Mallorca - eine Karnevalsflucht
Mallorca - eine Karnevalsflucht
Karnevalsflucht 2017
Abends, beim Packen, fällt mir auf, dass ich meine Motorradbrille vergessen habe.
Die liegt noch im Laden..
Morgens um halb fünf werde ich wach. Das muss Reisefieber sein.
Genug Zeit, nochmal in den Laden zu laufen.
Um 7.00 verlasse ich das Haus.
Heftiger Wind peitscht feinen Nieselregen vor sich her.
In der S-Bahn sitzt ein Pirat. Wirkt ein wenig befremdlich.
Die Bahn ist gut besetzt. Aber es ist still.
Kein fröhliches Schwätzen von Schülern..
die meisten starren wie gebannt auf ihr Handy.
Kommunikation läuft heute eben anders.
Im Flieger habe ich einen Fensterplatz.
Dann setzt sich eine Duftwolke neben mich.
Kokos nehme ich wahr. Ich mag kein Kokos!
Warum gibt’s kein WD 40-Parfüm?
2 ½ Stunden und ich kann kein Fenster öffnen.
Ein Zittern geht durch den Flieger,
als würde er ungeduldig mit den Hufen scharren.
Endlich geht es los.
Ich mag diesen Moment, wenn einen die Beschleunigung in den Sitz presst
und sich der Riesenvogel in die Luft hebt.
Die Wolkendecke nimmt heute gar kein Ende.
Wie in einem Sandwich folgt Wolkenschicht auf Wolkenschicht.
Selbst als wir endlich die Reisehöhe erreichen, ist der Himmel nicht so blau wie erwartet.
Viel zu sehen gibt es diesmal leider nicht.
Die Tafel in der Ankunftshalle von Palma de Mallorca lässt Gutes hoffen.
Es riecht nach Süden. Ich nehme einen tiefen Atemzug.
Ich bin mit Anita verabredet. Wir kennen uns nur über Facebook.
Ich bin gespannt.
Ihr Flieger hat Verspätung. Die Unwetter waren in Norddeutschland früher zu spüren als bei uns.
Dann kommt sie aus dem Gate. Elegant. Zu Leggings und Strickkleid trägt frau heute Cross-Stiefel.
Die Begrüßung ist herzlich, als würden wir uns schon ewig kennen.
Anita hat ein Auto gemietet und wir fahren über Land.
Alles ist sattgrün, wir erahnen noch einen Rest der Mandelbüte.
Wir machen einen Abstecher zum Kloster San Salvator,
fahren in einem Pulk von Fahrradfahrern. Respekt, wie die sich abstrampeln!
Leider ist es diesig, viel Aussicht haben wir heute nicht.
Porto Cristo liegt noch im Winterschlaf.
Wir wollen in einem kleinen Restaurant essen.
Aber der Wirt erklärt, die Küche ist zu, er will auch gleich schließen..
Aber einen Rotwein bekommen wir noch.
Unser Hotel scheint das einzige zu sein,
das so früh im Jahr schon geöffnet hat.
Das Zimmer ist – sagen wir mal: Platz sparend – eingerichtet.
Will ich die Badezimmertür schließen, muss ich mich in die Dusche stellen.
Was soll's, bin ja eh nur zum Schlafen hier.
Und es gibt noch etwas zu essen.
Abendessen vom Buffet -
zu meiner großen Überraschung und Freude auch mit spanischen Spezialitäten.
Satt und müde falle ich ins Bett.
Pünktlich steht das Auto von Mallorquin Bikes vor der Tür.
Und wenig später stehe ich vor der Honda. Was für ein hochbeiniges Luder!
Beim ersten Probe sitzen krampft meine Wade.
Wenn das mal gut geht! Es geht gut!
Endlich geht es los. Bald stehen wir vor einer Wiese.
Die erste Trainingseinheit, viel Theorie.
Ein wenig anderes als in Hechlingen.
Aber wieder mal mach ich den gleichen Fehler: ich denke zu viel!
