Streckenabschnitte. Dort treiben sich an Wochenenden Gebückte, ewig junge Harleyrocker und sonst noch alles, was gern auf zwei Rädern sitzt, herum. Unter der Woche geht’s so halbwegs.
Nach dem Ochs biege ich links Richtung St. Ägyd am Neuwalde ab, um danach über den Gscheidpass und das Halltal, das teilweise mit Schotter versaut war, ins Mariazellerland zu fahren. In Mariazell, dem wohl bekanntesten Wallfahrtsort Österreichs, folge ich nicht der Blechhtussi, sondern fahre Richtung Zentrum, ich möchte für Michl in der Basilika eine Kerze anzünden. Der Wille gilt für’s Werk, denn es gab keine Kerzen zum Anzünden, so hab ich einen Fünfer in die Spendenbox geworfen und an Michl gedacht.
Über den Zeller Rain war’s dann teilweise wieder trocken, aber teilweise in den Kurven auch Schotter, vor dem mit Verkehrsschildern gewarnt wurde. Dieser Schotter, wozu? Ich durchschau das teilweise nicht, aber bitte es wird seinen Sinn haben und wenn’s der ist, Biker abzuschrecken! Diese tolle Strecke endet bei Lunz am See.
Wieder der Gedanke beim Vorbeifahren, was für eine Gaudi wir hier anno dazumal hatten…!
Die 25-iger ist eine gut ausgebaute Bundesstraße, (ist ein Teil der Eisenstraße), wo man Meter machen kann, ist aber ansich nicht so sehr interessant.
Bei Palfau biege ich rechts ab und bleibe nördlich der Salza mit Blick auf die Ennstaler Alpen. Wieder geht mir durch den Kopf, „das bist du alles mit Michl gefahren“! Ich schaffe es nicht diese Gedanken auszublenden und bin teilweise nicht bei der Sache, so mache ich Pause, esse und trinke was, mach Fotos und schau auf’s Handy, keine Nachricht…
Nach der kurzen Rast fahre ich weiter über den Erbsattel und den Buchauer Sattel nach Admont, von dort über eine unserer Lieblingsstrecken durch Paradies nach Trieben.
Dort reitet mich der Affe: es ist heiss, vor mir geht nicht’s weiter, ich verlier die Geduld und will noch schnell einen, bereits kurz zuvor links blinkenden Passat überholen, weil ich dachte, der will auch zum Überholen ansetzen, aber der wollte links abbiegen, jetzt sofort… Scheeeeisse, das wird eng, denke ich noch und kann gerade noch nach links auslenken, der deutsche Passatlenker hat auch reagiert und gebremst. Ich hatte alle Hände voll zu tun, drum konnte ich mich nicht einmal bedanken!
Schande über mich…, innerlich habe ich mich dann mit einigen netten Schimpfworten bedacht und bin die toll ausgebauten Kurven des Triebener Tauern(passes), nicht im Möchtegern-Valentin-Rot-Stil, sondern kontrolliert und bedächtig gefahren.
Es ist nicht mein Tag!
Nach dem Ort Hohentauern ließ ich die Transi bis Oberzeiring laufen und fuhr dort über schöne Strecken durch Tratten, anschießend den Hinterleitner Sattel (ich glaub der heisst so), nach Niederwölz. Vom Murtal gibt es nicht viel zu berichten, ist landschaftlich ganz schön, aber ja, endlich ist Stadl an der Mur erreicht, von wo es links über eine schöne Straße auf ein Almgebiet nach Flattnitz geht.
Auf der steirischen Seite ist die Straße nicht berauschend, auf der Südseite, also Kärntnerseite ist der Asfalt neu und die schmale Straße in sehr gutem Zustand.
Jetzt kommt Fahrfreude auf und die notwendige Konzentration zum Moppedfahren ist da, endlich! Ich kam nun nicht umhin, um durch Sirnitz auf’s Hochrindl zu fahren, oben umzudrehen und wieder runter, das hat gut getan.
