nachdem ich bislang nur Reiseberichte gelesen und keine geschrieben hab fang ich jetzt mal vielleicht damit an. Leider bin ich kein großes Fotogenie, und Filmen kann ich erst recht nicht. In den letzten Tagen ware ja ein paar Mal Kroatien hier im Forum zu lesen. Ich hab Anfang Mai 2013 auch einen Kurztrip nach Kroatien auf die Insel Cres unternommen. Vier Tage meine Ténéré und ich.
1. Tag
Nördlich vom Chiemsee aus hab ich den schnellsten Weg durch Österreich über die Tauernautobahn genommen. In drei Stunden inkl. Tanken und Pinkelpause bis Villach, dann beginnt der Spass.
Ich bin mal wieder über den Predil-Pass Richtung Soca-Tal. Das Tal hat zwar seine Reize, aber dieses Mal wollte ich die "Slowenische Grenzkammstraße" bestreiten. Also ab nach Livek und rauf auf den Kamm. Hier gewinnt man schnell ganz ordentlich an Höhenmeter. Leider war nicht besonders klares Wetter, aber warm und sonnig.

Von der Grenzkammstraße hat man bei klarem Wetter sicherlich einen tollen Ausblick bis zur Adria. So hat man nur die wunderschönen umliegenden Bergwälder bewundern können. Leider hatte es im Winter 2013/2014 einen starken Eisregen und in der Folge ist ein Großteil der Bäume in der Gegend schwer beschädigt worden. Hier noch ein Foto vor dem Ereignis:

Ich konnte mich für die Strecke auf Dauer dann doch nicht so begeistern und wollte noch einige Kilometer an diesem Tag machen. Das geht ganz einfach, weil immer wieder mal Straßen zurück ins Tal führen. Ich habe dann Kanal angesteuert. Ich finde die Soca hat insbesondere um Kanal eine besonders schöne Farbe:

Der Weg führte mich dann über Nebenstrassen durch ganz Slowenien endlich nach Istrien und zwar nach Buzet. Ich hab im Vorfeld schon gelesen, dass der Ort sehr malerisch auf einem Hügel gelegen ist, und ich kann das nur bestätigen. Es erstreckt sich zwar am Fuß des Berges eine Neustadt mit Supermärkten, Wohngebieten usw. Aber die Altstadt auf dem Hügel ist unberührt von Bausünden und feinfach schön anzusehen - ursprünglich fällt mir dazu nur ein.


Gleich in der Nachbarschaft ist das wesentilch bekanntere Motovun, gelegen. Also auf dahin. Motovun sieht man schon von weitem, der Berg ist höher und die Erwartung natürlich deutlich gesteigert.

Leider haben die Stadtoberen von Motovun auch die tolle Lage erkannt und wie sie das monetär ausschlachten können. Am Fuß des Berges erwartet mich erst mal ein großer Parkplatz, der auch schon rege belegt war. O.K. Motorräder dürfen hoch fahren, was gar nicht so einfach ist, bei den Teenie-Schulklassen, die meinen Italo-Japsen erst hören, wenn ich 30 Zentimeter hinter ihnen fahre. SCHEI.. MP3-Player! Entsprechend voll und ungemütlich war es in dem Kaff und ich bereue, dass ich mir nicht in Buzet ein nettes Kaffee gesucht habe. Also nix mit Kaffee, ich ergreife die Flucht Richtung Adria - Porec. Ich war in den 80er mit meinen Eltern ein paar mal in der Gegend, aber seither ist viel passiert. Kurz vor Beginn der Saison war der Ort wie geleckt. Blumen über Blumen, alles gepflegt. Leider hab ich es nicht fotografiert. Mein weiterer Weg führt mich der Küste entlang nach Süden. Wenig spektakulär, eine Ferienanlage nach der anderen. Man kommt kaum vom Fleck, selbst weit vor der Saison. Doch dann offenbart sich nochmal ein toller Ausblick auf den Limski-Zaljev