Wie war das? Gewicht auf welchen Fuß? Arme locker lassen,
nicht so am Lenker hängen, lächeln!
Bordsteinkanten rauf und runter.
Gut, dass das nicht mein Mopped ist!
Kleine und kleinste Wege. Mit und ohne Asphalt. Pfützen.
Ich hasse Pfützen. Noch will sich die Lockerheit nicht einstellen.
Ich brauch dringend was zu trinken. Pause.
Danach läuft es besser. Single trails durch eine feuchte Wiese.
Ich krieg die Kurve nicht und fahr geradeaus.
Macht nix, ruft Rainer, fährst halt den Hang runter!
Den Hang?? Das geht doch fast senkrecht!! Also gefühlt jedenfalls.
Irgendwie komm ich runter. Hätt ich die Füße hochgenommen,
wär's einfacher gewesen.
Wieder Single Trails. Nasses Gras und dazu im Slalom um Bäume.
Ich weiß grad nicht, was ich weniger mag: nasses Gras oder Pfützen.
Und wieder mach ich den gleichen Fehler: Wenns knifflig wird, setz ich mich hin.
Wenigstens weiß ich, was ich falsch mache.
Wir üben am Hang. Aufwärts. Ich nehm das Gas einen Moment zu früh weg..
oben loser Schotter. Nochmal. Und nochmal. Und ein letztes Mal.
Dann das ganze anders herum. Komisch, der Hang sieht jetzt gar nicht soo steil aus.
Bremsübungen. Motorbremse, Vorderbremse. Nochmal. Und Nochmal.
So ganz zufrieden bin ich mit mir noch nicht.
Mittagessen in Porto Colom. Kaum sitzen wir im Restaurant, geht ein ordentlicher Regenschauer runter. Gutes Timing!
Weiter geht’s. Loser Schotter. Pfützen. Na und? Geht doch!
Girls just wanne have fun.
Wir trinken noch einen Kaffee – den wievielten heute?
Dann setzen Rainer und Michael mich auf den richtigen Weg und ich fahre gleich ins Hotel.
Ziehe brav vor der Tür die klobigen Stiefel aus, da fragt mich der Hotelchef nach dem Motorrad. Und erzählt: letzte Woche war jemand mit einer BMW hier
Die Kamera ist noch in Michaels Rucksack. Macht nix. Fotos hab ich heut eh keine gemacht.
Duschen, umziehen. Ran ans Büffet.
Und dann gibt es heute Live-Musik.
Es ist so eine Art Karaoke-Schau.
Gustavo hat sein Saxophon mitgebracht.
Und er spielt es genau so lässig, wie ich es mag.
Ein bißchen jazzig, ein wenig bluesig.
Ein schöner Tagesausklang.
Abends, beim Packen, fällt mir auf, dass ich meine Motorradbrille vergessen habe.
Die liegt noch im Laden..
Morgens um halb fünf werde ich wach. Das muss Reisefieber sein.
Genug Zeit, nochmal in den Laden zu laufen.
Um 7.00 verlasse ich das Haus.
Heftiger Wind peitscht feinen Nieselregen vor sich her.
In der S-Bahn sitzt ein Pirat. Wirkt ein wenig befremdlich.
Die Bahn ist gut besetzt. Aber es ist still.
Kein fröhliches Schwätzen von Schülern..
die meisten starren wie gebannt auf ihr Handy.
Kommunikation läuft heute eben anders.
Im Flieger habe ich einen Fensterplatz.
Dann setzt sich eine Duftwolke neben mich.
Kokos nehme ich wahr. Ich mag kein Kokos!
Warum gibt’s kein WD 40-Parfüm?
2 ½ Stunden und ich kann kein Fenster öffnen.
Ein Zittern geht durch den Flieger,
als würde er ungeduldig mit den Hufen scharren.
Endlich geht es los.
Ich mag diesen Moment, wenn einen die Beschleunigung in den Sitz presst
und sich der Riesenvogel in die Luft hebt.
Die Wolkendecke nimmt heute gar kein Ende.
