Das erste mal in Spanien

Hier kann jeder von Euch seine Reiseberichte nochmal gesammelt präsentieren / verlinken.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
yamraptor
Beiträge: 922
Registriert: Freitag 25. Oktober 2013, 19:44

Das erste mal in Spanien

#1 Ungelesener Beitrag von yamraptor »



Hallo,

so dann möchte ich mal von meiner ersten Spanien Runde berichten. Nun Spanien liegt ja bekanntlich etwas weiter von Niedersachsen entfernt. Und so ein Autozug von Hamburg nach Narbonne kostet schon ein kleines Vermögen. Aber man muss auch mal Glück haben. So hatte mein Kumpel Uwe ein Preisausschreiben bei der DB gewonnen. Der erste Preis war eine freie Hin-Rückfahrt mit dem Autozug egal wohin für 2 Personen. Da lag es nahe Narbonne und somit Spanien in Angriff zunehmen.
Die Vorfreude war riesig zumal wir auch noch ein ganzes Abteil für uns hatten :L .
Die Route war geplant die Unterkünfte gebucht also konnte es an einem FREITAG den 13.6.2014 losgehen. Es sei noch gesagt, ich wollte diesen Termin nicht, FREITAG der 13 sollte uns alle Ehre machen :lol: .

Also konnte es losgehen, die GS war gepackt und ab gings Richtung Hamburg.

Bild

Unterwegs noch einen kleinen Stopp an der Gedenkstätte Bergen-Belsen.Wo ich mir gleich mal einen riesen Anschiss abgeholt habe, weil ich ein Foto gemacht hatte. Der Aufseher führte sich auf als ob er noch im Jahr 1945 leben würde, total übertrieben.

Bild

Egal weiter Richtung Hamburg, auf der Fahrt kamen wir noch in ein schreckliches Gewitter und ein Stau auf der AB sollte auch nicht fehlen. Ich hatte schon bedenken das wir es nicht rechtzeitig schaffen zum Terminal.
In Hamburg angekommen machte sich gleich Unmut am Terminal breit. Viele Biker waren am Motzen und regten sich auf. Wie sich heraus stellte streikte die Bahn in Frankreich ,so dass wir nur bis Lörrach mit der Bahn fahren konnten. Na toll der Freitag der 13. schlug mit aller Macht zu :evil: .

Bild

Wir wurden vor die Entscheidung gestellt die Reise abzubrechen oder eine 1100 Kilometer Tour am ersten Tag zu fahren. Absagen war keine Option dann lieber 1100 Kilometer zum größten Teil auf der AB fahren. Eine Herausforderung die Mann sich stellen muss :L .
Im Abteil haben wir uns dann den Frust darüber mit ein paar kleinen Drinks bekämpft, und das auch sehr Erfolgreich :D . Das rächte sich zwar am nächsten Tag etwas aber egal.

Bild

Am nächsten Morgen stand also die Tour nach Castellar de n'Hug an. Zu allem übel mussten wir dann noch ein neues Visier in Lörrach kaufen weil mein Helm beim verladen auf der Visier gefallen war.
Die ersten paar Hundert Kilometer waren ganz in Ordnung zwar nur AB aber Hauptsache endlich wieder auf Tour.
An diese Dinger werde ich mich nie gewöhnen, wie soll ein Biker darauf sein Geschäft machen :lol: . Also Hose komplett ausgezogen und über die Tür geschmissen. Das Gelächter war groß von den Passanten.

Bild

So gegen 15 Uhr hatten wir dann noch schlanke 600 Kilometer auf dem Programm und davon auch noch 200 über Landstraße und Pässe. Die letzten Kilometer mussten wir im Dunkeln über ein Pass fahren, dass war schon sehr grenzwertig weil wir doch schon arg müde und kaputt waren.

Bild

Nun wir hatten es dann endlich Nachts um 23:30 Uhr geschafft und waren angekommen. Wir waren echt platt und kaputt von diesem Ritt. An der Unterkunft angekommen konnte ich es kaum glauben was uns dort erwartet. Dar war eine lustige LAUTE Party am Start. Boa dachte ich, nicht das auch noch. Zum Glück wurden wir dann in ein weit entferntes Haus unter gebracht wo wir ganz allein waren. Zum Duschen fehlte die Kraft also ohne ins Bett.
Der nächste Tag war dann wirklich sehr anstrengend aber die Landschaft und schönes Wetter verwöhnten uns. Nach einem schönen Frühstück ging es dann Richtung el Pont de Suert.

Bild
Bild
Bild
Bild


Am Abend sind wir noch schön Essen gegangen. Da wir der Spanischen Sprache nicht mächtig sind, war das bestellen Spanischer Köstlichkeit etwas schwierig. Zum Glück lernten wir zwei Biker kennen die uns behilflich waren. So kam ich zum ersten mal in den Genuss Muscheln und Tintenfisch frisch zu essen, ein Traum und sehr lecker.

