Habe schon seit einem halben Jahr den Bericht zu unserer Südtirol-Tour hier rumliegen, hatte aber irgendwie keine Lust den in's Forum zu stellen. Woran das wohl liegt...?

Ok...hier ist er...
Südtirol (2017-05)
Nachdem es letztes Jahr bei unserer Gardasee-Tour in der ersten Mai-Woche nicht so 100% mit dem Wetter geklappt hatte, war ich dieses Jahr guter Dinge die Saison-Eröffnung im sonnigen Südtirol zu verbringen. Nach einiger Suche hatte ich ein Hotel in Lajen, am Eingang des Grödnertals, gefunden. Sehr gute Bewertungen, ein sehr fairer Preis und eine Tiefgarage, passt!
Direkt im Hotel vom 2.-6.Mai per Mail gebucht und die Vorfreude war groß.
Je näher der 1. Mai kam, desto schlimmer das Wetter und die Vorhersage. Wintereinbruch Ende April...in München durften wir morgens 10cm Neuschnee vom Auto kehren...

Die 1.-Mai-Ausfahrt des Corvette Clubs Bayern wurde um einen Tag auf den 30.4. vorverlegt - eine gute Entscheidung - leider waren wir bis Sonntag Nachmittag in Norddeutschland und konnten deshalb nicht mitfahren.
Den ganzen 1. Mai über die Wettervorhersage studiert...welcher Wetterdienst hat Recht? Fahren werden wir auf jeden Fall, nur mit welchem Auto, das war noch offen. Der Alternativplan war, dass wir mit dem T4 fahren, die Fahrräder, Wanderschuhe und Badezeugs einpacken und einfach vor Ort entscheiden wie wir den Tag verbringen. Montag-Abend und immer noch keine Entscheidung. Einfach mal alles gepackt und bereit gestellt.
Tag 1
Dienstag früh...um 9 Uhr ist Deadline. Nach einem letzten Blick auf die Vorhersage dann die Entscheidung. Wir fahren mit der C2! Hoffentlich wird der Mut belohnt...
Da wir ohne große Umwege fahren wollen, starten wir um 10Uhr und fahren gemütlich in Richtung Bad Tölz. Wir entscheiden uns kurzfristig doch den Weg am Tegernsee entlang und weiter zum Achensee zu nehmen.

Bis ins Inntal runter ist alles entspannt und gemütlich. Die Bundesstraße in Richtung Innsbruck ist dann aber ätzend. Kann man sich wirklich sparen. Da ich im MediaMarkt in Innsbruck noch was einkaufen muss und an irgendeiner Kreuzung die falsche Spur genommen hatte, machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt.
Nach dem Einkauf noch etwas Sprit fassen. Naja...Ölkontrolle schadet nie...beim Blick durch den Motorraum schaute ich zufällig auf den rechten Krümmer und stutzte. Wieso schaut die eine Krümmerschraube so komisch aus? Die ist ja lose und steht 2cm raus...!

