Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

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mikettr600
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Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#1 Ungelesener Beitrag von mikettr600 »

Dieses Jahr wollte ich die Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel mal nicht zu Hause verbringen. Diese Zeit fand ich die Jahre davor immer verschenkt- meine Abteilung hat geschlossen und dadurch bin ich daheim, kann aber nicht die Sachen machen, die ich im Urlaub gerne mache. Somit kam ich dieses Jahr auf die Idee zum Ende des Jahres noch mal nach Kroatien zu fahren.
Davor mußte ich noch 2 Sachen fertig bekommen. Einmal fing die Varadero an mit Benzin zu tropfen, wenn der Motor lief. Das bereitete mir 2 Tage Arbeit, leider bei leichtem Schneefall. Aber ich bekam es hin, jetzt weiß ich auch, wie der Tank abgeht. Das zweite Problem was es zu bewältigen galt, war, daß der Hänger, mit dem ich das Motorrad transportieren wollte seit 2008 hoch geklappt in der Garage stand, HU wäre 2010 fällig gewesen. Erst mal mußte ich die Garage soweit leer machen, daß ich an den Hänger komme. Dann Hänger runter klappen, schauen daß alles funktioniert. Das konnte ich alles an einem Sonnabendvormittag erledigen.
Somit war alles soweit erledigt und da das Wetter auch paßte, ging es am 27.12. los. Vorher fuhren wir am 24.12. noch zu meinen Eltern in die Nähe von Berlin. Am 25.12. besuchten wir den Weihnachtsmarkt in Potsdam, anschließend den an der Gedächniskirche in Berlin. Auch auf dem Mehringdamm waren wir wieder mal, dort gab es immer noch leckere Currywurst. Zum Abschluß spazierten wir noch eine längere Runde über den Ku'damm. Am 26.12. ging es nach dem Abendbrot wieder zurück nach Hause.
Am 27.12. um 05:00 Uhr startet ich dann mit meinem Golf und Anhänger in Richtung Kroatien. Ich kam gut voran, die Straßen waren sehr leer. In Österreich fuhr ich ab Linz eine Autobahn nach Graz, die für mich neu war. Sie führte durch viele Tunnel, 2 mal mußte ich Maut zahlen. Das Wetter war teilweise neblig. In Slowenien war das Wetter sonnig und auch dort fast kein Verkehr. An der Grenze zu Kroatien mußte ich ca. 10 Minuten warten, der Grenzübertritt verlief aber ohne Probleme. Spannend war hier, wie man die Maut zahlen muß. Aber es war kein Problem, gleiches Prinzip wie in Italien. Nach Zagreb wurde dann die Autobahn immer leerer. Der Wind blies kräftig von vorne, aber dank des kräftigen Motors konnte ich mit 120 durchziehen. Gegen 17:00 Uhr kam ich in Split an.
Mit HRX hatte ich Kontakt gehalten, so daß es wußte, wann ich da sein werde. Er wartete auf mich am ersten großen Kreisverkehr und brachte mich dann bis zur Villa Marjan, in der ich ein Zimmer bezog. Ich verteilte meine kleinen Weihnachtsgeschenke und dann luden wir das Motorrad ab. Ich bezog mein Zimmer und dann holte er mich 19:30 Uhr ab, damit wir beide zum wöchentlichen KLE- Stammtisch fahren konnten. Dort waren wir insgesamt 4, ich kannte sie schon vom Sommer, wo wir im Hafen beim Treffen waren. Die Zeit verging wie im Fluge. Anschließend gab noch eine kleine Mahlzeit bei einem bosnischen Fast Food-Laden. Wir aßen die bosnische Variante von Börek, es heißt dort Burek. Ganz frisch und damit mehr als heiß, mußten wir aufpassen uns nicht den Mund zu verbrennen. Gegen 0:40 Uhr wurde ich von HRX wieder vor dem Hotel abgesetzt.