Bild
Bild


Die nächsten Tage waren sehr schön, dass Wetter konnte nicht besser sein. Um die 22°C und sonnig. Schöne Pässe und kein Verkehr sollten uns die Reise genießen lassen.
Hier mal ein paar Foto.
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Zu den Pferden habe ich mal eine Frage? Wozu sind die auf den Weiden?

Bild

Die Landschaft in Spanien ist irgendwie eine andere wie in Frankreich finde ich. Man fährt zwar auch von Pass zu Pass aber die Landschaft bleibt in Spanien interessanter wie in Frankreich finde ich.
Bei diesem Anblick kann man ja nicht wieder stehen, also Gepäck runter und mal doch hoch gejagt :L




Die Pässe wurden immer besser und die Landschaft unglaublich schön. Dieser Pass ist echt ein Traum.

Bild
Bild
richtig geil oder?
Bild
Bild
Bild
Bild

Am 4. Tag waren wir dann am Atlantik angekommen. Abends in unserer Unterkunft stand plötzlich ein junger Mann vor meiner GS und zeigte mit dem Finger auf mich. Er gab mir zu verstehen das ich zu ihm kommen sollte. Hmm, das Shirt was er an hatte zierte eine Kalaschnikow, was will der von mir ist bestimmt ein Russe dachte ich mir. Mir war zwar nicht ganz wohl bei der Sache aber ich ging zu ihm.
Die nächsten 2 Stunden unterhielt ich mich mit Loco einen extrem begeisterten BMW Fan :L . Der Typ ist echt der Hammer gewesen, er ist sehr viel auf Reisen mit seiner Freundin und war schon auf einigen Kontinenten unterwegs. Sehr nett und aufgeschlossen. Er bekommt dieses Jahr seine ADV mit der er auf große Reise gehen möchte. Hammer was man für Leute so auf Reisen kennen lernt.
Bild
Bild
Bild
Bild

Am nächsten Morgen noch ein kurzer Besuch am Strand und dann gings auch schon wieder Richtung Narbonne.
Bild

Der Rest kommt die Tage !
In 20 Jahren wirst Du eher die Dinge bereuen,
die Du nicht getan hast, als jene, die Du getan hast.
Lichte also die Anker und verlasse den sicheren Hafen.
Lasse den Passatwind in die Segel schießen.
Erkunde Sie.
Träume Sie.
Entdecke Sie.

Mark Twain (1835 - 1910)

Benutzeravatar
klauston
Beiträge: 7464
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2011, 08:58
Wohnort: Kottingbrunn

Re: Das erste mal in Spanien

#2 Ungelesener Beitrag von klauston »

Mit dem Wacken Becher anfangen ist ja schon mal nicht falsch :L

Und an das kacken auf diesen Klos gewöhnt man sich.
Ich hab das früher auch gehasst, aber nach meiner Tour letztes Jahr kenn ich die Technik. :mrgreen:
Geht großartig.
Ist nur eine Frage der Motivation :lol: :lol: :lol:
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

http://www.klausmotorreise.com

Meine Reiseberichte

Kermit
Beiträge: 970
Registriert: Freitag 4. Januar 2013, 17:43

Re: Das erste mal in Spanien

#3 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Schöne Bilder, tolle Eindrücke. Gut, dass du Glückspilz Uwe kennst. Die Anfahrt ist halt schon weit. Allerdings dünkt mich der Preis für den Autozug nicht wirklich hoch, wenn du vergleichst mit den echten Kosten pro Kilometer, wenn du alles seriös rechnest (Benzin, Amortisation, Kundendienste, AB-Gebühren, Versicherung, etc.)
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12250
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Das erste mal in Spanien

#4 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Das erste Mal in Spanien und dann gleich an einem Tag von Lörrach nach Castellar de n' Hug.
Allergrößten Reschpeckt!!!!
Zu den französischen Toilletten (die die Franzosen "Türkenklo" nennen) kann ich Dir noch ne Geschichte erzählen.
Bei meinen französischen Freunden behauptete ich mal, dass der deutsche Durchschnittsbürger viel besser über Tagespolitik und Tagesgeschehen informiert ist, als der französische Durchschnittsbürger.
Das wollten sie nicht auf sich sitzen lassen und wollten wissen, wie ich denn auf so einen Unfug komme.
OK - hab ich gesagt, dann versucht doch mal auf so einem Türkenklo die Morgenzeitung zu lesen - das aber bitte täglich.
Es gab Gelächter. :lol: :lol: :lol:
So, wie Dein Reisebericht auf mich wirkt, warst Du nicht das letzte Mal in Spanien - kann ich nachvollziehen.

Was mich brennend interessieren würde: Wie heißt der gefilmte Schotterpass? bzw. wo ist der? anders gefragt: wie finde ich den?

@Klaus: Wie motivierst Du Dich zum Kacken? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Oder anders (verständlicher) gefragt: Wieso must du Dich dazu motivieren?