Da man an der Tanke an der ich gerade war kein Werkzeug hatte (und ich keine Lust das ganze Gepäck auszuladen und mein Werkzeug unter der Ablage rauszukramen), noch 200m weiter zur nächsten Tanke mit kleiner Werkstatt gefahren. Die Schraube war schnell wieder festgezogen und der Tankwart durfte sich über ein Trinkgeld freuen.
Jetzt aber hoch auf den Brenner. Unter der Europabrücke eine Baustelle mit Ampel und das obligatorische Wohnmobil an erster Stelle. Da 50km/h und Überholverbot sind, zuckelten wir dann in der Schlange mit max. 35km/h den Berg hoch. Ich liebe sie die Wohnmobilfahrer, wir werden in diesem Leben bestimmt keine Freunde mehr. Was hinter ihnen passiert ist egal...ich habe bisher noch keinen erlebt, der mal kurz angehalten hätte um die Schlange hinter ihm vorbei zu lassen.
Am Mega-Outlet-Brennero vorbei hinunter nach Sterzing und durchs Eisacktal bis Klausen. Dann noch 10km den Berg hoch und wir haben unser Hotel erreicht. Dienstags ist Ruhetag. Aber das wurde mir am Montag-Abend per Telefon schon mitgeteilt...man hatte uns angerufen um unsere Ankunft planen zu können. Damit auch wirklich jemand da sei, netter Service. Alles kein Problem, ich habe aus Innsbruck kurz nochmal durchgebimmelt. Die Chefin ist da. Das Zimmer ist schnell bezogen und die C2 in die Tiefgarage gestellt.
Am Abend ein leckeres 3-Gänge-Menü. Neben einem Salat vom Buffet gab es entweder eine Spargelcreme-Suppe oder Spaghetti-Ragout (bei uns eher als Bolognese bekannt). Danach Wiener Schnitzel (das "Echte" vom Kalb) oder einen Schinken-Käse-Teller. Steffi nahm das Schnitzel, ich den Schinken-Teller...das waren > 25 Scheiben Schinken, leckerer Bergkäse und Kaminwurzen drauf. Sehr lecker...
Vorm Apfelstrudel, den es als Nachtisch gab, musste erstmal mit einem Marillen-Schnaps für die nötige Ordnung im Magen gesorgt werden. Der rote Hauswein, ein Vernatsch aus Kaltern, schmeckte auch sehr gut. So dass wir relativ früh, gut gesättigt und leicht angetrunken, im Bett lagen.
Tag 2
Der Blick aus dem Fenster ist ernüchternd...waren da nicht gestern Abend noch ein paar Berge rings herum? Und jetzt...graue Suppe. Der Wetterbericht verspricht nichts so richtig Gutes. Laut Regenradar kommen die dicken Schauer im Stundenrhythmus.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und erneutem Blick aufs Regenradar (könnte ja sein, dass sich die Vorhersage innerhalb einer Stunde komplett geändert hat

100m vom Hotel entfernt ist eine Bushaltestelle und die Linie 351 bringt uns nach Klausen. Dort, so erfahren wir vom Busfahrer, müssen wir in die Bahn umsteigen. Ticket für je 1,50€ gekauft und los geht's. In Klausen erstmal den Fahrkartenautomaten gesucht und versucht das passende Ticket zu ziehen. Erster Versuch gleich mal fehlgeschlagen...das war nicht das Bahnticket nach Bozen, sondern das Busticket für den Stadtbereich Bozen...4€ versenkt - das fängt ja gut an.

Dann das richtige Ticket gefunden und für 2x 4,50€ gelöst...versucht zu entwerten - Ticket nicht lesbar...scheiß drauf...
Zurück zum Bahnsteig und festgestellt die Züge fahren in Italien verkehrt rum...Linksverkehr...einmal durch die Unterführung und schon fährt der Regionalzug Brenner-Meran ein. 20 Minuten später sind wir in Bozen.

Ein kleiner Rundgang zum Waltherplatz und danach durch die Gassen der Altstadt zum Obstmarkt. Jetzt erstmal in Ruhe einen Cappuccino trinken oder auch zwei. Zwischendurch ein kurzer Schauer und dann sind wir zur Talferbrücke und dem Siegesdenkmal. Dort angekommen fängt es wieder zu regnen an. Zum Glück ist das Archäologische Museum mit DJ-Ötzi - nee das ist ja der mit der lustigen Kappe - dem richtigen Ötzi - nur ein paar Meter entfernt. Eigentlich hätten sie es auch Ötzi-Museum taufen können...um nichts anderes geht es hier nämlich. Egal. Auf jeden Fall spannend die ganze Geschichte drum herum...und dann der Blick in die Eiskammer...da liegt er...5000 Jahre auf dem Buckel.
Als wir das Museum wieder verlassen ist blauer Himmel und Sonne. Kurz auf die Uhr geschaut...in 15min fährt der Zug in Richtung Brenner. Was sagt das Regenradar? 2,95€ für den 1 Tageszugang mit 100MB Daten spendiert (ja, die Aufhebung der Roaming-Gebühren dauert noch ein paar Wochen) und geschaut. Sieht gar nicht schlecht aus...könnte eine schöne Spätnachmittagsrunde werden.
Am Bahnhof zum Schalter (man lernt ja dazu), die Tickets gekauft und nach dem Bahnsteig gefragt...heute Nummero Uno...ah ja. Nummero Tre ist nänmlich vom Orient-Express belegt. Sieht schon edel aus...jeder Tisch mit einem Schirmlämpchen und dicke Plüschsessel.