Wie in einem Sandwich folgt Wolkenschicht auf Wolkenschicht.
Selbst als wir endlich die Reisehöhe erreichen, ist der Himmel nicht so blau wie erwartet.
Viel zu sehen gibt es diesmal leider nicht.
Die Tafel in der Ankunftshalle von Palma de Mallorca lässt Gutes hoffen.
Es riecht nach Süden. Ich nehme einen tiefen Atemzug.
Ich bin mit Anita verabredet. Wir kennen uns nur über Facebook.
Ich bin gespannt.
Ihr Flieger hat Verspätung. Die Unwetter waren in Norddeutschland früher zu spüren als bei uns.
Dann kommt sie aus dem Gate. Elegant. Zu Leggings und Strickkleid trägt frau heute Cross-Stiefel.
Die Begrüßung ist herzlich, als würden wir uns schon ewig kennen.
Anita hat ein Auto gemietet und wir fahren über Land.
Alles ist sattgrün, wir erahnen noch einen Rest der Mandelbüte.
Wir machen einen Abstecher zum Kloster San Salvator,
fahren in einem Pulk von Fahrradfahrern. Respekt, wie die sich abstrampeln!
Leider ist es diesig, viel Aussicht haben wir heute nicht.
Porto Cristo liegt noch im Winterschlaf.
Wir wollen in einem kleinen Restaurant essen.
Aber der Wirt erklärt, die Küche ist zu, er will auch gleich schließen..
Aber einen Rotwein bekommen wir noch.
Unser Hotel scheint das einzige zu sein,
das so früh im Jahr schon geöffnet hat.
Das Zimmer ist – sagen wir mal: Platz sparend – eingerichtet.
Will ich die Badezimmertür schließen, muss ich mich in die Dusche stellen.
Was soll's, bin ja eh nur zum Schlafen hier.
Und es gibt noch etwas zu essen.
Abendessen vom Buffet -
zu meiner großen Überraschung und Freude auch mit spanischen Spezialitäten.
Satt und müde falle ich ins Bett.
Pünktlich steht das Auto von Mallorquin Bikes vor der Tür.
Und wenig später stehe ich vor der Honda. Was für ein hochbeiniges Luder!
Beim ersten Probe sitzen krampft meine Wade.
Wenn das mal gut geht! Es geht gut!
Endlich geht es los. Bald stehen wir vor einer Wiese.
Die erste Trainingseinheit, viel Theorie.
Ein wenig anderes als in Hechlingen.
Aber wieder mal mach ich den gleichen Fehler: ich denke zu viel!
Wie war das? Gewicht auf welchen Fuß? Arme locker lassen,
nicht so am Lenker hängen, lächeln!
Bordsteinkanten rauf und runter.
Gut, dass das nicht mein Mopped ist!
Kleine und kleinste Wege. Mit und ohne Asphalt. Pfützen.
Ich hasse Pfützen. Noch will sich die Lockerheit nicht einstellen.
Ich brauch dringend was zu trinken. Pause.
Danach läuft es besser. Single trails durch eine feuchte Wiese.
Ich krieg die Kurve nicht und fahr geradeaus.
Macht nix, ruft Rainer, fährst halt den Hang runter!
Den Hang?? Das geht doch fast senkrecht!! Also gefühlt jedenfalls.
Irgendwie komm ich runter. Hätt ich die Füße hochgenommen,
wär's einfacher gewesen.
Wieder Single Trails. Nasses Gras und dazu im Slalom um Bäume.
Ich weiß grad nicht, was ich weniger mag: nasses Gras oder Pfützen.
Und wieder mach ich den gleichen Fehler: Wenns knifflig wird, setz ich mich hin.
Wenigstens weiß ich, was ich falsch mache.
Wir üben am Hang. Aufwärts. Ich nehm das Gas einen Moment zu früh weg..
oben loser Schotter. Nochmal. Und nochmal. Und ein letztes Mal.
Dann das ganze anders herum. Komisch, der Hang sieht jetzt gar nicht soo steil aus.
Bremsübungen. Motorbremse, Vorderbremse. Nochmal. Und Nochmal.