@ Kermit. Irgenwie bringe ich Deinen Vergleich:
Allerdings dünkt mich der Preis für den Autozug nicht wirklich hoch, wenn du vergleichst mit den echten Kosten pro Kilometer, wenn du alles seriös rechnest (Benzin, Amortisation, Kundendienste, AB-Gebühren, Versicherung, etc.)
mit dem von Dir zitierten Aristoteles Spruch
Die grösste Ungleichheit entsteht beim Versuch, Ungleiches gleich zu machen
nicht recht zusammen, denn ich finde Du versuchst Ungleiches (AutoreisezugKosten / Kosten einer Motorradzielfahrt) gleich zu machen, indem Du es vergleichst.
Das ist jetzt nicht bös gemeint - ich versteh's halt nicht, weil's für mich ein Widerspruch ist.
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Kermit
Beiträge: 970
Registriert: Freitag 4. Januar 2013, 17:43

Re: Das erste mal in Spanien

#5 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Hallo Max

Ich vergleiche nicht, um gleich zu machen, sondern um die Differenz zu veranschaulichen. Gemeint ist das so: Die Reise von Hamburg nach Narbonne im Autozug kostet (einfach, günstigste Reisemöglichkeit) €505.50. Mein Motorrad kostet pro km rund 45 Cent, wenn ich alles rechne, also Amortisation, Benzin, Pneus, Kundendienst (Service), Versicherung, Strassenverkehrssteuer, etc. etc. Andere Motorräder werden ähnliche Zahlen haben und mein Preis berücksichtigt jetzt erst mal nur die relativ zu Frankreich günstigeren Schweizer Spritpreise und da ich die meisten Service selber mache oder dann bei einem Mechaniker in DE, komme ich sogar noch etwas günstiger, als jemand der nichts selber machen kann oder will. Die kürzeste Strecke Hamburg - Narbonne via AB ist 1525km. Macht also €686.25. Hinzu kommen die Autobahngebühren in Frankreich von €63.10. Macht also ziemlich genau 750 Euros.

Da erscheint mir die Autozug-Fahrt vergleichsweise günstig im Vergleich zur Selbstfahrt. Das ist meine Aussage.

Natürlich kann man jetzt argumentieren. Dass man natürlich bei Selbstfahrt nicht AB fahren muss und dabei noch das eine oder andere Sehenswerte mitnehmen kann. Das zu bewerten überlasse ich aber jedem selbst.
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12250
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Das erste mal in Spanien

#6 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Da kann ich nur sagen:
Da hast Du Recht!
Und ich hab den Aristoteles falsch interpretiert.
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Benutzeravatar
klauston
Beiträge: 7464
Registriert: Mittwoch 14. Dezember 2011, 08:58
Wohnort: Kottingbrunn

Re: Das erste mal in Spanien

#7 Ungelesener Beitrag von klauston »

maxmoto hat geschrieben:
@Klaus: Wie motivierst Du Dich zum Kacken? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Oder anders (verständlicher) gefragt: Wieso must du Dich dazu motivieren?

.
Also der Drang ist die Motivation. :mrgreen:
Und dann lernt man halt auch hinter Büschen, ohne Büsche, auf den Zielscheissklos usw :lol: :lol:

Ich komm mit der Rechnung auch nicht mit.
Die mag für Neue Motorräder mit Wertverlust stimmen, aber wenn ich bedenke, gebrachte Mopeds um 2000 Euro, Service usw alles selbst, und nur Benzin, dann ist sogar bei der Fahrleistung die Versicherung lächerlich.

Ich komm da auch Zahlen ganz weit darunter.....
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

http://www.klausmotorreise.com

Meine Reiseberichte

Benutzeravatar
Tigertrail
Beiträge: 4649
Registriert: Sonntag 28. Juli 2013, 11:52
Wohnort: Biberist, Schweiz
Kontaktdaten:

Re: Das erste mal in Spanien

#8 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

Hi

Mal ein etwas anderer, ungeschönter Bericht mit etwas anderen Fotos. Anders heisst für mich durchaus interessant. Danke fürs zeigen. :L
1100 Kilometer an einem Tag auf dem Moped, Respekt! Ich weiss dass das andere auch machen und als nichts aussergewöhliches betrachten, ich finde sowas heftig.
Auf jeden Fall hast du einiges, nicht alltägliches auf deiner Reise erlebt. Solche Sachen bleiben eher und länger haften und machen gerade solche Trips unvergesslich.

Ich stehe ja auch vor der Herausforderung nächstes Jahr im Mai erst mal 2200 Kilometer bis nach Gibraltar zurück zu legen um nach Marokko zu übersetzen.
Und das mal zwei, zurück muss man dann ja auch noch. Ich bin mir allerdings noch nicht wirklich sicher wie wir das angehen, ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin.

Gruss
Pascal
Hör nicht auf die Vernunft, wenn du einen Traum verwirklichen willst.
(Henry Ford)

Tiger on Air Flugschule
Mein YouTube Kanal

Antworten

Zurück zu „Deine Reiseberichte“