Gegen 08:00 Uhr stand ich am nächsten Morgen auf. Erst mal machte ich mir einen Tee und aß ein paar Kekse. Aus meinem Fenster konnte ich in eine Pfütze sehen, die es durch den kräftigen Regen in der Nacht gefüllt hatte. Als ich soweit war und mich anziehen wollte, sah ich leichte Tropfen in dieser. Also wartete ich lieber noch ein paar Minuten. Das war auch gut so, denn nach ein paar Minuten kam Starkregen. Also noch mal einen Tee machen, auf der Karte die Strecke noch mal ansehen, die ich fahren wollte und auf dem Laptop noch was anschauen.
Nach 45 Minuten war der Regen vorbei. Also schnell angezogen, Sachen zusammen gepackt und die Varadero gestartet. Mein Navi führte mich sicher aus der Stadt. Ich fuhr erst mal in Richtung Flughafen, also nach Westen. Das war eine große mehrspurige Straße. Auf der Karte und dem Navi konnte ich erkennen, daß kurvige Straßen von der Küste wegführten. Also hielt ich an und schaute mir das Ganze auf der Karte mal in Ruhe an. Der Entschluß auf diese kleinen Straßen zu wechseln war schnell gefaßt. Navi programmiert und schon war ich in den Bergen. Am Anfang hatte man noch einen tollen Ausblick auf die Küste und Split, aber bald nahm dann die Straße mit ihren Kurven meine Aufmerksamkeit in Anspruch. Noch mußte ich vorsichtig am Gas drehen, da es feucht war, aber es machte nach mehreren Wochen ohne Motorrad fahren wieder viel Spaß.
Der Streckenverlauf blieb so kurvig, immer wieder Wahnsinn, wie bergig und kurvig das kroatische Hinterland ist, sobald man von der Küste weg ist. Immer wieder programmierte ich mein Navi mit dem nächsten Ziel, er führte mich dann schöne kleine Straßen entlang. Nur einmal übertrieb es, da drehte ich nach 300m wieder um, da der Weg nicht asphaltiert war und zu steinig wurde. Bei dem Problem, was ich diesem Tag noch bekam war es die richtige Entscheidung. Generell muß ich ja immer abwägen, wie weit mache ich bestimmte Sachen, wenn ich alleine unterwegs bin.
Also ging es wieder zurück und als die Häuser wieder anfingen wunderte ich mich doch über die vielen verlassenen und kaputten Häuser. Ein paar Fotos von der gespenstischen Atmosphäre gemacht und weiter ging es.
Mein Navi führte mich auf einer anderen Strecke lang als ich mir eigentlich erhofft hatte und damit war ich dann auf der Strecke, die wir im Sommer nach ZAGVOZD gefahren waren. Langsam war es Zeit für eine Pause. Ca. 35 km vor Split gab es dann ein Kaffee. Dort hielt ich an, bestellte Cappuccino und eine Cola. Was zu essen hatten die nicht, aber ich solle mir doch einfach was bei Bäcker holen, dessen Eingang gleich daneben war. Somit konnte ich eine Pause machen, wo alle meine Bedürfnisse befriedigt wurden. Ich hatte noch ein bißchen Lust weiter zu fahren, wollte nicht schon gleich in die Unterkunft zurück. Meine Tankanzeige signalisierte noch keinen Treibstoffmangel und so machte ich mich auf den Weg und bog noch mal auf kleinen Straßen vom direkten Weg nach Split ab. Die Straße war wieder schön kurvig und es machte Spaß, gestärkt nach der Pause, noch ein paar schöne Strecken unter die Räder zu nehmen.
Nun hatte ich die letzten Häuser schon vor einer kleinen Weile passiert und freute mich auf die zu erwartenden Kurven, mußte nur noch eine abbiegende Hauptstraße passieren- da stockte die Varadero, lief kurz auf einem Zylinder, reagierte nicht aufs Gas- im Gegenteil, ging sofort aus. Was war das? Ich versuchte zu starten- sie lief ganz kurz mit wenig Drehzahl, sobald ich Gas gab, ging sie aus.