So ganz zufrieden bin ich mit mir noch nicht.
Mittagessen in Porto Colom. Kaum sitzen wir im Restaurant, geht ein ordentlicher Regenschauer runter. Gutes Timing!
Weiter geht’s. Loser Schotter. Pfützen. Na und? Geht doch!
Girls just wanne have fun.
Wir trinken noch einen Kaffee – den wievielten heute?
Dann setzen Rainer und Michael mich auf den richtigen Weg und ich fahre gleich ins Hotel.
Ziehe brav vor der Tür die klobigen Stiefel aus, da fragt mich der Hotelchef nach dem Motorrad. Und erzählt: letzte Woche war jemand mit einer BMW hier
Die Kamera ist noch in Michaels Rucksack. Macht nix. Fotos hab ich heut eh keine gemacht.
Duschen, umziehen. Ran ans Büffet.
Und dann gibt es heute Live-Musik.
Es ist so eine Art Karaoke-Schau.
Gustavo hat sein Saxophon mitgebracht.
Und er spielt es genau so lässig, wie ich es mag.
Ein bißchen jazzig, ein wenig bluesig.
Ein schöner Tagesausklang.
Liebe Grüße
von einer, die auszog, die Welt zu entdecken...
Doris
Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen
Meine Reiseberichte
_________________________________
http://www.doris-auf-reisen.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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Doris
Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen
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- vienna_wolfe
- Beiträge: 4767
- Registriert: Freitag 17. Juni 2011, 07:42
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Sehr schön - klingt nach Abenteuer! Und das noch dazu mit dem Karim-All-Terrain-Gefährt, glaub mir: Dem machen Bordsteinkanten rauf und runter nix...
Freu mich auf die Fortsetzung
So long,
da Wolf
Freu mich auf die Fortsetzung
So long,
da Wolf
Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
ich liebe deinen schreibstil doris
.. und deine bilder
das muss ich gleich nochma lesen/gucken..
die sieht echt hochbeinig aus dei honda .. ham deine füsse bis nu zum boden gereicht?
.. und deine bilder
das muss ich gleich nochma lesen/gucken..
die sieht echt hochbeinig aus dei honda .. ham deine füsse bis nu zum boden gereicht?
Zuletzt geändert von steph am Montag 27. Februar 2017, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..
..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
*Träume wollen gelebt werden .. .. meine Reisegeschichten*
..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
*Träume wollen gelebt werden .. .. meine Reisegeschichten*
Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Kurz vor neun stehe ich wieder bei Mallorquin Bikes.
Anke und Johannes begrüßen mit herzlich:
Du warst doch von ein paar Jahren schon einmal hier!
Daran könnt Ihr Euch erinnern? Klar, so viele Frauen kommen ja nicht allein hier her
Dann kommt Andreas angerauscht.
Die Gruppe ist komplett, wir fahren los.
Heute keine Trainingseinheit, heute wird nur gefahren.
Der Regen hat Spuren hinterlassen.
Immer wieder tiefe Pfützen.
Ein Bach, sonst eher ein Rinnsal, fließt über den Weg.
Andreas pflügt durch das Wasser wie einst die Schwalbe über den Eriesee..
Ich bleib zwar am Gas, aber es ist wohl doch etwas zu wenig.
Die reißende Strömung bringt mich etwas vom gedachten Weg ab.
Die war aber auch heftig, diese Strömung – ehrlich!
Ein Stück weiter: zwei Fahrspuren in einer Wiese. Unter Wasser.
Ich schüttel den Kopf. Da will ich nicht durch.
Rainer hat ein Einsehen, wie fahren einen anderen Weg.
Wir fahren über nette Schottersträßchen,
Geröllhalden, einspurige Fußwege durch den Wald,
bergauf, bergab
und ich staune, wo die kleine Honda wie eine Bergziege überall drüber klettert.
Ein Blick auf den Tacho läßt mich staunen:
50 km/h. Bin das wirklich ich, die da über den Schotter brettert?
