
Gavia, Ryna & Mimoto von dünn nach dick.
Eigentlich sollte Ende März es mit Mathias und Armin in die Vogesen zum Schottern gehen. Aus zwei Tagen
wurden dann nur noch Einer und schliesslich konnte Mathias wegen notwendigen Umbauarbeiten, die sich
aufwendiger als geplant herausstellten, garnicht mehr, also Null Tage. Sehr schade, hatte mich schon gefreut
mit ihm als vorauseilendem über die Försterstraßen und Pfade zu jagen, wollte gar mit der Freeride dort auftauchen,
er, Mathias, kennt da abseits der üblichen Straßen wirklich tolle Strecken. Naja, das letzte mal habe ich ihn versetzen
müssen, so gesehen sind wir wieder quitt.
Macht nix, mit Ryna steht ja schliesslich auch noch eine Ausfahrt an, die wird dann eher straßenorientiert sein, was
nun ja nicht unbedingt für meinen hinten neu montierten Mitas e9 spricht, aber laut Sascha soll der ja auch gut
funktionieren solange es nicht nass ist.
Mit Ryna und Armin aka Gavia war dann schnell ein neuer Termin gefunden, vom 09. bis 11. April, wie immer wenn Ryna
dabei ist einfach seinem Rücklicht hinterher.
Wetterbericht beobachten und unpassender kann es garnicht kommen, die Wärme geht und die Kälte kommt, genau
dann wann wir fahren werden. Wenigstens bleibt es demnach trocken.
Morgens kurz vor 8 Uhr fahre ich los. Schon 20 Minuten später mit klappernden Zähnen, Scheisse wie kalt doch
null Grad sein können, denke ich mir.
Treffpunkt ist mit Ryna um 10 Uhr in Morsbronn les Bains, einer kleinen Bäckerei mit herrlich leckerer Auswahl von
morgendlichem Süssgebäck. Reiner ist gerade am absteigen als ich bei herrlichem Sonnenschein und mittlerweile
etwa 12 Grad plus am Parkplatz ankommen, nun eigentlich eine Temperatur wo man nicht mehr frieren bräuchte
aber wenn die Kälte mal richtig tief in den Knochen sitzt geht sie da so schnell nicht mehr raus.
Wir quasseln ein bisschen, trinken unseren Kaffee, essen eine Kleinigkeit. Eine 3/4 Stunde in der Sonne sorgt nicht
wirklich dafür das mir wärmer wird, dafür hab ich bereits jetzt ein leichtes brennen im Gesicht, der zweite
Sonnenbrand des Jahres steht an. Wir machen uns auf in das etwa 50 Kilometer weit entfernte Phalsbourg wo wir
Armin treffen werden, zum ersten mal übrigens, kennen tuen wir uns bisher nur aus dem Reiseforum.
Armin ist schon da, sein blitzblank geputzter Wasserboxer steht da mit Straßenreifen, damit wollte er mit Mathias
und mir in die Vogesen…. „das wäre aber richtig in die Hose gegangen“, denke ich.
Herzliche Begrüssung, wie immer am Anfang etwas vorsichtig vortastend entsteht schon bald eine lockere Unterhaltung.
Witzig, Armin ist eigentlich ein Harley Fahrer der vor einem Jahr zu BMW gewechselt ist, will zukünftig auch etwas
mehr offroad Fahren, von Motorradtechnik hat er wenig Ahnung, was er offen vorträgt, ein trockener Schwamm in
den sich die kommenden zwei Tage Reiner mit seinem Motorradwissen freudig aufsaugen lässt. Ähnlichkeiten zu
anderen Personen im Forum sind rein zufälliger Natur.
Dann giert es uns aber schon wieder auf die Straße, Ryna vorne, Armin und ich schau mir das erstmal alles von
hinten an. Ziel ist heute das kleine Hotel bei La Bresse ca. 40 Kilometer westlich von Colmar gelegen. Ryna hat ein
paar Försterwege eingebaut und gleich zu beginn wird es schon richtig schottrig, ob er dass so wollte, denke ich.
Manche Strecken kenne ich, manche sind komplett neu, das Wetter ist herrlich wenn auch mir heute nicht mehr
warm wird.
In Pierre-Percée mache wir gegen 15 Uhr wieder Rast. Armin fährt richtig gut Motorrad, nicht schräglagenscheu
und die Linie ist meist auch zu gebrauchen, somit sind gewissen Befürchtungen unbegründet.

Ryna, seit letztem Jahr weiss er wie Erde schmeckt.

Die wie auch bei den weiteren Pausen gehts um Kreisekräfte, Reifen breite, Schräglagen, Speichenräder, Hub
und Bohrungsverhältnis, Sitzbänke, Drehmoment usw.
Ich kann mich noch wage an Zeiten erinnern da hatte manN über Frauen geredet, dass versteht man also
unter im Alter wird manN Weisse, denke ich.
Die letzten Kilometer nach La Bresse sind wir dann wieder über herrliche Straßen und Wege unterwegs, die Sonne,
das Licht verzaubert diese Landschaft, über alle blühen Bäume und Sträucher, die Natur explodiert, vielleicht
gerade die schönste Zeit des Jahres, wenn es mir doch nur wärmer wäre, denke ich.
Angekommen an Rynas spezial Hotel haben wir dann richtig Glück, eigentlich hat es zu, der Chef kennt aber Ryna
schon seit vielen Jahren und öffnet extra für uns, toll! In 20 Minuten ist das Wasser warm und wir können duschen.
Keiner sagte aber was davon das unsere Zimmer erst am kommenden Morgen in etwa positive 2 stellige Temperatur
aufweist, ehrlich da hätte man auch Zelten können. Morgen wird alles besser, denke ich.