Aber wir wollen ja nur nach Klausen. Nach 10 Minuten fahrt - mitten in einem Tunnel - wird der Zug langsamer und hält an. Licht aus und nur noch Notbeleuchtung. Nach geschlagenen 20 Minuten geht es endlich im Slow-Mode weiter. In Klausen verpassen wir den Bus um 5 Minuten, die Hoffnung, dass der Bus auf den Zug wartet, erfüllt sich nicht. Das bedeutet 1 Stunde Wartezeit bis zum nächsten Bus...die Laune ist gerade auf dem Tiefpunkt angekommen...Steffi sieht‘s locker, ich bin total genervt.
Südtirol mit den Öffentlichen...kann man machen, muss man nicht. Einmal reicht mir.
Nach 15 Minuten sind wir am Hotel...unterwegs ein paar dicke Tropfen...oben angekommen schaut's wieder besser (wenn man in die andere Richtung schaut) aus. Noch eine Stunde fahren gehen oder sein lassen??? Eigentlich wollte ich ja noch das Grödner Tal hoch und auf's Sella Joch. Die Webcam aus Wolkenstein sieht noch vielversprechend aus...die vom Sella-Joch weniger. Da oben hat es heute geschneit und es ist kalt. Frei nach dem Motto "Offen oder gar nicht" lassen wir es sein. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dann lieber ein schönes Glas Rotwein, den Bericht hier tippseln und langsam aufs Abendessen vorbereiten.
Heute hatten wir zur Auswahl: Blätterteig-Kraut-Strudel oder Frittaten-Suppe...dann gegrillter Wolfsbarsch oder Hirschgulasch mit Specknödel...Vanille-Schoko-Pudding oder Willi-mit-Birne. Wir haben uns für Strudel, Hirsch und Pudding entschieden. Den Willi gab's trotzdem.

Zur Abwechslung gab es einen Cabernet dazu...hat uns besser als der Vernatsch geschmeckt.
Die Vorhersage für morgen sieht etwas besser aus. Habe mal ein paar Alternativen bis max. 1600m Pass-Höhe geplant. Freitag soll die Sonne scheinen, dann ist die Sella-Ronda fällig.
Tag 3
Heute ist ein Scheiß-Tag, aber das wissen wir beim Frühstück noch nicht.
Die Wetterprognose ist ähnlich wie gestern, aber heute wollen wir fahren. Da ein paar Mopedfahrer aus unserem Hotel gestern 2 Stunden in einer Hütte den Schneefall abwarten mussten, wollen wir dann lieber die höheren Pässe meiden und etwas tiefer unterwegs sein. Los geht’s. Von Lajen ins Grödner-Tal und in St. Ulrich nach Kastelruth abbiegen. Dann über Seis und Völs hinunter nach Blumau. Dann ein paar Kilometer im Eisacktal und links ab ins Eggental. Durch den langen Tunnel - leider ist die Durchfahrt durch die Schlucht seit ein paar Jahren nicht mehr möglich – und dann Regen! Was ist das?? Naja bei genügend Grundgeschwindigkeit fliegen die Tropfen oben drüber und es gibt noch genügend Tunnel und Galerien. Leider ist nach einer Baustellenampel ein Bus vorne dran. Zu langsam...die Tropfen fliegen jetzt in die Augen. Aber da vorne wird‘s wieder heller, das Dach bleibt auf (man muss ja optimistisch bleiben)!
Rechts ab nach Eggen und Richtung Lavazze-Joch...upps...das sind ja doch 1800m und uns peitschen die Schneeflocken entgegen. Steffi hat schon eine weiße Mütze auf. Aber da hinten wird‘s heller...ganz bestimmt.


Richtung Cavalese hört der Schnee/Regen dann auch wirklich auf und die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hervor. Die Straße trocknet auch schon wieder ab und wir rollen gemütlich in Richtung Auer im Etsch-Tal. Von dort hinüber nach Kaltern und eine kleine Runde am See entlang.
Als nächstes soll der Mendelpass bezwungen werden. Das letzte Mal war ich vor fast 20 Jahren mit dem Motorrad da oben. Damals hatte sich der Begriff "Mendeln" eingeprägt...nicht allzu hoch (knapp 1400m) aber sehr schön zu fahren. Und die Felswand-Passage im oberen Teil ist immer noch beeindruckend. Leider komplett in dunkelgraue Regenwolken gehüllt. Als die Tropfen dicker werden, machen wir das Verdeck zu. Gute Entscheidung. Oben angekommen biege ich rechts zum Penegal ab. Eine kleine 3,5km lange Stichstraße zu einem wunderbaren Aussichtspunkt. Normalerweise...heute ist er komplett in den Wolken und mit Neuschnee rechts und links.
Der Aussichtsturm ist gesperrt (und ganz ehrlich wäre ich auch ohne dicke Eisenkette nicht hoch, die Stufen sahen mächtig baufällig aus). Plötzlich reißen die Wolken auf und ich kann einen kurzen Blick zum Kalderer See erhaschen. Dann wieder graue Suppe.