Während wir zu Mittag essen, verziehen sich die Wolken.
Überwiegend sonnig, hatte der Wetterbericht versprochen.
Es hat lange gedauert, aber jetzt strahlt die Sonne vom blauen Himmel.
Die Straße vor uns steht unter Wasser.
Eigentlich sehen ich nur noch Wasser und Matsch.
Zähen, gelbbraunen, lehmigen Matsch.
Rainer fährt vor. Mittendrin ein tiefes Loch.
Der Angsthase in mir meldet sich: das schaffst Du nie!
Bis jetzt war er recht still.
Halt die Klappe, sag ich ihm. Laß mich erst mal schauen!
Dann fährt Andreas los. Sinkt tief in das Loch ein.
Und bleibt stehen. Qualm steigt auf.
Normal, wenn Wasser auf heißen Motor trifft.
Irgendwie schafft er es, fährt schlingernd weiter.
Siehste, sagt der Angsthase. Und er hat es geschafft:
Und ich steh da und trau mich nicht.
Rainer kommt zurück: na, fährst halt hinter mir her, des schaffst scho...
Die Honda taucht in das Loch. Und klettert auf der anderen Seite wieder raus.
Wedelt ein paar Mal mit dem Hinterteil,
dann hab ich wieder festen Boden unter den Rädern.
Laufen durch den Matsch wär schwieriger gewesen!
Wir trinken noch einen Abschlusskaffee in Petra. Oder wars in Perrera?
Oder waren wir da zum Mittagessen? Ich hab die Orientierung völlig verloren.
Dann muss ich mich von der Honda trennen.
Anita und ich haben die letzten beides straßentauglichen Motorräder ergattert.
Eine G 650 und eine F 700.
Das Buffet lässt auch heute keine Wünsche offen.
Zeitig am nächsten Morgen brechen wir auf. Cap Fermentor ist unser erstes Ziel.
Nett über Land, dann ist da das Meer. Das eifert mit dem Himmel um das strahlendste Blau.
Weiße Wellen kräuseln sich sanft.
Geht es uns gut!
Die Straße klettert in die Berge und bald erreichen wir einen Aussichtspunkt.
WOW! Wir können uns nicht satt sehen.
Wir verzichten dann aber doch darauf, in dem Pulk von Radfahrern weiter zum Leuchtturm zu fahren. Trinken statt dessen noch einen Kaffee und stürzen uns dann in Kurvengetümmel.
Tauchen ein in diese grandiose, schroffe Bergwelt.
Fallen in einen Kurvenrausch.
Sa Caobra – da will ich hin! Den berühmten Krawattenknoten erfahren.
Wie im Autobahnkreuz! Originell.
Die Straße muß von einem Motorradfahrer gebaut worden sein. Kehre folgt auf Kehre,
die kürzeste Verbindung zwischen zwei Kurven ist eine Gerade.
Im Ort bekommen wir keinen Seitenständer, geschweige denn Fuß auf den Boden.
Also halten wir uns nicht allzu lange auf.
Wir müssen ja den Berg mit all seinen Kurven und Kehren auch wieder rauf.
Anke und Johannes begrüßen mit herzlich:
Du warst doch von ein paar Jahren schon einmal hier!
Daran könnt Ihr Euch erinnern? Klar, so viele Frauen kommen ja nicht allein hier her
Dann kommt Andreas angerauscht.
Die Gruppe ist komplett, wir fahren los.
Heute keine Trainingseinheit, heute wird nur gefahren.
Der Regen hat Spuren hinterlassen.
Immer wieder tiefe Pfützen.
Ein Bach, sonst eher ein Rinnsal, fließt über den Weg.
Andreas pflügt durch das Wasser wie einst die Schwalbe über den Eriesee..
Ich bleib zwar am Gas, aber es ist wohl doch etwas zu wenig.
Die reißende Strömung bringt mich etwas vom gedachten Weg ab.
Die war aber auch heftig, diese Strömung – ehrlich!
Ein Stück weiter: zwei Fahrspuren in einer Wiese. Unter Wasser.
