Tag 2 in Albanien.
Heute sollte der für mich schwerste Tag werden, was sich in der Früh so nicht abzeichnete.
Es war ein sonniger tag, und wir wollten über den Tomori auf Schotterwegen Richtung Elbasan fahren.
Die letzten 40 km auf ( vermutlich ) Asphalt.
Gesamt um die 100 – 120km
Es ging gut los, der Weg Richtung Tomori war zwar steil und teilweise felsig, aber sehr gut zu fahren und wir freuten uns nach der Tour am Vortag.
An der Abzweigung zur Stichstrasse auf den Tomori, wo ein bei den Albanern wichtiges religiöses Heiligtum steht pausieren wir kurz.
Wolf hatte da wohl die Zündung an gelassen oder die Batterie hatte was, genaueres wussten wir da noch nicht.
Auf jeden Fall war die Batterie leer. Und anschieben ging hier einfach nicht.
Niemand der Anwesenden hatte Starterkabeln, Karim hatte vorher eine Halle in den Bergen gesehen, wo er fragen wollte.
Ich sagte noch, Starterkabel wären super, ansonsten Stromkabel oder im Notfall Antennenkabel, einfach irgendwas.
Er kam mit Antennenkabel zurück und ich bastelte schnell was um Wolf’s Moped starten zu können.
Als das alles wieder ging beschlossen wir, die Stichstrasse zum Tomori auszulassen, weil die Gefahr bestand, das die Batterie was hat und wir da nicht rumhängen wollten.
Also weiter auf der Strecke.
In einem kleinen Dorf mal kurz Rast gemacht.
Die Einheimischen sehr nett, Einer sprach gut Englisch und erklärte uns, das die Strasse wohl wegen der Regenfälle die tage davor sehr “selektiv“ sei.
Autos würden da wohl nicht durchkommen, aber mit einem Blick auf unsere Motorräder sagte er, damit geht es.
Und wir sollten durch das Flussbett fahren, 30km bis Gramsch, nicht die Strasse nehmen.
Wir dachten uns da noch nicht großartig was dabei und sind dann mal los.
Durch die wirklich schöne Landschaft bergab bis zum Flussbett gefahren und wollten das in Angriff nehmen.
Aber nach wenigen hundert Metern war klar, wir müßen umdrehen, das ist so verschlammt, da kommen wir nicht durch.
Also die Strasse nehmen, auch wenn das einen ordentlichen Umweg darstellt.
Und die Strasse hatte es in sich, die ging mal immer bergauf, und das durch gespurten Schlamm, über sehr steile felsige Passagen und wieder Schlamm.
Zwischendurch über vermurte Stellen, wo man drübermußte.
An ein schnelles oder zügiges Vorwärtskommen war nicht zu denken.
Wir steckten oft im Matsch fest und es ging nichts weiter.
Irgendwann kamen wir langsam Richtung “Passhöhe“
Es war schon gegen 18 Uhr und es war einfach nicht abzuschätzen, wann ein Dorf kommt oder wie lange wir fahren.
In meinem geistigen Auge sah ich uns schon am Berg übernachten und dachte schon an Lösungen wie man eine Unterkunft bastelt.
Ging aber wohl nicht nur mir so.
Die fortgeschrittene Stunde und das nicht weiterkommen hat schon etwas an den Nerven gezehrt.
Zwischendurch kam uns sogar einmal ein Geländewagen entgegen. Damit wussten wir, das hier nicht oft wer fährt ( Wie auch auf dem Weg )
Naja, irgendwann schafften wir es auf die andere Seite des Berges und freuten uns das es bergab ging.
Aber auch hier war es sowas von schlammig, das wir kaum vorwärts kamen.
Einmal sahen wir in einiger Entfernung ein Dorf und überlegten, ob wir da fragen sollten ob es Zimmer oder einen Kuhstall gibt, wo man sich hinlegen kann ( ein Dorf in den albanischen Bergen hat so 2-4 Häuser )
Allerdings sahen wir in der Ferne, das die Strasse wohl flacher und steiniger wurde und wir nahmen alle unseren Mut zusammen und hofften auf Besserung und wollten ins Tal.
Zu dem Zeitpunkt war aber schon klar, das wir da auf jeden Fall in die Dunkelheit kommen.
Aber Egal, die Strasse wurde wirklich besser und wir sahen auch auf einmal ins Tal 700 Meter unter uns und eine Ortschaft.
Ab da kam wieder Hochstimmung auf, wir wussten, das schaffen wir.
Und es war auch so, die Strasse war “gut“, wir kamen voran, auch wenn bei einigen Brücken Löcher in der Fahrspur waren ( ganz normal dort, muss man halt aufpassen ) und landeten schließlich in der Ortschaft.
Es gab hier zwar kein Hotel, aber die Info, das es 40km auf Asphalt bis Gramsch ginge, und dort Hotels wären.
Wir waren glücklich, und traten im Dunklen die Fahrt nach Gramsch an, Karim voll motoviert voran, der im Dunklen nur immer wieder Gegenständen auf der Fahrbahn eusweichen musste, darunter auch einer großen Schildkröte.
In Gramsch ein super Hotel gefunden, schöne Einzelzimmer.
Und gemeinsam glücklich beim Abendessen .
Mit ein paar Bier und einem kleinem Glas Raki den Tag nochmal Revue passieren lassen und wir waren froh, das alles so gut ausging.
In der Früh in Polican bei der Abfahrt:
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Auf den Tomori:
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Auch LKW fahren hier von einem Steinbruch:
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Hier die pause bei der Abzweigung zur Stichstrasse, Treffen mit Albanern und Drohnenflug, und auch Batteriestress...
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Feldreparatur:
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Da war die Welt noch in Ordnung:
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30km Flussbett??? – Nein Danke:
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Dann lieber die Strasse:
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Dann ging es so mal ewig bergab ( leider Linse verschmiert ):
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Wieder auf Asphalt:
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Dorf:
Hier erfahren wir, das es in 40km Asphalt ein Hotel gibt.
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Unterwegs zum Hotel:
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Wir hatten es geschafft, waren froh, glücklich, und vor Allem auch sehr stolz das gemeistert zu haben.
Und wir hatten auch schon festgestellt, das wir als Team super zusammenpassen und sowas auch gut zusammenschweißt.