Kurzer Blick aufs Regenradar und Verdeck wieder auf. Das bißchen Wolken-Nass ist auszuhalten.
Weiter geht's Richtung Gampenpass. Kurz vor St. Felix ein seltsames Geräusch. Zuerst denke ich noch an eine Schallreflexion der Sidepipes. Aber als die Mauer und die Leitplanke zu Ende sind ist das Geräusch immer noch da.
Ein paar hundert Meter weiter ist eine Straßeneinmündung. Dort halten wir an und ich schaue mal im Motorraum nach. Erstmal nichts Verdächtiges zu sehen. Auch die Krümmerschraube ist noch an Ort und Stelle. Nochmal Ölstand gecheckt - passt. Ratlose Blicke, dann kommt jemand von der Schreinerei gegenüber und fragt ob wir Hilfe brauchen. 100m den Berg hoch wäre eine Werkstatt. Ok...besser geht's ja nicht.
Dort angekommen wirft der der Chef einen kurzen Blick auf die C2. Einmal vorwärts im Hof, einmal Rückwärts...dann wird die Hebebühne frei gemacht. Ich oben in der Corvette. Motor an...Kupplung treten...Geräusch weg. Kupplung raus...Geräusch wieder da. Unten wird gerüttelt, geklopft, geschaut. Dann Motor aus und Bühne nach unten...Getriebe kaputt! Verdammt...das ist erst 500km drin.

Was nun? Erstmal den ADAC angerufen...wir brauchen einen Leihwagen und den Transport zurück nach München. Sie kümmern sich und rufen mich zurück. Nach einer Stunde immer noch nichts. Ich rufe an...wird immer noch bearbeitet, ich soll mich ein wenig gedulden.
Dann endlich nach fast 2 Stunden der Anruf. Sie bekommen im Raum Meran/Bozen keinen Mietwagen für uns. Verdammt...wir sitzen hier ca. 80km vom Hotel entfernt. Morgen früh, vielleicht, am Flughafen Bozen, aber nicht sicher.
Dann die Nachricht, dass man am Freitag früh einen Abschlepper aus Garmisch mit einem Club-Mobil hinten drauf, nach Südtirol schickt.
Ob es in der Nähe der Werkstatt nicht einen Mietwagen gibt, damit wir wenigstens ins Hotel kommen. Thomas der Besitzer der Werkstatt klemmt sich ans Telefon, leider ohne Erfolg. Dann ruft der ADAC wieder an...irgendwann die Idee den Wagen von Thomas‘ Frau zu nehmen. Der ADAC ist einverstanden und übernimmt die Kosten.
Also Fiat Punto statt Corvette.
An dieser Stelle schon mal vielen Dank an Thomas...unheimlich nett und hilfsbereit. Wenn er das nächste Mal in München ist, gehen wir ein Bier zusammen trinken...versprochen.
Jetzt sitzen wir hier beim Abendessen. Nach einem Ankommer-Bier noch geduscht und ab zum Essen. Heute gab es zur Auswahl: hausgemachte Schlutzkrapfen mit Spinat oder Nudelsuppe - gegrilltes Entrecote oder geseichtes Schweinskarre - Kaiserschmarrn oder einen Marillen-Likör. Wir nehmen Schlutzkrapfen, Entrecote und Kaiserschmarrn. Den Schnaps gibt es sowieso...

