
Die Anreise nach Senj/Cro sollte dieses Mal nicht wie schon so oft via Zagreb/Karlovac/Velebit sondern über für mich neue Strasserln in Slo via Risnjak- NP verlaufen- (gpx Dateien folgen vs...!?). Da ich die Anreiseetappe aus dem Umkreis Wien/AT nicht nur aneinemtagheruntergespulen wollte, nahm ich nach eingeflochtenen Autobahnetappen (ges. rd. 150km) immer wieder kleines-kurviges unter den neuen Avon Trail- Rider (mehr dazu später oder in der Reifen Rubrik....). Ein durchschnittlich langer aber gemütlicher Fahrtag für den Hinweg sollte ja schon reichen! Die per Kurviger (Pro)- App geplante (ca. 8,5h/550km) sowie via Smartphone navigierte Route (mehr zu „Kurviger“ vielleicht auch später bzw. in der Navi- Rubrik...

In der Früh beim Anblick der über die hohen Berge ziehenden Regenschauer, begann ich schon eine Alternativroute über die nahen vorgelagerten Inseln wie Pag zurechtzulegen. Nach einem reichlichen Frühstück sah es aber schon wieder viel sonniger aus und ich startete die „Winnetou- Tour“ am Navi- App. Zur Magistrale Senj- Karlobag- Starigrad kann man nicht viel sagen- außer- hier muss jeder Biker einmal im Leben gefahren sein. Für mich einfach eine Traumstrecke zwischen Bergen & Meer!
Nach der recht übersichtlichen Abzweigung Richtung Mali- Alan zieht sich die asphaltierte Straße über verbrannt- dürre Hänge, nachdem der Belag kurz nach Querung der Autobahn A1 in Schotter übergeht. Die Gewitter des vorigen Tages haben ein paar tiefe Furchen in die Oberfläche modelliert. Mit ein paar Passagen stehend & Vorsicht in den Kurven, schaffe ich & die Transalp die rd. 15Km bis zur Passhöhe (nach der großen „Teth- Runde/AL“ voriges Jahr ein Kinderspiel). Das Fahren mit sehr schönen Aussichten macht so Spass, dass ich sogar die Winnetou- Gedenktafel verpasse. Wie ich später lese, gibt es entlang der Mauer sogar ein Fanbuch zum Eintragen....! Immerhin wurden hier wirklich mehrere Filme der „Serie“ gedreht. Ich, ein Kind der 70er und Karl- May- Fan, hätte mich schon gerne verewigt. Beim „Winnetou- Felsen“ muß Zeit sein für Fotos und einer kleinen Jause als Stärkung für die oft schwierigere Abfahrt. Es ist immer wieder verwunderlich, wie plötzlich hier die Vegetation von West nach Ost wechselt. Wo zuvor Felsen und Steine zieht sich die Straße plötzlich durch dichte und feucht- duftende Mischwälder. Der Belag ist jetzt teilweise besser, die Abflussfurchen aber noch sehr häufig und Voraussicht sowie angepasste Geschwindigkeit nutzen der Lackierung. Die zahlreich entgegenkommenden Motorräder lassen den Gedanken aufkommen, nicht wirklich auf einer kleinen unbekannten Verbindung unterwegs zu sein. Trotzdem war die Strecke ein lohnenswertes kleines Abenteuer! Über sehr ruhige und teilweise schmale und manchmal schon verwachsene Wege fahre ich später durch Gospic (N.Tesla- Geburtsort!) wieder nach Norden. Durch nicht nur verschlafene sondern schon schlafende Dörfer geht’s wieder bergig & kurvig via Krasno Polje vorbei am NP- Velebit (hier zweigt bei Oltari die Schotterstrecke ab zur Zavizan- Hütte/rd. 1650M!). Im Nu ist man durch den dürren Karst wieder unten am Meer, wo sich mir in Sv. Jurai eine nette Gostilna anbietet. Die Temperatur während des Essens sagt „ im Meer abkühlen“! Laut Einheimischen (Senj) soll die Wassertemperatur ja schon 25 Grad C betragen- Mitte Juni fast Rekord. Der aufgeschüttete Schotterstrand lockt sehr- wie ich dann später im eiskalten Wasser stehe und der jetzt wieder dunkle Himmel Tropfen entlässt, überlege ich es mir anders und fahre zurück nach Senj. Dort , mittlerweile wieder heiß und sonnig, schaffe ich am kleinen Kiesstrand hinter der Hafenmauer dann doch noch mein Bad im warmen (!) Meer ! Ein perfekter Bikertag!!!:)
Der 3. Tag ist leider schon wieder ein Rückreisetag (...wie Citroen schon wusste - Der Weg …..usw. ). Aber mit Zwischenziel Kärnten wo ich noch meinen Vater besuchen werde, da ich ja noch einen Tag „herausgeholt“ habe. Der Rückweg führt mich erst wieder über die Traumstraße und ab N.Vinodolski aufwärts. Erst die herrliche Aussicht aufs Meer, danach wieder kurvig und schmal durch grüne Wälder. In Fuzine schickt mich Kurviger über einen wilden „Abschneider“, dann genieße ich noch einmal die über 50km ziemlich einsame Straße durch den Risnjak NP. Diesmal bei schönstem Wetter und bester Sicht. Die kro.-slov. Grenze ist hier auch zu vernachlässigen (einziges Fahrzeug!). Aus unerklärlichen Gründen denke ich auch diesmal nicht an die Felsenburg Predjamski bei Postojna- die Fahrt durch die Hrusica- Berge ist aber auch so sehenswert. Die Hitze der Ebene lässt mich bald die Grenzberge über dem Soca- Tal zwischen Slo. & IT herbeisehnen. Ich nehme die Auffahrt bei Plave und staune bis Kobarid über weite Ausblicke in die Ebene Veneziens. Bovec ist wieder einmal eine Pause Wert- der Ort hat sich in den letzten Jahren wirklich touristisch entwickelt. Es wimmelt am Sonntag nur so vor Urlaubern, Tagesausflüglern, Bikern und netten Lokalen. Da zeitmäßig schneller („Vrsic“ gut bekannt) gaase ich über den Predil- Pass (ohne Mangart) über das italienische Eck mit Fotostopp am Predil- See via Tarvis (ohne Espresso) nach Kärnten. Typisch österreichisch, denke ich, als es nach der Grenze plötzlich kühl wird und schwarze Wolken aufziehen

Der letzte Tag ist zum genussvollen Ausrollen gedacht. Nach kurvig- und holprigem Klippitztörl finde ich das Steirereck am Pogusch sogar geschlossen gemütlich (denke nur Do- So offen). Die urige Gegend und die kleine entlaufene (und wieder eingefangene) Ziege verkürzen die Wurstbrotpause. Am Hauptplatz in Mariazell ist es Montags ruhig, auch lokalmässig- daher nur Bikermenü- Frankfurter. Dafür am Nobel-Standl mit Terasse. Und der Cafe ist gut! Für Motorradfahrer ist es von hier nurmehr einmalGasgeben bis südl. von Wien, und der letzte Tag auch schon wieder vorbei:(
Resümee nach 4 Tagen, rund 1650km und 4 Ländern: Ein kleines Abenteuer mit „Winnetou“ geht sich gut aus und es hat viel Spaß gemacht! Wiederholung in einer Variante geplant. 3 bis 4 Tage müssen schon immer gehen! Aber nicht vergessen- Genehmigung einholen