Ich schüttel den Kopf. Da will ich nicht durch.
Rainer hat ein Einsehen, wie fahren einen anderen Weg.
Wir fahren über nette Schottersträßchen,
Geröllhalden, einspurige Fußwege durch den Wald,
bergauf, bergab
und ich staune, wo die kleine Honda wie eine Bergziege überall drüber klettert.
Ein Blick auf den Tacho läßt mich staunen:
50 km/h. Bin das wirklich ich, die da über den Schotter brettert?
Während wir zu Mittag essen, verziehen sich die Wolken.
Überwiegend sonnig, hatte der Wetterbericht versprochen.
Es hat lange gedauert, aber jetzt strahlt die Sonne vom blauen Himmel.
Die Straße vor uns steht unter Wasser.
Eigentlich sehen ich nur noch Wasser und Matsch.
Zähen, gelbbraunen, lehmigen Matsch.
Rainer fährt vor. Mittendrin ein tiefes Loch.
Der Angsthase in mir meldet sich: das schaffst Du nie!
Bis jetzt war er recht still.
Halt die Klappe, sag ich ihm. Laß mich erst mal schauen!
Dann fährt Andreas los. Sinkt tief in das Loch ein.
Und bleibt stehen. Qualm steigt auf.
Normal, wenn Wasser auf heißen Motor trifft.
Irgendwie schafft er es, fährt schlingernd weiter.
Siehste, sagt der Angsthase. Und er hat es geschafft:
Und ich steh da und trau mich nicht.
Rainer kommt zurück: na, fährst halt hinter mir her, des schaffst scho...
Die Honda taucht in das Loch. Und klettert auf der anderen Seite wieder raus.
Wedelt ein paar Mal mit dem Hinterteil,
dann hab ich wieder festen Boden unter den Rädern.
Laufen durch den Matsch wär schwieriger gewesen!
Wir trinken noch einen Abschlusskaffee in Petra. Oder wars in Perrera?
Oder waren wir da zum Mittagessen? Ich hab die Orientierung völlig verloren.
Dann muss ich mich von der Honda trennen.
Anita und ich haben die letzten beides straßentauglichen Motorräder ergattert.
Eine G 650 und eine F 700.
Das Buffet lässt auch heute keine Wünsche offen.
Zeitig am nächsten Morgen brechen wir auf. Cap Fermentor ist unser erstes Ziel.
Nett über Land, dann ist da das Meer. Das eifert mit dem Himmel um das strahlendste Blau.
Weiße Wellen kräuseln sich sanft.
Geht es uns gut!
Die Straße klettert in die Berge und bald erreichen wir einen Aussichtspunkt.
WOW! Wir können uns nicht satt sehen.
Wir verzichten dann aber doch darauf, in dem Pulk von Radfahrern weiter zum Leuchtturm zu fahren. Trinken statt dessen noch einen Kaffee und stürzen uns dann in Kurvengetümmel.
Tauchen ein in diese grandiose, schroffe Bergwelt.
Fallen in einen Kurvenrausch.
Sa Caobra – da will ich hin! Den berühmten Krawattenknoten erfahren.
Wie im Autobahnkreuz! Originell.
Die Straße muß von einem Motorradfahrer gebaut worden sein. Kehre folgt auf Kehre,
die kürzeste Verbindung zwischen zwei Kurven ist eine Gerade.
Im Ort bekommen wir keinen Seitenständer, geschweige denn Fuß auf den Boden.
Also halten wir uns nicht allzu lange auf.
Wir müssen ja den Berg mit all seinen Kurven und Kehren auch wieder rauf.
Liebe Grüße
von einer, die auszog, die Welt zu entdecken...
Doris
Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen
Meine Reiseberichte
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Doris
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Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Heute ist Sonntag, da scheint ganz Mallorca unterwegs zu sein. Getümmel an den Stauseen..
In Soller muß ich tanken. Tourentauglich ist die Reichweite der kleinen GS nicht unbedingt..
Es ist schon spät geworden, wir haben Hunger. Kommt wohl vom Kurvenfahren.