Der Morgen nach der Nacht!
Frost! Ich glaube es nicht, unter der Decke wurde es letzte Nacht tatsächlich irgendwann warm, mein Husten verrät
aber das es nicht unbedingt ideal war. Wir frühstücken gut und als wir uns gegen 10 Uhr auf machen zum
Losfahren glaube ich es garnicht so recht, das Thermometer zeigt schon, obwohl die Bikes noch im Schatten
stehen, bereits 10 Grad.
Einen sehr gemütlichen Start finden wir heute, so viele Kilometer gibt das heute aber nicht mehr, denke ich.
Lust auf Kurven hätte ich aber schon noch. Rainer fährt immer wieder Foto Punkte an, wir pausen häufig.

Wetter: warm, sonnig was will manN mehr.
Er führt uns hoch zum Drumont, parken, dann weiter zu Fuss steil den Berg hinauf, ich keuche wie eine Dampflock.
Oben genießen wir die gigantische Aussicht und schauen den Paragleiter zu die sich in den Himmel schrauben.
Gigantische Fernsicht, Gipfel der Alpen bis zu 200km entfernt kann man im Dunst so gut sehen als wären sie
nur einen Steinwurf entfernt.

Grenzenlos der..

und das rundherum.
Der Aufstieg hatte seine Opfer und sein Wunder.

Auch ER ist wiederauferstanden. Der scheinheilige Mimoto kann es bezeugen. Amen.
Hier habe wir uns echt Zeit gelassen, sind dann aber auch irgendwann aufgebrochen und haben uns
gleich mal ne Bäckerei gesucht für etwas Süsses und einen Kaffee. Der Weg dahin führte vorbei an der Quelle der
Mosel. Ein spanischer Reiter auf seiner roten BMW fragte noch nach dem Weg, wir klönen und langsam wurde es
nun aber echt Zeit mal ein paar Kilometer zu schrubben. Das passierte dann auch. Als wir durch einen nette
kleine Straße durch einen kleinen verwunschen Wald fahren kommen wir an eine Absperrung, ein Mann mit
Warnweste und Funkgerät quasselt in selbiges und macht uns die Absperrung auf. Was geht denn nur hier vor,
denk ich. Verräterische Spuren auf dem Asphalt machen mich aber auch etwas nervös, sollte das sein was ich
vermute, jedenfalls halten wir uns alle äussert rechts auf der Seite des Weges, auf der Hälfte der Strecke sehen
wir auch das was wir wohl alle vermuteten und fahren weiter bis wir das Ende der Absperrung erreichen.
Die Auflösung.
Weiter gehts rauf zum Ballon d' Alsace, hier hetzten wir unsere Maschinen von einer Kurve in die nächste,
Reiner ist ja nach seinem Motortuning praktisch auf einer Testfahrt hat merklich gefallen an seiner neuen
Ausbaustufe und fegt seine Täterätätä um die Ecken das es eine wahre Freude ist. Es ist nun schon recht
spät, dennoch bei dem traumhaften Wetter beschliessen wir auch hier noch mal einen Kaffee zu uns zu nehmen
und ein paar Fotos zu schiessen.

Hôtel Du Sommet ...Kaffee auf der Terrasse. Die Höhen sind frei von Schnee!
Weiter ins Tal, nun ist es spät und der Weg noch recht weit und was heute morgen fehlt wird hier und jetzt
so richtig nachgeholt, kurven, kurven,kurven bis das Lenkkopflager glüht. Über den Col de Hunsruck, diese
Straße ist heute mit der Sonne im Rücken ein Traum.
Hinauf zum Grand Ballon, oben am Gipfel ist zwar noch die Straße hinunter nach Le Markstein gesperrt, wir
haben sie dennoch passiert und sie ist komplett schneefrei. Auch die Route de Créte ist noch gesperrt, da wir nun
aber nach Wildenstein hinunter fahren können wir nicht mit Sicherheit sagen ob auch sie schneefrei ist, vermuten es
aber.
Nach Wildenstein geht es nochmal richtig ordentlich hoch zum Col du Bramont, das letzte Zuckerlein des Tages,
es war herrlich und als wir im Hotel sind strahlen wir alle glücklich und zufrieden und ich erst als ich merke
wie mollig warm mein Zimmer ist.

Ein schönes Holzhaus, 6 Zimmer mit 2. Stock für ein drittes Bett, Bad und WZ. Einfach und gut!
Der Abend mit Käse Raclette und flüssigen Leckereien findet ein schönes Ende.
Herrlich geschlafen, es wiederholt sich ausser das es keine Frost gab und auch heute den gesamten Tag es insgesamt
noch ein paar Grad wärmer ist. Gefrühstückt, gepackt und schon fahren wir wieder dem Rücklicht von Reiner hinterher.
Schöne Strecken, ein paar mal gepaust geht es langsam dem Ende zu.

Landestypische Beschilderung.

Historisches.

Sportliches.
So schön kann eine Ausfahrt sein.

Danke an Reiner für die schönen Strecken, war sehr schön mit Dir Armin und wie wäre es anders in unserem
Forum zu erwarten, es hat bestens gepasst.

Viele Grüße und gerne wieder, jetzt seit Ihr dran.