Panik machte sich breit, stand ich doch ein gutes Stück weg von den letzten Häusern. Absteigen. Spinnt die Tankanzeige, hatte ich doch den Tank abgenommen beim Reparieren, vielleicht den Stecker nicht wieder richtig an geklemmt. Kontrolle: Zündung aus und wieder an- nein die Tankanzeige funktionierte. Tank öffnen: im Tank ist noch Benzin. Vielleicht hilft Varadero nach einer Seite stark zu kippen. Ich probierte es, aber es nützte nichts, sie lief ganz kurz, bei kleinsten Gas geben starb sie ab. Ratlosigkeit. Ok, Funknetz habe ich und diese Kreuzung, an der ich gestrandet war, wurde von relativ vielen Autos befahren, so alle Minute kam ein Auto vorbei.
Panik, Ratlosigkeit- das Hirn arbeitete fieberhaft an einer Problemlösung. Da fiel mir ein, die alten Vergaser- Varaderos hatten ein Problem mit den Benzinpumpen. Ich war zwar mal der Meinung gelesen zu haben, daß meine nicht mehr davon betroffen sei, aber da hatte ich mich geirrt. Was nun? Ich haderte mit mir. ADAC anrufen, HRX anrufen, jemanden anhalten und fragen ob er Benzin bei hat? Anscheinend fehlte meinem Motorrad genau dieses. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich mich entschied jemanden anzuhalten.
Und ich hatte Glück, hielt genau den Richtigen an. Ein Rentner mit einem Mazda. Leider hatte er kein Benzin dabei, weil er einen Diesel fuhr. Er konnte kein deutsch und englisch, ich kein kroatisch, aber wir konnten uns soweit verständigen, daß es mich zur Tankstelle mitnimmt, die ich in der Nähe vom Kaffee gesehen hatte. Das waren ca. 7 km. An der Tankstelle fragte ich ihn, ob er mich auch wieder zurück zum Motorrad bringen könnte. Das bejahte er- ich war sehr erfreut darüber!!!!!! Ich kaufte einen Kanister für 10 Liter und tankte ihn voll. Er brachte mich wieder zum Motorrad zurück. Dort wartet er sogar, ob ich das Motorrad zum Laufen bekommen würde. Echt nett von ihm, mittlerweile regnete es.
Ich füllte den Sprit ein und- es tat sich nichts. Sie zeigte das gleiche Verhalten. Ich probierte mehrfach. Nichts! Ich hatte gedacht, wenn die Benzinpumpe kaputt ist, reicht Sprit einfüllen, dann läuft er durch das Gefälle von alleine nach. Aber nichts passierte. Mir kam die kam die Idee, vielleicht sind die Zündkerzen kaputt. Beim Bauen vor dem Haus mußte ich sie rausmachen und säubern, da sie durch den Überschuß an Benzin, verursacht durch die hängenden Schwimmer, so verdreckt waren, daß sie nicht mehr ansprang. An die vordere Zündkerze kommt man ran ohne was abzubauen und die neuen Kerzen, die ich noch besorgt hatte, waren auch dabei. Also wechselte ich die Zündkerze. Aber es brachte keine Besserung, sie hätte jetzt wenigstens auf einem Zylinder laufen müssen. Der nette kroatische Herr wartete und schaute interessiert zu.
Was machen? Er sah meine Ratlosigkeit und war sofort einverstanden, daß wir noch mal zur Tankstelle fahren und noch einmal Benzin holen. Das fand ich so super, zumal er nicht mal Geld haben wollte, das hatte ich ihm als wir wieder am Motorrad angekommen waren, angeboten. Also ging es nochmal zur Tankstelle. Zurück an der Varadero füllte ich den Sprit ein. Jetzt war sie wirklich richtig voll, ca. 2 Liter bleiben im Kanister, weil der Tank voll war. Wieder probierte ich, aber sie zeigte kein anderes Verhalten. Ratlosigkeit. Schon auf der Fahrt mit dem netten Herrn hatte ich im Internet gestöbert, ob es da Tips gibt.
