Das Geheimrezept liegt im Gewicht von Fahrzeug und Gepäck. Damals - in den ersten Jahren - mit der dicken Africa Twin konnte man prima am Quirl drehen... die Bude ging vorwärts wie ein Traum, das Heck brach nach Wunsch und Willen aus, die Kraft der 60 PS aus 750 Kubik war IMMER zuviel als das man sie hätte vollständig auf den Boden bringen können. Also kurz: Mit der Twin konnte man es mit Leistung satt wirklich fliegen lassen. Aber wehe - wehe, wenn das Vorderrad mal nicht so wollte, wie man selbst. Dann gab's nur noch Trägheit und ab in den Schneehaufen. Mehrmals. Übrigens nie beim Schnellfahren, sondern immer, wenn's zwangsweise langsam wurde. Beim Schnellfahren lief nur der Angstschweiß, wenn man eine holprige Situation gemeistert hatte.
Mit der leichten, kleinen DR oder einem ähnlich leichten Fahrzeug ist das alles überhaupt kein Problem mehr. Das Teil kann man immer retten. Respektive kommt man kaum noch in Situationen, wo es eng wird.
Beispiel: Aus den Bergen eine kleine, steile Stichstraße mit sportlichen Serpentinen in zügigem Tempo hinunter. Kommt man mit nem Dickschiff kurz vor der Kehre regelmäßig ins Schwitzen weil der Bremsweg immer länger wird und das Ende immer näher rückt. Mit ner kleinen Enduro kann man ganz knapp vorher richtig hart ankern - notfalls das Hinterrad sogar kurz hochkommen lassen. Zack, rum, fertich.
Stollenreifen, Spikes und ein leichtes Motorrad würde ich dort oben never ever gegen ein Gespann tauschen - so schön dessen eigene Fahrdynamik auch sein mag.
Mit einem Solomotorrad mit ausreichend Traktion bei Schnee und Eis auf hunderten Pistenkilometern dort oben die Fahrphysik zu erkunden, mit Drifts um die Kurven zu gehen, mal nur mit einem, mal mit zwei Rädern willentlich zu rutschen, sich ranzutasten und zu probieren.
Es kann süchtig machen, wenn man den inneren Schweinehund einmal überwunden hat...