Auf der kurvigen 93-ger erreiche ich Feldkirchen und bin bald an meinem erwünschten Ziel in Moosburg bei Krumpendorf am Wörthersee. Das Mopped wird im Schuppen abgestellt und ein paar tolle Tage mit meinen beiden Mädels am und im Wörthersee verbracht.
Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
Auf der Heimfahrt hat mich die Blechtussi von Feldkirchen weg über super tolle, kurvige, kleine Almstraßen geschickt, man muss die tollen Strecken nicht suchen man findet sie…!
Die L 80 schlängelt sich von Feldkirch in genussvollen Kurven Richtung Weitensfeld im Gurktal, ich bin begeistert, die Route könnte von Michl stammen!
Im Gurktal fuhr ich bis Straßburg (klingt jetzt sehr weit weg, ist es aber nicht) und dann links ab über, in der Karte als kleine weiße Schlangenlinien, angezeichnet Straßen durch die Gurktaler Alpen bis Metnitz. Über eben solche weißen Linien fahre ich durch die Metnitzer Berge nach Murau.
Ich kannte diese Strecken nicht und bin total begeistert, richtig verlieben könnte ich mich in die Blechtussi und das Kurvengewühl ist noch immer nicht vorbei!
Von Murau schickt sie mich über die Stolzalpe, wo einem die tollen Kurven leider durch diese Bitumenstreifen vermiest werden, die bei der Hitze, glatt sind wie Eis! OK, meist fängt sich das Motorrad bei den kleinen Rutschern wieder, aber mir geht da doch die Muffe und ich lass es gaaanz gemütlich angehen.
Von der Stolzalpe führt ein ganz schmaler asfaltierter Almweg über Rinegg nach Schöder , der südlichen Auffahrt zum Sölkpass. Da haut’s einem zwar auf Teilstrecken, das Kreuz raus, aber die tollen landschaftlichen Eindrücke machen das alles wett und schließlich hat Transi ja genug Federweg.
Der Sölkpass endet in Stein an der Enns, von wo ich auf der Landstraße bis Aigen im Ennstal fahre und dann über eine Route, die mir Michl mal gezeigt hat, durch Vorberg und Oppenberg nach Rottenmann.
Eine tolle Strecke, auch wieder auf schmaler, kurviger Straße durch tolle Landschaft.
Die L 80 schlängelt sich von Feldkirch in genussvollen Kurven Richtung Weitensfeld im Gurktal, ich bin begeistert, die Route könnte von Michl stammen!
Im Gurktal fuhr ich bis Straßburg (klingt jetzt sehr weit weg, ist es aber nicht) und dann links ab über, in der Karte als kleine weiße Schlangenlinien, angezeichnet Straßen durch die Gurktaler Alpen bis Metnitz. Über eben solche weißen Linien fahre ich durch die Metnitzer Berge nach Murau.
Ich kannte diese Strecken nicht und bin total begeistert, richtig verlieben könnte ich mich in die Blechtussi und das Kurvengewühl ist noch immer nicht vorbei!
Von Murau schickt sie mich über die Stolzalpe, wo einem die tollen Kurven leider durch diese Bitumenstreifen vermiest werden, die bei der Hitze, glatt sind wie Eis! OK, meist fängt sich das Motorrad bei den kleinen Rutschern wieder, aber mir geht da doch die Muffe und ich lass es gaaanz gemütlich angehen.
Von der Stolzalpe führt ein ganz schmaler asfaltierter Almweg über Rinegg nach Schöder , der südlichen Auffahrt zum Sölkpass. Da haut’s einem zwar auf Teilstrecken, das Kreuz raus, aber die tollen landschaftlichen Eindrücke machen das alles wett und schließlich hat Transi ja genug Federweg.