Ich schickte erst mal meinen Fahrer weg, nachdem er wieder 20 Minuten gewartet hatte. Er wollte erst nicht so richtig, aber ich machte ihm verständlich, daß ich in Split angerufen hatte und Hilfe unterwegs sei. Ist immer ganz gut, wenn ich im slawischen Sprachraum unterwegs bin, da kann ich mir mit meinen rudimentären Russischkenntnissen oft weiter helfen.
Ich kontaktierte HRX und schilderte ihm mein Problem. Er konnte mir aber nicht gleich helfen, da er noch 1,5 Stunden arbeiten müßte. Ok, dann würde ich solange warten und versuchen einer Problemlösung näher zu kommen. Blöd nur, daß es anfing zu regnen. Ich hatte zwar eine Unterstellmöglichkeit- ein verlassenen Haus, aber einladend war es da nicht, da voller Gerümpel.
Nach 5 Minuten ruft HRX an, Sandra- seine Frau, ist unterwegs und holt mich ab. Dank What’s up und Google Maps konnte ich ihm meinen genauen Standort übermitteln. Wir würden dann das Motorrad abends abholen.
Ich durchforschte weiter das Internet nach einem Lösungsansatz. Und wurde fündig. Man konnte die Benzinpumpe überbrücken, einfach 2 Schläuche um klemmen und wenn der Tank voll genug ist, dann läuft sie wieder. Wo bitte sind die Benzinpumpe und der dazugehörende Filter? Die Suche im Internet dauerte. Da gibt es doch jemanden, den ich anrufen kann. 1. Anruf- Stephan, mein Mopedschrauber. Geht nicht ran. Honda-Meyer in Allersberg- geht auch nicht ran. Blieb noch Marcus - fährt seit ewigen Zeiten Varadero und da hatte ich Glück, ging ran. Und wußte auch sofort wo die Pumpe und Filter liegen.
Dann ging es ans Schrauben- 2 Schrauben von der Motorabdeckung unten lösen, ich sehe die Teile!!!! Nochmal lesen- ich hoffe mein Handy ist wirklich wasserdicht, denn es schimpft, daß bei Ladeanschluß Feuchtigkeit ist. Ok, ich habe es, löse die 2 Schlauchanschlüsse, stecke es wie beschrieben anders zusammen und- sie läuft sofort- hat sich doch gelohnt nicht solange zu orgeln, bis die Batterie leer ist. Der Tag- nein- der Kurzurlaub ist gerettet, ich werde auch die nächsten Tage weiter Motorrad fahren können. Man freue ich mich.
Nun rief ich aber erst mal schnell HRX an, daß seine Frau nicht vorbei kommen braucht. Zu spät, die ist schon fast da- max. 10 Minuten. Also baute ich wieder alles zusammen, reinigte meine Finger etwas und schon war Sandra da. Ich konnte ihr verkünden, daß Motorrad wieder läuft und ich auf eigener Achse zurück fahren kann. So machten wir es auch- bis zur großen Straße fuhr ich vor, dann sie. Das war echt so toll- Kroaten sind so nett und hilfsbereit- ich hatte die Nation bisher nicht so auf dem Schirm, aber mittlerweile- auch durch die Erlebnisse der kommenden Tage- sind sie in meiner Beliebtheitsskala ganz weit nach oben gewandert!
Auf dem Weg zum Hotel merkte ich dann, daß die Stelle, an der die Varadero spontan die Arbeit verweigerte, nicht so schlecht gewesen war. Jetzt ging es die große Einfallstraße nach Split lang- mehrspurig, ohne Standstreifen und durch viele Tunnel. Da hätte ich nur ungern einen Zwangshalt gehabt! Nun rollte ich aber entspannt in Richtung Stadt und kam schon fast im Dunkeln am Hotel an.
Eigentlich wollte ich an diesem Abend noch mal in das nahe Stadtzentrum gehen, aber es ging ein Unwetter runter mit Sturm, Gewitter, Hagel, …- ich blieb doch lieber in meinem warmen Zimmer. So schnitt ich schon das erste Video von der Anreise zusammen, schaute ein bißchen was auf meinem Laptop- zu Essen hatte ich auch noch genug- und der Abend verging ohne Langeweile.