Jetzt bin ich vollgefressen und der Rotwein zeigt auch seine Wirkung. Ab ins Bett und morgen wird alles besser...
Tag 4
Ein Bilderbuch-Tag in Südtirol...Traumwetter und keine Corvette...
Da wir um 10Uhr in der Werkstatt sein müssen, gibt es eine Stunde früher das Frühstück und um 8:30Uhr geht es los. Beim Punto quietscht das Kupplungspedal...das nervt...
Heute nehmen wir die Autostrada und kurz vor Bozen-Süd sehen wir "unseren" ADAC...mit einem Nissan Qashqai hinten drauf. Nachdem ich gestern vom Gampenpass runter den Weg über Nals genommen hatte (schmal, enge Kehren, enge Ortsdurchfahrten), nehme ich heute die Route über Lana. Wir sind gerade mitten drin als der der ADAC-Fahrer anruft. Ob er denn mit seinem Abschlepper den Gampenpass fahren könnte...den Pass schon, aber er hat die Straße über Nals genommen (wie sich später rausstellt, musste er mehrfach in den Kehren reversieren und hat an einer engen Brücke eine Begrenzungsleuchte am Abschlepper abgerissen).
An der letzten Tanke vorm Pass will ich den Punto noch volltanken...Automat...nach 3 Kreditkarten und der Maestro-Card gebe ich auf. Der will kein Geld von mir.
Wir sind ziemlich genau um 10Uhr oben, um Viertel nach der Fahrer am Telefon, er findet die Werkstatt nicht. Kann ich verstehen...die Straße ist neu und nicht im Navi drin. Dann ist er da und der Nissan wird abgeladen und die Vette aufgeladen. Noch jede Menge Papierkram und dann kann es losgehen. Bye, bye Vette...wir sehen uns in D wieder...

Mit Thomas noch kurz den Rest geklärt, den Sprit bezahlt und dann können wir im ADAC-Clubmobil starten. Ganze 700km hat es auf dem Buckel...das werden heute noch ein paar mehr.
Gemütlich fahren wir über Lana nach Meran und parken in der Nähe der Passer. Die Passer-Promenade entlang schlendern wir zum Kurhaus und genehmigen uns in der Nähe einen Cappuccino und einen Eisbecher. Einmal Amarena und einmal Schwarzwald-Genuss (das ist auch ein Amarena-Becher, nur mit einer Kugel Schoko). 25° hat es in Meran. Passt.


Danach geht es über den Jaufen-Pass nach Sterzing. Der Qashqai ist nicht nur hässlich, er fährt sich auch so. Diese Turbo-aufgepumpten-Kleinmotoren sind nicht meins. Bergauf muss man dauernd schalten, Bergab null Motorbremse...Fahrspaß ist anders.

Durchs Pustertal Richtung Bruneck und kurz vorm Kronplatz rechts ab ins Gadertal nach Alta Badia. Kurz überlegt und zum Passo di Valparola abgebogen. Dort und am Passo di Falzarego war ich fast 20 Jahre nicht mehr. Grandiose Landschaft mit bedrückender Geschichte. Dann hinüber nach Arabba und den Pordoi hinauf. Ich liebe ihn und seine 33 Kehren. Steffi weniger...ihr wird so langsam schlecht. Kann ich gar nicht verstehen...

Weiter übers Sella-Joch hinunter nach Wolkenstein und das Grödner-Tal hinaus bis Lajen. Der hässliche Japaner hat jetzt 250km mehr auf der Uhr.
Einen Aperol-Spritz später geht es Steffi auch wieder gut.
Heute Abend gibt es wieder leckere Sachen. Hausgemachte Schüttelbrottagliatelle (was ein Wort) mit Rehragout oder ein Weißweinsüppchen - Fisch-Gemüse-Spies oder Saltimbocca - Eis oder einen Likör. Ich nehme das Schüttelbrot-Dingens mit Reh und Steffi bestellt sich nochmal die Schlutzkrapfen von gestern (und zwar eine große Portion). Die Chefin hat uns heute morgen beim Frühstück erzählt, dass dies die Spezialität des Hauses ist und von der Senior-Chefin persönlich handgemacht wird. Aus ganz Südtirol kommen die Leute dafür angefahren und an guten Tagen gehen 50-70 Portionen über den Tresen.
Danach das Saltimbocca für Beide und ein Eis. Den obligatorischen Willi irgendwo dazwischen. Den üblichen Roten heute nur in halber Portion.
Jetzt geht's ins Bett und morgen ist die Heimfahrt.
Tag 5 - der Letzte
Vor dem Frühstück noch die Rechnung begleichen, denn die ganze Hotel-Family ist auf dem Weg zu einer Hochzeit im Sarntal. Luftlinie gar nicht weit weg, aber der Weg über Bozen zieht sich. Alle Familienmitglieder herausgeputzt in Tracht. Schön anzusehen...
Wir packen dann unsere sieben Sachen und beladen den Japaner mit dem komischen Namen. Wir werden keine Freunde...never...