Der Sölkpass endet in Stein an der Enns, von wo ich auf der Landstraße bis Aigen im Ennstal fahre und dann über eine Route, die mir Michl mal gezeigt hat, durch Vorberg und Oppenberg nach Rottenmann.
Eine tolle Strecke, auch wieder auf schmaler, kurviger Straße durch tolle Landschaft.
Gigl
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Mimoto
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Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
...Hallo Gigl,
gelesen hab ich es noch nicht aber der erste Blick auf die Fotos ohne das ne bestimmte Tiger dabei steht, und das nun für immer,
macht doch sehr betroffen.
Liebe Grüße
gelesen hab ich es noch nicht aber der erste Blick auf die Fotos ohne das ne bestimmte Tiger dabei steht, und das nun für immer,
macht doch sehr betroffen.
Liebe Grüße
Michael /mimoto
Sterbe mit Erinnerungen, nicht mit Träumen.
|| >>Meine Reiseberichte<< || >>YouTube Kanal<< || >>Vimeo Kanal<< || >>Flickr<< ||
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Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
In Rottenmann muss Transi auf die AB, aber nur bis Trieben, um wieder über Paradies nach Admont zu fahren. Dort gab’s in der Knoditorei, Kaffee, Mineralwasser und Schokotorte zur Belohnung, für Transi 95 Oktan-Super!
Dieses Mal fuhr ich durch’s Gesäuse in östlicher Richtung, das hat mich bei dem Wetter doch auch etwas an’s Trentin erinnert, vielleicht spinne ich, aber die Felsformationen sind doch ähnlich. Das Gesäuse endet in Hieflau, wo es rechts zum Erzberg gehen würde, ich fahr links Richtung Wildalpen.
Ansich auch eine motorradverseuchte Strecke, heute gehörte sie mir fast alleine, weil bei den Temperaturen kaum Biker ausfuhren.
Über’s Niederalpl gelangte ich ins Mürztal und von dort übers Preiner Gescheid nach Prein an der Rax. Dort wollte ich nicht mehr und drückte auf nach Hause, wo ich dann kurz vor 17’00 bei 38° eingetroffen bin.
Gigl
Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
Ja Micha, das tut weh..., aber man kann es leider nicht ändern!Mimoto hat geschrieben:...Hallo Gigl,
gelesen hab ich es noch nicht aber der erste Blick auf die Fotos ohne das ne bestimmte Tiger dabei steht, und das nun für immer,
macht doch sehr betroffen.
Liebe Grüße
LG
Gigl
Gigl
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Mimoto
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Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
...jetzt hab ich es auch gelesen.
Das wird noch ewig so gehen, hier war ich schon mit ihm, da auch....
Eine schöne Tour und schön das der Blechkasten Dich so vorzüglich leitet Gigl,
wer weiss wer da die Route bestimmt.
Viele liebe Grüße, Ruhe und Kraft für die kommenden Tage.
Das wird noch ewig so gehen, hier war ich schon mit ihm, da auch....
Eine schöne Tour und schön das der Blechkasten Dich so vorzüglich leitet Gigl,
wer weiss wer da die Route bestimmt.
Viele liebe Grüße, Ruhe und Kraft für die kommenden Tage.
Michael /mimoto
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Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
Weißt du, dass ich mir genau das auch gedacht habe...!Mimoto hat geschrieben:...jetzt hab ich es auch gelesen.
Eine schöne Tour und schön das der Blechkasten dich so vorzüglich leitet Gigl,
wer weiss wer da die Route bestimmt.
LG
Gigl
Gigl
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vienna_wolfe
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Re: Sentimental Tour nach Kärnten an den Wörthersee
Seass Gigl,
eine schöne Tour, die dem Michl auch gefallen hätte. Wir sehen uns am Freitag.
Wolf
eine schöne Tour, die dem Michl auch gefallen hätte. Wir sehen uns am Freitag.
Wolf