Weiter geht es demnächst!
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Lauter verlassene Häuser
Lauter verlassene Häuser
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Kaffeepause unterwegs- als alter Camper macht man den selber
Kaffeepause unterwegs- als alter Camper macht man den selber
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Auf geht nach Kroatien.
Auf geht nach Kroatien.
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Zuletzt geändert von mikettr600 am Donnerstag 15. Februar 2018, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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maxmoto
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#2 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen.
Ich wär da völlig hilflos gewesen.
maxmoto
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mikettr600
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#3 Ungelesener Beitrag von mikettr600 »

Tja, aber soll machen machen- ist ja gut wenn man rausbekommt, wie man sich selber helfen kann. Wenn man alleine ist muß man immer erst schauen, wie es weiter geht. Wollte keiner mitkommen ...

Videos dazu passend hier:

- 1. Fahrtag mit Panne:

Anreisetag auch auf meiner Seite, aber vielleicht nicht so spannend...
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klauston
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#4 Ungelesener Beitrag von klauston »

Ich sag ja immer, so Pannen unterwegs sind gar nicht so übel, da lernt man wirklich die Leute kennen :Ju:
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

http://www.klausmotorreise.com

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mikettr600
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#5 Ungelesener Beitrag von mikettr600 »

Stimmt, aber zu der Erkenntnis kommt man erst hinterher!
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Karim
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#6 Ungelesener Beitrag von Karim »

Klasse geschrieben, Mike! Bild Ich bin oftmals lesefaul, wenn ich so viel Text ohne ein Bild vor mir sehe, aber ich dachte: "Schau'n wir mal, was der Mike so schreibt..." - und das kann er der Mike: schreiben! Bild

Vor solchen technischen Ausfällen am Motorrad fürchte ich mich, denn mit viel mehr als mit Kabelbinder und Panzerklebeband hantieren, kann ich nämlich nicht. Ich war also froh, dass Du sowohl schrauben kannst, wie auch weißt, wo Du welche Informationen bekommst und wen Du zur Not noch um Rat fragen kannst :L
Allzeit gute und sichere Fahrt, Karim

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mikettr600
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#7 Ungelesener Beitrag von mikettr600 »

Danke Karim! Ich würde auch lieber ohne Schrauben meine Touren fahren, aber bei alten Mopeds geht halt auch mal was kaputt- Vorteil hier kann man noch was basteln und sie läuft. Wenn bei neueren Mopeds was kaputt geht braucht man oft Laptop- dann war es das. Ich hätte auch lieber keine Wegfahrsperre, aber was soll man machen wenn sie dran ist, hoffe mal das da nie was dran ist.

So, aber jetzt geht es mit Teil 2 weiter:

2. Fahrtag- Freitag, 29.12.2017
Heute sah das Wetter schon mal besser aus. Nach einem kurzen Frühstück mit Tee und Keksen machte ich mich fertig. Es war recht frisch, ca. 5 Grad- aber die Sonne schien. Also etwas wärmer angezogen- heute kam noch eine Jogginghose unter die Motorradhose. Dank Navi kam ich schnell aus der Stadt. Heute wollte ich östlich an der Küste entlang fahren. Die Strecke kannte ich an manchen Stellen, vieles sollte aber neu sein. Ziel sollte das 115 km entfernte PLOCE sein.
Erstes Zwischenziel würde OMIS sein. Hier waren wir im Sommer gewesen, als wir den CETINA CANYON gefahren waren. Das Wetter war leider nur in SPLIT sonnig, ich hätte wohl noch ein bißchen warten müssen, denn ich fuhr immer wieder ins schlechte Wetter rein. Bei einer Pause, z.B. wenn ich tankte, kam das schöne Wetter wieder von hinten und holte mich ein. So fuhr ich bei sehr heftigem Wind und vielen Wolken immer wieder auf nassen Straßen oder auch im Nieselregen. Der Wind war wirklich heftig, später zeigte mir mein Kumpel ein Video von einem Motorrad- Weltreisenden, der auf eben dieser Strecke sein Motorrad nicht mehr halten konnte und umkippte. Das ging in Kroatien durch die Medien, weil ein bekannter Sportler gerade da vorbei kam und ihm half.
Ich meisterte es ohne Hilfe und genoß wo es ging die tolle Aussicht, die sich aus dem Ausblick auf das Meer und die Inseln bot. Die toll gefärbten Wolken boten interessante Farbenspiele und deren Spiegelbild im Meer- nicht oft sieht man sowas.
Meine Varadero lief ohne Probleme- den Reservekanister hatte ich im Topcase- mal sehen wie es sich so ohne Benzinpumpe fuhr. In MAKARSKA tankte ich erst mal wieder voll und fuhr eine Runde durch das Zentrum. Die Straße führt direkt runter am Meer, hier gibt es viele Kaffees und Restaurants. Das werden wir im Urlaub 2018 auf alle Fälle mal als Ziel nehmen.
Für mich ging es erst mal weiter auf der Küstenstraße. Ich hatte jetzt noch mal 55 km kurvige Straße vor mir, die trotz des Schmuddelwetters flott vergingen. Auch in PLOCE fuhr ich ins Zentrum- auch hier gibt es direkt am Meer eine Menge Kaffees und Restaurants. Aber ich machte keine Pause, tankte nur noch mal voll, denn jetzt würde ich die Küste verlassen und durch das Hinterland fahren, da konnte es nicht von Nachteil sein den Tank noch mal voll zu machen.
Kaum war ich von der Küste weg, führten mich die kurvigen Straßen in bergige Gegenden. Das machte Spaß und vor allem- endlich ließ der starke Wind nach. In einem Tal machte ich meine erste richtige Pause, aß etwas und da die Füße langsam kalt geworden waren klebte ich mir meine Zehenwärmer auf die Füße. Man das war angenehm, wenn die Füße langsam warm werden- durch den starken Wind und die Feuchtigkeit waren sie doch kalt geworden.
Weiter ging es über schöne Straßen die mich meist mit Kurven und Bergen verwöhnten- es ist in Kroatien eigentlich nie langweilig. Das nächste Ziel war ZAGVOZD. Hier waren wir im Sommer im Haus von HRX ein paar Nächte und werden es auch wieder dieses Jahr für knapp 2 Wochen sein. Einige Teile der gefahrenen Strecke kannte ich und so kam ich gut voran. Es war frisch, teilweise lagen neben der Straße noch Schneereste- da er nicht taute war es also nicht sehr warm. Der Ausblick auf den von uns schon mal angefahrenen Berg SVETI JURE war toll- er lag in der Sonne und die Gipfel waren voller Schnee. Sah richtig gut aus, da oben war es aber bestimmt richtig kalt.
Da ich nun in entgegengesetzter Richtung fuhr, hatte ich die Sonne von vorne. Das war angenehm- ich bildete mir ein, daß sie ein bißchen wärmte. Nach ZAGVOZD fuhr ich dann wieder zum CETINA CANYON, den wir auch schon gefahren waren. Aber jetzt war ich alleine und da das Wetter mittlerweile etwas wärmer war und außerdem für komplett trockene Straßen gesorgt hatte, ließ ich meine Varadero ein bißchen fliegen- man das machte richtig viel Spaß.
Wie geplant kam ich wieder in OMIS raus. Hier hatte ich schon zu Hause auf dem PC in Google Maps gesehen, daß es eine sehr kurvige Straße gibt, die von der Ortschaft weg führt. Die fand ich auch gleich und hatte echt viel Spaß auf ihr. Leider war sie nicht all zu lang. An einer Kreuzung stand dann die Entscheidung an- wieder zurück nach SPLIT oder noch ein bißchen Spaß haben. Ich wollte noch Spaß haben und den hatte ich dann auch. Das war die Strecke, die wir im Sommer nach Split gefahren waren- wenigstens zum Teil. Machte wieder echt Spaß- in dieser Richtung war ich sie damals im Dunkeln gefahren, jetzt im Hellen war sie top. In einem Tal bog ich aber doch ab und auch diese Strecke war so kurvig- viel kleiner und nicht so guter Straßenzustand- aber großer Spaßfaktor!