Wir fahren das Grödner Tal hoch und kaufen in Wolkenstein noch ein Brot für unsere Mittags-Jause. Tiroler Speck, eine Hirsch-Salami und Bergkäse haben wir gestern schon eingekauft. Am Grödner-Joch ist es bedeckt und kalt. 4° sind jetzt wirklich nicht viel. Durchs Garder-Tal und rechtsrum am Kronplatz vorbei über den kleinen Furkelpass nach Olang.
Durchs Pustertal nach Österreich und bis Lienz. Dann durch den Felbertauern...eigentlich hätte der Großglockner auf dem Plan gestanden. Aber nicht mit dem Qashqai...das Geld spare ich mir lieber.
Da es immer noch bedeckt und frisch ist, das Thermometer steigt auf maximal 14°, haben wir nicht so recht Lust auf Picknick und verschieben unser Essen. Wir wollen in der Nähe von Zell am See noch Freunde besuchen und werden dort Essen. Als wir ankommen, schafft es auch die Sonne heraus und es wird angenehm warm. Wir sitzen 2 Stunden vorm Haus, Essen und Trinken und genießen die Sonne. Dann machen wir uns endgültig auf den Heimweg. Landstraße bis Siegsdorf und dann auf A8.
Daheim. Ausladen und dann zum Lieblingsitaliener eine Pizza essen.
Fazit: Shit happens.
Wir hatten ein tolles Hotel - die Hubertus-Stube in Lajen kann ich wirklich empfehlen. Tiefgarage, großes Zimmer, alles sehr sauber und extrem leckeres Essen. Das Ganze für faire 55€ Halbpension. Top.
Das Wetter war durchwachsen, aber es war die richtige Entscheidung mit der C2 zu fahren. Freitag wäre der perfekte Cabrio-Tag gewesen.
Nachtrag:
Am Sonntag (!) Nachmittag ruft mich der Fahrer vom ADAC an. Er würde jetzt vor der Werkstatt stehen und den Besitzer telefonisch nicht erreichen. Hallo...geht's noch? Ich bin sprachlos. Er lädt jetzt ab und wirft dann den Schlüssel in den Briefkasten! Zum Glück erreiche ich Ronald und er fährt zur Werkstatt, wo er den ADACler gerade noch erwischt als er schon vom Hof rollt.
Ich bin wirklich froh, dass der Rücktransport so schnell und problemlos funktioniert hat. Aber wie kann ich denn Sonntags abliefern wollen. Dann hätte er 2 Stunden vorher anrufen können und alles wäre geregelt gewesen. GRRRHHH...mein Blutdruck.
Nachtrag 2:
Das "neue" Getriebe hatte etwas Zahnausfall. Das war einfach Pech, da die Zähne schon angebrochen waren, was man aber nicht gesehen hat. Das ist das Risiko bei gebrauchten Teilen. Im Endeffekt wurde mein "altes" M21 überholt, leider haben die Teile aus USA doch einige Zeit gebraucht bis sie da waren. Nach dem Einbau und der ersten Probefahrt waren im Leerlauf immer noch (leise) Geräusche aus dem Getriebe zu hören

Zwischenzeitlich wurde eine neue komplette MSD-Zündung eingebaut (Verteiler, Zündspule, Steuergerät und Zündkabel). Da der Motor unter Teillast manchmal ruckelte, wurde die Vergaserabstimmung nochmal überprüft, aber nichts gefunden. Zum Haare raufen...es hat ewig gedauert bis wir die Fehlerquelle gefunden haben. Eine der NEUEN Zündkerzen war defekt...sie hatte zwar einen Zündfunken aber hat im Betrieb dann irgendwie nicht richtig gezündet. Danach lief die C2 auch im Leerlauf bedeutend ruhiger und siehe da, das Getriebeklappern im Leerlauf war auch weg. Der Getriebeölwechsel nach 200km zeigte auch keine Auffälligkeiten...das gefilterte Öl war bis auf etwas Abrieb von den neuen Synchronringen absolut sauber.
Somit konnten wir dann Ende Juli endlich in die Saison starten. Danach sind ganze 1500km zusammen gekommen.
2017 war einfach #NotMyCorvetteYear