Die Dame an der Kasse schickt uns in den Speisesaal,
die Kellnerin schüttelt den Kopf. Cerrada – geschlossen.
Wir kriegen dann doch noch das Menue del dia.
Kleine, im Backteig frittierte Tintenfische.
Das Fett war wohl schon kalt, knusprig ist anders.
Als zweiten Gang bekommen wir ein Steak.
Und dazu pappige Pommes. Auf das Dessert verzichten wir.
Wir treten den Heimweg an.
Kaum ist die Sonne weg, wird es kalt.
Als wir bei Mallorquin Bikes ankommen, wird es auch dunkel.
Wir sind uns sicher: wir waren nicht zum letzten Mal hier!
Es gibt schließlich noch so viel Kurven zu entdecken!
Das Taxi steht pünktlich vorm Hotel.
Es hat schon seine Vorteile, wenn man ein Rundum-sorglos-Paket bucht:
Flug, Transfer-Hotel-Transfer-Flug und Zug zum Flug.
Die Warteschlange vorm Check-In Schalter ist ewig lang.
Hinterm Schalter: tranquilo.
Hilft ja nix: tranquilo – estamos in Espana
Der Flug hat Verspätung. Eine ungeduldige Menschenmenge schiebt sich in den Flieger,
staut sich im Gang..
Endlich komme ich an meinem Platz an: Sie haben doch auf dem Hinflug schon neben uns gesessen. Sagt mein Sitznachbar. Und schon sitze ich wieder in dieser Duftwolke..
Turbulent geht es zu in der Luft.
Die Alpen von oben: grandioser Anblick.
Jecken im Zug.
Und dann hat mich Kettwig wieder.
Naß, kalt, regnerisch.
Ich könnt glatt wieder umkehren.
Wer kommt mit?
Und noch ein bißchen Porto Cristo:
Liebe Grüße
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Doris
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Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Oh Doris - von Dir könnte ich Bücher lesen. Was heißt lesen - verschlingen.
Ich könnt glatt wieder umkehren.
Wer kommt mit?
Nextes Jahr??? Gerne!!!
Ich könnt glatt wieder umkehren.
Wer kommt mit?
Nextes Jahr??? Gerne!!!
- Winkelfinger
- Beiträge: 133
- Registriert: Montag 16. Januar 2017, 12:16
- Wohnort: Schokotown
Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Hallo Doris,
Toll geschrieben und herrliche Bilder, Mallorca im "Winterschlaf" ist eine völlig andere Erfahrung als während der Saison. Ja, kulinarisch hapert´s da natürlich etwas :-)
Gut habt Ihr´s Euch gehen lassen - und wir durften dabei sein! DANKE
Toll geschrieben und herrliche Bilder, Mallorca im "Winterschlaf" ist eine völlig andere Erfahrung als während der Saison. Ja, kulinarisch hapert´s da natürlich etwas :-)
Gut habt Ihr´s Euch gehen lassen - und wir durften dabei sein! DANKE
- jojo
- Beiträge: 7911
- Registriert: Sonntag 20. Juni 2010, 20:53
- Wohnort: Laudenbach/Grossherzogtum Baden
- Kontaktdaten:
Re: Mallorca - eine Karnevalsflucht
Hi Doris ,
sehr schön ge- und beschrieben, deine Flucht. Es hat Spass gemacht deinen Bericht zu lesen!
Die Insel ist zwar nicht mein Geschmack, Enduro fahren eh nicht, aber nichts desto trotz.
Klasse, dass du eine schöne und erholsame Zeit hattest ... und natürlich Matsch fun
Grüssle
Jojo
der kein Parfum hat
sehr schön ge- und beschrieben, deine Flucht. Es hat Spass gemacht deinen Bericht zu lesen!
Die Insel ist zwar nicht mein Geschmack, Enduro fahren eh nicht, aber nichts desto trotz.
Klasse, dass du eine schöne und erholsame Zeit hattest ... und natürlich Matsch fun
Grüssle
Jojo
der kein Parfum hat