Langsam neigt sich der Tag zu Ende und nach knapp 600 km braucht der Hintern auch mal Pause. Also ab nach Rovinj, wo ich an einem der Camping-Plätze mein Zelt für die Nacht aufstelle. Rovinj muss dann bis zum nächsten Tag warten. Schlecht geplant, wie sich später herausstellt. Der Supermarkt am Camping ist genau am anderen Eck des Platzes. Super! Als ich dort war: zu! Genau so wie das Lokal. Man lernt nie aus. Ich hatte noch was zum Trinken und ein Paar Müsli-Riegel dabei. War immerhin besser als nichts und ich bin dann Tod müde auf die Isomatte gefallen.
TAG 2
Am nächsten Tag kam es wie es kommen mußte. REGEN! Rovinj wäre sicherlich eine schöne Stadt, Wenn man nicht in Regenklamotten und massigem Kohldampf unterwegs wäre. Zumindest habe ich ein nettes Café gefunden. Auch wenn sich der Kellner sichtlich über den deutschen Fressack gewundert hat, der zum Frühstück 3 Hörnchen verdrück. Bei schönem Wetter hat Rovinj sicherlich Flair. Junge Kroaten sitzen im Business-Dress im Kaffee und rauchen. Draußen fahren schicke Autos vorbei, und ich sitze in der Regenpelle im Eck und versau Stuhl, Tisch und Fußboden


Beim Regen hatte ich keinen Bock den Ort zu erkunden, also rauf aufs Mopped und quer übers Land nach Labin. Dabei bin ich durch wunderschöne hügelige Landschaften gefahren, die selbst bei dem miesem Wetter sehr schön anzusehen waren. Faszinierend war vor allem das intensive Grün. Auf dem Foto kommt das leider nicht annähernd hin. Ich hatte von Istrien schon eine Vorstellung im Kopf, wie es da wohl aussieht. Es sah in Wirklichkeit aber ganz anders aus, viel schöner..

Mein nächstes Reiseziel war Labin. Auch wieder so ein Ort der auf einem Hügel steht und "übers Land blickt". Eine Mischung aus ursprünglich und touristisch. Auch jetzt schon Anfang Mai waren viele Touris unterwegs.

Ein Blick nach unten verrät mir, meine Fähre nach Cres ist bereits in der Anfahrt. Der Regen hat mittlerweile aufgehört und da spulen sich die paar Kilometer auf der Küstenstraße leicht und locker ab.

Dort angekommen ist die Fähre auch schon am Anlegen. Aber als Mopped darf ich mich ganz vorne anstellen und auch als erster auch die Fähre. Wartezeit: 30 Sekunden.


Beli:

Valun:

und noch ein Kaff wo man nicht meint, dass hier tatsächlich noch Menschen leben. "Lubenice".

Dafür hatten die Leute einen tollen Ausblick auf eine Badebucht:

Alles nette Orte mit mal mehr und mal weniger Touris. Gerade hier auf der Insel Cres sieht man keine Bausünden.
Nach stundenlangem Dauerregen entschließe ich mich dann, den Tag frühzeitig zu beenden. In den Stiefeln zieht langsam die Feuchtigkeit rein, der Spass aus den schlechten Holperstrecken hält sich auch in Grenzen und ich träume nur davon, wie schön es wohl wäre wenn die Sonne scheint. Also ab nach Martinscica. Ein sehr großer Campingplatz. Auf der Fähre ist schon ein großes Werbeplakat gewesen. Eigentlich mag ich keine großen Campingplätze, aber für heute ist Schluss und Mali Losinj muss warten. Ich also rein in die Rezeption. Weiße Bodenfliesen - bervor ich den Raum betrete


Ich nutze den halben Nachmittag um Zelt, Regenklamotten, Stiefel usw. zu trocknen. Kann ganz schön stressig sein in der Hängematte.

So, jetzt aber genug für jetzt. Wenn Ihr wollt, kann ich euch auch noch Tag 3 und 4
VG
Roland