Die Einfahrt nach SPLIT war kein Problem, kam ich doch wieder über die bekannte Straße nach SPLIT. Noch einmal tanken- sowas habe ich gerne abends erledigt, so daß ich am nächsten Morgen los fahren kann.
Der Abend sollte dann auch noch mal so richtig schön werden. Dazu muß ich sagen, daß ich mich eigentlich für Städte, Kirchen usw. nicht interessiere. Aber hier in SPLIT sollte das Zentrum doch mein Interesse wecken. Ich war mit HRX verabredet- wir wollten ins Zentrum gehen und ich wollte bzw. mußte auch mal wieder was richtiges essen- heute waren es nur ein paar Kekse und Minisalamis gewesen, ebenso an Vortag. Ich wünschte mir, daß ich Cevapcici bekomme. Und da kannte HRX einen ganz tollen Laden. Den gibt es schon seit 60 Jahren, da ist er schon als Kind essen gegangen. Es handelt sich um einen Stehimbiß in einem Haus, der sehr beliebt sein muß, denn wir mußten anstehen um was zu bekommen. Und es war echt lecker. 10 Stück in einem Fladenbrötchen, so wie bei uns die Döner gereicht werden. Dazu Zwiebeln und Aivar- hinterher war ich gut gesättigt.
Weiter ging es zum Weihnachtsmarkt. Der war direkt im Hafen und ganz anders als bei uns. Erst mal war er unter Palmen- geil, die wurden von unten rot angeleuchtet, was toll aussah. Dann waren auf der einen Seite die ganzen Kaffees, die ihre ganzen Tische draußen hatten, meist unter großen Schirmen. Hier waren viel Heizstrahler aufgestellt und im Laufe des Abends füllten sich die Tische reichlich. Auf der anderen Seite waren Stände, an denen hauptsächlich Getränke angeboten wurden und hier waren die Plätze auch gut belegt. Leider gab es nur 2 bis 3 Stände, an denen es war essen gab- da ist bei uns deutlich mehr an Möglichkeiten seinen Bauch voll zu schlagen gegeben. Im Gespräch mit HRX hatte ich ihm vom Weihnachtsmarkt in Potsdam erzählt und was ich dort so gerne esse. Und man wird es nicht glauben, die Quarkkäulchen gab es auch hier. Wir holten uns eine Tüte und sie schmeckten auch hier gut.
An einem Punkt in der Stadt trafen wir uns mit Sandra, der Frau von HRX. Nun führten die beiden mich durch die Stadt, machten eine kleine Stadtführung mit mir. Ich wußte vorher nichts von SPLIT, aber sie weckten doch mein Interesse. Zum Anschluß machten wir auf einem Platz halt und setzten uns in den Außenbereich einer Bar- auch hier auf dem Platz waren alle Tische und Stühle vorbereitet- und sie sollten sich in relativ kurzer Zeit auch fast komplett füllen. Es wurde laut Musik gespielt- tolle internationale Musik, dazu spielte ein Musiker live auf einem Saxophone mit. Wir tanken Glühwein und ich muß gestehen, ich habe lange nicht so eine Atmosphäre gehabt, in der ich mich so wohl fühle. Die Leute um uns herum genossen es ebenso, manche tanzten auf dem Platz zur Musik, viele tranken Glühwein oder andere alkoholische Getränke, auch aßen einige ganz normal zu Abend in großer Runde. So wie man es aus Italien eher kennt- aber wir hatten hier nur knapp über Null Grad! Toll, mir hat das wirklich richtig gut gefallen. Wir unterhielten uns gut (ist toll daß die beiden deutsch sprechen) und eigentlich war der Abend viel zu schnell vorbei. Die Stimmung dort werde ich so schnell nicht vergessen- Danke an meine Gastgeber!

Das Video gibt es hier- diesmal zum ersten Mal nachträglich vertont ...

Dateianhänge
Pause in einem windstillen Tal
Pause in einem windstillen Tal
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Pause bei tollem Ausblick
Pause bei tollem Ausblick
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20171229_193154.jpg
20171229_193154.jpg (138.39 KiB) 4520 mal betrachtet
Meine ganz persönliche Stadtführung am Abend
Meine ganz persönliche Stadtführung am Abend
20171229_195839.jpg (136.23 KiB) 4520 mal betrachtet
Weihnachten unter Palmen
Weihnachten unter Palmen
20171229_200704.jpg (138.4 KiB) 4520 mal betrachtet
Zuletzt geändert von mikettr600 am Freitag 16. Februar 2018, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
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klauston
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Re: Tage zwischen den Jahren mal anders- auf nach Kroatien

#8 Ungelesener Beitrag von klauston »

Ich denke das wäre eine tolle Sache mit Kroatien im Dezember.

Merke ich mir für heuer <daf>
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

http://www.klausmotorreise.com

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