Mit dem Unterschied, das wir keine Rundtour in Hotels machen, sondern zwei Nächte an einem Platz bleiben.
Der war schnell gefunden am Lipno Stausee. Ist nicht weit weg und der Böhmerwald an sich ist auch schön. Und günstig

So gings am Freitag gegen Mittag los
Brotzeitpause unterwegs, erst für die Domi, dann für uns


Am Platz Villa Bohemia



Der Platz liegt sehr schön am See, leider ist nebenan eine Partybeach-Areal, da ist am Wochenende gern mal bisl lauter. War für mich aber kein großes Problem.
Das "Restaurant" am Platz ist mehr so eine Fertigpizza-Aufwärmbude, dank einem Tipp von Zeltnachbarn sind wir ein paar Meter weg vom Platz zu einem guten Hotel mit Restaurant gelaufen.
Hier gibts lecker Essen, kleine Preise und einen großartigen Sonnenuntergang.





Natürlich haben wir uns vor Ort fürs Frühstück eingedeckt, dank mangelndem Tschechisch ab und an bisl schwierig. Aber hier war auch das drin, was man erwartet, auch wenn es optisch etwas anders und geschmacklich fragwürdig war

Aber, wir sich ja nicht (nur) zum Essen da, also die Moppeds gesattelt und ab Richtung Burg Rabi.
Die Strecken durch den Böhmerwald sind sehr schön, leider oft auch gesperrt, so gab es ein paar Umwege. Aber immerhin mit Aussicht.

Kaffeepause mit wirklich leckerstem Bohnenbräu.


Nach entspannten ~150km dann am Etappenziel

Neuer Kumpel



Auf der Burg dann sehr touristisch, die deutsche Führung fällt aus und auf eine tschechische haben wir keine Lust. Daher nur der Eintritt in den Burghof. Hier wäre eine Greifvogelschau, aber auch die kost wieder extra. Immerhin ankucken darf man sich das Gefieder.






Das Gemäuer:



Im Gemäuer dann mehrere (!) Hochzeiten und so verlassen wir die Burg auch bald, gönnen uns noch ein leckeres Essen (landestypische Gnocchi) und setzen unsere Runde fort.
Irgendeine Staumauer (Staumäuerchen)

Der passende Fluß dazu

Cesky Krumlov oder auch Krumau




Weil es da schon wieder so warm ist, die Uhr auch schon späten Nachmittag anzeigt und es hier nur so von Touris wimmelt, lassen wir uns nur schnell einen Kaffee schmecken und fahren weiter zum Campingplatz. Aber ich hab gleich der besten Sozia der Welt geschrieben, das ich hier gern noch mal im Herbst mit ihr herkommen würde, das kleine bisl was ich von der Stadt gesehen hab, hat Lust auf mehr gemacht.
Zurück am Platz hüpf ich noch schnell in den See, duschen und dann wieder zum tollen Restaurant.

Leider ist spektakulärer Sonnenuntergang heute aus

Naja.
Als wir später so vor den Zelten sitzen, der mehr oder weniger schönen Musik der Beachparty zuhören, meint Elmar, das es schon komisch ist, obwohl wir ja eigentlich nur einen Ausflug machen würden, wäre er jetzt gerade so entspannt wie sonst nur nach ner Woche Urlaub. Nicht einmal waren heute die Gedanken bei der Arbeit oder bei sonstigen Alltagsproblemchen. Ich überlege kurz und kann dem zustimmen. Der Vorsatz in mir reift, das ich meine langen Wochenenden künftig immer auswärts verbringen werde, sofern irgendwie möglich. Kleine Alltagsfluchten müssen sein.
Irgendwann gegen Mitternacht, die Party nebenan ist auf dem Hochpunkt, gehen wir ins Bett.
Gegen halb drei werd ich wach, die Party ist aus und das Volk strömt lautstark nach Hause und die beiden Damen im Zelt nebenan sind hörbar erfolgreich bei der Partnersuche gewesen. Akkustikporno par excellance

Wie ich das nächste Mal die Augen aufmache ist ein Wind draussen, das ich sofort sorgen um meinen Alu-Campingtisch habe und erstmal schlaftrunken aus dem Zelt spitzel. Okay, Tisch ist noch da, aber was sollen die schwarzen Wolken da hinten? Die hat ja keiner bestellt. Naja, zwei Möglichkeiten, Zackig zusammenpacken und trocken loskommen, oder noch mal hinlegen und den Regen abwarten. Der Wetterradar sagt aber, das es bis Mittag dauern kann. Keine Option. Also Blase entleeren gehen, Elmar wecken und dann wie der Teufel zusammenpacken. Alles in allem hat keine 30 Minuten gedauert und gerade als es anfängt zu regnen zurren wir die Taschen fest.

Ohne Frühstück gehts los, der Plan ist irgendwo unterwegs was zu besorgen. Das tun wir dann letztendlich an einer Tankstelle kurz vor der Grenze. Einmal Treibstoff für Ross und Reiter.
Hier sitzen wir dann den Regen doch noch vollends aus und machen uns dann bei wechselnder Bewölkung wieder auf den Weg.
Eine kleine Mittagspause im kroatisch-bayrischen Biergarten (schließlich haben wir beide nix daheim zum Abendessen, da muss mittags ordentlich gegessen werden)

und schwupp sind wir dann auch schon daheim. Pünktlich zum Kaffee. Eigentlich war der Plan ja, das wir erst so gegen sechs aufschlagen, aber irgendwie ist es bei mir dann immer so, wenn es heimwärts geht, dann will ich auch heim. Da hab ich dann wenig Muse um noch was anzukucken. Elmar ist eh noch auf eine Grillparty eingeladen und daher auch froh, wenn er zeitig daheim ist.
Wie ich dann so in der Garage stehe, das Gepäck abnehme und mich noch um Kette und Ölstand der Domi kümmere, kommt die beste Hilde der Welt vorbei, das Auto voller Töpfe.
Ob ich hungrig wäre, fragt sie. Sie kommt grad vom Dorffest und hätte noch bisl was über.
Soviel zum Thema nix zum Abendessen


PS: Ich glaube so langsam fast, das die Hilde da einen siebten Sinn für hat

Fazit: Die Domi hat mit jedem Kilometer mehr Spaß gemacht, Tschechien ist nach wie vor ein preiswertes Urlaubsland und das Schicksal meint es mit meinem Vorsatz, wieder ein paar Kilos zu verlieren, eher schlecht.